slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11279

Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammond

Beitrag von slashCAM »

Vor drei Jahren veröffentlichte Griffin Hammond eine 33-Minuten Dokumentation über eine berüchtigte Chilli-Soße namens "Sriracha". Bemerkenswert war dabei nicht nur, dass...
Bild
Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammond



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von Nathanjo »

In seinem aktuellen Podcast gibt es dazu übrigens noch mehr Infos:



TheFallGuyEditing
Beiträge: 17

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von TheFallGuyEditing »

Schöne Sache, dass man jetzt auch bei Amazon veröffentlichen kann.



freezer
Beiträge: 3709

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von freezer »

https://www.engadget.com/2016/05/10/ama ... -platform/
Amazon Video Direct
You'll get 50 percent of revenues from rentals and purchases, and 55 percent for ad revenue, Variety reports. Prime Video content will earn 15 cents per hour streamed in the US, and 6 cents every hour elsewhere (earnings are also capped at $75,000 per video).
https://videodirect.amazon.com/home/hel ... =202037410

Und das zeigt auch schon wieder, wer beim Streaming von der Arbeit der Kreativen im Endeffekt profitiert: Amazon und der Kunde.
Amazon trägt kein Risiko, bekommt aber eine gewaltige Bandbreite an Filmen für jeden Geschmack. Die Streamingkunden zahlen eine Lappalie für einen Film, der Indie-Filmemacher und deren Entourage Jahre ihres Lebens und oft genug auch viel Eigenkapital gekostet hat.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung der Problematik:
Ein typischer, hochwertig gemachter Indie-Film von 2h Länge, produziert durch Selbstausbeutung aller Beteiligten im Zeitraum von 2 Jahren, Herstellungskosten (ohne Gagen) sagen wir USD 100.000, mit (theoretisch bezahlten) Gagen sagen wir USD 500.000

Bei 15 US cent / gesehener Streamingstunde gibt es also 30 US cent pro US-Zuschauer und 12 US cent in allen anderen Ländern (sofern der Zuschauer den Film auch komplett ansieht).

Damit die Herstellungskosten (ohne Gagen) reingespielt werden können, braucht man dann 333.333 US Zuschauer oder 833.333 Internationale Zuschauer . Damit ist man gerademal auf Null.

Möchte man die Herstellungskosten inkl. Gagen reinspielen, schaut es noch düsterer aus:
1.666.666 US-Zuschauer oder 4.166.666 internationale Zuschauer für eine glatte Null.

Nehmen wir mal einen optimistischen 50:50 Mix an US und Int-Zuschauern an, dann bräuchten wird knapp 3 Mio Zuschauer um gerade mal auf Null zu kommen und allen Projektbeteiligten ihre Gagen zu bezahlen.

Leider ist die Summe der ausbezahlten Betrachterstunden auf jährlich 500.000 begrenzt - sprich 250.000 Zuschauer. D.h. wir müssten unter optimalen Bedingungen 11 Jahren warten, bis wir mit dem Streaming alleine Geld verdienen können. Wie groß das Interesse nach spätestens 2 Jahren an dem Film sein wird, kann sich eh jeder selbst denken.

Nur mal so zum Nachdenken...
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von Alf_300 »

Rechnen kann er der Freezer, das muß man im lassen, dabei gehts doch viel einfacher, in der Schublade bringt ein Film Film null Cent



Jalue
Beiträge: 1568

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von Jalue »

Die Sache haben eben und wie so oft zwei Seiten.

Einerseits ist Freezer beizupflichten: Die Revenue-Share Modelle der Online-Vertriebskanäle laufen auf Preisdumping hinaus und verlagern das wirtschaftliche Risiko komplett auf den Produzenten. Profitabel ist das nur, wenn man es schafft, mit minimalem Aufwand ein Maximum an Zugriffen zu erzeugen, z.B. als „Sofa-Comedian“, aka YouTuber.

Andererseits hat Alf 300 recht. Früher sind eigenfinanzierte Filme ja tatsächlich in der Schublade gelandet, bestenfalls wurden sie auf ein paar Festivals gezeigt und mit Einnahmen hat niemand ernsthaft gerechnet. Gemacht hat man es trotzdem, schließlich brauchte man Referenzen für bezahlte Aufträge. Letztlich also „Bewerbungsfilme“, nur dass man heute wenigstens einen Teil der Kosten online wieder hereinholen kann.



marty_mc
Beiträge: 248

Re: Erkenntnisse einer profitablen Indie-Doku - Sriracha von Griffin Hammon

Beitrag von marty_mc »

Vielleicht hat "freezer" in der Kalkulation etwas zu hoch gegriffen, für etwas weniger geht auch einiges, aber dann muss das Drehbuch schreiben auch echt gekonnt sein. Die Masse an Zuschauern ist anspruchsvoll.
...aber durch die Erfahrung mit eigenen Filmen kann ich nur sagen, es gibt erstaunlich viele Zuschauer für Nischenprodukte, das sagen jedenfalls die eigenen Zahlen bei Amazon Prime.

