Nikon hat ein neues Patent mit dem Titel „IMAGE-CAPTURING DEVICE AND IMAGE TRANSMISSION RECORDING SYSTEM“ veröffentlicht. Dieses beschreibt eine innovative Methode, um RAW-Sensordaten über HDMI zu übertragen – und zwar eingebettet in herkömmliche YUV422- oder YUV444-Videostreams. YMCinema hat dieses Patent ausgegraben und ist der Meinung, dass diese Technologie die RAW-Welt revolutionieren könnte, weil sie eine offene und flexiblere Alternative zu bisherigen proprietären Lösungen zur externen RAW-Aufzeichnung bietet.

Die Idee dahinter ist eigentlich nicht sonderlich kompliziert: Anstatt die spezifischen RAW-Daten der Kamera (RGGB) über ein eigenes HDMI-Protokoll zu senden, werden die RAW-Pixeldaten so arrangiert, dass diese direkt in einen gängigen YUV-HDMI-Stream eingebettet werden können. Statt YUV-Werten finden sich in einem solchen Stream also Chunks von RAW-Daten, die natürlich als solche nicht wie ein YUV-Stream decodiert und betrachtet werden können. Aber die Daten können so über ein bereits bestehendes HDMI-Protokoll ohne Änderungen an bestehender Hardware übertragen werden.
Alle externen Rekorder, die über HDMI YUV aufzeichnen können somit ohne weitere Modifikationen auch diese RGGB-RAW-Daten von Nikon aufzeichnen. Darstellen können sie diese allerdings nicht ohne weiteres Zutun.
Das Patent selbst listet vor allem alle möglichen Einbettungskombinationen von 12 und 16 Bit RGGB-RAW Streams in diverse 4:4:4, 4:2:2 und 4:2:0 YUV-Ströme, was per se schon ziemlich erschöpfend zu lesen ist.
Soweit wir das Patent richtig verstehen, geht es Nikon jedoch an keiner Stelle darum, die Signale so einzubetten, dass ein klassischer YUV-Recorder trotzdem ein Bild anzeigen kann. Weshalb wir in diesem Patent auch keine große Sensation erkennen können.
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Dabei wurde versucht, dass die gespeicherten RGGB-Daten "ungefähr" wie YUV-Daten abgelegt wurden, was zwar keine präzise 1:1 Vorschau bedeutete, jedoch eine grobe Vorschau ermöglichen sollte. Diese dürfte mit "minimaler Pixelverschiebung, leichtem Flimmern und nicht ganz korrekten Farben" immer noch besser gewesen sein, als der RAW-Datensalat, welchen man mit Nikons Implementation auf einem YUV-Recorder erwarten darf.
Zu Apertus Zeiten war das größere Hallo jedoch, dass sich hiermit in einem 1080p60-Datenstrom ein kompletter 4K RAW Strom speichern ließ. Zumindest in der Theorie, denn in der Praxis macht dann noch die ProRes-Kompression alles doch komplizierter als es klingt.

So gesehen, ist es sicherlich praktisch für Nikon, wenn man für die externe Speicherung des eigenen RAW-Formats über HDMI kein eigenes Daten-Protokoll mehr entwickeln muss - bestehende Recorder wird man dennoch nicht zur sinnvollen Nutzung einsetzen können, da für das Debayering der RAW-Vorschau jeder Recorder mindestens neue Firmware benötigen wird.
Gerade HDMI Vorschau-Monitor und -Recorder-Anbieter jenseits von Atomos und Blackmagic würden jedoch mit Sicherheit einen solchen Ball von Nikon annehmen - sofern er wirklich seinen Weg ins Match schaffen sollte und könnten bei den RAW-WARS in Zukunft ebenfalls mitspielen.
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