Frage von FA:Hallo,
ich suche einen Camcorder, da ich einige Bauprojekte betreue und dabei den Fortschritt dokumentieren soll. Dabei sollen Sequenzen gefilmt und die Bauleiter bzw. Polier zu dem aktuellen Stand interviewt werden. Die Aufnahmen finden außen, sowie innen statt. Ein Mikrofon (Rode M3) ist bereits vorhanden. Aus diesen Gründen ist Gerade bei den Anschlüssen folgendes wichtig: Mic-Anschluss, Kopfhörer-Anschluss um Ton mitzuhören und nen Zubehörschuh für eine Videoleuchte.
Als Budget stehen rund 1000 Euro zur Verfügung.
Desweiteren möchte ich, wenn geeignet, die Kamera noch dazu nutzen, um einige Aufnahmen von Outdoor-Kartrennen zu machen, jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf den Bauprojekten.
Bei der bisherigen Recherche bin ich auf folgende Modelle gestoßen.
- Panasonic HC-X929
- Panasonic HC-V757 (lässt sich dieser kleine Einstellring gut bedienen?)
- Canon Legria HF G25
Die haben alle die gewünschten Anschlüsse, leider kein XLR, aber da das Microfon eine zus. Batteriespeisung hat, wäre das nicht so schlimm. Lässt sich bei allen drei Modellen, der Ton manuell steuern?
Lohnt es sich eher nach gebrauchten Henkelkameras (Canon XF100 oder Panasonic AC90) ausschau zu halten, da die oftmals den XLR-Anschluss, sowie mehre Möglichkeiten der Toneinstellungen haben?
Könnt Ihr mir was von den Vorschlägen empfehlen oder würdet Ihr eher in eine andere Richtung an Camcorder schauen?
Antwort von domain:
Im Grunde brauchst du für solche Dokus gar keine hochwertigen Kameras oder Mikros. Genügt vollkommen eine HX20 oder 50V von Sony, die du einstecken kannst.
Beim Schnitt muss man ev. auf +6 DB im Ton gehen, wenn der Interviewte weiter weg ist und wenn du selber sprichst kurzzeitig auf 3-6 DB, dann ist alles im grünen Bereich.
XLR ist speziell bei Rohbauten nur dann nötig, wenn die Stromleitungen bereits Leistung an div. Verbraucher abliefern, ansonsten herrscht Ruhe im Bau sebst wenn sie bereits unter Spannung stehen.
Wenn du willst, lade ich ein kurzes Demo auf Vimeo, das dich überzeugen wird,
Antwort von beiti:
Auf halbem Weg zwischen Canon HF-G25 und XF100 gäbe es noch den XA10 - quasi ein HF-G25 mit abschraubbarem Handgriff und XLR-Buchsen. Sollte gebraucht oder als Vorführgerät im Budget liegen.
Ich glaube zwar auch nicht, dass es hier mit z. B. 5 Metern Mikrofonkabel schon zu großen Störungen kommt (noch dazu, da das M3 genug Pegel liefert), aber aus mechanischer Sicht wären die XLR-Verbinder unter rauen Baustellenbedingungen von Vorteil.
Antwort von domain:
Ich habe das mal genauer untersucht, wann es eigentlich zu Brummeinstreuungen in gewöhnliche asymetrische Mikrofonleitungen kommen kann, selbst wenn diese noch so gut geschirmt sind.
Dazu habe ich eine alte Relaisspule mit über hundert Ohm an den Mikrofoneingang meines Fieldrecorders angeschlossen und die Wände abgefahren.
Das Ergebnis ist recht interessant: zum induzierten Brummen kommt es nur dann, wenn in der betreffenden Stromleitung auch tatsächlich ein Strom fließt und damit auch ein Magnetfeld entstehen kann. Also das Orten von Leitungen unter dem Putz war möglich, aber nur wenn dort auch ein Strom floss, also ein Verbraucher angeschlossen war. Spannung allein genügt nicht, da gelten wohl andere Gesetze, wie z.B. für den Sendeantennenbau.
Natürlich gibt es auch die tollsten symphonisch überlagerten induktiven Interferenzgeräusche abseits von den Wänden, also direkt im Raum, den sgn. Elektrosmog.
Die logischen Schlussfolgerungen für oder gegen XLR sind damit wohl eindeutig feststehend.
Aber in einem Rohbau ohne direkte Nachbarn ist das meist noch kein wirkliches Problem.