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Infoseite // Urlaub in Nordamerika



Frage von lotharjuergen:


Ich war im Urlaub im Norden von Nordamerika. Es wäre schön, wenn ich einige Kritiken bekommen würde, vor allen Dingen wie ich es noch besser als Amateur machen könnte.
Hier der Link zum Film:
https://www.youtube.com/watch?v=GKSxa0hc7Gw
Vielen Dank.
Lothar

Space


Antwort von MLJ:

Hallo Lothar,

zunächst Danke für den Link zu deinem Film. Ich habe ihn mir zwei mal angesehen und finde ihn gut gemacht. Allerdings sind mir ein paar Sachen aufgefallen die du verbessern könntest meiner Meinung nach.

Schnitt: Besonders nach einem Zoom oder Schwenk lässt du das letzte Bild nicht lange genug stehen und wechselst zu schnell in die nächste Szene. Die Szenen am Ende mit den Bären am Wasserfall würde ich etwas kürzen da sich viele Einstellungen und Szenen wiederholen. Manche Szenen sind zu kurz wie z.B. die erste Szene wo du dein Weißkopfadler gefilmt hast. Da einfach etwas mehr Harmonie in den Schnitt Rhythmus rein bringen.

Ton: Dazu gleich eine Frage. Warum hast du den Sprecher nur auf dem rechtem Kanal ? Im letzten viertel deines Films wird die Musik auf einmal deutlich lauter als vorher und wird dann abrupt herunter gezogen auf das Niveau von vorher. Diese Dinge würde ich etwas korrigieren.

Insgesamt: Gut gemacht, schöne Kameraführung und Aufnahmen, also ein "Daumen hoch" von mir ;)

Anmerkung: Ich habe mir auch deine anderen Filme Badenweiler und Tromsö auf deinem YouTube Kanal angesehen. Im Film "Badenweiler" endet die Musik oft zu abrupt und einige Szenen sind ebenfalls zu kurz wie bei "Bärenfilm". Bei dem Film "Tromsö" fehlt der O-Ton und wirkt daher etwas trocken und auch hier kommen einige Szenen zu kurz. Bei deinem Film über Hamburg verschwindet der O-Ton immer wieder sobald du deinen Kommentar sprichst. Ansonsten auch bei diesen drei Filmen von dir ein "Daumen hoch" von mir ;)

Ich hoffe das hilft dir etwas weiter und wünsche dir und deiner Familie ein frohes Fest und alles gute für das neue Jahr. Passt auf euch auf und bleibt gesund okay ?

Cheers

Mickey

Space


Antwort von lotharjuergen:

Hallo Mickey,
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Sie hat mir deutlich weitergeholfen. Ich hatte mich an den Filmen im TV orientiert, dort wird munter in gezoomte Szenen und Schwenks hineingeschnitten. Auch die Szenenlänge ist dort für mich ein Problem. Gute Szenen sind dort oftmals viel zu kurz und sind kaum erfassbar. Auch das Gewackel der Kamera dort manchmal kaum auszuhalten. Soll wohl so eine besondere Art der Gestaltung und Dramatik sein. Nach deiner Kritik werde ich in Zukunft verstärkt darauf achten.
Das mit dem Ton ist ein besonderes Problem für mich. Mein HNO-Arzt hat kürzlich bei mir Schwerhörigkeit festgestellt und das noch unterschiedlich auf meinen Ohren. Da werde ich in Zukunft nach dem Schnitt und Vertonung das ganze mir nochmal extra prüfen.
Daß manchmal Szenen abrupt enden liegt auch daran, daß ich beim Filmen unterbrochen wurde oder daß mir jemand durch das Bild lief. Das ärgert mich dann auch. Auch ist oftmals die Zeit sehr knapp, wie bei dem Tromsö-Film. Da muß ich mich nach der Touri-Herde richten und habe nur sehr wenig Zeit. Aber egal, ich muß darauf einfach achten.
Nochmals herzlichen Dank, daß du auch gleich meine Youtube-Filme mit in die Mangel genommen hast.
Dir und allen Lesern noch alles Gute zum Neuen Jahr und bleibt gesund.
Lothar

