Newsmeldung von slashCAM:City of God Montag 22:50 5.Februar 2007 / MDR
Furioses, mehrfach preisgekröntes Spielfilmdebüt (USA/Brasilien/Frankreich 2002) von Fernando Meirelles und seine Co-Regisseurin Kátia Lund: Mit dokumentarisch anmutender Handkamera gefilmt und aus dem Off erzählt, umspannt die an die Nieren gehende Geschichte einen Zeitraum von etwa zehn Jahren. Im Mittelpunkt steht der junge Buscapé (Alexandre Rodrigues), der in einer Favela am Rande Rios aufwächst und nur einen Traum hat, Fotograf zu werden. Doch in der Gottesstadt ist Gewalt an der Tagesordnung und Karriere macht man dort bestenfalls als Drogendealer.
Um in den Favelas drehen zu dürfen, mussten Meirelles und Lund die ansässigen Gangsterbosse um Erlaubnis fragen. Die hatten nichts dagegen, doch die Regisseure mussten versprechen, keinen „amerikanischen“ Film zu machen. Und das ist Cidade de Deus auch nicht geworden.
/JPR
Antwort von PowerMac:
Geil! Musste ich erst unlägst akademisch analysieren.
Antwort von Anonymous:
sind da nicht die unterschiedlichen Epochen jeweils unterschiedlich gefilmt (wars nur der Look oder auch anderes Filmmaterial)?
Antwort von Uwe:
... ich weiß noch, wie vor ein paar Jahren ein Freund von mir mit der DVD an kam mit den Worten "Den musst Du unbedingt sehen". Ich hatte meine Vorurteile => aus Brasilien? Hmm...
Aber der Film mit Locke (Löckchen). Cabeleira, Bene & Co ist einsame Klasse...
Antwort von rush:
sind da nicht die unterschiedlichen Epochen jeweils unterschiedlich gefilmt (wars nur der Look oder auch anderes Filmmaterial)?
keine ahnung ob's bei COG der fall is... weiß nur das dies bei 21 gramm gemacht wurde.. leicht unterschiedliche "farbstimmungen/körnungen" für die einzelnen teile...
bei cog habsch noch nicht so drauf geachtet, aber gut möglich :)
Antwort von PowerMac:
sind da nicht die unterschiedlichen Epochen jeweils unterschiedlich gefilmt (wars nur der Look oder auch anderes Filmmaterial)?
Ja.
Antwort von Axel:
Auf der DVD auch interessante Informationen über den Schnitt. Von dem tollen Intro (Messer:Schnitt) den ganzen Film hindurch genial. Wie die Erzählstränge ineinander montiert sind, das ist viel organischer und gleichzeitig interessanter als es Tarantino mit seinen Spielereien treibt.
Antwort von Anonymous:
Yeah mein absoluter Lieblingsfilm. Es gibt echt keinen besseren in Sachen Story, Erzählweise und Schnitt. Selbst beim 4. mal anschauen bemerkt man immer neue kleinere Details. Hammergeil.
Weiß jemand was für Hard/Software bzw Kameras zur Verfügung standen? Würd mich sehr interessieren.
Antwort von Valentino:
Weiß jemand was für Hard/Software bzw Kameras zur Verfügung standen? Würd mich sehr interessieren.
Gefilmt wurde in S16 und 35mm. Mit was für Kameras ist mir jetzt nicht bekannt aber wahrscheinlich die üblichen Verdächtigen bei 16mm wahrscheinlich ein Arriflex SR2 oder SR3. Für Szenen in der eine hohe Auflösung benötigt wurde (Totalen usw) wurde auf 35mm gefilmt und in den Actoin Szenen mit 16mm.
Auch von den Farben her hat der Film eine klare Strucktur, der Anfang ist z.B. sehr warm gehalten und hat schon fast eine Western Gelbsticht, später wird der Look dann langsam kühler.
Das interesante war aber das der Kameramann bei den Szenen in 16mm die Videoausspielung auf eine Videobrille betrachtete, um somit näher am Geschen zu sein.
Wenn es dich genauer interresiert, es müsste glaub ich in einer Ausgabe des Kameramann von 2006 ein Bericht über den Film zu finden sein.
Gruß
Valentino
Antwort von Schleichmichel:
Mit was für Kameras ist mir jetzt nicht bekannt aber wahrscheinlich die üblichen Verdächtigen bei 16mm wahrscheinlich ein Arriflex SR2 oder SR3.
Nope. In der besagten Kameramannausgabe sieht man auf dem völlig ver-jpeg-ten Titelbild und auf einem Drehfoto den Kameramann Cesar Charlone mit einer Aaton XTR (oder LTR...man kann es nicht erkennen). Mit einer Aaton A-Minima hat er beim "ewigen Gärtner" gearbeitet. Die Aatons liegen ja auch echt besser in der Hand, und vor allem auf der Schulter!
Antwort von PowerMac:
- Aaton A-Minima und ARRI SR III auf S16 in den bewegten Szenen
- ARRI 35BL auf 35mm in den statischen, weiten Einstellungen (beispielsweise in der ersten Etappe der Kindheit)
Antwort von Schleichmichel:
Man kann es zwar nicht gut erkennen, aber es ist definitiv keine A-Minima oder SR3, sondern eine LTR oder XTR.
Hier auch nochmal das Bild vom Cover, wobei das nicht unbedingt vom "City of God"-Dreh sein muss...
Die von Dir genannten Kameras wurden für "Constant Gardener" verwendet. Aber letztlich ist es ja wurscht, da ja alle die gleichen Bilder machen.
Antwort von PowerMac:
Das obere Bild ist vom City of God-Dreh. Das untere eher nicht.
Oben sieht es für mich nach A-Minima aus, unten nicht. Und weil auf einem Bild eventuell eine andere Kamera zu sehen ist, heißt das noch lange nicht, dass nur diese andere Kamera verwendet wurde. Im KAMERAMANN-Artikel zu City of God und in einem anderen zu Cesar Charlone wird die Kamera nie genau benannt. Im Internet äußern sich Regisseur Mereilles und Charlone aber in diversen Interviews, dass es eine Aaton A-Minima sei. Das denke ich auch beim oberen Bild.
Antwort von Schleichmichel:
Du irrst Dich. (Habe editiert, weil ich vorsichtshalber recherchiert habe...und tatsächlich bezieht sich Fernando auf "Constant Gardener" unter
diesem Link)
Die Kamera im oberen Bild kann keine A-Minima sein, da eine A-Minima beige ist und so klein ist, dass sie mit der ganzen Hand umgriffen werden kann. Es ist eine LTR oder XTR, glaub mir. Hab sie oft genug in der Hand gehabt... Im Interview des Kameramannes redet er von "10 Minuten am Stück drehen", womit die A-Minima mit ihrem 60m-Magazin ausscheidet und eine SR hat runde Magazine, was auf dem Bild nicht der Fall ist.