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A ist Malerin und B Sängerin. Sie sind ein lesbisches Paar, das in einer
labilen Zwei-Personen-Welt lebt. Die Regisseurin hat die seelische Verfassung der beiden beobachtet und dabei ihre eigenen emotionalen Erfahrungen mit eingebracht. Echo Y. Windy: „Ich werde nie mein Gefühl
vergessen, als ich sie zum ersten Mal sah: Schock. Den Schock vermittelten mir ihre Augen: A sah etwas zur Seite – worin sich ihre anhaltende Selbstisolierung ausdrückte; in den Augen von B war etwas Einsames. So
standen sie da, in der Morgensonne, die lärmende Straße hinter, den lebhaften Campus vor sich. Noch waren sie mit all dem nicht verbunden, schienen weit weg zu sein, wie auf einer Insel. Viele Leute fragten mich
später, wie es mir möglich gewesen sei, in so kurzer Zeit ein derart tiefes Verständnis für sie zu entwickeln. Vielleicht ist mir dies gelungen, weil ich offen und ehrlich war und nie mein Interesse an diesem Film
geleugnet habe. Sie verhielten sich genauso. Mit anderen Worten: Wir kamen mit der Arbeit voran, indem wir ehrlich zueinander waren. Was mich an dem Film am meisten reizte, war die Möglichkeit, die Lebensweisen
anderer Menschen als Zeugin und Chronistin nachzuvollziehen. Einzig der Prozess der Aufzeichnung macht ihr Leben transparent – so, als hätte eine Schauspielerin bisher als unbeachtete Außenseiterin gelebt. Ich
wusste nie, was als Nächstes geschehen würde. Gleichzeit fühlte ich mich durch das Improvisieren immer besonders inspiriert.“ [aus dem Forumprogramm]
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