wolfgang hat geschrieben: ↑So 08 Okt, 2017 10:31
Nicht nur die Sichtgeräte decken heute im besten Fall knappe 100% des DCI P3 Raums ab. Auch die heutigen preiswerteren Sensoren können nicht unbedingt viel mehr.
das ist leider eine ziemlich komplizierte sache, weil es in wahheit eben nicht einfach reicht die drei entsprechenden eckpunkte bzw. primaries in eine CIE diagramm einzutragen und ein dreick darüber zu zeichnen, sondern unter einbeziehung der tatsächlichen spektralen sensibilität viel kompliziertere betrachtungsweisen notwendig sind.
tatsache bleibt, dass man bei den sensoren bzw. scene referred ausgangsdaten vergleichsweise große farbräum erfasst, die dann aber mittels gamut kompression in die viel kleineren gebräuchlichen display referred formate gepresst werden. meist geschieht das in denkbar vereinfachter und unbefriedigender weise, weshalb es dann auch solche schwierigkeiten gibt, die farben wieder tatsächlich korrekt darzustellen bzw. umzurechnen.
wolfgang hat geschrieben: ↑So 08 Okt, 2017 10:31
Beim Vergleich zwischen HLG und v log l gehts aber auch darum, wie viele Werte pro Stop zugewiesen werden. Und da schauts vermutlich bei den oberen Stops im Fall von HLG eher dürftig aus, was ja ok ist wenn man die Mitteltöner als wichtiger ansieht. Nur das gilt nicht immer.
das mit der guten darstellung der mitteltöne war ja auch schon bei log vs. rec709 immer ein ganz gutes pragmatisches argument, aber wie gesagt, man darf sich leider einfach nicht nur an diesen simplen eindimensionalen kurven des helligkeitsverlaufs orientieren.
wenn du dir ein diagramm anschaust, wo die beiden hier zur frage stehenden farbräume übereinander gelegt werden:
und du den eckpunkten bzw. primärfarben des größeren farbraums jeweils den maximalwert 1.0 zuordnest, kann innerhalb des kleineren rec709 bereichs eben im grün und rot kanal nur werte genutzt werrden, die deutlich kleiner sind. ein verhältnismäßig großer teil an werten muss also ganz bewusst ausgeklammert bzw. unbenutzt bleiben, wenn man die farben nicht völlig verbiegen will. dass ist war im grunde nicht wesentlich komplizierter nachzuvollziehen als die ungenutzen wertebereiche in der v-log luma übertragungsfunktion, trotzdem bleibt dieser aspekt in der diskussion meist ausgeklammert. in wahrheit sind aber die tatsächlichen probleme beim graden -- das sichtbar werdende von störenden sprüngen bzw. stufen in den farbübergängen beim aufsteilen des kontrasts -- oft viel mehr mit diesem sachverhalt in verbindung zu bringen als mit der bloßen betrachtung der eindimensionalen übertragungsfunktionen bzw. zur verfügung stehendem umfang an übertragungswerten.