Frage von dirty_meth:Hallo,
ich habe vor, mich für den kommenden Jahrgang der BAF im Studiengang Schnitt zu bewerben.
Mich würde daher mal interessieren, wie eine Aufnahmeprüfung an der BAF abläuft. Auf der Website steht, man wird vor eine Expertenkommission geladen und befragt. Ist das wirklich nur ein solches Gespräch oder gibt es auch einen Praxisteil?
Habe mir auch schon in deren FAQs durchgelesen, was so gefragt wird. Gleich die erste Frage hat mich ein wenig eingeschüchtert: "Sind sie musikalisch?" Ich bin nun wirklich nicht musikalisch begabt, spiele kein Instrument und dergleichen, schätze aber das es eher (wie auch in der darauffolgenden Frage) um Rhytmusgefühl geht. Mit Rhytmus beim Schnitt habe ich keinerlei Probleme, rein musikalisch gesehen ist das schon wieder anders... Spielt eine musiklische Ader wirklich eine so große Rolle? Mir ist schon klar, dass Vertonung und dergleichen auch zum Schnitt gehören. Es wird auch Pro Tools unterrichtet, womit man ja Musik erstellen kann... Auf diesem Gebiet habe ich nämlich noch fast gar nichts gemacht.
Vielleicht ist hier im Forum ja zufällig jemand, der auf der BAF war oder ist und mir ein paar Auskünfte geben kann :)
(Falls das so ist, würde mich auch noch interessieren, was für Arbeitsproben abgegeben wurden?)
Gerne können aber auch andere v.a. wegen der Musiksache antworten ;)
LG
Chris
Antwort von DWUA:
Mich würde daher mal interessieren, wie eine Aufnahmeprüfung an der BAF abläuft...
...Vielleicht ist hier im Forum ja zufällig jemand, der auf der BAF war oder ist und mir ein paar Auskünfte geben kann...
Offensichtlich niemand. Deshalb rate ich immer, sich vor Ort zu informieren:
www.fernsehakademie.de/de/anfahrt.html
Dass du Praktika vorweisen musst (o. entspr.), € 650/Monat für ein
Diplom bezahlst, das nicht annähernd so viel wert ist wie ein Taxi-Schein,
ist dir schon klar!?
;)
Antwort von dirty_meth:
Hallo DWUA,
danke für die Antwort :)
Das mit den Gebühren ist mir schon klar, is natürlich nich gerade wenig, aber dafür hab ich mir sagen lassen, kann man gute Kontakte knüpfen.
Wegen Praktika und dergleichen:
Ich war letztes Jahr 6 Wochen beim ZDF in Unterföhring in der Produktionsabteilung und arbeite seit zwei Jahren an der Uni Regensburg in der Vorlesungsaufzeichnung und in diversen anderen Filmprojekten als Kameramann und Cutter mit. Nebenbei studiere ich Medienwissenschaften und BWL (als 2. Hauptfach; bereits abgeschlossen).
Das dürfte wohl reichen, um zumindest zur Aufnahmeprüfung zugelassen zu werden, denk ich...
Dass das Diplom so wenig wert ist, würd ich nicht sagen. Der Chef der Produktionsleitung beim ZDF hat mir diese Ausbildung nahe gelegt, da er das Angebot für sehr gut hält und beim ZDF in Unterföhring arbeiten auch verschiedene Cutter, die auf der BAF waren.
Denkst du, dass die Ausbildung allgemein schlecht ist oder zu diesem Preis?
Kennst du vielleicht Alternativen? Ich werde diesen Sommer fertig mit meinem Bachelor und würde dann gerne weiter in Richtung Schnitt gehen. Eine Ausbildung oder sowas fände ich nicht schlecht, da ich an der Uni nur mit der Adobe CS arbeite (die natürlich nicht schlecht ist), aber Premiere Pro nur seltenst gefragt ist. Außerdem habe ich von Mazen etc. sehr wenig Ahnung.
LG,
Chris
Antwort von iMac27_edmedia:
Ja viele Kollegen bietet die BAF eine Basis, auf die man mit weiteren Praktikas aufbaut! Viele Absolventen sind zu eingenommen, wegen dem Diplom, es ist eine gute Orientierung; viele BAF-Absolventen arbeiten mittlerweile auch in anderen Bereichen oder auch im Bereich PR und Marketing.
Die Aufnahmeprüfung ist normalerweise ein Gespräch von 3 bis 4 Personen, u.a. diverse Dozenten für den Bereich Schnitt, Direktor der Akademie, die eigentlich eine Art Vorstellungsgespräch machen, mit Fragen und schauen wie die beantwortet werden. Zuvor müssen genug Referenzen nachgewiesen werden.
