Frage von Winfried Wolf:Hallo,
von unseren Schnittprojekten (;DV) haben sich inzwischen schon zig
externe Festplatten mit DV-AVI-Files angesammelt, das wird uns langsam
zu viel. Im Moment suchen wir grad nach Alternativen. Auf die
Projekt-Files können wir verzichten; archiviert werden sollte in einigen
Fällen das grob geschnittene Roh-Material, meist aber nur das Endprodukt
(;also der DV-Zustand der daraus entstandenen DVD). Einfach als
Sicherheit, eventuell später mal mit best-möglicher Qualität andere
Träger erzeugen zu können. D.h., das Archiv-Material wird i.d.R. nicht
mehr zum Schneiden verwendet.
Die MPEG2-Files vor dem DVD-Authering zu speichern, bringt ja keinen
Qualitätsvorteil. Wir könnten natürlich zusätzlich MPEG2-Rendering mit
maximaler Datenrate machen, aber würde sich dann nicht eher einer der
neuen MPEG4-Derivate anbieten?
Und da ich damit bislang keine Erfahrung habe, frage ich Euch. Rein
praktisch: Welche Produkte/Codecs etc. kämen da in Frage? Gewünscht wäre
also etwas, das mit minimalsten Verlusten aus DV-AVIs wesentlich höher
komprimierte Files macht und wieder zu DV-AVIs zurückkonvertieren lässt.
Letzteres auch, da wir mit anderen Leuten bei Projekten zusammen
arbeiten und DV-Files auf externen Harddisks als Austausch-Medium
etabliert haben. Wir selbst arbeiten hier vornehmlich mit Adobe Premiere.
Gruß,
WiWo.
Antwort von Besim Karadeniz:
Hi,
Winfried Wolf schrieb:
> von unseren Schnittprojekten (;DV) haben sich inzwischen schon zig
> externe Festplatten mit DV-AVI-Files angesammelt, das wird uns langsam
> zu viel. Im Moment suchen wir grad nach Alternativen. Auf die
> Projekt-Files können wir verzichten; archiviert werden sollte in einigen
> Fällen das grob geschnittene Roh-Material, meist aber nur das Endprodukt
> (;also der DV-Zustand der daraus entstandenen DVD). Einfach als
> Sicherheit, eventuell später mal mit best-möglicher Qualität andere
> Träger erzeugen zu können. D.h., das Archiv-Material wird i.d.R. nicht
> mehr zum Schneiden verwendet.
Was spricht dagegen, das Zeug wieder auf Band auszuspielen? DV-Bänder
sind preislich kaum zu unterbieten und bei vernünftigen Medien und
richtiger Lagerung auch durchaus langzeitarchivfähig.
Ansonsten, wenn es die Geldbörse hergibt, würde ich klassische
Datensicherungssysteme aus der EDV empfehlen. Die sind hinreichend
ausgereift und haben den Vorteil, dass du die Daten weiterhin auch als
Dateien hast und auch die Projektdateien sichern kannst. Je nach
Anwendungszweck macht es Sinn, die auch zu speichern.
> Die MPEG2-Files vor dem DVD-Authering zu speichern, bringt ja keinen
> Qualitätsvorteil. Wir könnten natürlich zusätzlich MPEG2-Rendering mit
> maximaler Datenrate machen, aber würde sich dann nicht eher einer der
> neuen MPEG4-Derivate anbieten?
> Und da ich damit bislang keine Erfahrung habe, frage ich Euch. Rein
> praktisch: Welche Produkte/Codecs etc. kämen da in Frage? Gewünscht wäre
> also etwas, das mit minimalsten Verlusten aus DV-AVIs wesentlich höher
> komprimierte Files macht und wieder zu DV-AVIs zurückkonvertieren lässt.
> Letzteres auch, da wir mit anderen Leuten bei Projekten zusammen
> arbeiten und DV-Files auf externen Harddisks als Austausch-Medium
> etabliert haben. Wir selbst arbeiten hier vornehmlich mit Adobe Premiere.
Hm, die Frage ist, ob ihr das wirklich wollt. Klassisches DV ist
eigentlich ein schönes, MPEG-freies Ausgangsformat. Rohmaterial in MPEG
endzulagern, würde ich mir extrem gut vorher überlegen, der Schritt ist
nicht rückgängig zu machen, wenn das Originalmaterial gelöscht wird. Im
professionellen Archivieren ist es jedenfalls verpöhnt.
