Frage von markusmuehlbacher:Liebe Forum-User,
da ich sowohl hier im Forum neu bin, als auch beim Videoschnitt erst in den Windeln stecke, bitte ich euch meine eventuell dilettantische Ausdrucksweise zu entschuldigen.
Zu meiner Frage:
Wenn ich mit meinem Schnitt fertig bin und zur Filmerstellung komme,
welches Video-Format und/oder Codec würdet ihr mir empfehlen unter folgenden Gesichtspunkten:
1. Rohmaterial AVCHD von Sony-Cam
2. möchte meine Filme in Full-HD speichern
3. solle auch in weiterer Zukunft am Rechner und TV abspielbar sein (wenn diese HD-tauglich)
4. Archivierung erfolgt am PC, die Daten sollten zu gegebener Zeit aber auch wiederverarbeitbar sein (z.B. brennen auf Blue-Ray,...)
Bin mir einfach nicht im Klaren, welches zur Zeit bzw. in absehbarer Zukunft das gängigste Dateiformat zum Abspeicherung von HD-Filmen ist bzw. sein wird.
Schon mal im Vorweg vielen herzlichen Dank für eure Hilfe!
Grüße,
Markus
Antwort von WoWu:
@ Markus
Klar gibt es nicht den Blick in die Zukunft und MPEG arbeitet seit einiger Zeit an einem neuen Codec, der allerdings noch nicht Echtzeitfähig ist. Man weiss also nicht, wann er kommen wird, denkt aber eher in Zeiträumen von 5-10 Jahren.
Es dürfte also nicht unwahrscheinlich sein, dass sich MPEG4 H.264 AVC noch solange hält und auch in allen Erweiterungen noch verfügbar ist, wohingegen vermutlich niemand mehr an Veränderungen für MPEG2 arbeitet. Der Codec ist seit einigen Jahren an seinen Leistungsgrenzen angekommen.
Ausserdem kommst Du mit AVC ohnehin vom höherwertigen Codec und es macht wenig Sinn, in einen minderen Codec zu übertragen.
Entlang Deiner Fragestellung würde ich Dir also raten, bei AVC zu bleiben.
(Die restlichen 998 Gründe spar ich mir jetzt mal).
Antwort von froggy:
Abhängig von der Länge deines Films: Unkomprimiertes AVI. Gern auch mit Lagarith-Codec. Umwandeln kannst du später immer noch. ;)
Antwort von WoWu:
AVI ist kein Codec und bei einer Wandlung von AVCHD in uncompressed wird ausser meiner Filegrösse nichts positiv verändert, ganz im Gegenteil. Bei jeder Wandlung geht Qualität verloren. Spätestens bei der Rückcodierung.
Antwort von froggy:
jaja... avi und containerformat usw. ;)
es geht nur darum: ich habe einen film vorliegen, der schon komprimiert wurde. selbst wenn ich den geschnittenen film wieder in ein komprimiertes format rausspeichere, habe ich zwar ne kleine dateigröße, aber die quali ist schon zum zweiten mal schlechter geworden.
wenn ich jetzt eine dvd/bluray sonstwas brauche, muss ich nochmal neu encodieren. wieder ein schritt, wo es schlechter wird.
wenn ich aber von nem komprimierten format in was unkomprimiertes speichere, dann kann ich wenigstens die qualität erhalten. und wenn ich dann ne dvd/bluray sonstwas brauch, dann kommt nur ein neuer komprimierungsschritt dazu.
oder anders gesagt: Wenn ich eine jpeg-Datei bearbeitet habe, dann werde ich mich hüten, die wieder als jpg zu speichern. denn wenn ich dann daraus nochmal ein anderes format machen muss, hab ich ne schlechtere quali. wenn ich die jpeg aber unkomprimiert speichere, kann ich später besser ein neues bild rausspeichern. weil ich mir wieder einen komprimierungsschritt gespart habe.
oder lieg ich komplett falsch?
lg, christian
Antwort von nicecam:
...oder anders gesagt: Wenn ich eine jpeg-Datei bearbeitet habe, dann werde ich mich hüten, die wieder als jpg zu speichern. denn wenn ich dann daraus nochmal ein anderes format machen muss, hab ich ne schlechtere quali. wenn ich die jpeg aber unkomprimiert speichere, kann ich später besser ein neues bild rausspeichern. weil ich mir wieder einen komprimierungsschritt gespart habe.
oder lieg ich komplett falsch?
Was diesen Analogieschluss anbelangt, liegst du meines Erachtens zumindest nicht komplett richtig.
Ich habe gelernt, dass man eine JPEG-Datei
vor dem Bearbeiten z. B. in eine TIFF-Datei umwandelt.
Siehe auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/JPEG
http://de.wikipedia.org/wiki/Tagged_Image_File_Format
Antwort von froggy:
hallo johannes,
das kann gut sein, dass es sich lohnt es _vorher_ ein ein tiff umzuwandeln. vielleicht hab ich dann mehr bit/farbräume oder sonstwas zur verfügung. also kann ich mir gut vorstellen. :)
mir gings nur darum: ein jpeg zu bearbeiten und dann wieder als jpeg zu speichern macht in meinen augen wenig sinn. weil wenn ich dann das bild für mein zielsystem anpassen möchte, wird es nochmal schlechter.
wenn ich es aber unkomprimiert speichere, dann hab ich die bestmögliche (vorhandene qualität) und kann dann für mein zielsystem rumkomprimieren, wie ich möchte.
und ich könnte mir vorstellen, dass man dieses prinzip auch für videos anwenden kann. ;)
lg, christian
Antwort von WoWu:
Hallo Christian,
deine Beobachtung ist da völlig richtig und man wird bei Umcodierungen immer Verluste haben.