Und noch eine Sache hat Freezer vergessen: Den "Amazon Video direct stars" Topf! An den gilt es zu kommen.

Ein paar Gedanken und Auswertungen dazu gibt es in einem YT-Video von mir:



Ich hoffe, es hilft. ;-)



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Ist der Filmmarkt SCHEISSE?
von iasi - Do 21:30
» Gopro Hero 11 Black - Akku-Laufzeit unterirdisch schlecht?!
von King Rollo - Do 20:51
» Nikon Slashcam Test
von iasi - Do 20:48
» Amazon darf Prime-Kunden keine Werbung aufzwängen
von iasi - Do 20:37
» Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?
von cantsin - Do 19:57
» Wie professionell sind die slashcAM-User
von Bildlauf - Do 19:43
» Erster Gehversuch mit KI
von Heinrich123 - Do 19:35
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von Jörg - Do 18:47
» Neue Gerüchte: Nvidia soll die GPU-Produktion 2026 um 30–40% runterfahren
von philr - Do 18:45
» Sony A7 V in der Praxis: Mix aus Sony A1 und FX3 zum halben Preis?
von slashCAM - Do 17:39
» Was schaust Du gerade?
von pillepalle - Do 17:27
» Das richtige Einsteigerequipment für Sound/Musik
von Nigma1313 - Do 17:05
» Monitore unter oder über Monitoren? :)
von pillepalle - Do 16:53
» Panasonic S12 und das ARRI LOG C3-Profil
von ksingle - Do 16:20
» BMD Camera Firmware 10.0 für URSA Broadcast G2, PYXIS 6K and PYXIS 12K
von freezer - Do 15:55
» Apple Roadmap 2026 - iMac Pro mit M5 Max und MacBooks mit M6 geplant
von Jott - Do 15:14
» GoPro 59,94fps in FCP
von Jott - Do 15:08
» Neuer DJI RS 5 Profi-Gimbal kommt bald mit intelligentem Tracking und Turbo-Ladefunktion
von Clemens Schiesko - Do 14:21
» Blackmagic DaVinci Resolve 20.3.1 Update
von slashCAM - Do 11:15
» Kino-Besucherstudie 2025
von ruessel - Do 10:35
» Benro Electronic ND Filter Kit kommt
von Bildlauf - Mi 16:27
» Video Deluxe 2021 Plus stabiler als Video Pro X12
von Jasper - Mi 15:50
» ARRI soll (Teil)Verkauf erwägen
von Bildlauf - Mi 13:46
» Nikon Z9 - neue Firmware 5.30 verbessert Autofokus, Motiverkennung und mehr
von slashCAM - Mi 11:36
» Adobe Firefly bekommt Upscaling per Topaz, Editing per Prompt und mehr
von slashCAM - Mi 10:33
» Sony FX3 Sensor-Test - Dynamik, Debayering und Rolling Shutter
von Bildlauf - Mi 10:23
» Reflexionen auf Münzen (Makro)
von soulbrother - Mi 7:54
» Leak: Samsungs plant SATA-Aus - Kommt der Preisschock auch bei SSDs?
von TheBubble - Di 13:29
» Kompaktkameras wieder im Trend - trotz Smartphones
von dienstag_01 - Di 12:41
» Unser Kinofilm "The Trail" nun auf Amazon Prime
von rob - Di 11:08
» Nikon Z9 Firmware 5.1
von pillepalle - Di 5:01
» Networking für Filmemacher - KAIS SETTI
von Nigma1313 - Mo 20:35
» Netflix will die Filmsparte von Warner Bros. Discovery übernehmen
von Darth Schneider - Mo 19:53
» Verstehen Video-KIs die Welt? Physik-IQ enthüllt Grenzen der Modelle
von Bildlauf - Mo 17:29
» Bye Bye Crucial - Micron stellt Speichergeschäft für Privatkunden ein
von Darth Schneider - Mo 15:21