Infoseite // Schnittprogramme fuer Linux



Frage von Andre Beck:


Martin Klaiber writes:
> Andre Beck wrote:
>
>> Ich bevorzuge sonst die Compositing-Engine von Cinelerra.
>
> Was sind denn die Vorteile von Cinelerra, z.B. im Vergleich zu Kino?

Ich habe keine detaillierten Erfahrungen mit kino, daher will ich hier
lieber nix vom Pferd erzählen. Cinelerra hat gegenüber praktisch allen
anderen Anwendungen, die mir in diesem Umfeld (;für Privatanwender quasi
kostenlos) bisher untergekommen sind, den Vorteil, keine künstlichen
Beschränkungen in der Spuranzahl mitzubringen, damit es "einfacher"
wird oder man sich genötigt fühlt, das nächstteurere Profiprodukt zu
erwerben. Es macht alles, so lange der Speicher reicht. Dazu wie gesagt
die Compositing-Engine, die Dir wesentlich mehr als nur Überblendungen
gestattet. Kann auch sein, dass Cinelerra Gimp einfach ein Toolkit sind,
an das ich mich gewöhnt habe. Ist selten bequem, nicht immer zielführend
und manchmal instabil, aber ich konnte damit bisher alles hinkriegen,
was meine Phantasie hergab.

> Ich habe Cinelerra noch nicht ausprobiert, weil die Installation mit
> größerem Aufwand verbunden wäre. Ich benutze Debian stable und müsste
> etliche Pakete aus unstable verwenden, was ich vermeiden möchte.

Ich habe hier seit längerem ein alien des RPMs am Laufen, nachdem erste
Versuche, Cinelerra selbst zu kompilieren, in eher wackligen Exen mündeten.
Bis auf irgendeinen Glitch mit einer Library, die Redhat offenbar als .so
ausliefert, obwohl der Buildprozess das gar nicht vorsieht, und für die
man auf Debian daher einen kleinen Kopfstand machen muss (;Develpacket mit
der .a installieren, Objekte rausholen und zu einer .so neu verschrauben,
wenigstens ist der Code PIC), ging das ziemlich schmerzlos. Habe ich hier
unter Sarge gemacht, lange bevor das Stable wurde. Allerdings war das eine
1.1.8, ich sehe gerade dass die bei 2.0 angekommen sind und heute gleich
mal Opteron Dualcore haben wollen. Grmpf.

> Eine Alternative wäre eine parallele unstable-Installation, o.ä., was
> sich aber für mich nur lohnt, wenn Cinelerra wesentliche Vorteile hätte.

Würde ich nicht machen, ist IMO zu viel Aufwand. Probier wirklich mal,
einfach das Original-RPM durch alien zu jagen. Wobei, ich hab das grade
mit der 2.0 probiert, scheitert unter Sarge letztlich an

cinelerra: /usr/lib/libstdc .so.6: version `GLIBCXX 3.4.4' not found (;required by cinelerra)

und das ist wohl ziemlich endgültig, so lange man nicht selber kompiliert.
Warum es jetzt schon wieder an 'ner Subminor scheitern muss, wissen auch
nur die Coder. Open Source ist keine Entschuldigung für schlampige
Binärkompatibilität - aber darüber rege ich mich schon seit 1993 auf
und es wird nur schlimmer.

Vielleicht ist ein kleines dediziertes SID zum Test gar keine so
schlechte Idee - oder Du nimmst ein etwas älteres RPM und alienierst
das. Für einen generellen Eindruck von der Bedienung reicht das sicher
völlig.

> Außerdem sind wohl die Hardwareanforderungen höher als bei Kino, und
> mein Rechner ist schon etwas betagt.

