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Frage von seifenchef2:


Hi,

Ich hoffe hier einige Praktiker zu finden die mir den Stand der Dinge berichten können.

Beim analogen Film war die Hälfte des Bildzyklus dem Fimtransport und die andere Hälfte der Belichtung zugewiesen. So entstanden die klass. Belichtungszeit von 1/50s die 180 Regel.
(ich hab selbst noch mit 16mm gearbeitet .... lang lang ist's her...)

D.h. man hat so lange wie technisch möglich belichtet, um das durch die geringe Framerate enstehende Ruckeln durch Motion-Blur zu kaschieren.

Heute könnten die Filmkameras 60 und 120 fps, aber das 24 Hz Zeugs hat sich durch die jahrzehntelange Konstanz - in der hier - also bei diesem Parameter ! keine Änderung möglich war ! - zu einem Fetish entwickelt gegen den kein Kraut gewachsen zu sein scheint ...

So müssen wir uns heute mit extrem in der Schärfe gestiegenen Abbildungen einen wahren Dauerruckelzirkus, das reinste Erdbebenkino, von den ewig Gestrigen gefallen lassen.

Aber worum geht es mir.
Meine Frage an die Besitzer moderner Kameras:

Wenn beim analogen Film die Belichtungs- und die Filmtransportzeit etwa halbe-halbe waren - wie ist das heute?

Wenn ich heute 60fps drehe, wie lang kann ich dann belichten?
Nur 1/120sec oder mehr in Richtung 1/60sec?

(es geht darum maximal möglichen Blur-Effekt zu erhalten)

Dank im Voraus
seifenchef

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Antwort von iasi:

seifenchef2 hat geschrieben:
Hi,

Ich hoffe hier einige Praktiker zu finden die mir den Stand der Dinge berichten können.

Beim analogen Film war die Hälfte des Bildzyklus dem Fimtransport und die andere Hälfte der Belichtung zugewiesen. So entstanden die klass. Belichtungszeit von 1/50s die 180 Regel.
(ich hab selbst noch mit 16mm gearbeitet .... lang lang ist's her...)

D.h. man hat so lange wie technisch möglich belichtet, um das durch die geringe Framerate enstehende Ruckeln durch Motion-Blur zu kaschieren.

Heute könnten die Filmkameras 60 und 120 fps, aber das 24 Hz Zeugs hat sich durch die jahrzehntelange Konstanz - in der hier - also bei diesem Parameter ! keine Änderung möglich war ! - zu einem Fetish entwickelt gegen den kein Kraut gewachsen zu sein scheint ...

So müssen wir uns heute mit extrem in der Schärfe gestiegenen Abbildungen einen wahren Dauerruckelzirkus, das reinste Erdbebenkino, von den ewig Gestrigen gefallen lassen.

Aber worum geht es mir.
Meine Frage an die Besitzer moderner Kameras:

Wenn beim analogen Film die Belichtungs- und die Filmtransportzeit etwa halbe-halbe waren - wie ist das heute?

Wenn ich heute 60fps drehe, wie lang kann ich dann belichten?
Nur 1/120sec oder mehr in Richtung 1/60sec?

(es geht darum maximal möglichen Blur-Effekt zu erhalten)

Dank im Voraus
seifenchef
360° sind möglich, was dann 1/Anzahl der Frames in Sekunden ergibt.
Also bei 60fps dann die 1/60s.

Man hat also dieselbe Belichtungszeit bei 24fps und 180° wie auch bei 48fps und 360°.

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Antwort von Frank Glencairn:

Das kann man sich ganz einfach ausrechnen. Die Formel dafür ist:

S = A / (F * 360)

S = Shutter Speed
A = Shutter Angle (in degrees)
F = Frame Rate

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Antwort von seifenchef2:

Ok, Danke für die Antworten.
D.h. so etwas wie eine 'Totzeit' zum Auslesen des Sensors, oder löschen desselben, also ein technisch bedingtes Analogon zum Filmtransport, gibt es nicht.

gruß seifenchef

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Antwort von Frank Glencairn:

Nein, gibt es nicht.

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Antwort von Axel:

Es gab/gibt auch einen 360°Shutter mit analogen Filmkameras. Anstatt der mechanischen Umlaufblende ist dann ein elektronisch gesteuertes Prisma verbaut. Wird aber nur für extreme Zeitlupen benötigt. Bei der Kinoprojektion kurz vor Einführung des digitalen Kinos - wesentlich helleres Bild durch fehlende Dunkelpausen, aber leichter Soap-Effekt - nicht mehr weiter verbreitet, aber ich hab für ein paar Monate darauf vorgeführt. Film lief kontinuierlich durch, wie ein Tonband. In den meisten Schneidetisch-Monitoren überblendet ein rein mechanisches Prisma die Frames.

Aber wenn du Ruckeln beklagst, nimm 30 fps wie die meisten YT-Menschen. Geht auch mit 1/50, dann flackern die Lichter nicht.

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Antwort von beiti:

seifenchef2 hat geschrieben:
D.h. man hat so lange wie technisch möglich belichtet, um das durch die geringe Framerate enstehende Ruckeln durch Motion-Blur zu kaschieren.
Bei einer Aufnahme und Wiedergabe mit 24 fps ist es gar nicht unbedingt erstrebenswert, 1/24 oder 1/25 Sekunde zu belichten. Das schmiert dann ziemlich. Es gab zu Analogzeiten schon Kameras mit größerem Hellsektor bis etwa 300° und das wurde auch gelegentlich für Lowlight-Szenen verwendet, aber richtig schön sahen Bewegungen auf der Kinoleinwand damit nicht mehr aus. Also die Bewegungsunschärfe von ca. 1/50 Sekunde ist offenbar die Grenze des Erträglichen.
Bei Aufnahme und Wiedergabe in 50 oder 60 fps kann man dann streiten, wo der beste Kompromiss liegt. Durchschnittliche Bewegungen sehen mit etwas kürzerer Belichtungszeit (1/80 bis 1/160) flüssiger aus. Andererseits kritische Bewegungsdarstellungen (z. B. drehende Räder), gepulste LED-Lichter und dergleichen machen mit quasi 360° Hellsektor (1/50 bzw. 1/60 Sekunde) tendenziell weniger Probleme. Speziell für Web-Video in 50/60 fps würde ich auch deshalb 1/50 bzw. 1/60 nehmen, weil es dann im Fall einer Framerate-Halbierung (z. B. YouTube in den unteren Qualitätsstufen) dank der verbliebenen Bewegungsunschärfe nicht ganz so stark ruckelt.
Heute könnten die Filmkameras 60 und 120 fps, aber das 24 Hz Zeugs hat sich durch die jahrzehntelange Konstanz zu einem Fetish entwickelt gegen den kein Kraut gewachsen zu sein scheint ... Meine Rede. ;)
Wenn ich heute 60fps drehe, wie lang kann ich dann belichten? Die praktische Erfahrung mit diversen Kameras sagt: 1/60 Sekunde
Wobei ich immer noch rätsle, wie die Kamerasensoren das machen.

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Antwort von pillepalle:

beiti hat geschrieben:
Wenn ich heute 60fps drehe, wie lang kann ich dann belichten? Die praktische Erfahrung mit diversen Kameras sagt: 1/60 Sekunde
Wobei ich immer noch rätsle, wie die Kamerasensoren das machen.
Es sind vor allem Männer die sich damit schwer tun zu verstehen, daß man auch mehrere Dinge gleichzeitig machen kann :)

VG

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