Besim
--
Besim at Karadeniz dot de > Pforzheim/GER >> http://blog.netplanet.org/
netplanet - Verstehen Sie mal das Internet! - http://www.netplanet.org/
"Frauen sind Männer ohne Eier, nur besser."
-- Jörg Pilawa, TV-Moderator
Antwort von Josef Moellers:
Winfried Wolf wrote:
> Hallo,
> von unseren Schnittprojekten (;DV) haben sich inzwischen schon zig
> externe Festplatten mit DV-AVI-Files angesammelt, das wird uns langsam =
> zu viel. Im Moment suchen wir grad nach Alternativen. Auf die
> Projekt-Files können wir verzichten; archiviert werden sollte in eini=
gen
> Fällen das grob geschnittene Roh-Material, meist aber nur das Endprod=
ukt
> (;also der DV-Zustand der daraus entstandenen DVD). Einfach als
> Sicherheit, eventuell später mal mit best-möglicher Qualität ande=
re
> Träger erzeugen zu können. D.h., das Archiv-Material wird i.d.R. ni=
cht
> mehr zum Schneiden verwendet.
> Die MPEG2-Files vor dem DVD-Authering zu speichern, bringt ja keinen
> Qualitätsvorteil. Wir könnten natürlich zusätzlich MPEG2-Render=
ing mit
> maximaler Datenrate machen, aber würde sich dann nicht eher einer der=
> neuen MPEG4-Derivate anbieten?
> Und da ich damit bislang keine Erfahrung habe, frage ich Euch. Rein
> praktisch: Welche Produkte/Codecs etc. kämen da in Frage? Gewünscht=
wäre
> also etwas, das mit minimalsten Verlusten aus DV-AVIs wesentlich höhe=
r
> komprimierte Files macht und wieder zu DV-AVIs zurückkonvertieren lä=
sst.
> Letzteres auch, da wir mit anderen Leuten bei Projekten zusammen
> arbeiten und DV-Files auf externen Harddisks als Austausch-Medium
> etabliert haben. Wir selbst arbeiten hier vornehmlich mit Adobe Premier=
e.
Ich verstehe das jetzt nicht: entweder Du willst das Rohmaterial
unverändert speichern, um "eventuell später mal mit best-möglicher =
Qualität andere Träger erzeugen zu können", dann mußt Du eine
verlustfreie Kompressionsmethode benutzen und speicherst, wie Besim
vorschlägt, auf einem beliebigen Medium, wobei bei der aktuellen
Geschwindigkeit der Enwticklung und dem "das Modell von letztem Monat
wird nicht mehr supportet, kaufen Sie das Modell von diesem Monat"
fraglich ist, was in 1, 2, 4, 8, 16 Jahren überhaupt noch lesbar sein
wird, oder Du wirst verlustbehaftet komprimieren und da stellt sich,
neben dem vorhergesagten, die Frage nach dem Kompressionsverfahren, das
auch nach dem gleichen Problem ruft (;siehe die aktuelle Entwicklung bei
den Office-Formaten).
--
These are my personal views and not those of Fujitsu Siemens Computers!
Josef Möllers (;Pinguinpfleger bei FSC)
If failure had no penalty success would not be a prize (;T. Pratchett)
Company Details: http://www.fujitsu-siemens.com/imprint.html
Antwort von Winfried Wolf:
Besim Karadeniz schrieb:
>
> Was spricht dagegen, das Zeug wieder auf Band auszuspielen? DV-Bänder
> sind preislich kaum zu unterbieten und bei vernünftigen Medien und
> richtiger Lagerung auch durchaus langzeitarchivfähig.
>
Wir haben schon über einige Alternativen nachgedacht. Die Archivierung
auf Platte hat halt einige Vorteile: Wir können z.B. alles
aufbewahrungswürdige an Daten zusammen ablegen statt verstreut. Kein
Problem mit möglichen Drop-Outs. Kein Slitting von >60min-Material.
> Ansonsten, wenn es die Geldbörse hergibt, würde ich klassische
> Datensicherungssysteme aus der EDV empfehlen.
Kommt aus Kostengründen nicht in Betracht. Um mit sowas auch nur
anzufangen, müssten ja schon mal die Laufwerke sicherheitshalber doppelt
angeschafft werden.
Gruß,
WiWo.