Die Hardwareanforderungen, die die Leutchen auf ihrer Website posten,
sind auch ziemlich aus der Luft gegriffen. Oder besser gesagt, sie
entsprechen *einer* möglichen Nutzungsweise der Software, nämlich
direkte Arbeit mit unkomprimiertem YUV auf Terabytegroßen Disk-Arrays.
Kann man machen, hat auch was professionelles, muss aber nicht wirklich
sein. Wobei ich nichts zu 2.0 gesagt haben will, mangels Sid kann ich
mir das jetzt auch nicht angucken.

--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"

-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-


Space


Antwort von Martin Klaiber:

Andre Beck wrote:
> Martin Klaiber writes:

>> Was sind denn die Vorteile von Cinelerra, z.B. im Vergleich zu Kino?

> Ich habe keine detaillierten Erfahrungen mit kino, daher will ich hier
> lieber nix vom Pferd erzählen. Cinelerra hat gegenüber praktisch allen
> anderen Anwendungen, die mir in diesem Umfeld (;für Privatanwender quasi
> kostenlos) bisher untergekommen sind, den Vorteil, keine künstlichen
> Beschränkungen in der Spuranzahl mitzubringen, damit es "einfacher"
> wird oder man sich genötigt fühlt, das nächstteurere Profiprodukt zu
> erwerben. Es macht alles, so lange der Speicher reicht.

Meine Erfahrungen mit Kino sind bisher auch nur gering, aber hier gibt
es schonmal einen großen Unterschied. Bei Kino hat man überhaupt keine
Spuren (;jedenfalls fand ich bisher keine), sondern nur das Storyboard.
Mit der Maus fügt man dort die gewünschten Szenen ein, vertauscht ihre
Reihenfolge oder zieht sie raus. Jede Szene kann man teilen oder mit
der nächsten verbinden. Auf jede Szene kann man dann Effekte anwenden,
wobei Überblendungen einer davon ist.

Praktisch läuft es so, dass man einen Effekt auf eine Szene anwendet,
z.B. eine Farbinvertierung. Das kann man sich in einer Vorschau
ansehen. Will man es dauerhaft haben, muss man es rendern lassen, und
die Originalszene im Storyboard wird durch diese Berechnung ersetzt.
Die Originalszene bleibt auf der Platte erhalten, verschwindet aber
aus dem Storyboard. Will man die invertierte Szene mit der nächsten
überblenden, wendet man diesen Effekt auf sie an, und lässt auch das
rendern, und so geht das immer weiter.

Man erstellt das endgültige Video also sequenziell. Jede Änderung kann
man zwar rückgängig machen, aber auch nur sequenziell. Man könnte also
nicht die Überblendung erhalten und nur die Invertierung zurücknehmen,
sondern müsste die Originalszene wieder einfügen und darauf dann die
Überblendung anwenden, wobei man für die Überblendung vermutlich alle
Parameter wieder neu einstellen müsste.

Bei großen und komplexen Projekten ist diese Arbeitsweise vermutlich
umständlich und langwierig, aber das Ganze ist einfach und intuitiv,
und da die Berechnungen nicht in Echtzeit durchgeführt werden müssen,
kann man auch auf langsameren Rechnern damit flüssig arbeiten.

Auch bei Überblendungen hat man keine Spuren, sondern man gibt an,
auf welche Frames der Effekt angewendet werden soll. Das ist etwas
umständlich, da man sich den Beginn und das Ende merken und als Zahl
eingeben muss. Man könnte die Szene allerdings auch vorher teilen und
nur auf eine von ihnen den Effekt anwenden. Gibt man weniger Frames
an als die Szene umfasst, teilt Kino sie in zwei Szenen auf und zeigt
sie auch so im Storyboard. Hört sich vielleicht umständlich an, aber
letztlich hat man ein einfaches und immer gleiches Arbeiten: Eine
Szene auswählen, evtl. vorher zurechtschnippeln, einen Effekt darauf
anwenden und rendern lassen. Und immer so weiter.

