Frage von danitv:Hallo, wir haben schon 2 Kurzfilme heruasgebracht. Da uns langsam die Ideen ausgehen und wir jetzt einen normalen, richtigen (langen) Film drehen wollen bräuchten wir ein Drehbuch. Gibt es jemanden der uns ein Drehbuch zur verfügung stellen könnte? Egal was für eine Story ....
Antwort von Mink:
Abgesehen davon, daß ich das Problem Ideenlosigkeit für ziemlich Fatal halte wenn man Filme machen will.....
Wer seid "ihr" denn??
Antwort von Blackeagle123:
Es gibt doch Internetseiten, wo Kurzgeschichten oder Drehbuchauszüge veröffentlicht werden (meistens auf Englisch!) Oftmals sind das auch bekannte Szenen, die man neu interpretieren kann oder ganz alte Werke.
Sowas finde ich für Kamera-/ Regieübungen immer gut geeignet. Kann da jemand gute Seiten empfehlen?
Viele Grüße!
Constantin
Antwort von beiti:
Da uns langsam die Ideen ausgehen und wir jetzt einen normalen, richtigen (langen) Film drehen wollen bräuchten wir ein Drehbuch. Gegen branchenübliches Honorar kann ich Dir gern eines schreiben. Wenn Du genug Geld hast, um einen Langfilm zu drehen, sollte es am Drehbuchhonorar nicht scheitern...
Antwort von domain:
Ja die Ideen sind das Problem und viel mehr noch ganze Geschichten.
An Ausrüstung scheint es vielen ja gar nicht zu mangeln:tolle nachtsichtige Kameras mit Super-DOF, Kameraschwebe und -fahrsysteme, aufwändiges Licht usw.
Und was sieht man? Ein Substandardbadezimmer in 60 Watt-Beleuchtung, das zu Begeisterungsstürmen hinreißt :-))
Ich gebe dir einen Tipp für einen Filmtitel: "Der Burkamann". Mache was daraus.
Antwort von Axel:
Ich gebe dir einen Tipp für einen Filmtitel: "Der Burkamann". Mache was daraus.
Den
Film gibt es schon, zumindest hätte er so heißen können. Aber die Methode, sich zunächst Filmtitel auszudenken und danach die passenden Plots, ist nicht schlecht.
Antwort von domain:
Der Burkamann muss sich in unserer Gesellschaft bewegen und es dürfte nicht ausbleiben, Morddrohungen von Islamisten dafür einzuheimsen. An der Grenze dazu dürfte der Film erst interessant werden. Siehe mein Video
, das schon etwas provokant gemeint war.
Ich habe schon viele Ideen zum Burkamann, aber die Geschichte ist noch zu einschichtig, besteht also nur aus div. Ideen, aber noch nicht aus einer runden geschlossenen Geschichte.
Generell glaube ich, dass aus dem Spannungsfeld der verschiedenen Kulturen in unserer unmittelbaren Umgebung ziemlich viele Themen gezogen werden könnten, natürlich alle mit humoristischer und versöhnlicher Auflösung.
Antwort von Axel:
Generell glaube ich, dass aus dem Spannungsfeld der verschiedenen Kulturen in unserer unmittelbaren Umgebung ziemlich viele Themen gezogen werden könnten ...
Zum Beispiel, dass die Wirtschaftsflüchtlinge so überhand genommen haben, dass sich nur noch eine Elite unserer abendländisch-mitteleuropäischen Kultur als verwaltende Klasse hält. In dem allgemeinen Chaos, und weil es sowieso zuviele Menschen gibt, ernährt sich diese edle Gruppe von Menschenfleisch. Wir erleben die Liebesabenteuer des durch und durch sympathischen Helden, der sich im tapferen Kampf gegen das revoltierende Schlachtvieh beweisen muss - und natürlich siegt, Happy End.
, natürlich alle mit humoristischer und versöhnlicher Auflösung.
Der Noah unserer Zeit, der in Wien lebt, glaubt nicht an die Notwendigkeit, eine Arche zu bauen. Das Meer ist weit weg, und regnen tut es nicht mehr als früher. Aber aus der Kanalisation steigen die Abwässer immer höher, so allmählich, dass es die Bürger kaum merken, selbst, als sie bis zu den Knöcheln in der Scheiße waten. Seuchen grassieren, Korruption greift um sich, die Ultrarechten geifern an jeder Straßenecke. Nachts verdunkeln die Jaucheschwaden den Mond. Aber die Menschen lassen sich das Leben nicht vermiesen. Angesichts der Ausrottung durch die Pest singt man weinselig und liegt sich in den Armen. In den letzten Tagen, vor den brennenden Kulissen dieser prächtigen Stadt, keimen heilige Blumen der Liebe, des liederlichen Lebens und köstlichen Rausches.
