Frage von tatita:Hallo,
ich habe einen Sony SDM-HS95P Bildschirm an meinen Pc angeschlossen. Im Menü des Bildschirms kann ich unter dem Punkt "Farbe" zwischen:
-9300K
-6500K
-sRGB
-Benutzer
wählen. Wobei ich unter "Benutzer" für Rot und Blau Werte einstellen kann. Grün ist fixiert. Was wäre denn die beste Einstellung für Farbkorrekturen und Videobearbeitung generell? Hab wenig Ahnung von sowas und hab mit der Suchfunktion leider keine Antworten darauf gefunden...Lg
Antwort von Markus:
Was wäre denn die beste Einstellung für Farbkorrekturen und Videobearbeitung generell?
Für die Videobearbeitung und dabei anfallende Farbkorrekturen bedient man sich eines
Videomonitors und keinem
Computermonitor. Vielleicht hattest Du deswegen nichts dazu gefunden?!
Verwandtes Thema:
Videoaufnahmen sehen am Computermonitor nicht gut aus
Oder geht es um eine preisgünstige HD(V)-Vorschau? Oder gar nur um die Ansicht der Programm-Oberfläche?
Antwort von tatita:
Vielen Dank für deine Antwort!
Das mit dem Computer-Videomonitor hab ich schon gewußt, mir wäre es nur darum gegangen mit welcher der Einstellungen ich mit meinen Computer Bildschirm das "neutralste" Bild bekomme. Aber nachdem was ich da jetzt so gelesen habe wird wohl kein Weg an einem Kontrollmonitor vorbeiführen.
Ich hätte da allerdings noch einige andere Fragen dazu. Wie verhält es sich denn mit LCD Fernseher? Muss für die das bild de-interlaced werden da sie für Vollbilder konzipiert sind oder verhalten sie sich in diesem Bereich genau wie Röhrenmonitore? Ich habe in dem Thread auch gelesen das du für die Farbkontrolle von DV Material eine 50Hz Röhrenbildschirm empfiehlst. Hättest du eventuell ein paar preiswerte Vorschläge dazu bzw. genauere Informationen auf was man achten sollte? So und meine letzte Frage dreht sich noch ums Verbinden mit dem PC. ich habe gelesen das sich das über die Camera erledigen lässt nur denke ich dass das doch sicher nicht gut für sie sein kann. Welche Geräte (Digital-Analog Wandler?) wären für meine Zwecke sonst noch geeignet?
Ich weiß das sind viele Fragen, aber ich hoffe jemand kann mir da weiterhelfen...
Lg
Antwort von Markus:
...mir wäre es nur darum gegangen mit welcher der Einstellungen ich mit meinen Computer Bildschirm das "neutralste" Bild bekomme.
Das hängt von der Umgebung ab, in der der Monitor verwendet wird. Ist der Raum mit warmweißem Kunstlicht beleuchtet, dann erscheint das Computerbild mit 6500 K neutraler (weil zur Umgebung passend).
Ist jedoch Tageslicht vorherrschend oder der Raum mit diesen fiesen tageslichtweißen Leuchtstoffröhren beleuchtet, dann liefern 9300 K ein neutraler erscheinendes Bild.
Letztendlich ist diese Einstellung aber eher Geschmackssache, denn da ohnehin keine Farbkorrekturen übers Vorschaufenster laufen, spielt die Wiedergabe dort nur eine untergeordnete Rolle.
Wie verhält es sich denn mit LCD Fernseher? Muss für die das bild de-interlaced werden da sie für Vollbilder konzipiert sind oder verhalten sie sich in diesem Bereich genau wie Röhrenmonitore?
Bislang verhält sich kein Flachbildfernseher (z.B. LCD oder Plasma) wie ein Röhrengerät. Prinzipbedingt müssen Flachbildfernseher das Videobild im Falle von Interlace-Video immer deinterlacen und auf die native Auflösung des jeweiligen Fernsehers skalieren. Da findet also immer eine Umwandlung statt, was beim Fernsehen nicht so wichtig ist, aber beim Videoschnitt und der damit einhergehenden Bildkontrolle eine zentrale Bedeutung hat.
Nur an einem Röhrengerät, das ein auf Halbbildern basierendes Videobild auch als solches wiedergeben kann, erkennt man z.B. halbbildbedingte Probleme wie Zeilenflimmern - sowohl was die Aufnahmen selbst betrifft als auch z.B. Titeleinblendungen mit ungeeigneten Schriften.
Ich habe in dem Thread auch gelesen das du für die Farbkontrolle von DV Material eine 50Hz Röhrenbildschirm empfiehlst. Hättest du eventuell ein paar preiswerte Vorschläge dazu bzw. genauere Informationen auf was man achten sollte?
Video-Röhrenmonitore sind in den letzten Jahren immer weniger geworden. Inzwischen ist es so, dass von namhaften Herstellen nur noch Klasse 1-Monitore als CRT-Version (CRT = Cathode Ray Tube = "Röhre") angeboten werden, aber die sind nicht nur preislich in höheren Regionen angesiedelt, sondern für einfache (!) Videoschnitt-Belange auch völlig oversized.
Für den Ein- und Aufstieg in Standardauflösung käme der JVC TM-H150 in Frage, der etwa 650 € kostet und immer noch neu zu haben ist.
So und meine letzte Frage dreht sich noch ums Verbinden mit dem PC. ich habe gelesen das sich das über die Camera erledigen lässt nur denke ich dass das doch sicher nicht gut für sie sein kann. Welche Geräte (Digital-Analog Wandler?) wären für meine Zwecke sonst noch geeignet?
