Frage von LarsProgressiv:Hallo Experten,
kennt jemand diesen Filter:
B&W 486 UV-IR-Filter
?
Ich war eigentlich auf der Suche nach einem steilen IR-Filter für einen Camcorder und fand dann diesen.
Kann mir diesen Filter jemand empfehlen oder von diesem abraten?
Danke
Lars
Antwort von WoWu:
Hallo Lars,
warum glaubst Du, einen solchen Filter zu benötigen ?
Dein Bildsensor hat bereits einen Sperrfilter für IR/UV. Dieser Filter weicht allerdings dadurch ab, dass er bereits bei 670nm einsetzt. Die üblichen Sperrfilter auf Sensoren eher ab 720nm.
Wenn Du also keine Probleme mit der Darstellung von "Dunkelrot" (Far-Red), also im Bereich von 680-750 nm hast, wird er nichts nutzen.
Ausserdem bekommst Du Vignettierung und Bildfärbungen, bei Winkeln unterhalb 60°.
Du solltest also schon sehr genau wissen, wann Du ein Sperrfilter einsetzt.
Antwort von LarsProgressiv:
Hallo Wolfgang,
danke für die Antwort.
Hallo Lars,
warum glaubst Du, einen solchen Filter zu benötigen ?
Wegen der zu grellen Darstellung von roten Blüten und grünen Pflanzen im Sonnenlicht (zu leuchtende Farben). Jedenfalls schiebe ich das in meiner Unerfahrenheit auf störende IR-Anteile. Ich kann das natürlich nur dann überprüfen, wenn ich einen Filter zum testen habe.
Die Idee dafür bekam ich
hierher.
Dieser Filter weicht allerdings dadurch ab, dass er bereits bei 670nm einsetzt.
Woher hast Du diese Information? Ich fand im Netz keine Sperrkurve, da ich nicht weiß, wofür das Herstellerkürzel »B&W« steht.
Ausserdem bekommst Du Vignettierung und Bildfärbungen, bei Winkeln unterhalb 60°.
Du meinst doch hoiffentlich bei Winkeln über 60° oder? Bei einer KB-Brennweite von 43mm sind alle Winkel unterhalb von 53,5°.
Du solltest also schon sehr genau wissen, wann Du ein Sperrfilter einsetzt.
Das sehe ich nicht so. Es sei denn Du meinst es sei schade um das schöne Geld. Dann hättest Du recht. Aber sonst ist das halt nur ein Filter, den man ja nicht nutzen muss, sobald man ihn gekauft hat.
Grüße
Lars
Antwort von Bernd E.:
...da ich nicht weiß, wofür das Herstellerkürzel »B&W« steht...
B+W gehört zu Schneider Kreuznach:
http://www.schneiderkreuznach.com/fotofilter/index.htm
Antwort von WoWu:
Hallo Lars..
Ich kann das natürlich nur dann überprüfen, wenn ich einen Filter zum testen habe.
Das stimmt natürlich... es kann aber eben auch sein, dass der Effekt durch die leichte Blautönung dann entsteht, weil solche Filter erst in einem ganz weiten Rotbereich arbeiten.
Aber Du hast natürlich Recht, ausprobieren ist nicht schlecht. Achte nur darauf, dass Du keine Farbverschiebungen damit bekommst.
Woher hast Du diese Information? Ich fand im Netz keine Sperrkurve
Hier ist die Sperrkurve:
http://www.schneiderkreuznach.com/tipps ... filter.htm
Du meinst doch hoiffentlich bei Winkeln über 60°
Ich meine, alles was weitwinkliger als 60° ist, das heist, dass Du bereits ziemlich früh einsetzende Vignettierung damit bekommst, weil schräg einfallendes Licht zur Cyan-Färbung führt. Das liegt an den 30 Cating-Schichten, mit denen das Filter arbeitet und ist ziemlich typisch für solche Filter.
Einzige Ausnahme, die ich bisher kenne kommt von Tiffen. Die benutzen eine gelblich-grüne Färbung, die völlig vom Weissabgleich neutralisiert wird und nicht zu Vignettierung führt. Alle andern Filter, die ich kenne, führen dazu.
Du meinst es sei schade um das schöne Geld.
Wenn Du den gewünschten Effekt damit nicht erreichst, ja.
Aber probier"s aus ... wenn"s nicht klappt, kannst Du das Filter ja ggf. zurück-schicken.
Poste mal, was daraus geworden ist.
Antwort von Frank B.:
Ich hab mir den (das) UV/IR Cut 486 von B+W neulich in der Bucht ersteigert. Bisher hatte ich aber noch nicht viel Zeit und Muße diesen auszutesten.
Videokameras nehmen auf alle Fälle IR Strahlung auf, was man mit der IR Diode einer Fernbedienung sehr gut sichtbar machen kann. Bei meiner Sony FX 1 ist dies auch der Fall, aber nicht so intensiv, wie ich es vorher bei anderen Kameras gesehen habe. Der IR/UV Cut Filter löscht bei meiner Cam auch diese letzten IR Strahlen aus.