Cinelerra läuft inzwischen auch, und als erstes fiel mir auf, dass es
im Vergleich zu Kino IMHO wenig intuitiv ist. Mir ist es z.B. auch nach
dem Lesen der Doku noch nicht gelungen, mehrere Szenen in ein Projekt
einzufügen (;ok, ich habe mich damit gerade mal eine halbe Stunde, oder
so, beschäftigt). Bei Kino hat man zwei Buttons, mit denen man eine
neue Szene vor oder hinter eine bestehende Szene einfügen kann. Oder
man zieht sie einfach mit der Maus in's Storyboard. Bei Cinelerra muss
man wohl auswählen, wie man die neue Szene einfügen möchte, ob sie die
bestehenden überschreiben soll, ob sie in eine neue Spur eingefügt
werden soll, ob sie bei 0 oder am Cursor eingefügt werden soll, usw.
Damit ist man sicher sehr flexibel, aber die Einarbeitung scheint mir
trockener und langwieriger zu sein.

> Dazu wie gesagt die Compositing-Engine, die Dir wesentlich mehr als
> nur Überblendungen gestattet.

Bei Kino sind die Effekte auch als plugins realisiert. Wie gut sich
das erweitern lässt, habe ich noch nicht ausprobiert, grundsätzlich
geht es aber.

> Kann auch sein, dass Cinelerra Gimp einfach ein Toolkit sind, an das
> ich mich gewöhnt habe.

Die Einstiegshürden sind sicher höher als bei Kino, aber ich werde mich
ein bißchen einarbeiten. Vielleicht bevorzuge ich es dann doch. Für die
üblichen Heimanwendungen (;Ferienfilme bearbeiten, u.ä.) scheint Kino
aber auszureichen. Irgendwo im web fand ich einen Beitrag, dass die ARD
mit Kino die Tagesschau zusammenstellt.

> oder Du nimmst ein etwas älteres RPM und alienierst das. Für einen
> generellen Eindruck von der Bedienung reicht das sicher völlig.

Guter Tip. Ich habe mir jedoch einen tarball geholt, das Basteln mit
alien wäre wohl nicht so mein Fall. 1.2.2 (;das ist die letzte Version
vor 2.0) kompilierte hier bei mir problemlos durch, dauerte allerdings
ewig (;subjektiv: länger als ein Kernel).

>> Außerdem sind wohl die Hardwareanforderungen höher als bei Kino, und
>> mein Rechner ist schon etwas betagt.

> Die Hardwareanforderungen, die die Leutchen auf ihrer Website posten,
> sind auch ziemlich aus der Luft gegriffen. Oder besser gesagt, sie
> entsprechen *einer* möglichen Nutzungsweise der Software, nämlich
> direkte Arbeit mit unkomprimiertem YUV auf Terabytegroßen Disk-Arrays.

Eines ist bei Cinelerra aber IMHO vorteilhaft: ein großer Monitor. Ich
habe nur einen 17-Zöller mit 1024x768 Punkten, für Kino reicht mir das
gerade so aus, bei Cinelerra geht es mir schon etwas zu eng zu.

Martin


Space


Antwort von Andre Beck:

Martin Klaiber writes:
> Andre Beck wrote:
>
> Meine Erfahrungen mit Kino sind bisher auch nur gering, aber hier gibt
> es schonmal einen großen Unterschied. Bei Kino hat man überhaupt keine
> Spuren (;jedenfalls fand ich bisher keine), sondern nur das Storyboard.
> Mit der Maus fügt man dort die gewünschten Szenen ein, vertauscht ihre
> Reihenfolge oder zieht sie raus. Jede Szene kann man teilen oder mit
> der nächsten verbinden. Auf jede Szene kann man dann Effekte anwenden,
> wobei Überblendungen einer davon ist.
>
> Praktisch läuft es so, dass man einen Effekt auf eine Szene anwendet,
> z.B. eine Farbinvertierung. Das kann man sich in einer Vorschau
> ansehen. Will man es dauerhaft haben, muss man es rendern lassen, und
> die Originalszene im Storyboard wird durch diese Berechnung ersetzt.
> Die Originalszene bleibt auf der Platte erhalten, verschwindet aber
> aus dem Storyboard. Will man die invertierte Szene mit der nächsten
> überblenden, wendet man diesen Effekt auf sie an, und lässt auch das
> rendern, und so geht das immer weiter.