Space


Antwort von MLJ:

Hallo Lothar,
es freut mich dass ich dir etwas weiter helfen konnte. Alles in allem hast du das in deinen Filmen gut umgesetzt was die Orientierung an TV Dokumentationen angeht. Wie bereits beschrieben, manche Szenen sind etwas zu kurz im Zwischenschnitt. Trotzdem würde ich an deiner Stelle probieren deinen eigenen Stil beim Filmen und schneiden/bearbeiten zu gehen damit deine Filme eine eigene Note bekommen. Die Basis hast du bereits verstanden und umgesetzt, nun feile etwas an den Feinheiten und kopiere nicht unbedingt alles was andere machen.

Was den Ton betrifft so hat eigentlich jedes Programm für den Videoschnitt eine Pegelanzeige für die Ton Kanäle wo man sieht wie stark der Pegel ist auf jedem Kanal. Bei Stereo sollten beide Anzeigen der Pegel gleichmäßig ausschlagen. Die Ton Kanäle für O-Ton, Kommentar und Musik sollten auf verschiedenen Spuren sein. So kannst du diese jederzeit getrennt überprüfen und sollte die Pegel Anzeige nur rechts etwas anzeigen wie bei dem Kommentar bei "Bärenfilm" so kannst du das leicht korrigieren auch wenn dein Gehör nicht mehr so mitspielt. Eine visuelle Überprüfung schafft hier Abhilfe ;)

Der Ton wird immer wieder unterschätzt und ist ein wichtiges Element für jeden Film. Dazu ein paar Tipps von mir. Bei Dokumentationen lasse ich den O-Ton immer mit durchlaufen, passende Musik wäre die nächste Spur die an den vorgesehenen Stellen platziert wird mit sauberen Ein- und Ausblendungen. Die Kommentare kommen auf eine weitere Spur und hat die Priorität. Ich achte darauf dass die Stimme nicht zu "Matschig" klingt und leicht verständlich ist. Ich mische zuerst den Pegel vom O-Ton, dann mische ich die Musik dazu ohne den O-Ton zu verdecken und am Schluss die Kommentare welche im Vorgrund sind aber weder den O-Ton noch die Musik verdecken. Das ganze überprüfe ich am Schluss in der Summe mit den Pegel Anzeigen am Ton Ausgang.

Frage: Mit welchem Programm bearbeitest du deine Filme ?

Was das Filmen inmitten Touristen Horden angeht so habe ich einen Tipp für dich: Suche dir gleich einen guten Platz etwas abseits der anderen Leute. So senkst du die Wahrscheinlichkeit dass dir jemand ins Bild läuft. Falls du nicht auf so eine Szene verzichten kannst weil dir jemand durchs Bild gelaufen ist so schneide die Sequenz mit der Person raus und kaschiere es mit einem Übergang. Die beste Methode wäre eine Person zu platzieren die dafür sorgt dass dir niemand durchs Bild läuft indem sie gleich von deinem Platz "umgeleitet" werden. Schaue dich immer um von wo aus du die besten Aufnahmen ungestört machen kannst.

Ansonsten gilt die alte Regel "Kill your Babies", bedeutet, dann lieber auf eine Szene verzichten auch wenn sie dir noch so sehr am Herzen liegt. Es gibt immer wieder Situationen wo man kein Stativ oder Gimbal verwenden kann um das verwackeln zu vermeiden. Abhilfe schafft hier eine stabile Haltung der Kamera mit einem festen und sicheren Stand oder sich anzulehnen. Stabilisatoren in den Kameras können das meiste sehr gut kompensieren. In solchen Situationen extrem lange Brennweiten (Zooms) vermeiden oder ein kleines Taschenstativ verwenden.

