Frage von Addie:Hallo zusammen,
ich gebe bearbeitete HDV-Videos am Ende wieder mit Edius 4pro auf Band aus.
Kann ich dafür nochmal die Kassette nehmen, die ich zum Filmen benutzt habe? Eigentlich heißt es ja, DV-Bänder nur einmal bespielen, oder?
Ich hatte aber bei Testaufnahmen eine Kassette sogar 3- oder 4mal mit der HV20 bespielt, das ging sogar. Qualitätsverluste in Bild und Ton konnte ich zumindest auf meinem alten Röhren-TV nicht feststellen, habe aber auch nicht den ganzen Film durchgesehen, ob da Fehler auftauchen.
Jedesmal eine neue Kassette bedeutet dann natürlich höherer Kassettenverbrauch. Okay, geht die Welt nicht von unter, im 10er-Pack sind die Sony Premium ja nicht so irre teuer, aber ich dachte, ich frag mal... Oder gibt es andere Kassetten, die das besser können? Oder grundsätzlich immer neue? Was habt Ihr für ERfahrungen gemacht?
Antwort von Bernd E.:
Unter Qualitätsgesichtspunkten kannst du die Bänder problemlos mehrfach nutzen, in der Praxis würde ich es dennoch nicht tun: Die Möglichkeit, das originale Rohmaterial zu archivieren, ist mir wichtiger als zwei Euro pro Kassette zu sparen. Wer weiß, wie man"s noch brauchen kann.
Gruß Bernd E.
Antwort von Addie:
Ja, das stimmt schon, hab ich auch drüber nachgedacht. Mal sehen.
Aber es passieren keine Fehler/Bildlücken oder ähnliches? Oder mehr als beim 1. Bespielen, kann ja immer mal vorkommen...?
Antwort von Anonymous:
Die Anzahl der Drop-Outs wird nach dem 3. bis 4. mal sicherlich extrem zunehmen.
Wenn man bedenkt, dass bei einer Digibeta nach 6-7x die Fehlerkorrektur schon ordentlich zu arbeiten hat, sollte man minidv sicher nicht mehr als 2x überspielen... die 2€ sollten es dir wert sein ;)..
Antwort von Markus73:
Die Anzahl der Drop-Outs wird nach dem 3. bis 4. mal sicherlich extrem zunehmen.
Kann ich nicht bestätigen. Es ist bei mir zwar nicht der Regelfall, aber zu Testzwecken habe ich einzelne Bänder bzw. Teile davon sicherlich schon 10 Mal bespielt und ausgelesen und hatte dabei genauso wenig Dropouts wie bei einer nur einmaligen Nutzung eines Bandes (nämlich überhaupt keine).
Gruß,
Markus
Antwort von WoWu:
... das kommt auch darauf an, ob Du HDV1 oder HDV2 machst, denn bei HDV2 sind aufgrund der höheren Bandbreite und des PES anstatt eines TS weniger Fehlerschutzmechanismen implementiert .... Bei HDV 2 beschränkt es sich lediglich auf das "Striping".
Ich kann übrigens da Markus Beobachtung bestätigen .... keine Veränderung bei Mehrfachbespielung.
Übrigens .... Langzeitlagerung ist auch nicht wirklich gut denn .... so unmöglich es auch klingt, aber das Metalloxys fängt an den Partikelspitzen an zu rosten .... also hin und wieder umspielen (ca. 2 Jahre) auf neue Kassetten ist nicht falsch bei Archivmaterial...
Antwort von Johannes:
Das musste ich heute leider auch feststellen. Beim überspielen
von 3 Bänder hatte das 2. wobei es nur 3 Monate im Schrank lag extrem
viele Dropouts. Keine Ahnung wie das kam. Am zuspieler und an der Kamera
die es aufgenohmen hat kann es nicht liegen.
Antwort von Addie:
Langzeitarchivierung nur 2 Jahre??
So ein Mist, ich dachte immer, die digitalen Bänder halten viel länger bis ewig.
Stellt sich die Frage, worauf man die fertigen HDV-Projekte speichert...
- Auf Band geht's scheinbar nur zeitlich limiert.
- HD-DVD/BluRay steckt noch in den Kinderschuhen/zu teuer. Und wenn man die Lagerfähigkeit von DVDs so ansieht, so wird dies auch kein besseren Lagerzeiten geben, oder? Die sind doch teilweise nach Monaten schon hinüber. Oder sind HD-DVDs/BluRay-Discs da anders vom Material her?