Antwort von dirty_meth:
Auch danke für die Antwort!
Was verstest du unter genügend Referenzen?
Ich habe zB einen 2,5minüter, ein Imagevideo für das Akademische Auslandsamt der Uni Regensburg, ein ca. 8minütiges Hörspiel, einen Pilot eines Telekollegformats, das an der Uni gerade anläuft und hald paar Veranstaltungen und Vorlesungen.
Bis auf die erstbeiden genannten ist der Rest schnitttechnisch nicht besonders aufregend, den Telekolleg haben wir mit Greenscreen gedreht, was vielleicht noch was her macht.
Aber ich meine mich grad zu erinnern, gelesen haben, dass man auch nur ca. 10 Minuten abegeben soll.
Soll ich mir dann evtl. ein ShowReel zusammenschneiden?
LG,
Chris
Antwort von iMac27_edmedia:
normal reicht man die mit Bewerbung ein, bei Aufnahmegespräch, braucht man dies in der Regel nicht mehr!
Antwort von DWUA:
... hab ich mir sagen lassen, kann man gute Kontakte knüpfen...
Hallo Chris,
dann übe dich doch gleich mal darin!
Und zwar
VOR dem Einreichen deiner Bewerbung(sunterlagen).
Kann mich nur wiederholen: Pack' deine Sachen, geh' hin
(die Leute dürften Sprechstunden haben) und trage dein
Anliegen vor; - dort, wo es dir sinnvoll erscheint, indem du unaufdringlich
um Rat/Hilfe bittest. Vor Ort und nicht im Internet.
Ob es überhaupt zu einer Einladung zum Bewerbungsgespräch kommt,
hängt wie immer von der Anzahl der Ausbildungsplätze,
der Menge der Mitbewerber und deren Qualität ab.
("Vorauswahl").
Antwort von iMac27_edmedia:
Erste Möglichkeit ist z.B. ein Medienabend oder die Blaue Stunde, Gäste sind da willkommen, habe da auch Interessenten mal mit Direktor und wichtigen Leuten von der Akademie bekannt gemacht, die wurden dann auch genommen.
Das andere ist die Möglichkeit des Tages der Offenen Tür zu nutzen!
Hast Du Dich jetzt beworben oder doch noch nicht, da Du ja gleich wegen der Aufnahmeprüfung fragtest!
Antwort von iMac27_edmedia:
Da z.B. ist ein Medienabend:
ZDF-Moderatorin und Journalistin Dunja Hayali am 31. Januar 2013 zu Gast in unserem Studio
In unserer selbst produzierten Talkshow UNTER MEDIENLEUTEN haben unsere Studenten diesmal die bekannte Fernsehjournalistin und Moderatorin Dunja Hayali zu Gast. In der 45-minütigen Sendung, die Live on Tape aufgezeichnet wird und in der alle Positionen durch unsere Studenten selbst besetzt werden, stellen unsere Moderatoren die ehemalige Leistungssportlerin dem Publikum und Zuschauern in einem persönlichem Gespräch vor.
Antwort von dirty_meth:
Ich habe mich noch nicht beworben, die Frist geht ja noch bis Mai. Ich habe nach der Aufnahmeprüfung nur schon gefragt,weil es mich interessiert hat und ich bis jetzt nur 2 Bewerbungsgespräche hatte, allerdings vor über 2 Jahren und (zum Glück im nachhinein) ohne Erfolg.
Die Idee mit dem Tag der offenen Tür etc. klingt nicht schlecht. Da werd ich mich informieren und dann mal vorbeischauen :) Danke!
Kann vielleicht noch jmd. was zu dem Musikthema sagen?
@ iMac27_edmedia:
Du warst anscheinend auf der BAF. Was hast du da studiert? Hat es dich weitergebracht, etc.? Wäre nett, wenn du mir einen kleinen Erfahrungsbericht geben könntest :)
edit: Und falls noch jemand Alternativen zur BAF kennt, immer her damit :) (allerdings abgesehen von Filmhochschulen mit Bachelor)
Antwort von iMac27_edmedia:
Am 5. Februar gibt es den ersten Infoabend und am 5. März findet der Tag der Offenen Tür statt.
Warum Bewerbungsgespräche? Und warum nichts gebracht, vielleicht sagten die, erstmal ein Praktikum machen?
Antwort von iMac27_edmedia:
Schnitt, wollte TV-Journalismus machen, da ich schon lange als Kameramann im Einsatz zu vor war!