Antwort von domain:
Du bist ja ein richtiger Poet Axel und kennst offenbar auch das historische Wien.
All diese Schwarzseherei, Melancholie und Liebe-Augustin-Mentalität von dir würden doch wunderbare Filmthemen ergeben. Aber was zeigen uns die vorwiegend jungen männlichen Monster: Alkohol, Komatrinken, Badezimmer, Leuchtschwerter, Blut, Gewalt, Bomben, Kampf, Feuer und Tod und vor allem ihre eigene besondere Bedeutung darin, allein schon aufgrund ihres coolen Aussehens.
Bei den Mädchen auf Youtube läuft es im Grunde harmloser, aber noch viel dümmer ab. Da zeigt eine unbestritten hübsche Peson über sieben Minuten, wie man sich sexy für die männlichen unterbelichteten Individuen herrichtet, damit man begehrenswert wird.
Meine Herren, wie alt muss man eigentlich werden, dass man von einer Selbstdarstellung zu wichtigeren Themen übergehen kann?
Eine Frage stellt sich natürlich immer: waren wir damals anders?
Antwort von Axel:
Meine Herren, wie alt muss man eigentlich werden, dass man von einer Selbstdarstellung zu wichtigeren Themen übergehen kann?
Waldorf: "Ich muss dir was gestehen: Ich mag jüngere Frauen ..."
Statler: "Ältere wirst du auch kaum finden ..."
Irgendwo (Roman-Quiz, aber ich weiß es selbst nicht) heißt es, nimm nichts wichtig, worüber du nicht auch lachen kannst. Das ist einer der Sätze, die in sich paradox sind und darum nach "Wahrheit" schmecken: Um sich selbst wichtig zu nehmen, darf man sich nicht zu ernst nehmen. Nehmen sich nur Jugendliche zu ernst? Hab ich nicht so den Eindruck.
Eine Frage stellt sich natürlich immer: waren wir damals anders?
Klingt so jenseitig, wie aus dem Reich der Toten. Der Song
Father & Son von Cat Stevens gibt den unterschiedlichen Sichtweisen Ausdruck. Die Alten von heute haben ihre Träume verloren und sind sauer auf die Jugend, die nach ihrer Erziehung (durch wen?) zur zufriedenen Resignation es wagen, etwas negativ zu sehen.
Waldorf: "Was it any good?"
Statler: "I don't know. I slept over the whole thing."
Waldorf: "Guess we didn't miss much."
Antwort von domain:
Klingt so jenseitig, wie aus dem Reich der Toten.
Stimmt, alles was ich schreibe ist aus einer dunklen kühlen Gruft heraus berichtet, in der ich mich bereits befinde. Hingegen sind deine Statements voller Lebensfreude.
Nebenbei, so wie heute, fuhr ich nach dem morgendlichen Bumsen mit meinem Porsche so dermaßen wild umher, dass etliche 30 Grad Anstellwinkel in den Kurven zu bewältigen waren. Danach Einkehr in ein großes Landgasthaus mit enormer Blasmusik, zu Ehren des 90-jährigen Ehrenobmanns des betreffenden Musikvereines in Gutenberg. Haben auch wunderbar gespeist dort.
Carpe diem, hinter mir die Sintflut, so ist meine Devise.
Irgend eine Philosophie braucht man, um die nächsten 12 Monate überstehen zu können :-))
Einen eher wirtschaftlich geprägten Eindruck habe ich aber mal überhaupt: unsere Gesellschaft hat einen total unnatürlichen Überhang in der Altersdemographie. Wenn junge Leute gescheit sind, dann spüren sie u.a. eher deren Bedürfnisse auf, als sich eigenen Selbstdarstellungsgelüsten hinzugeben.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass einem ältere Personen unheimlich viel geben können. Es ist nicht gut, dass in unserer Gesellschaft alle ältere Personen apriori verachtet werden. Da sind uns andere Gesellschaften weit voraus in ihrer "Rückständigkeit" und das betrifft vor allem die arabischen Gesellschaften, aber sicher auch die japanische.
Aus diesem Gegensatz des Clandenkens und des Familiengefühles und unsererem eigenen speziell den Alten gegenüber gezeigten rücksichtslos egoistischen Individualismus ließen sich viele Filmthemen finden, denn da stimmt mal mit Sicherheit etwas nicht in unserer Gesellschaft.
Und in der Situation brauchen wir keine gefälligen Selbstdarstellungen und Explosionen und Tötungsspiele mehr von stupiden Jugendlichen.
Eigentlich schade, dass sie nicht erkennen, wo der Hut brennt. Denn da gäbe es so viele Themen.
Antwort von Axel:
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass einem ältere Personen unheimlich viel geben können. Es ist nicht gut, dass in unserer Gesellschaft alle ältere Personen apriori verachtet werden.