Nur wenn ich einen Codec zunächst "uncompressed" speichere, um ihn dann später in einen andern Zielcodec umzuwandeln, (so habe ich Dich verstanden), verschiebe ich das Problem ja lediglich zeitlich, beseitige es aber nicht. Dann kann ich gleich meinen Originalcodec archivieren.
Daher auch meine Empfehlung, möglichst im Originalcodec zu bleiben und wenn Markus von einem AVCHD kommt, so wird er diesen Codec mit ziemlicher Sicherheit noch mindestens ein Jahrzehnt auf der gesamten Übertragungsstrecke (incl. Wiedergabe) unterstützt finden, wenn man die Erfahrungen mit MPEG2 eimal zugrunde legt.
Was danach kommt wissen wir alle noch nicht wirklich.
Ergo: Uncompressed bläst nicht nur den Speicherbedarf unnötig auf, sondern setzt auch auf jeden Fall eine Neucodierung voraus, die, selbst wenn man zurück in den Originalcodec geht, dennoch Risiken birgt, weil die Codecimplementierung der einzelnen Firmen auch noch unterschiedliche Qualitäten hat und man auch auf diesem Weg Änderungen in der Bildqualität erfahren kann.
Daher meine Empfehlung: Finger weg vom Umcodieren.
Antwort von markusmuehlbacher:
Wolfgang, Christian und Johannes,
erstmal vielen, vielen Dank für eure Hilfe!
Leuchtet mit völlig ein, auf AVC zu bleiben.
War mir nur bisher nicht klar, dasss MPEG4 gleich AVC ist,
oder hab ich das nun falsch verstanden?
Habe dazu eine weitere Frage:
Habe bisher alle Filme ohnehin als MPEG4 ausgegeben,
mußte aber unter benutzerdeffiniert selber 1920x1080 eingeben,
da liege ich doch richtig bei Full HD - oder etwa nicht?
Zumindest sagt meine Cam, dass sie diese Auflösung hat.
Das Programm gibt bei HD-Auswahl viel weniger an...
Danke euch!
LG,
Markus
Antwort von WoWu:
@ Markus
In diesem Fall ist MPEG4 der Bitstream und H.264 ist der Codec.
Bei MPEG2 war das noch einwenig anders, da gab es im Wesentlichen nur einen Codec aber für MPEG4 gibt es mehrere Codecs, wobei es sich in den meisten Fällen um MPEG4/H.264 AVC handelt.
Die Frage zur Auflösung: AVCHD lässt mehrere Auflösungen zur Aufnahme zu 1280x720, 1440x1080 und 1920x1080.
Nun weiss ich nicht, welches Format Deine Kamera zulässt. Nach dem Schnitt wirst Du aber, wenn es 1440x1080 sein sollte, 1920x1080 ausgeben. Dieses Format nennt man auch "FullHD". Wobei angemerkt sein sollte, dass, wenn überhaupt, dann nur sehr wenige Kameras im Consumerbereich aus den unterschiedlichsten Gründen eine echte 1920x1080 Auflösung anbieten. Bei den meisten Camcordern dieser Klasse ist ein solches Signal durch Interpolation errechnet, besteht also nicht auch einer wirklichen Detailauflösung.
Aber 1920x1080 wäre Dein Format, das Du derzeit erreichen kannst.
Antwort von markusmuehlbacher:
@ Wolfgang
vielen Dank für deine Hilfe!
Jetzt sehe ich schon deutlich klarer...
LG,
Markus
Antwort von Genofeva:
Hallo,
ich habe im Prinzip eine ganz ähnliche Frage nur mit folgenden Voraussetzungen:
- Aufnahme auf HDVBand 1080/50i
- Schnitt mit Avid XPress Pro
So, welches Format exportier ich denn nun am besten, damit ich es auf Festplatte archivieren kann?
Quicktime Movie kommt natürlich gut raus ist aber eine enorme Datenmenge.
Wie ist euer Workflow so?
Antwort von Meggs:
mir gings nur darum: ein jpeg zu bearbeiten und dann wieder als jpeg zu speichern macht in meinen augen wenig sinn. weil wenn ich dann das bild für mein zielsystem anpassen möchte, wird es nochmal schlechter.
Der grosse Unterschied zur Videobearbeitung ist der:
Videoschnittprogramme arbeiten nicht destruktiv. Du kannst in der Timeline 1000 Mal die Farben verändern, das Projekt speichern, schließen, wieder laden usw.. Die Quelldateien werden nie verändert, beim 1000. Mal wird exakt die gleiche Quelle verwendet wie beim 1. Mal.
Bei der Bildbearbeitung eines JPG wird tatsächlich mit jedem Speichern neu komprimiert und deshalb das Bild mit jedem Speichern schlechter.
Antwort von WoWu:
@ Genofeva
Ich kann nur empdehlen, alles möglichst im Originalcodec zu lassen und zu schneiden und das fertige Produkt auch im identischen Codec zu speichern.
Jeder Codecwechsel führt zu Qualitätsveränderungen. Mal mehr, mal weniger, aber niemals zu Qualitätsverbesserungen. Das ist ein Märchen aus der Mottenkiste.
Wenn Du also HDV in 1080i hast, bleib durchgängig dabei.