Frage von Ronstore:Hallo Allerseits,
ich brauche Eure Hilfe und habe speziell zum Shure VP83 noch nichts im Forum gefunden.
Worum es geht:
Nachdem sich jemand mein Sennheiser mke400 ausgeliehen hat, ohne mich vorher zu fragen (jo - gestohlen =/ ), habe ich mich wieder etwas mit dem Thema "Shotgun-Mics" für meine Panasonic HDC-SD707 auseinandergesetzt. (Als Soundamateur = Testberichte und yt-videos.)
Da mein Budget bei ca. 200 Euro liegt (Deadcat exklusive), bin ich schlussendlich bei meinem bekannten Sennheiser mke400 und dem mir unbekannten, aber weit aktuelleren Shure VP83 hängengeblieben. (Rode-Mics hab ich für mich ausgeschlossen.)
Gibt es zu den beiden Modellen Erfahrungen und Meinungen?
Schon mal Danke und 
Grüße,
Ron
 Antwort von  thsbln:
Ich hatte mal das Shure VP83f wegen des Flashrecorders ausprobiert und war von der Audioqualität schon angetan, hier ist ein kleiner Höreindruck vom Shure:
Passwort: BMC
 Antwort von  Ronstore:
Ich habe mir das Shure VP83 bestellt und nun unter verschiedenen Bedingungen getestet. 
Da ich kein Profi bin, gebe ich meine Erfahrungen einfach mal chronologisch wieder. 
- Das Shure macht einen sehr wertigen Eindruck. Es kommt mit einer aussagekräftigen Anleitung, einer Menge Papierkram (Registrierhinweis, Garantiekarte, "Shure"-Namensaufkleber) und sehr gut verpackt in einem stylischen Karton. Letzteres ist natürlich nicht so wichtig, aber das Auge konsumiert ja bekanntlich mit ;) 
Das Gehäuse ist aus Metall, das Mic selber Hartplastik. Die Batterie ist schnell eingesetzt, das Bedienfeld ist übersichtlich und gut zu erreichen. 
Ich habe mir gleich noch das A83-FUR mit dazu bestellt. Dies lässt sich leicht anbringen, fußelt aber vergleichsweise stark. 
- Soweit das Drumherum. Interessanter sind natürlich die Aufnahmen. Und diese waren erstmal stark verrauscht. Kann ja eigentlich nicht sein – und ist auch nicht so ;) 
Ein Blick in die Anleitung verrät: Stellen Sie das Gain des internen Kamera-Mics so weit es geht zurück. (bei meinem Camcorder -30db) Das VP83 default auf + 20db stellen. 
Gesagt, getan – und siehe da: Ein herrlich klarer Sound ohne für mich erkennbares Rauschen =) 
- Okay – Zeit zum Testen: 
Und hier begibt sich die Begeisterung dann leider in den Sinkflug. 
Ich habe das Mic sowohl drinnen als auch draußen getestet und kann zu beidem laienhaft sagen: auf der Standardeinstellung von + 20db und einem Abstand von 2-3Metern "überschreit" sich das Mic, d.h. der Ton erreicht einen Pegel, bei dem dann die Lautsprecher beim Wiederabspielen knarzen. 
Okay – dann stellst Du es eben auf +- 0db. Gleicher Test auf 2-3 Meter – der Ton ist nun kaum noch wahrzunehmen. Die -10db Erläuterung spar ich mir hier. Und nein – das ist leider keine Übertreibung =/ 
An der frischen Luft mit Abstand von 8-10m zur Soundquelle mit +20db ein phantastischer Sound! "Aha – das ist aber super!"- denk ich mir und sprech es auch so vor mich dahin. Hätt ich lieber nicht machen sollen – die Kamera nimmt es sofort auf und spielt es später stark knarzend ab. Zu nah dran… klar, aber wie steht‘s dann um die Richteigenschaften? 
Test ich die doch mal gleich: 
Ich spreche also von vorne in das Mic, von links, von hinten, von rechts. 
Ergebnis unbefriedigend: Abstand ca. 1m - Von vorne überschreit es zumindest in der Defaulteinstellung +20db (hätt ich mir auch denken können), von den Seiten und von hinten hineingesprochen hatte ich nicht wirklich das Gefühl, als würde es abschirmen, also bedeutend weniger aufnehmen. 
Und nun bin ich ratlos. Da ist ein tolles Mic – das für mich Laien keinen tollen Sound liefert. 
Natürlich kann dies an meinen fehlenden Fachkenntnissen liegen. 
Wie z.b. aus dem manuellen Kamerasetting noch mehr rauszuholen ist. 
Aber bzgl. der Verwendung des Mics muss ich immer wieder an eine ganz bestimmte Situation denken, die ich schon ein paar Mal erlebt hab, und die mich dieses Jahr noch zweimal erwartet: 
Ich filme auf der Hochzeit von Freunden, die Tür der Kirche geht auf, ich stehe in der Menge und Filme das Brautpaar, da quatscht mir von der Seite Onkel XY in die Aufnahme: "Das war ne schöne Hochzeit, nä?" 
Mit dem VP83 habe ich dann Stand jetzt das Brautpaar drauf und plötzlich ein Tonknarzen von der Seite. 
Kein schönes Gedanke und noch unschöner bis unmöglich nachzubearbeiten. 
Ich kannte solche Probleme vom Sennheiser nicht. Ich habe mir alte Aufnahmen inklusive Onkel XY angeschaut und stelle fest: 
Ja - der Sound ist etwas dünner, aber eingesteckt und die Camcordereinstellungen auf automatisch gelassen lieferte das mke400 – gerade bei Sprachaufnahmen – durchweg ein tolles Ergebnis. 
Jetzt sind die Einstellungsmöglichkeiten bei beiden Mics nicht die gleichen, wodurch in ggf. Äpfel mit Birnen vergleiche. 
Deswegen noch mal die Frage ans Forum: Hat noch jemand ähnlich oder ganz andere Erfahrungen gemacht? 
Bzw. noch Tipps für den ambitionierten Laien? 
Eigentlich wollt ich das Shure schon behalten, da es wie eingangs beschrieben einen guten Eindruck macht und ich ein vermutlich großartiges Mic nicht deshalb zurückschicken möchte, weil ich ggf. etwas nicht beachtet hab. 
Schon mal Danke und Grüße, 
Ronstore 
@thsbln – Danke für das Beispiel :-) 
Wenn ich Deinen Beitrag lese, dann hast Du es ausprobiert. Hast Du es noch im Einsatz? Wenn nicht, warum nicht?
 Antwort von  thsbln:
@thsbln – Danke für das Beispiel :-) 
Wenn ich Deinen Beitrag lese, dann hast Du es ausprobiert. Hast Du es noch im Einsatz? Wenn nicht, warum nicht?
Ich habe das Shure nicht so ausgiebig getestet wie Du - im Grunde nur mit den Situationen, wie sie im Video zu sehen sind, und da konnte ich kein Übersteuern feststellen. Ich habe es deshalb nicht mehr, weil es mir einfach zu teuer war: ich hatte die Variante mit flash-recorder bestellt (349,- oder so) und wollte das als kleines set-up mit der BMC nutzen. Da ich aber bei der Atmo eher stereo-Aufnahmen möchte (und eh schon ein Richtmikro habe), entschloß ich mich, den Ton weiterhin mit einem Audiorecorder aufzunehmen, den ich sowieso schon habe.