Frage von joerg-emil:Hallo zusammen,
am Wochenende habe ich ein Chorkonzert unter erschwerten Bedingungen aufgezeichnet.
- ich hatte nur eine Kamera
- die Beleuchtung war schlecht
- die Kamera stand etwa 35 m vom Chor weg
- das Blasorchester war im Gegensatz zum Chor sehr laut
Das Konzert habe ich mit meiner Sony HDR FX7 in HDV aufgezeichnet. Da die Kamera zu weit weg vom Chor stand, konnte ich Schwenks o. ä. total vergessen. Insofern habe ich den Chor in einer festen statischen Einstellung gefilmt.
Durch die HDV-Aufnahme ist es mir im späteren Schnitt dennoch gelungen, Kamerafahrten und Umschnitte zu realisieren, ohne bei der DVD-Wiedergabe merkliche Auflösungsverluste zu verursachen. Im Film sieht es fast so aus, als wären mehrere Kameras am werkeln gewesen, also quasi eine Mehr-Kamera-Illusion.
http://de.youtube.com/watch?v=pcqzkwaB9Vw
(möglichst in hoher Qualität ansehen)
Für alle die vielleicht mal ähnliches vorhaben, hab ich das Video bei "youtube" eingestellt. Es zeigt zumindest beispielhaft, wie man die Möglichkeiten des hoch auflösenden HDV-Formats nutzen kann, auch wenn das Endprodukt eine „schlichte“ DVD ist.
Leider war das Blasorchester im Gegensatz zum Chor etwas zu laut.
Die beiden Mikros waren zwei t.bone EM 800 Kleinmembran Kondensatormikrofone (Thomann.de). Für den unschlagbaren Paarpreis von 69 EUR kann ich sie nur empfehlen. Ich bin mit der Qualität sehr zufrieden. Die beiden Mikros habe ich über eine externe Phantomspeisung (ebenfalls bei Thomann für 35 EUR) und einen regelbaren XLR-Adapter (Beatech) direkt an meine Kamera angeschlossen.
Bin gespannt auf eure Meinung...
Frohes Fest euch allen...
Gruß Jörg-Emil
Antwort von Kar.El.Gott:
Angst vor harten Schnitten??? Warum hast Du immer weiche Blenden verwendet? Ansonsten hast du wohl das Beste aus der Situation gemacht.
Antwort von sony34:
Ich hätte auf die Schwenks verzichtet und mehr Details (z.B.: einzelne Sänger und Musiker) mit dem Schnittprogramm rausgeholt. Ansonsten sehr gute Aufnahme und guter Ton.
Darf ich fragen mit welchem Mikro Du aufgenommen hast?
Antwort von thos-berlin:
Siehe oben
Die beiden Mikros waren zwei t.bone EM 800 Kleinmembran Kondensatormikrofone (Thomann.de).
Antwort von sony34:
Oh, Sorry, wer Lesen kann ist klar im Vorteil!
Antwort von Frank B.:
@Jörg-Emil
Wie hast Du das mit den Mikros und der FX 7 gemacht? Die Mikros brauchen doch Phantomspannung, die die Kamera nicht liefert. Hast Du sie über einen Mischer oder eine externe Aufnahmequelle betrieben?
In beiden Fällen, am besten aber im 2. Fall, ist es doch möglich mit den Mikros näher ans Geschehen zu kommen. Blasorchester (das ist übrigens keins) bzw. Posaunenchöre bzw. Bläserensembles (wie hier) sind allermeist viel lauter als ein Chor. Es wäre also ideal die Bläser nicht zwischen dem Chor und den Mikros zu haben. Dann werden die noch dominanter, da die Bläser dann außerdem noch näher an den Schallwandlern sitzen.
In Deinem Fall war da allerdings nicht viel zu machen, da Du sicher keinen Einfluss auf die Sitzordnung hattest. Sie sitzen wirklich sehr nah am Chor. Evtl. hätte ein kleines Stereomikrofon im Rücken des Tiefbasses noch was gebracht, dessen Aufnahme Du dann zu der bisherigen Aufnahme hättest beimischen müssen.
Aber, wie gesagt, in diesem Fall war für Dich nicht sehr viel mehr rauszuholen. Außerdem sind das schon Profibläser, die genau wissen, wie laut sie zur Begleitung des Chores spielen dürfen. Sehr gut in Deinem Video zu sehen, dass sie nicht direkt in die Zuschauer blasen, sondern die Schallöffnungen der Instrumente im großen und ganzen in verschiedene Richtungen positionieren. Damit können sie sich selbst gut hören und werden nicht so dominant vor dem Chor.
Ich habe bald den Eindruck, der Chor hätte etwas lauter singen müssen. Das einzuschätzen ist für die Sänger sehr schwer, da sie im Rücken der Bläser stehen und somit den vollen Schall nicht so abbekommen und zudem sich selbst relativ laut hören. Vom Zuschauer her sieht die Sache dann etwas anders aus.
Könnte es sein, dass Du ein paar Aussteuerungsprobleme hattest? Ich habe an meinem Internetrechner keine guten Abhörmonitore und außerdem ist das Audio sicher auch stark komprimiert worden um es bei Youtube einzustellen. Von daher kann ich mich auch täuschen. Aber es klingt in den Höhen schon mächtig kratzig.