Es bietet schon viele Kontakte wenn man die bereits während des Studiums nützt, wenn nicht, fällt man danach erstmal in ein Loch! Denn seit der Kirch-Pleite hat der Wettkampf in den Medien, dem klassischen Haifischbecken, deutlich zugenommen.
Nach der BAF dann zumeist erstmal ein Praktikum mit Volontariat machen, nicht denken, danach gleich den TopJob zu bekommen wie es viele Studenten denken oder meinen! Viele studieren danach noch weiter und suchen wo ihre Stärken liegen und bauen die weiter aus.
Die BAF ist eine gute Basis, dank Alumnis gibt es auch einige Vernetzungen und BAF-Absolventen werden in der Regel gerne genommen, da die mehr Praxisbezug als SAE, Deutsche Pop oder klassische Medienwissenschaftler von der Uni mitbringen. Folglich fungiert die BAF klassisch wie ein Sieb, es macht eine Vorauswahl von geeigneten jungen Menschen! Außerdem gibt es Möglichkeit die Ausbildung gefördert zu bekommen, da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Antwort von iMac27_edmedia:
Zum Thema Musik, das ist ja Teil der Ausbildung, die wenigsten Cutter spielen ein Instrument.
Antwort von dirty_meth:
Danke!
Die waren damals für ein duales Studium. Ich habe damit nur gemeint, dass ich so eine Art von Gespräch erst zweimal hatte und da mich wohl nicht allzugut angestellt habe.
Da mir das mit der BAF ziemlich wichtig ist, wollt ich mich dahingehend nun schonmal besser informieren, als ich es damals gemacht habe :)
Das mit dem zum Glück ohne Erfolg habe ich nur hingeschrieben, da diese für ein anderes Studium gewesen wären und ich damit nie soweit gekommen und so glücklich geworden wäre ;) Die wären eher im Printbereich gewesen.
Antwort von iMac27_edmedia:
Wenn Du aus München bist, kannst auch zum Infoabend gehen und dann noch zum Tag der Offenen Tür, da sind oft Absolventen aus früheren Jahren da! Das ist auch gleich eine gute Kontaktaufnahme, wenn da die Leiter und Dozenten begeistert sind, öffnet das schon mal gewisse Tore!
Antwort von dirty_meth:
Bin nicht aus München, aber werde da trotzdem hingehen und mich mal informieren :)
Und eine Einstellung, dass ich gleich einen Topjob krieg, hab ich eh nicht, ich bin da schon realistisch :) ich will das ja auch in erster Linie machen, weil ich daran Spaß hab.
Der Arbeitsmarkt sieht ja auch nicht so rosig aus...
Antwort von lilli:
Als ehemaliger Kamerastudent bei BAF kann ich das Studium bei Baf empfehlen. Es lohnt sich allemal, haben modernste Technik, Studio, etc. und das Studium dauert nur 10 Monate.
Meine Referenz-DVD beinhaltete auch ein paar von mir erstellten Filmmusiken.
1) Wer Musik macht, hat zwei aktivierte Gehirnhälften d.h. Künstlerisch
2) Schnitt braucht einen gewissen Rhytmus, deshalb ist Musik wichtig
3) Die Entscheider, die Teilnehmer vorauswählen hatten zum Teil selber Musik studiert
Ich würde dir empfehlen, ein paar Stücke, wenigstens etwas elektronisches zu produzieren, z.B. Mit Reason oder Storm, dann hast du sehr gute Chancen aufgenommen zu werden. Deine Kurzfilme und einiges, wo du was schneidete ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Die Kriterien für die Aufnahme ins Studium sind streng aber schaffbar.
Vor mir saßen 4 wichtige Leute (BAF Direktor, President, ..) und fragten nach sozialer Kompetenz, Teamfähigkeit, psychologische Geschichten - das ist wichtig.
Meine DVD beeindruckte durch meine Vielseitigkeit (Kurzfilme, Musik, 3D-Animation). Außerdem machte ich früher andere Filmmaking-Crashkurse die 2 Tage bis 1 Monat dauerten. Im Fernstudium lernte ich Psychologie. Film ist Psychologie. Alles zusammen hat denen gefallen!
Mach einfach ein paar Sachen auf DVD die Klasse statt Masse zeigen.
Sei nicht überheblich oder Alleswisser und zeige Respekt sowohl Ruhe.
Zum Schluß fragten sie was du über die Schule weiß und warum die ausgerechnet dich nehmen sollten - Standard wie bei jeder Vorstellung.
Hoffentlich können dir diese Tipps helfen.