Frage von Ralf:1) Ich möchte gerne statt dem Zählwerk die aktuelle Uhrzeit (Realtime) auf das Band aufzeichnen. Gibt es einen Kniff den Camcorder SONY TRV17 umzustellen, sodaß die intern laufende Uhrzeit statt bei jeder neu eingelegten Cassette bei 0:00 beginnend das Band codiert wird.
2) Zusätzlich suche ich einen Analog zu Firewire Converter an den ich einen Realtimecode anschließen kann. Dieser Timecode müsste mit dem Bild- und Tonsignal auf dem Computer aufgezeichnet werden.
Antwort von Stefan:
Verwechselst Du vielleicht Timecode mit Datecode und Aufzeichnen mit Einbrennen? Bei DV Kameras wird standardmässig die Uhrzeit mit aufgezeichnet. Halt im Datecode. Aber sie wird nicht in das Videobild eingebrannt, wenn es über DV-OUT rausgeht. Einbrennen ins Videobild geht nur über die analogen Video-OUT Buchsen. Ach so die Datecode-Anzeige wird mit anderen Knöpfen der Kamera- oder Fernbedienung an- und ausgeschaltet als der Timecode. Bei meiner TRV110E kann ich aber die Zeit nur zusammen mit dem Datum anzeigen lassen.
Wenn Du den speziellen Konverter nicht findest, schau Dich nach einem Video Clock (Time) Superimposer um z.B. bei
http://www.google.de/search?hl=de&ie=IS ... perimposer
Das analoge Videosignal geht in den Superimposer, der macht die Uhr drauf, und dann in den Konverter. Achte drauf, dass das Gerät für die PAL-Norm ist und wenn möglich bessere Ein- und Ausgänge als Composite (FBas, Chinch) hat.
Höherwertige Videomischpulte (Mixer) oder Titelgeneratoren könnten die Funktion auch haben. Und Videomixer/Titler gibt es nach der digitalen Revolution relativ preiswert bei Ebay...
Was treibst Du da eigentlich für wilde Sachen? Kannst Du die Uhrzeit nicht nachträglich per Software draufmachen?
Stefan
Antwort von Stefan:
Ach sowas banales ;-)
Wie schon geschrieben, zeichnen DV Kameras Datum und Uhrzeit auf. Dazu müssen die Uhren in den beiden Kameras korrekt (gleich) gesetzt sein und mit Strom versorgt werden. Das ist vielleicht ein Haken - genauer als 1s kannst Du das ja nicht einstellen. Für eine Übersicht beim Schneiden von Totale und Nahaufnahme sollte das aber reichen. Die Uhrzeit und das Datum kommt automatisch in den DV Datenstrom rein und wird aber bei der Anzeige normalerweise nicht eingeblendet. Normalerweise, mehr gleich...
Du willst NICHT, dass das in das Videobild eingebrannt wird bzw. Deine Zuschauer wollen das nicht. Der ganze Kram mit Spezial-Konverter mit Uhr oder Superimposer oder Software geht in eine Sackgasse.
... zurück zum "Normalerweise"
Ich würde meine DV Videokarte mit HARDWARE-OVERLAY dafür verwenden, d.h. meine Canopus DV Raptor mit den 2.11 Treibern. Gibt es derzeit rel. günstig welche für ca. 100-200€, da Produktion eingestellt (Tipp: Ebay). Hardware-Overlay bedeutet, dass zur Anzeige des komprimierten DV Materials dieses nicht auf dem PC decodiert wird, sondern es an die DV Kamera zurückgeschickt wird (Kamera muss deshalb DV-IN haben), dort decodiert wird und über die analogen Video-Ausgänge der Kamera an die Grafikkarte im PC weitergegeben wird. Und jetzt kommt es: Dabei kannst Du die Datacode Informationen (Datum, Uhrzeit, Timecode...) aus dem komprimierten DV Material einblenden und sie erscheinen nur auf dem PC Monitor! Das ganze DV Material wird wie gewünscht parallel ohne diese Einblendungen bearbeitet, weil zur Bearbeitung im Schnittprogramm (AP passt sehr gut zu gut zur DV Raptor) das DV Material decodiert wird.
Aber vielleicht reicht es Dir als grobe Orientierung, wenn die Uhrzeit vom Aufnahmebeginn einer Szene nur im Dateiname drinsteht? Dann check die Testversionen vom Scenalyzer (
www.scenalyzer.com). Ich glaube man kann dort einstellen, dass die Dateinamen bei der Szenenerkennung so generiert werden. Vielleicht meldet sich auch ein Scenalyzer Anwender dazu.