Frank
Antwort von Frank B.:
Die beiden Mikros habe ich über eine externe Phantomspeisung (ebenfalls bei Thomann für 35 EUR) und einen regelbaren XLR-Adapter (Beatech) direkt an meine Kamera angeschlossen.
Huch, ich sollte doch auch mal über Medikamente zur Konzentrationserhöhung nachdenken, oder einfach mal zuende lesen.
Sorry!
Frank
Antwort von thos-berlin:
;-)
Antwort von PowerMac:
Gar nicht mal so schlecht; bis auf die beschissenen Blenden.
Antwort von Isekram:
Ich finde auch das "Gebläse" zu laut.
Aber was dagegen tun?
Warum überhaupt steht das Gebläse VOR dem Chor?
Antwort von -ssSonyY-:
is dir gut gelungen!.. ja die Blenden müssen nicht immer sein.. gerade bei Musik, kann man ja schön auf den Takt schneiden, wenn mans kann ;-)
Antwort von joerg-emil:
Hallo nochmal,
na danke für die zahlreichen Rückmeldungen!!
@kar.el.gott, ssSony und powermac
yep, ihr habt recht, die Blenden sind in der Tat nicht nötig gewesen und werde das beim nächsten mal auch beherzigen. Leider hatte ich für den Schnitt so gut wie keine Zeit, da die DVD bei allen Chormitgliedern unterm Weihnachtsbaum liegen soll....das ganze Konzert hat 80 min gedauert, da hab ichs mir einfach und schnell machen müssen (Samstag Abend aufgenommen, Sonntag Nachmittag Übergabe)...harte taktgenaue Schnitte wären gerade bei diesem Lied auf jeden Fall angebrachter.
@sony34
Großaufnahmen von einzelnen Sängern waren nicht möglich, ich konnte max 1/4 des Bildausschnitts wählen, ohne Auflösungsverluste zu verursachen. Dazu hätte ich mindestens noch eine weitere Kamera haben müssen.
@FrankB
Die beiden Mikrofone hingen links und rechts in etwa 4m Höhe recht dicht vor dem Chor an Deckenlampen. Leider waren die beiden Mikros etwa 8 m auseinander. Ziehmlich dämlich für Stereoaufnahmen. Beim Anhören der unbearbeiteten Aufnahme über Kopfhörer ist mir von dem völlig übertriebenen Stereoeffekt auch direkt schlecht geworden. In der Nachbearbeitung hab ich die Stereobreite daher deutlich zurückgenommen.
Der Ton bei youtube ist etwas schlechter als der von der DVD. Ich habe in der Nachbearbeitung bereits einen Kompressor verwendet, youtube hat dann noch einen oben drauf gesetzt, das klingt dann schnell hohl und blechern. An manchen Stellen stand ich aber auch dicht vor der Übersteuerung. Der Dynamik-Umfang des Konzertes war schon sehr breit (einsamer Solosänger bis komplette Bläser mit Chor), und ich wollte nicht ständig nachregeln, weil das die Dynamik ja wieder kaputt macht.
Schöne Weihnachten nochmal ....und laßt es euch gutgehen...
Gruß Jörg-Emil
Antwort von mann:
Ist ja erstaunlich, wieviel besser HDV (auf meinem Powerbook G4) dargestellt wird - hätt ich nicht gedacht.
Was für ein Stativ hattest Du übrigens?
Antwort von Meggs:
Was für ein Stativ hattest Du übrigens?
Das Stativ dürfte eine untergeordnete Rolle gespielt haben, da es sich um eine statische Aufnahme handelt.
Ich finde auch, ne eindrucksvolle Demonstration, wie man eine HDV-Aufzeichnung sinnvoll für ein SD-Video einsetzen kann. Auch beeindruckend die Ton-Qualität mit den billigen T-Bones.
Antwort von mann:
Das Stativ dürfte eine untergeordnete Rolle gespielt haben, da es sich um eine statische Aufnahme handelt.
Es warn auch ein paar Schwenks drin, die mußten bei der Entfernung/Tele ja hübsch langsam und soft sein.
Antwort von PowerMac:
Das Stativ dürfte eine untergeordnete Rolle gespielt haben, da es sich um eine statische Aufnahme handelt.
Es warn auch ein paar Schwenks drin, die mußten bei der Entfernung/Tele ja hübsch langsam und soft sein.
Software-gemachte Schwenks sind das!
Antwort von mann:
Software-gemachte Schwenks sind das!
3x drübergelesen, aber trotzdem isses nicht in den Kopf rein. Brauche heute etwas länger....
Antwort von joerg-emil:
@mann
die erste Einstellung von dem ganzen Chor, wo auch der Titel eingeblendet wird, ist auch die einzige Kameraeinstellung in der ich das ganze Lied gefilmt habe, also vollkommen statisch. Die Schwenk- und Zoomeffekte sind in der Nachbearbeitung berechnet.
HDV hat grob eine 4 mal höhere Auflösung als für eine DVD benötigt wird. Daher konnte ich aus der statischen HDV-Aufnahme einen bis zu 4 mal kleineren Bildausschnitt auswählen und diesen beliebig über das Gesamtbild schwenken lassen oder aus diesem Herauszoomen ohne beim Endformat DV an Auflösung zu verlieren.
Was du auf deinem G4 Rechner gesehen hast, war daher nicht HDV sondern lediglich DV...;-)
Gruß Jörg-Emil