Bleibt wohl nur noch das fertige .m2t-Projekt auf externer Festplatte...?
Antwort von WoWu:
.. nein, nein, das heißt ja nicht, dass die Bänder nur so lange halten, aber sie beginnen eben Dropouts zu produzieren. Daher sind Systeme und Algorithmen, die mit mächtigen Datenschutzmechanismen versehen sind natürlich denen vorzuziehen, die diese nicht haben. Man darf eben nur nicht vergessen, dass Eisenpartikel eben auch altern ... und ob DVD"s da nun das bessere Medium sind ist noch fraglich. Aber diese Frage ist selbst bei den großen Networks noch unbeantwortet. NBC z.B. überspielt sämtliches Archivmaterial über eine echte Transcodierung auf MPEG2 und wohl zukünftiges HD Material auf MPEG4 ...im MXF Container. ... aber das ist eben nur das Format ... eine Trägerentscheidung ist dort auch noch nicht gefallen.
ZDF hat vor ein paar Jahren angefangen, alles auf DVCPro zu überspielen. Allen gemeinsam ist, dass es sich um Datenformate handelt, die man ohne Decoding transcodieren kann. Einige Broadcaster experimentieren mit Datentapes .... aber keine hat eine wirkliche und entgültige Entscheidung getroffen ....
also was hilft : Tape alle paar Jahre kopieren und schaun, was davon noch da ist und in einem Codec speichern, der einen "schicken, dicken Reed-Solomon" drauf hat .. denn die Patentlösung ist noch nicht in Sicht.
Antwort von Johannes:
Irgen wo habe ich gelesen das große Firmen ihr daten (Backup)
auch auf einem Spezielen Band speicher was aber auch total teuer
sein soll
Also zu den DVD's habe ich gehört das sie im Schnitt 4-5 Jahre halten.
Und 2 Jahre ist doch eine lange Zeit. Wie sieht es den mit den VHS Kasseten aus ich habe hier welche rum zu liegen die sindt locker 10 Jahre alt und man kann sie alle noch ohne Probleme sehen.
Antwort von WoWu:
.. also, wenn man es wirklich auf eine längere Archivierung anlegt, würde ich einfach auch die Kassetten in Vakuumtüten verpacken und sie auch luftleer verschliessen (vakuum). Letztlich gehört zum Rost ja auch immer noch Sauerstoff und Wasser ... Nicht umsonst werden die riesigen Filmlager und Archive mit Klimaanlagen extrem trocken gehalten ...
Ich glaube aber das das Hauptproblem darin besteht, dass man eines Tages keine Abspielgeräte mehr hat ... denk nur mal an die 8 mm Filme oder an Video8 Cassetten ... wenn man als kein Abspielgerät mit archiviert , wird es daran scheitern .... wer hat heute noch Plattenspieler für Schellackplatten ? Vielleicht besteht also auch das Geheimnis darin, das Material rechtzeitig in die neue Zeit hinüber zu retten ...
Antwort von Addie:
Hm, wenn ich meinen 18 Monate alten Sohn filme, wäre es natürlich klasse, wenn er sich das ganze in 20, 30 Jahren oder mehr auch noch problemlos ansehen könnte.
Macht es einen Unterschied - wie bei DVDs - wo ich die Bänder lagere? Etwa in dunklen, trockenen, Räumen bei 20°C oder sowas?
Antwort von Addie:
Okay, Wolfgang war schneller...
Hm, wenn ich bedenke, daß die Dias von meinem Vater aus den 60er Jahren nach wie vor super aussehen...
Antwort von Markus:
Macht es einen Unterschied wo ich die Bänder lagere?
Ja, das macht einen Unterschied. Die Bänder sollten keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein. Auch auf der Heizung oder im Magnetfeld eines Fernsehers oder Lautsprechers sollten sie nicht lagern. Einmal im Jahr auf die andere Seite umspulen hilft, ein Übersprechen und Zusammenkleben der Magnetbandlagen zu vermeiden. Zu feucht sollte es auch nicht sein, da sonst das Band schneller zusammenklebt. Auch Schmutz und Staub sollten ferngehalten werden.
Das nur die Tipps auf die schnelle.