Ob er sichtbar für das Videobild etwas bringt, kann ich mit bloßem Auge bisher nicht erkennen. Hab mich, wie gesagt, auch noch nicht sehr intensiv damit beschäftigen können. Auch habe ich keine Messinstrumente zur Verfügung, die messtechnisch eine Verbesserung feststellen könnten. Das wäre vielleicht mal was für eine Videozeitschrift mit gutem Messlabor.
Da der Filter eine leicht grünliche Färbung hat, ist es sicher ratsam, einen manuellen Weißabgleich durchzuführen.
Ich habe den Filter, wie gesagt, in der Bucht gekauft. Er war so günstig, wie sonst nur ein UV-Cut Filter (ohne IR-Sperrfunktion). Da hab ich einfach mal zugeschlagen.
Wenn ich mehr Zeit habe, will ich die Aufnahmen mit und ohne Filter mal im direkten Vergleich betrachten. Ich habe aber Zweifel, dass man die Unterschiede mit bloßem Auge erkennen kann. Schaden kann der Filter aber auch nicht, da er ja offensichtlich wirklich die Rest-IR-Strahlung beseitigt.
Vielleicht ist die Beurteilung des Filters für mich auch so schwierig, weil die FX 1 von Hause aus schon nicht die Schärfste ist. Evtl. sind bei moderneren HD Camcordern eher Schärfegewinne sichtbar. Bei mir eben auf den ersten Blick nicht.
Ich habe den Filter als Objektivschutz immer an der Kamera. Vignetierungen sind nicht vorhanden.
Frank
Antwort von WoWu:
Hallo Frank,
danke für die Info.
Das einzige Problem sehe ich darin, dass Du zwei (fast) identische Filter (ein Filter auf dem Sensor, ab etwa 720nm und ein Filter vor der Optik (in diesem Fall ab 680nm) einschleifst. Damit hast Du rd. 60 Sperrschichten.
Unebenheiten (halbe Wellenlänge, also rd 0,0003 mm) führen in der Beschichtung schon zu erheblichen Bildbeeinträchtigungen im Hinblick auf partielle Unschärfen und positiven Reflektionen in der Schicht. Da kann man doch eigentlich nur froh sein, über jede Schicht, die man nicht hat. Vignettierung wirst Du nur im Weitwinkelbereich bekommen. Ich habe bisher (bis auf das Tiffen) noch kein Filter in der Hand gehabt, das diese Effekte nicht irgendwie geartet, gezeigt hätte.
Das BW kenne ich aus eigener Anschauung nicht ... vielleicht ist der Effekt ja nicht so auffällig.
Schaden kann der Filter aber auch nicht, da er ja offensichtlich wirklich die Rest-IR-Strahlung beseitigt.
Auf jeden Fall beseitigt es die kritische Zone von 680 bis 720nm, in der die Far-red Problematik angesiedelt ist ... mag sein, dass Lars damit ja sein Problem in den Griff bekommt. Wir werden es erfahren.
Nur vergessen darf man eben auch nicht, dass jedes Glaselement im Strahlengang sich negativ auswirkt .... im günstigsten Fall "nur" durch Lichteinbuße ... und das, wo jeder bei den winzigen Chips um die letzte viertel Blende kämpft.
Diese Filter sehen immer so harmlos aus ... aber sie haben es ziemlich in sich.
Antwort von Frank B.:
Ja, Wolfgang, von diesen technischen (optischen) Fragen hab ich leider nicht so viel Ahnung. Ich hatte einfach einen Objektivschutz gesucht und dafür werden ja UV-Cut Filter empfohlen. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die IR-Strahlung auf den Bildwandlern mehr Fehler verursacht, als die UV-Strahlung. Von daher dachte ich, eine Kombination aus UV-IR-Cut kann nicht so falsch sein. Mir ist schon klar, dass gute Camcorder heute beide Filter bereits eingebaut haben. Da meine Kamera aber immernoch die IR-Strahlen einer Fernbedienung darstellt, gehe ich davon aus, dass der eingebaute Filter nicht das komplette Spektrum der IR-Strahlung eliminiert. Wie gesagt, optisch sehe ich auf den ersten Blick keine Unterschiede zu den Aufnahmen ohne Filter. In einigen Wochen habe ich Urlaub und dann sicher etwas Zeit mal einige Aufnahmen in kritischen Situationen mit und ohne Filter gegenüber zu stellen.
Im Moment, in der jetzigen Situation, kann ich keine Empfehlung für den Erwerb des Filters, zumindest nicht im geforderten Preisbereich von ca. 100,- Euro abgeben. Ich habe ihn in der Bucht aber für 28,-Euro erstanden. Von daher war es kein großes Risiko für mich, ihn zu erwerben.
Ich wäre aber auch sehr an Erfahrungsberichten anderer User interessiert.
Frank