Stefan
Antwort von Stefan:
Hi Alexander
in welcher NLE Software hast Du so einen Filter zum Sichtbarmachen eines Datacode schon mal gesehen? Ich kenne nur AP und dort bin ich noch nicht über sowas gestolpert.
Stefan
Antwort von AlexanderB:
Die Camcorder zeichnen die gleiche, aktuelle Uhrzeit auf, sofern die Uhren der Camcorder erstmal gleichgestellt sind. Die Information ist auf dem Band vorhanden, das kostet gar nichts. Diesen Datacode kann man mit Filtern sichtbar machen und in der NLE im Bild einblenden - wenns denn sein muß.
Gruß A.
Antwort von Ralf:
Vielen Dank für die Tipps!!!
Leider sind die Lösungen immer nur über Umwege oder Investitionen zu erreichen, und benötigen dazu auch noch Zeit. Trotzdem vielen Dank für die prompte Hilfe.
Hang loose - stay tuned
Ralf
Antwort von Achim:
Hallo Ralf
ich schneide auch gerade einen Konzertmitschnitt, der mit 3 Kameras gedreht wurde. Ich habe vor Konzertbeginn alle Kameras von Seiten der Uhrzeiteinstellung synchronisiert. Am besten ist es, wenn alle Kameras komplett durchlaufen während der Darbietung. Die Aufnahmen habe ich mit dem Programm "scenalyzer Live" auf die Festplatte übertragen, dabei erzeugt dieses Programm immer Dateien, die im Dateinamen den genauen Aufnahmestart beinhalten, also z.b. scene'19990214 12.42.26.avi. Auf der Timeline von Premiere habe ich jetzt nicht ganz am Anfang mit dem Projekt begonnen, sondern bei 9 min, 11 sek, weil die Darbietung um 20:09 Uhr und 11 Sek. angefangen hat.
Alle Filmdateien ließen sich jetzt zunächst mal einfach auf der Zeitachse plazieren, wobei ich jeder Kamera eine Spur zugeteilt habe. Die genaue Synchronisierung habe ich anhand der Ton-Waveformgrafik vorgenommen, bzw. an Einzelbildern, bei denen jemand mit Blitzlicht fotografiert hat.
Dabei ist es sinnvoll, die übliche Spur 1, die ja aus 1a und 1b besteht, nur einmal zu belegen, d.h. die 2. Kamera kommt auf Videospur 2, die 3. auf Spur 3. Das hat den Vorteil, das man zwecks Vorschau der einzelnen Kamerastandpunkte die jeweils höheren Spuren durch wegklicken des "Auge"-Symbols am Anfang der Spur ausblenden kann. Anschießend kann man mit dem Schneidewerkzeug (Rasierklinge, C) immer wieder Schnitte in die Spuren einfügen und die Ränder wegschieben. Die Synchrinisierung bleibt somit erhalten.
Falls du es auch so machen willst und noch Fragen zu dieser Vorgehensweise hast, kannst du ja mailen.
Achim
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: Hallo Stefan
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: Danke für die Antwort.
: Eine Anwendung bei der die aktuelle Uhrzeit besser wäre als das Zählwerk: Zwei
: Camcorder zeichnen ein Konzert auf. Der eine macht z.B. die Totale und der andere
: die Großaufnahmen. Immer wieder bei Applaus etc. wird die Aufzeichnung der Kameras
: gestoppt. Um später beim Schnitt die zwei verschiedenen Bildsignale schneiden zu
: können, wäre ein identischer Timecode sehr nützlich. Zeichnen also beide Camcorder
: die gleiche aktuelle Uhrzeit statt das Zählwerk auf, hat man im Schnitt keine
: Probleme mehr.
Antwort von Ralf:
Hallo Stefan
Danke für die Antwort.
Eine Anwendung bei der die aktuelle Uhrzeit besser wäre als das Zählwerk:
Zwei Camcorder zeichnen ein Konzert auf. Der eine macht z.B. die Totale und der andere die Großaufnahmen. Immer wieder bei Applaus etc. wird die Aufzeichnung der Kameras gestoppt. Um später beim Schnitt die zwei verschiedenen Bildsignale schneiden zu können, wäre ein identischer Timecode sehr nützlich. Zeichnen also beide Camcorder die gleiche aktuelle Uhrzeit statt das Zählwerk auf, hat man im Schnitt keine Probleme mehr.