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Infoseite // Wie kann ich die Lautstärke in meinem Adobe projekt ohne Übersteuern erhöhe



Frage von PhilippKurtz:


Hallo Leute!

Ich habe die Lautstärke in meinem Adobe Premiere Projekt an einigen Stellen per Audio Gain regler bzw mehreren Channel Volume Filtern gleichzeitig erhöht, was bei bearbeiten in Adobe auch Super funktioniert und ohne Übersteuerungen wiedergegeben wird. Wenn ich das Projekt aber exportiere, ist die Toleranz viel geringer und bei etwas lauteren Passagen übersteuert es sofort zu einem schmerzhaften Krachen. Akzeptiert werden nur Lautstärken der sehr nah am O-Ton sind.. Was kan ich tun? warum ist das so? wie kann ich dennoch die lautstärke ohne nebeneffekte erhöhen? glaubt mir, es ist nicht brüllend laut oder übertrieben, beim BEarbeiten schafft er die Wiedergabe ja problemlos..

Vielen Dank und schöne weihnachtstage, euer Philipp.

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Antwort von Wiro:

Hallo,
Dein Summenpegel ist übersteuert.
Daß Du das erst beim Export bemerkst liegt daran, daß hochwertige Schnittprogramme intern mit dem 32Bit-Floating-Format arbeiten, beim Export jedoch wieder in ein festes Bit-Format zurückgerechnet wird. Dabei kann der Maximalpegel überschritten werden, was zu Clipping führt.

Abhilfe:
Öffne den Audiomixer und beobachte die Pegel. Keiner der Kanäle darf jemals die 0dB-Grenze erreichen - alle müssen deutlich darunter liegen (-9dB). Soll eine bestimmte Stelle eines Kanals überdurchschnittlich laut werden, schiebt man nicht etwa das Audio Gain nach oben - sonst krachts. Im Gegenteil : man regelt die übrigen Kanäle herunter, das Nachregeln nach oben sollte die absolute Ausnahme bleiben und nur bei extrem schwachen Grundpegeln verwendet werden.

Der Masterregler (ganz rechts im Audiomixer) zeigt den Summenpegel an. Das Peakmeter sollte in den Spitzen irgendwo zwischen -9 und -4 dB ausschlagen, dann ist die Welt i.O.

Klingt kompliziert. Ist es auch.
Wenn man jedoch die Grundlagen erst einmal intus hat, wird das Abmischen zum Vergnügen ;-)
Gruss Wiro

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Antwort von Anonymous:

Danke für dieses hilfreiche und ausführliche Antwort!

-- klingt doch alls gar nicht kompliziert sondern sehr plausibel..

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Antwort von Hanzl:

Hallo,
ein sehr lästiges Problem bei Premiere mit dem ich auch schon kämpfte (und unangenehm wenn man die Fehler erst auf der DVD merkt). Wenn man den Unterschied zwischen vor und nach dem Exportieren von Adobe nicht in den Griff bekommt, sollte man beim Schneiden wenigstens eine Warnmeldung ausgeben, wer schaut schon dauernd auf den Audiomixer. Versuche einmal im Audiomixer für die Masterspur Dynamics, Limiter auf 0dB oder etwas darunter einzustellen.
Grüße von Ludwig

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Antwort von Wiro:

Pardon, Ludwig, aber was Du da schreibst zeigt daß es an den Grundlagen fehlt. Nicht Adobe muß das in den Griff bekommen, sondern Du.

Dein Vorschlag, auf die übersteuerte Summenschiene einfach zusätzlich noch einen Limiter drauf zu klatschen zeigt, daß Du es nicht begriffen hast. Es ist ungefähr so wie wenn Du ein 6er Loch in die Wand bohrst und da dann einen 8er Dübel reinstopfen willst. Es geht zwar, wenn Du mit einem Hammer so lange drauf schlägst, bis es passt, aber es ist eine Murkslösung. So ist es auch mit dem Limiter.

Nichts für ungut, Du hast es sicher gut gemeint.
Gruss Wiro

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Antwort von Anonymous:

Hallo Wiro,

grundsätzlich lass ich ja nichts auf dich kommen, aber offengestanden arbeite ich auch auf der Masterspur mit dem Limiter. Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich schon darauf achte, dass der Masterpegel - ohne Limiter - nicht in den "roten Bereich" geht. Für mich ist also der Limiter in diesem Fall, nur eine zusätzliche Absicherung gegen kurze und nicht zu heftige Pegelspitzen die ich übersehen haben. Vielleicht sollte man stattdessen die Funktion "SoftClip" nehmen. Hast du Erfahrung damit?
Was mich vorallem wundert ist, dass du deiner Masterspur "nur" bis -4 dB gönnst. Warum nicht bis 0 dB?