Falls du weitere Fragen hast so stehe ich sowie die anderen hier im Forum dir gerne zur Seite. :)

Cheers und bleib gesund

Mickey

P.S.: Hier sind 2 Videos die dir eventuell weiterhelfen können ;)

Tipps für Filmer 1

Tipps für Filmer 2

(Beide Videos stammen aus der Sendung "Planet Wissen")

Space


Antwort von lotharjuergen:

Hallo Mickey,
vielen Dank für deine Ausführungen. Ich werde sie auf jeden Fall beherzigen. Ich schneide meine Filme mit Edius 8.5. Da muß ich mich noch etwqs mit dem Ton beschäftigen. Denn ich denke, das ist mein größtes Problem.
Ich werde das Video löschen und neu bearbeiten. Das wird allerdings eine ganze Zeit dauern, bis es fertig ist, da ich umziehe und der Film nur ein kurzer Ausschnitt aus meinem 90 Minuten Film über Alaska ist. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Der Film beginnt im Norden Alaskas mit dem Denali-Nationalparkauch mit Bären und dem Mt. Denali (früher Mt. Mc. Kinley) mit 6.200 m der höchste Berg von NA und führt über Anchorage nach Homer, Seward, Katmai-Nationalpark, Kennikott-Copper-Mine, Skagway mit der White-Pass & Yukon-Road-Eisenbahn, die die ersten Goldsucher anno 1898 über den White-Pass bringen sollten, über die Hauptstadt Juneau, Ketchikan nach Hyder, dem südlichsten Punkt von Alaska.
Ich war für diesen Film 3 x in Alaska, um die schönsten Plätze zu filmen. Somit liegt mir viel daran, daß der Film top wird.
Nochmals herzlichen Dank für deine Unterstützung.
Lothar

Space


Antwort von dosaris:

lotharjuergen hat geschrieben:
Ich war für diesen Film 3 x in Alaska, um die schönsten Plätze zu filmen. Somit liegt mir viel daran, daß der Film top wird.
interessante Gegend, gibt viel zu erleben dort.

Aber (dies wird Dir nicht gefallen):
Du musst entscheiden wo Du Film-technisch hin willst.

Wenn DU das irgendwann perfektionieren willst hilft eine vorfixierte Gruppenreise nicht für eine gute Reportage.
Außer die Gruppenreise selber (und nicht die destination) ist das Thema.
Die Kriterien einer Gruppenreise u einer FIlmreportage sind überwiegend disjunkt.

Man bekommt in einer Gruppenreise fast nie all die shots zusammen, die man später für's story-telling benötigt,
um das Thema anderen nahe zu bringen.
(für 3 Sendeminuten innerhalb einer Reportage hatten wir auch schon mal 4 Tage Dreh benötigt)

Anders ist es, wenn der Film ein bewegtes Fotobuch eines Urlaubs sein soll.
EIne Erinnerungs-Stütze der eigenen Erlebnisse.
Da geht Urlaubssituation auch, wenn die Vorführung (nur) vor Beteiligten läuft.

Auf dem Weg vom Urlaubsfilm zur Reportage wird man irgendwann erkennen, was beim Dreh alles gefehlt hatte.
Und wenn man's später veröffentlichen will muss man bereits beim Dreh immer die Rechteklärung im Hinterkopf haben
und die shots entsprechend setzen.

Für den Dreh einer Veröffentlichungs-fähigen Reportage als Film-Prämisse sollten folgende Minimalforderungen immer erfüllt sein:
- vorinformieren was es grundsätzlich dort zu finden gibt. Vor Ort ist es zu spät dazu
- Rechtesituation klären
- zu jeder Szene Protagonisten ausgucken und (min) ein Antexter drehen
- aus jeder Location reichlich SchniBis einfangen

Den Rest kann man ggf später im cut entwickeln.