Antwort von Winfried Wolf:
Josef Moellers schrieb:
>
> Ich verstehe das jetzt nicht: entweder Du willst das Rohmaterial
> unverändert speichern, um "eventuell später mal mit best-möglicher
> Qualität andere Träger erzeugen zu können", dann mußt Du eine
> verlustfreie Kompressionsmethode benutzen und speicherst, wie Besim
> vorschlägt, auf einem beliebigen Medium, wobei bei der aktuellen
> Geschwindigkeit der Enwticklung und dem "das Modell von letztem Monat
> wird nicht mehr supportet, kaufen Sie das Modell von diesem Monat"
> fraglich ist, was in 1, 2, 4, 8, 16 Jahren überhaupt noch lesbar sein
> wird, oder Du wirst verlustbehaftet komprimieren und da stellt sich,
> neben dem vorhergesagten, die Frage nach dem Kompressionsverfahren, das
> auch nach dem gleichen Problem ruft (;siehe die aktuelle Entwicklung bei
> den Office-Formaten).
>
OK, ich glaube, es bringt nicht viel, rechtfertigen zu wollen, warum wir
gerade so arbeiten und nicht anders, und ich wollte es auch nicht zu
kompliziert hier gestalten. Wir arbeiten halt im Low-Budget-Bereich,
recorden pro Jahr so ca. 500 bis 1000 Stunden Material und das nun seit
1987. Voll-Archivierung in DV kommt aus Mengen-Gründen nicht in Frage;
nur die verkaufs-fertigen DVDs zu archivieren, reicht uns nicht aus.
Also suche ich nach dem best-möglichen dazwischen.
Gruß,
WiWo.
Antwort von Besim Karadeniz:
Hi,
Winfried Wolf schrieb:
> Wir haben schon über einige Alternativen nachgedacht. Die Archivierung
> auf Platte hat halt einige Vorteile: Wir können z.B. alles
> aufbewahrungswürdige an Daten zusammen ablegen statt verstreut. Kein
> Problem mit möglichen Drop-Outs. Kein Slitting von >60min-Material.
Festplatten sind für eine Langzeitarchivierung aber nicht unbedingt
geeignet. Wenn sie regelmäßig laufen, ist das kein Problem, wenn
Festplatten aber längere Zeit stehen, tut das der Schmierung der Lager
nicht sonderlich gut, vor allem dann, wenn sie nur in längeren
Zeitabständen angeworfen werden.
> Kommt aus Kostengründen nicht in Betracht. Um mit sowas auch nur
> anzufangen, müssten ja schon mal die Laufwerke sicherheitshalber doppelt
> angeschafft werden.
Bei gängigen Sicherungssystemen ist das nicht unbedingt notwendig, weil
die Hersteller hinreichend Service bieten und auch längere
Produktlifetimes zusichern.
Besim
--
Besim at Karadeniz dot de > Pforzheim/GER >> http://blog.netplanet.org/
netplanet - Verstehen Sie mal das Internet! - http://www.netplanet.org/
"Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah."
-- Fernandel (;1903-1971), franz. Schauspieler
Antwort von Besim Karadeniz:
Hi,
Winfried Wolf schrieb:
> OK, ich glaube, es bringt nicht viel, rechtfertigen zu wollen, warum wir
> gerade so arbeiten und nicht anders, und ich wollte es auch nicht zu
> kompliziert hier gestalten. Wir arbeiten halt im Low-Budget-Bereich,
> recorden pro Jahr so ca. 500 bis 1000 Stunden Material und das nun seit
> 1987. Voll-Archivierung in DV kommt aus Mengen-Gründen nicht in Frage;
> nur die verkaufs-fertigen DVDs zu archivieren, reicht uns nicht aus.
> Also suche ich nach dem best-möglichen dazwischen.
Es gibt nichts mit nur Vorteilen. 1000 Stunden Material pro Jahr ist gar
nicht so wenig und ihr arbeitet nicht sonderlich anders, als andere
Firmen oder Fernsehsender. Bei letzteren ist das Sammeln von Rohmaterial
eher sogar die Ausnahme, darum hat sich die jeweilige Redaktion zu
kümmern. Zentral gespeichert wird in der Regel nur das, was über den
Sender läuft und das landet auf Band im Archiv bzw. die Sendebänder, die
zum Zuspielen eingesetzt werden, wandern später ins Sendearchiv. Alles
andere, was nicht aufgehoben wird, wandert ins ewige Magnetfeld und
kommt als gelöschtes und geprüftes Gebrauchtband wieder in den internen
Umlauf.
