Frage von hoerspielwerkstatt:Hallo,
ich möchte für mein Tonstudio (nicht gewerblich) einige Videoclips drehen.
Für mich ist es besonders wichtig, den Clips einen sehr guten Ton zu geben.
Meine Kamera: Sony VX 1000E
Mein Schnittprogramm Adobe Premiere Pro 2.0
Aufnahmeort:
Studio
Szenenaufbau:
Ich sitze auf einem Stuhl in etwa 2,5 Meter vor einem selbst gebauten Teleprompter hinter dem die Kamera steht – d.h. die Optik und das interne Mikrofon werden von der 45° Scheibe verdeckt.
Versuche haben ergeben:
1. Internes Kameramikrofon
Stereomikrofon.
Eingangsempfindlichkeit: Volume von 7,5 (regelbar von 0 – 12)
Anzeige im Schnittprogramm: bei normaler Stimme - leicht unter 0 dB
Anzeige im Schnittprogramm: in Sprechpausen und bei Stille: etwa – 50 dB
Die Balkenanzeige bleibt am unteren Rand des Kanals ca. 1-2 mm sichtbar.
Es ist ein ganz leiser aber hörbarer Brumm auf dem Master.
Meine erste Frage an andere VX1000 User: ist das normal?
2. Externes Mikrofon MKE 400
Monomikrofon
Anschluß per Klinkenkabel. Leider hat die VX1000 keinen symmetrischen Eingang.
Aufstellung: Stativ neben dem Teleprompter, freie Sicht zum Sprecher.
Mikrofoneinstellung: ohne Windschutz, linearer Frequenzgang (on, ohne Low-Cut-Filter), normale Empfindlichkeit (- vol) eingestellt.
Aussteuerungsanzeige an der Kamera: bei Stille noch 3 – 4 Balken sichtbar.
Eingangsempfindlichkeit der Kamera auf 5.5 reduziert: bei Stille keine Balken sichtbar.
Anzeige im Schnittprogramm: Kanalanzeige bleibt bei Stille etwa bei –40 dB stehen.
Ein leiser aber deutlicher Brumm ist zu hören. Stärker als beim internen Mikrofon.
Meine zweite Frage an alle MKE 400 User: Ist das bei diesem Mikro normal?
3. Externes Mikrofon Beyerdynamic TG-X 80
Monomikrofon
Anschluß per Klinkenkabel.
Aufstellung: Stativ neben dem Teleprompter, freie Sicht zum Sprecher, Entfernung 1m
Eingangsempfindlichkeit der Kamera auf 7,5: bei Stille keine Balken sichtbar.
Anzeige im Schnittprogramm: Kanalanzeige bleibt bei Stille etwa bei –50 dB stehen.
Ein ganz leiser aber deutlich vernehmbarer Brumm auf dem Master.
Seine Lautstärke entspricht dem bei Verwendung des internen Mikrofons.
Meine dritte Frage an alle ?
Ist es richtig, dass man bei der VX 1000E keine brummfreien Aufnahmen mit externen Mikrofonen machen kann?
Der Brumm ist natürlich so schwach, dass er in jedem gesprochenen Wort untergeht.
Aber er stört mich schon gewaltig!
Antwort von domain:
Über Klinkenanschluss wird ein Brumm ziemlich häufig zu hören sein.
Gabs nicht von Canon den MA-300 XLR- auf AV-Adapter?
XLR auf Klinke hat bei mir nix gebracht, brummte trotzdem.
Antwort von Bernd E.:
...Gabs nicht von Canon den MA-300 XLR- auf AV-Adapter?...
Den MA-300 gibt"s, nur bringt der dem Nutzer einer Sony VX1000 nichts: Der Kontakt wird über den speziellen Canon-Zubehörschuh hergestellt.
