OFFTOPIC:
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 30 Apr, 2023 11:14
Das ist halt auch mehr so eine Frage des eigenen Workflows.
Gebe ich dir bedingt recht. Aber dazu muss man a) im Umfeld arbeiten, wo das der Usus ist und/oder b) eine RAW Kamera haben. Am besten beides zusammen.
Natürlich kann ich viele Produktionen in meinem Sinn "manipulieren" indem die ich die Kamerawahl auf meine eigene fallen lasse. Oft ist das ja auch gewünscht. Mit der eigenen Technik kann man immer "gute Deals" machen und die Produktion verlässt sich dann auch (gerne) auf mein Knowhow beim Dreh und meine Erfahrung in der Post.
Als ich meine ersten Kameras gekauft habe, habe ich mich bewusst gegen eine RAW Kamera (RED) entschieden. Zu große Datenmengen, zu schwere Kamera, zu teuer.
Ich habe damals trotzdem viel RAW mit RED gedreht, hatte aber immer einen Assi-Buddy, der die Teile fast schon sammelt, wir hatten gute Deals und tolle Sachen produziert. Aber für MEIN Tagesgeschäft, waren die Dinger einfach (noch) nichts. Die Unzuverlässigkeit der REDs kam ja auch noch erschwerend hinzu und andere Kleinigkeiten wie den Boot-Vorgang von damals 90 Sekunden, der mich schon einige Tode am Set hat sterben lassen :-S
Klar, sieht das heutzutage anders aus und man kann wirklich prima RAW drehen und verarbeiten, das stimmt.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 30 Apr, 2023 11:14
Ich hab seit dem Erscheinen der RED 1 kommerziell eigentlich nix anderes mehr als raw gedreht (...).
Das freut mich für dich, das ist natürlich eine Art Luxus-Purismus den man sich schon wünschen kann, allerdings müssen die Produktionen dazu passen.
Für mich war es eher von Vorteil, die technischen Vorteile von Sony auszunutzen, weil sie mir voll in die Karten gespielt haben. Nein, ich war nie ein Fan der FS7, das war eine Zwangsehe, dafür habe ich mich von Canon getrennt, die mir immer viel besser von den Farben gefallen hat. Aber mit der Alpha-Serie haben sie einen Gamechanger rausgebracht, in vielen Flavours, fast für jeden was dabei. Natürlich reden wir hier von einer DSLM und keiner Cinema-Kamera. Aber man hat schon "gespürt" wie sich das auf die weitere Entwicklung auswirken wird. Besonders hervorzuheben: Slog, Stabi, Autofokus. Und dann haben sie die Hoffnungen mit der FX Serie gehalten und auch optisch einen großen Sprung nach vorne gemacht (Gott sei Dank, sonst wäre ich abgewandert) und technisch auch nochmal eins draufgelegt.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 30 Apr, 2023 11:14Ich sehe jedenfalls - was das Budget betrifft - keinen Grund nicht raw zu drehen.
In deinem Universum vielleicht nicht, deswegen mag das aus deiner Warte her stimmen. Das kannst du aber nicht verallgemeinern, denn es gibt Postproduktionen, die jagen mich vom Hof, wenn ich mit RAW ankomme. Deswegen stimmt dein Argument für dich, aber nicht für die Allgemeinheit.
Das ist ja das, was ich hier so oft lese und ich oft mit dem Kopf schüttle, es viele Realitäten da draußen außer der eigenen. Die eigenen Workflows müssen deshalb nicht für alle zutreffen. Anderes Umfeld. Andere Produktionen. Andere Ansprüche. Andere Anforderungen. Anderes Equipment.
Ich habe mit den FXen super Allrounder, mit denen ich wirklich sehr flexibel (für Produktionen aller Art) bin, technische Möglichkeiten habe, von denen andere Kamerabesitzer nur träumen und auch RAW aufnehmen kann, wenn ich es will/benötige, hab ich aber aus Gründen noch nie gemacht, in den Fällen steht dann halt doch ne RED da.
iasi hat geschrieben: ↑So 30 Apr, 2023 16:46
Wenn die 3.Kamera aber das Zeitliche segnet und eine neue Kamera ansteht, wirst du wohl auch keine 8bit-Kamera mehr kaufen.
Wahrscheinlich nicht. (Wobei ich gerade noch ne A6400 gekauft habe, die steht jetzt als Dauermietobjekt beim Kunden, mit der er seine YT-Videos aufnehmen kann...)
iasi hat geschrieben: ↑So 30 Apr, 2023 16:46
Für 2500€ bekommt man eine ziemlich komplette P6k-Pro mit internem ND, ordentlichen Anschlüssen, Dual-ISO etc. - und eben 6k-50p-12bit-Raw.
Sehr geile Kameras, die BMs, intuitiv zu bedienen, toller Look. AF und Stabi fehlt mir aus heutiger Sicht. Aber man bekommt wirklich sehr viel für wenig Geld. Ich habe oft und gerne mit denen gedreht.
Aber, zum Beispiel: Ich drehe zurzeit so eine MMA-Doku und wir porträtieren die Kämpfer in ihrem Umfeld, aus dem sie kommen in ganz Deutschland. Wir haben das sonst mit meinen FXen gemacht. Da haben wir immer wieder gesetzte Situationen, aber machen auch Run&Gun durch die Stadt. Ging immer prima mit FX. Das letzte Mal haben wir mit den P6Ks gedreht und ich hab so arg den AF und den Stabi vermisst. Man kann einfach viel freier arbeiten, wenn man diese Hilfen drin hat und sich nicht bei jeder Einstellung um den Fokus kümmern muss und auch mal etwas entspannter stehen und gehen kann im Wissen, dass es der Stabi schluckt. FX ist purer Luxus für mich in solchen Situationen und lässt mich auf das wesentliche konzentrieren wie Kadrierung, Licht und Bewegung.
Klar, drehe ich im Studio oder on Location vom Stativ, mal ein paar Schüsse von der Schulter und hab noch nen Focus Puller dabei brauche ich diese Vorteile der FX auch nicht, aber abschalten geht immer. Und auch hier wieder: der Usecase entscheidet die Kamerawahl und auch das technische Format in einem großen Maß mit.
iasi hat geschrieben: ↑So 30 Apr, 2023 16:46
Frag dich doch mal, ob du heute noch viel Geld für eine 8bit-Kamera ausgeben würdest.
Wohl nicht. In 3 Jahren haben wir aber die gleiche Diskussion an der Backe, ob man sich noch eine 10Bit Kamera holen würde.
/OFFTOPIC
Aber darum ging es mir auch überhaupt nicht (ist jetzt wieder etwas ausgeartet). Es ging mir auch nicht um RAW oder 10 oder 12 Bit. Es ging mir eigentlich nur darum:
iasi hat geschrieben: ↑Sa 29 Apr, 2023 09:36
Sony hatte ja sogar diesen 8bit-Slog-Murks den Kunden verkauft.
Denn es ist das genaue Gegenteil, von dem, was du sagst. Sony hat damit echt einen Knaller rausgebracht. Es ist nicht vergleichbar mit REC709. Gar nicht, ganz was anderes, wirklich. Dein Statement kann ich als jemand, der viel Erfahrung mit 8Bit/Slog 3 (du schriebst was von Slog 2, damit habe ich zu wenig Erfahrung) einfach nur ganz deutlich verneinen.