So, da kommt euer Ansatz ins Spiel: Ich würde entweder das Rohmaterial
aufheben, beispielsweise bei Produktionen, bei denen es möglicherweise
absehbar ist, dass das Material nochmal zweitverwertet werden kann) oder
wenigstens die Schnittfassungen archivieren. Die Schnittfassung bringt
dir logischerweise. Wenn das auf Band daherkommt, ist es da gut aufgehoben.
Wenn ihr für Produktionen das Rohmaterial nicht mehr braucht, ist dein
Ansatz gut, die Schnittfassungen zu archivieren. Würde ich, wenn
tatsächlich nicht mehr die Projektdaten gebraucht werden und keine
zusätzlichen Tonkanäle zu sichern sind, auch wieder auf Band ausspielen
und das archivieren. Bei allem anderen ist geht das dann auch nicht mehr
und dann müssen tatsächlich die vollständigen Projektdaten gesichert
werden. Wenn das auf Dauer geschehen soll, würde ich weder einer zu
lagernden Festplatte, noch einem gebrannten Medium anvertrauen, sondern
auf Band speichern. Und dann bist du bei klassischen
Datensicherungsmedien, die man nebenbei praktischerweise auch dazu
verwenden kann, seine Büro-EDV zu sichern.
Alles eine Preisfrage. Allerdings ist eine klassische
Datensicherungslösung nicht unbedingt das superteuerste, zumal ihr nicht
die gewaltigen Datenmengen habt, wie sie in Rechenzentren üblich sind.
Besim
--
Besim at Karadeniz dot de > Pforzheim/GER >> http://blog.netplanet.org/
netplanet - Verstehen Sie mal das Internet! - http://www.netplanet.org/
"Wenn Schlachthöfe Glasfenster hätten, wäre jeder Mensch Vegetarier."
-- Paul McCartney, engl. Popmusiker
Antwort von Günter Hackel:
Winfried Wolf schrieb:
snip
Hallo
Wenn Du darauf Wert legst, das Rohmaterial unverdorben zu sichern, gibt
es keine Alternative denn jede Komprimierung verursacht Verluste.
Da selbst Profis beim Filmen jede Menge Ausschuss verursachen, wäre es
sinnvoll alle wirklich versauten Szenen rauszuschneiden und den Rest des
Filmes im DV-AVI Format einerseits auf einer HD zu speichern und
vielleicht zusätzlich aufs Camcorder-Band zurückzuspielen.
100%ige Datensicherheit ist das noch lange nicht, sowas würde
erheblichen(;!) Aufwand bedeuten, so viel, dass es ein Vollzeitjob wäre
die Datenträger zu warten, zu kopieren usw.
Also Müll raus, also Datenmenge reduzieren und erst dann daraus die
Filme schneiden und natürlich das Bearbeitungsscript mit dazu speichern.
Das Script ist vergleichsweise winzig, die Speicherung macht Sinn wenn
man später mal was auf die Schnelle ändern will, setzt aber voraus, dass
man 1. noch das dazu passende Programm hat und dafür einen 2. Rechner,
auf dem dieses noch läuft.
gh
Antwort von Heiko Nocon:
Winfried Wolf wrote:
>von unseren Schnittprojekten (;DV) haben sich inzwischen schon zig
>externe Festplatten mit DV-AVI-Files angesammelt, das wird uns langsam
>zu viel. Im Moment suchen wir grad nach Alternativen. Auf die
>Projekt-Files können wir verzichten; archiviert werden sollte in einigen
>Fällen das grob geschnittene Roh-Material, meist aber nur das Endprodukt
>(;also der DV-Zustand der daraus entstandenen DVD).
Einzig unter Kostengesichtspunkten gesehen:
1) Beste Lösung
Einfach in jeweils zwei Exemplaren wieder auf DV-Band ausspielen. Mit
der richtigen Cam und der richtigen Software ist es sogar möglich,
Projektdateien und sonstige kleinere nützliche Daten ebenfalls mit auf
die Bänder zu packen.
2) Zweitbeste Lösung
Mehr Platten oder "normale" Bandlaufwerke und -medien und ganz normale
Backupstrategien fahren.
3) Keine Lösung
Verlustbehaftet Komprimieren. Das ist per Definition keine
Datensicherung, sondern Datenvernichtung. So nützlich wie ein Tripper
oder ein Loch im Kopf.
Schaltet man das "Geiz ist geil"-Gen aus, gibt's dieselben drei
Lösungen, nur tauschen 1) und 2) die Plätze. That's all.