Hmm. Mag für einen bestimmten Arbeitsablauf (;Zusammenstellen einer Clip-
show) eine geeignete Vorgehensweise sein, aber sehr generisch ist das
IMO nicht. Müsste das einfach mal ausprobieren ;)

> Man erstellt das endgültige Video also sequenziell. Jede Änderung kann
> man zwar rückgängig machen, aber auch nur sequenziell. Man könnte also
> nicht die Überblendung erhalten und nur die Invertierung zurücknehmen,
> sondern müsste die Originalszene wieder einfügen und darauf dann die
> Überblendung anwenden, wobei man für die Überblendung vermutlich alle
> Parameter wieder neu einstellen müsste.
>
> Bei großen und komplexen Projekten ist diese Arbeitsweise vermutlich
> umständlich und langwierig, aber das Ganze ist einfach und intuitiv,
> und da die Berechnungen nicht in Echtzeit durchgeführt werden müssen,
> kann man auch auf langsameren Rechnern damit flüssig arbeiten.

Ok, das hat was.

> Auch bei Überblendungen hat man keine Spuren, sondern man gibt an,
> auf welche Frames der Effekt angewendet werden soll. Das ist etwas
> umständlich, da man sich den Beginn und das Ende merken und als Zahl
> eingeben muss. Man könnte die Szene allerdings auch vorher teilen und
> nur auf eine von ihnen den Effekt anwenden. Gibt man weniger Frames
> an als die Szene umfasst, teilt Kino sie in zwei Szenen auf und zeigt
> sie auch so im Storyboard. Hört sich vielleicht umständlich an, aber
> letztlich hat man ein einfaches und immer gleiches Arbeiten: Eine
> Szene auswählen, evtl. vorher zurechtschnippeln, einen Effekt darauf
> anwenden und rendern lassen. Und immer so weiter.

Gerade was Übergänge angeht, fand ich Cinelerra anfangs auch kontra-
intuitiv. Ich hatte natürlich erwartet, dass man Blenden zwischen
Spuren macht, aber genau so geht das gerade nicht. Letztlich ist das
konsequent, denn extra wegen Blenden mit mehreren Spuren zu arbeiten
wäre reine Vergeudung und nicht wirklich orthogonal (;wenn man z.B.
ein Composit aus einem Video und einem zweiten haben will, etwa Bild
im Bild, und beide durchlaufen ihrerseits Blenden, dann wäre das kaum
noch abzubilden, es sei denn mit einer Baumstruktur).

> Cinelerra läuft inzwischen auch, und als erstes fiel mir auf, dass es
> im Vergleich zu Kino IMHO wenig intuitiv ist.

Oh ja. Steile Lernkurve.

> Mir ist es z.B. auch nach
> dem Lesen der Doku noch nicht gelungen, mehrere Szenen in ein Projekt
> einzufügen (;ok, ich habe mich damit gerade mal eine halbe Stunde, oder
> so, beschäftigt). Bei Kino hat man zwei Buttons, mit denen man eine
> neue Szene vor oder hinter eine bestehende Szene einfügen kann. Oder
> man zieht sie einfach mit der Maus in's Storyboard. Bei Cinelerra muss
> man wohl auswählen, wie man die neue Szene einfügen möchte, ob sie die
> bestehenden überschreiben soll, ob sie in eine neue Spur eingefügt
> werden soll, ob sie bei 0 oder am Cursor eingefügt werden soll, usw.
> Damit ist man sicher sehr flexibel, aber die Einarbeitung scheint mir
> trockener und langwieriger zu sein.