Dieses MInimal-Schema (!) steigert die Effizienz vor Ort bereits deutlich
(sichere cam- und Ton-führung ist hier bereits voraus gesetzt)

Space


Antwort von MLJ:

Hallo Lothar,
Zitat:
"Ich werde das Video löschen und neu bearbeiten."
Zitat Ende.

Ich würde mit dem löschen noch warten bis die neue Version fertig ist da sich vielleicht noch andere hier melden um dir weiter zu helfen mit Anregungen und Kritik. Wenn ich mich richtig erinnere hat Edius eine Pegelanzeige für den Ton. Damit kannst du das Ton Problem schnell in den Griff bekommen. Was "dosaris" geschrieben hat stimmt und kann das nur bestätigen, eine gute Planung und Organisation im Vorfeld ist die halbe Miete ;)

Wie ich bereits geschrieben hatte, dein Film insgesamt ist nicht schlecht und bedarf eigentlich nur einiger Korrekturen was den Ton und die etwas zu lange Sequenz am Ende mit den Bären am Wasserfall angeht und die etwas zu kurzen Zwischenschnitte. Du bist auf dem richtigen Weg und mach weiter so okay ? Was sich im ersten Moment hier im Forum dramatisch liest an Kritik oder Anregungen ist am Ende nur Kleinkram den du korrigieren kannst um das Ergebnis zu verbessern.

Frage: Hast du dir die beiden Clips von "Planet Wissen" angesehen ?

Zitat:
"Nochmals herzlichen Dank für deine Unterstützung."
Zitat Ende.

Keine Ursache und helfe dir gerne wenn ich kann genauso wie die anderen Nutzer hier im Forum ;)

Cheers und bleib gesund

Mickey

P.S.: Ich habe eben erst gesehen dass du das Video bereits gelöscht hast. Kannst du es wieder hier verlinken ?

Space


Antwort von lotharjuergen:

hier ist nochmals das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=S9n98BOjQVs
an dosaris:
Es ist nicht so, daß ich ohne Vorplanung so einen Film mache. Zuerst suche ich mir die relevanten Daten zusammen und schreibe auch an die entsprechenden Institutionen an. Dann wird die Reise zusammengestellt. Ich reise bei diesem Film nicht in einer organisierten Truppe, sondern alleine mit meiner Frau (sie darf dann immer mein "Sachtler" schleppen) im Wohnmobil oder PKW die einzelnen Stationen ab. Nachdem ich etwa 10 x in Alaska war, kenne ich mich dort schon sehr gut aus und habe auch etliche Bekannte, die mir immer gerne weitergeholfen haben. Da konnte ich dann auch immer fehlende Szenen nachdrehen. Ich mache meine Filme nicht für TV, sondern für Filmvorträge in der VHS, Vereine etc. Aber trotzdem möchte ich natürlich gewisse Standards einhalten, um nicht als "Amateur-Wackelbildfilmer" in Erinnerung bleiben. Allerdings passieren auch beim ÖR katastrophale Fehler wie z. B. bei einem Phönix-Film über Alaska, als Anchorage als Hauptstadt betitelt wurde. Diese ist zwar die größte Stadt in Alaska, die Hauptstadt ist aber Juneau. In Anchorage gibt es im Stadtzentrum ein Government-Building, ein Ableger von Juneau, in dem ich selbst schon drin war, um mir eine Drehgenehmigung für eine alte Goldmine zu besorgen, die ich auch bekam.
an Mickey:
Oben habe ich das Video neu eingestellt, nur das Eingangsbild ist etwas anders. Die 2 Clips von Planet Wissen kannte ich, habe sie mir aber nochmals angesehen. Im Laufe der Zeit vergißt man halt manches oder denkt einfach nicht daran. Und wie gesagt, mit dem Ton und den anderen Anregungen werde ich mich nochmals auseinandersetzen.
Nochmals herzlichen Dank an Euch für die Hlfe.
Lothar

Space


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