Danke & Gruß Karsten

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Antwort von Wiro:

Karsten, ich will um Himmelswillen niemand davon abhalten, bis an die Clippinggrenze auszusteuern und/oder Limiter, Expander, Kompressoren und sonstige gefährliche Mittel einzusetzen. Wenn man damit umgehen kann ... - jedem Tierchen sein Pläsierchen. Viele haben ihr Audio damit schon zu Tode gemastert ;-)

Mein Beitrag ist eher als Empfehlung gedacht, um ein Video so auf eine DVD zu bringen, daß weder die Auth-Software streikt noch der Encoder abschmiert. Und daß man beim Betrachten auf einem häuslichen Fernseher nicht erst krampfhaft die Lautstärke zurückregeln muß. Sie entspricht nämlich dann ziemlich genau dem Pegel der Fernsehsender. Der meisten wenigstens.
Gruss Wiro

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Antwort von Hanzl:

Lieber Wiro!
Leider habe ich Deine Antwort erst heute gelesen aber trotz der Feiertage kann ich mir nicht verkneifen Dir zu antworten auch weil ich glaube, dass eine grundsätzliche Diskussion durchaus vom allgemeinen Interesse sein könnte. Falls Du kein Naheverhältnis zu Adobe hast bin ich schon etwas traurig über Deine und leider allgemeine Fehlertoleranz bei der EDV in Europa, die ja schon fast die Amerikaner übertrifft und das will was heißen. In keinem anderen Fachgebiet würde man so viel tolerieren. Wenn ich vor und nach dem Export, ohne Einstellungen zu verändern, etwas anderes höre ist für mich eine Erklärung nicht ausreichend, jeder Fehler hat eine Erklärung. Ein Fehler ist für mich ev. noch tolerabel, wenn seine Behebung technisch nicht oder nicht mit vertretbarem Aufwand möglich ist oder andere schwerer wiegende Probleme hervorrufen würde. Aber das Mindeste wäre dann ein gut sichtbarer Hinweis. Bei Premiere ist das sogar in der Hilfe/Handbuch nicht zu finden, aber vielleicht habe ich nicht lange genug gesucht. Das Problem mit Premiere beim Exportieren habe ich im Forum schon mehrmals gelesen, ich entsinne mich nicht ähnliches über andere "gute" Schnittsoftware gelesen zu haben.
Auch meine Erfahrungen mit Audiofilter sind nicht die besten aber beim Limiter glaube ich doch, dass er bei kurzen Übersteuerungsspitzen das kleinere Übel ist (gegenüber mehrere Stunden Arbeit und eine DVD vernichten). Ich habe es ausprobiert, bei kurzen Spitzen ist nicht wirklich ein Eingriff zu hören und das Knaxen ist weg. Aber etwas anderes macht mir Sorgen. Aus Deiner Erklärung kann man nicht unbedingt annehmen, dass das Problem nur bei wirklicher Übersteuerung (Werte mit +dB) auftritt. Deswegen Dein relativ großer Sicherheitabstand zu 0dB?
Übrigens finde ich den Audiomixer nicht gar so toll wie viele, ich verwende ihn nur für Filter über die ganze Spure und zur Kontrolle der Aussteuerung. Beim Mixen nervt mich das Setzen von vielen Keyframes, wo z.B. zwei genügen würden und mein Rechner manchmal sauer reagiert obwohl er nicht gar so schlechte Performance hat. Wie auch immer, für mich ist noch ein anderes Problem beim Audiomixer ungut. Klarerweise kann der Audiomixer nur an die Spur und nicht an den Clip gebunden sein. Will man nach dem Vertonen noch kleine Korrekturen bei den Videoclips durchführen hat man arge Probleme (z.B. Kommentar oder Musikeinsenkung verschoben). Arbeitet man clipgebunden und bei jedem Musikwechsel mit einer anderen Spur ist der Ton wieder sehr rasch in Ordnung zu bringen. Ich weiß schon, alle Profis werden aufheulen, dass man nach der Vertonung nichts mehr ändert...
Um Missverständnissen vorzubeugen, ich bei kein Adobehasser und ich bin mit der Software meistens zufrieden. Auch Deine Beiträge, Wiro schätze ich fast immer sehr. Aus meiner über 30jährigen beruflichen Erfahrung (als Techniker) mit Informatik/EDV (nicht Audio Video) weiß ich, dass die Hersteller sehr dazu neigen, Fehler zu bagatellisieren und es zum Problem der dummen Anwender oder EDV Betreuer des Kunden zu machen, die halt damit klar kommen sollen.
Nichts für ungut Wiro, herzliche Grüße von
Ludwig.

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Antwort von Wiro:

Hallo nochmal,
wenn man einen Film vertonen will und Probleme hat, kann man

a) auf die Software schimpfen, daß die Entwickler keine Ahnung haben und das nicht in den Griff kriegen
b) jedem, der das Problem nicht bestätigt, unterstellen, daß er mit dem Softwarehersteller verwandt oder verschwägert ist
c) denen, die das Problem nicht haben, einfach über die Schulter schauen und es genau so nachmachen
d) Seminare und Workshops besuchen, die einem aufzeigen, warum etwas so und nicht anders ist.

Ich bin den Weg c) und d) gegangen, leite seit Jahren selbst Premiere-Workshops und kenne die Anfangsschwierigkeiten mancher Anwender recht gut. Aber wir haben sie bisher (fast) alle ausräumen können. Nur Mut. Es dauert einige Zeit, bis man solch einen Programmboliden im Griff hat.

Eine Überlegung bei einer weihnachtlichen Tasse Kaffee und einem großen Stück Weihnachtsstollen
vom Wiro
;-)

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