Siehe hier:
Grundlegende Frage zu Kontrollmonitor
Antwort von tatita:
Ok, alles klar! Vielen Dank für deine Mühe! Ich glaub der Monitor wird mir trotzdem etwas zu teuer sein im Moment. Vor allem würde er mir ja nichts mehr nützen wenn ich mal auf HD aufrüsten sollte, oder? Werd mal schaun ob ich irgendwo einen alten Fernseher auftreiben kann. Lg
Antwort von Markus:
Vor allem würde er mir ja nichts mehr nützen wenn ich mal auf HD aufrüsten sollte, oder?
Das ist wahr, denn zusammen mit der anzuzeigenden Auflösung ändert sich ja auch die Zeilenwechselfrequenz. Aus diesem Grund kann ein CRT-Monitor für SD/PAL selbst dann kein HD-Bild anzeigen, wenn der Bildschirm prinzipiell genügend Reserven hätte.
Antwort von tatita:
Ich bin jetzt am überlegen mir vielleicht doch einen Monitor zu kaufen. Ist es denn nicht möglich, falls ich mal auf HD umsteigen sollte, die Vorschau so umzurechen das man sie auf einem PAL CRT Monitor anzeigen kann? Eine ordentliche Farbkorrektur müsste dann damit doch möglich sein, oder?
Antwort von PowerMac:
Prinzipiell kann man heute auch Computer-Monitore benutzen, um sein Video zu begutachten. Ein guter PC-Monitor reicht. Es gibt natürlich separate Videomonitore auf LCD- und Plasma-Basis. Die haben meistens HD-SDI als Eingang und kosten soviel wie ein Auto. Normale Röhrenmonitore sind tot und dienen vielleicht noch dazu, Halbbildfehler und Flackern auf alten Fernseher bei Omas zu Hause zu offenbaren. Die Farbkorrektur von HD-Material auf SD-Geräten ist nicht zu empfehlen. HD-Material soll dort farbkorrigiert werden, wo es später auch abgespielt wird. Das Bild eines Röhrenmonitors ist uns wohlbekannt, wir sind es gewohnt. Aber wir müssen uns an das Bild moderner LCDs und Plasmas gewöhnen. Eine HD-Farbkorrektur auf einer Röhre sieht dann auch nur dort gut aus, auf HDTV-Geräten weniger. Eine gute Möglichkeit ist es, einen HD-Monitor (via HD-SDI, nativ) und einen alten Röhren-Vorschaumonitor (Echtzeit-Downconvert auf PAL) gleichzeitig anzusteuern. Das können etwa due Blackmagic-Karten. So sieht man auch, wie das Material auf älteren Fernsehern aussieht. Noch gibt es ja PAL. Letztendlich sind alle Fernseher bald nur noch LCD- oder Plasma-Geräte. Die rechnen intern mit RGB. Wie der PC-Monitor. Daher kann man sowohl teure Videomonitore, günstige LCD-Fernseher oder bessere Computermonitore benutzen. Das Problem ist aber, dass die meisten Videoformate YCbCr sind, also andere Farben nutzen. Muss man zwischen RGB und YCbCr umrechnen, treten Darstellungsprobleme auf. Schaut man also HDV direkt am PC-Monitor an, so stimmen die Farben oft nicht. Daher ist es wichtig, dass man auf die korrekte Umrechnung achtet. Es gibt Geräte, etwas das Matrox MXO, das BMD HDLink oder diverse Videokarten, welche HDMI bzw. DVI ausgeben können, korrekt und definiert umrechnen sowie Kalibrations-Programme mitbringen. Eigentlich muss man auch alle zwei bis vier Wochen seinen Vorschaumonitor kalibrieren. Die Farben verändern sich. Etwa mit einem Spyder-Colorimeter. Die Kalibration nur mit Farbtafeln und dem Auge ist ungenügend. Weiters muss man auf die korrekte Videonorm kalibrieren. Aber kalibrieren ist nicht gleich kalibrieren. Man kann per Software kalibrieren oder per Hardware. Letzteres ist besser, weil Einstellungen direkt in den Monitor geladen werden, d. h. da dort 3D-Look-Up-Tables (3D LUT) manipuliert werden. Somit ist das viel genauer. Bei HDTV ist die korrekte Norm etwa ITU BT.709 bzw. für PAL BT.601. Ebenso muss man das Raumlicht regeln und zwar wie oben beschrieben eher nicht, sondern man muss auf D65-Normlicht achten. Der Raum muss zu 75% grau gestrichen sein, darf keine roten Flächen haben und der Lichteinfall muss indirekt sein. Das Umgebungslicht wird bei der Kalibration auch gemessen. Oft wird auch vergessen, den Gammawert korrekt zu setzen. 2.2 ist korrekt für HDTV und PAL. Die Farbtemperatur des Monitors ist auch bei etwa 6500 Kelvin festgelegt. Man kann sich ungefähr an sRGB halten, das ist fast gleich. Man sollte auch darauf achten, dass die Bildwiederholrate stimmt. Viele PC-Monitore laufen mit 60 Hz. Stellt man 50 Hz Material auf einem 60 Hz-Gerät dar, ruckelt es. Erkennbar bei vielen aktuellen Fernsehern. Einige etwas teurere Computer-Monitore von Eizo oder LG und teurere Fernseher können auch 50 Hz darstellen - bei echten 1920x1080 (beschnitten). Steuert man diese Monitore via einem Matrox MXO oder einem HDLink an, kalibriert sie ordentlich, dann hat man eine Qualität, die nahe an teuren Vorschaumonitoren der Klasse von 6000-15000 Euro dran ist.
Weiterführende Links:
http://www.final-cut-pro.de/stage/_inha ... p5?navid=2
http://www.final-cut-pro.de/stage/_inha ... p5?navid=2