Antwort von Jan Myck:
Hallo Jürgen,
ich arbeite seit Jahren mit der VX1000, sie hat eine erstklassige Bildqualität aber das Tonmanko aller Amateurcamcorder:
Einen unsymetrischen Eingang mit Speisespannung für die von Amateuren benutzten Elektretmikrofone.
Einen Störpegel hast Du immer, wenn Du mit Netzteil an der Kamera arbeitest. Wenn überhaupt, dann nur mit Akku filmen.
Das MKE 400 kenne ich nicht, ich arbeite mit einem MKH T415 was völlig störungsfrei funktioniert, allerdings mit 12VTonaderspeisung.
Das Problem bei diesen Amateuranschlüssen ist, daß manche Mikros gut passen und andere weniger gut. Es ist eine reine Anpassungsfrage.
Warum arbeitest Du als Tontechniker nicht mit externen Ton?
Das ist die professionellste und technisch sauberste Lösung.
Die VX 100O macht übrigens nur 12 Bit/32 KHz (falls Du Musik aufnehmen willst...)
Gruß,
Jan
Antwort von hoerspielwerkstatt:
Hallo Jan,
danke für Deinen Kommentar.
Ich arbeite mit der VX1000 nur im Akku-Betrieb.
Das Sennheiser MKE 400 ist das Folgemodell des MKE 300 und schien mir eigentlich für den Zweck – Aufnahmen in der Halbdistanz (ca. 3-6 m) – sehr gut geeignet.
Ich war auch angetan von den ersten Testberichten und natürlich von dem Namen "Sennheiser".
Das MKH 415 T kannte ich nicht. Nachdem ich es nun kenne, ist es mir für meine Zwecke etwas teuer.
Mit dem externen Ton hast Du vollkommen recht.
Aber mein Bereich ist Hörspiel und da konnte ich bisher alle Aufgaben ohne Synchronisation mit oder zu externen Geräten lösen.
Es ginge zwar auch mit der Klappe und anschließendem Import der beiden unabhängigen Spuren in APP 2.0 oder des bereits geschnittenen Videomaterials in mein Recordingprogramm, doch müsste die Tonspur dann immer wieder etwas nachgeregelt werden.
Das ist für meine kleinen Videoclips zu aufwendig.
Ich mag Workarounds auch nicht besonders gerne, deswegen suche ich eine Lösung, die originär hinhaut.
Vielleicht kann ich noch etwas mit Equalizing ausrichten.
Ja, die Tonqualität der VX1000 ist mir bekannt. Ich arbeite bei mir im Studio mit 48 kHz/32 Bit floating.
Viele Grüße
Antwort von hoerspielwerkstatt:
Ich habe das Mikrofon zur Reparatur (Gewährleistung) gegeben.
Genaue Messungen haben ergeben, dass
1. die Obergrenze des Brumms bereits bei - 29 dB liegt
und
2. Das Signal an zwei Stellen stehende Spitzen zeigt, die nicht von akustischen Quellen sein können.
Die eine Spitze bei 11850 Hz reichte bis - 1,4 dB die zweite bei 20850 bis
- 29 dB.
Hier muss ein Defekt vorliegen.
Ich werde danach mal über meine weiteren Versuche mit dem MKE 400 am Sony VX 1000E berichten.
Antwort von hoerspielwerkstatt:
So - das Mikrofon ist von der Reparatur zurück.
Die Abwicklung über die Firma Thomann war vorbildlich und die Reparatur durch die Firma Sennheiser war erfolgreich.
Es erfolgte ein Austausch der Hauptplatine.
Meine Überprüfung hat ergeben, dass das MKE - 400 - betrieben vom Blitzschuh der Sony VX 1000, angeschlossen über die Stereo Miniklinke des Mikrofons am "MIC" - Eingang des Camcorders - keinerlei Beeinträchtigungen - insbesondere keinen Brumm - aufweist.
Es ist ein Mikrofon für die Halbdistanz mit guter Dämpfung von Seitengeräuschen und scharfer, natürlich warmer Abbildung der Stimme.
Genau das habe ich gesucht.