Das nehme ich nicht wahr. Meine eigenen Eltern bezeichnen sich als Opfer ihrer Zeit, ihre Jugend stand unter dem bösen Stern des 2. Weltkriegs. Alles, was man ihnen eingetrichtert, nein:
eingeprügelt hatte, wurde etwas später nicht nur angezweifelt, widerrufen, es wurde als das Übelste gebrandmarkt, was die Geschichte hervorgebracht hatte.
Um die überall bekannten Geschichten abzukürzen: Es war auch keineswegs einfach,
die Kinder solcher gebrochenen Eltern zu sein. Was da an familiärer Liebe da ist, muss mühsam von beiden Seiten immer wieder erarbeitet werden.
Und die meisten Eltern erzogen ihre Kinder zu materiellem Anspruchsdenken und den Bedacht auf den eigenen Vorteil. Nur konsequent, dass sie als Rentner, die noch Jahrzehnte vor sich haben und "nach uns die Sintflut" verkünden, nicht auf besondere Ehrerbietung hoffen dürfen.
Da sind uns andere Gesellschaften weit voraus in ihrer "Rückständigkeit" und das betrifft vor allem die arabischen Gesellschaften, aber sicher auch die japanische.
Das sind so völlig andere Hintergründe, das sich da nichts vergleichen lässt.
Aus diesem Gegensatz des Clandenkens und des Familiengefühles und unsererem eigenen speziell den Alten gegenüber gezeigten rücksichtslos egoistischen Individualismus ließen sich viele Filmthemen finden, denn da stimmt mal mit Sicherheit etwas nicht in unserer Gesellschaft.
Abgesehen davon, dass die Rücksichtslosigkeit m.E. auf Gegenseitigkeit beruht, erntet jeder, was er sät. Ein von seiner Brut ins Pflegeheim Abgeschobener - um nur ein Beispiel zu nennen - hat selbst die Weichen gestellt. Aber wenn du wüsstest, wie recht du trotzdem hast! Das Problem sitzt so tief in unserer Gesellschaft, es ist das größte unserer Tabus, bewacht von Verleugnungen und Euphemismen und verlogener politischer Korrektheit (gibt es eigentlich auch
ehrliche politische Korrektheit?), dass es in der Tat ein großes Thema wäre. Kann ein jüngerer Mensch dieses Thema schon stemmen? Kann es ein älterer
noch?
Und in der Situation brauchen wir keine gefälligen Selbstdarstellungen und Explosionen und Tötungsspiele mehr von stupiden Jugendlichen.
Das gehört alles zu den Verharmlosungen und Ablenkungen, die das kollektive Gewissen produziert. Sowohl
Alles bleibt in der Familie als auch
Cough of the dead handeln aber
indirekt von deinem Thema. Wie sollen Mittzwanziger ihr Befinden anders ausdrücken als durch Unbehagen? Und wie sollten sie, mit ihrer Zukunftsperspektive, anders überleben als dadurch, Freundschaft mit diesem Unbehagen zu schließen? Aus welchem Film stammt das Zitat: "Wenn das Grauen nicht dein Freund ist, wird es dein schlimmster Feind?"
Eigentlich schade, dass sie nicht erkennen, wo der Hut brennt. Denn da gäbe es so viele Themen.
Unsere Kultur kann man eigentlich nur pessimistisch betrachten. Rettung gibt es nur für den Einzelnen, der sich vorm Abstumpfen schützt. Ein sehr schöner Film ist die Pocahontas-Liebesgeschichte
The New World von Terrence Malick. Captain Smith lebt ein paar Wochen bei den Indianern und lernt, sein Herz zu öffnen. Dann kehrt er zurück zum Fort der Engländer. Als er durch das Holztor tritt, folgt der deprimierendste Schnitt in der Filmgeschichte. Kein Grund zur Hoffnung (Ja, ja, ich weiß, es
ist bis dahin dieselbe Geschichte wie
Avatar, aber vermutlich weder was für junge noch für alte Leute, denn es gibt weder deftige Action noch genießbare Romantik, dafür aber, um dich zu zitieren, eine "versöhnliche Auflösung", wenn sie auch einen doppelten Boden hat).
Antwort von domain:
Ach ich würde nichts pessimistisch sehen, es sei denn, danitv und andere was machen Wollenden hätten nach dieser Diskussion überhaupt keine Idee, was sie anpacken und wie sie ihr Unbehagen in eigenen Video-Geschichten darstellen könnten.
Eines erscheint mir aber als sicher: das Entwickeln solcher Geschichten geht nicht von heute auf morgen. Dazu braucht es mal eine Grundidee, dann vieler weiterer ergänzender Bausteine, die schließlich in einer aufregenden mehrschichtigen Geschichte münden könnten. Das muss reifen und ununterbrochen umgebaut und ergänzt werden und ist eigentlich das Geschäft von Spezialisten, insbesondere auch die Dialoge betreffend.