Dazu kommen die zwei alternativen Betriebsmodi der Selektion. Sehe ich
auch so, man hat da einiges zu lernen. Entfaltet dann aber später eine
enorme Flexibilität.

>> Dazu wie gesagt die Compositing-Engine, die Dir wesentlich mehr als
>> nur Überblendungen gestattet.
>
> Bei Kino sind die Effekte auch als plugins realisiert. Wie gut sich
> das erweitern lässt, habe ich noch nicht ausprobiert, grundsätzlich
> geht es aber.

Gehen ohne Spuren überhaupt echte Compositing-Effekte, also z.B. ein
60er-Jahre "Bullit" (;für Jugendliche: 24) oder die klassische Telefon-
szene?

>> Kann auch sein, dass Cinelerra Gimp einfach ein Toolkit sind, an das
>> ich mich gewöhnt habe.
>
> Die Einstiegshürden sind sicher höher als bei Kino, aber ich werde mich
> ein bißchen einarbeiten. Vielleicht bevorzuge ich es dann doch. Für die
> üblichen Heimanwendungen (;Ferienfilme bearbeiten, u.ä.) scheint Kino
> aber auszureichen. Irgendwo im web fand ich einen Beitrag, dass die ARD
> mit Kino die Tagesschau zusammenstellt.

Sieh an. Wobei die ja live gedreht wird, also geht's da wohl eher um
das schnelle Sketching oder um die Einspieler.

>> oder Du nimmst ein etwas älteres RPM und alienierst das. Für einen
>> generellen Eindruck von der Bedienung reicht das sicher völlig.
>
> Guter Tip. Ich habe mir jedoch einen tarball geholt, das Basteln mit
> alien wäre wohl nicht so mein Fall. 1.2.2 (;das ist die letzte Version
> vor 2.0) kompilierte hier bei mir problemlos durch, dauerte allerdings
> ewig (;subjektiv: länger als ein Kernel).

Das ist kein Wunder, ist halt eine C -Ressourcensau: fängt schon beim
Kompilieren an. Als ich mal sehen durfte, wie lange irgendwelche GUI-
Geschichten (;fwbuilder etwa) oder triviale OpenH323-Anwendungen so
vom G durchgekaut werden, sehe ich einem Kernelbuild sehr gelassen
entgegen, zumal man nix selber machen muss (;make-kpkg rulez).

Ich werd mal gucken, ob man das 2.0er-Paket von

http://www.kiberpipa.org/~minmax/cinelerra/builds/sid/

halbwegs schmerzfrei backporten kann.

>>> Außerdem sind wohl die Hardwareanforderungen höher als bei Kino, und
>>> mein Rechner ist schon etwas betagt.
>
>> Die Hardwareanforderungen, die die Leutchen auf ihrer Website posten,
>> sind auch ziemlich aus der Luft gegriffen. Oder besser gesagt, sie
>> entsprechen *einer* möglichen Nutzungsweise der Software, nämlich
>> direkte Arbeit mit unkomprimiertem YUV auf Terabytegroßen Disk-Arrays.
>
> Eines ist bei Cinelerra aber IMHO vorteilhaft: ein großer Monitor. Ich
> habe nur einen 17-Zöller mit 1024x768 Punkten, für Kino reicht mir das
> gerade so aus, bei Cinelerra geht es mir schon etwas zu eng zu.

Wobei man nicht immer alle Fenster offen haben muss, aber richtig, die
zwei wichtigsten kann man nur bedingt effizient anordnen. Und da habe ich
schon 1280x1024.

--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"

-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-


Space


Antwort von Martin Klaiber:

Andre Beck wrote:

> Gerade was Übergänge angeht, fand ich Cinelerra anfangs auch kontra-
> intuitiv. Ich hatte natürlich erwartet, dass man Blenden zwischen
> Spuren macht, aber genau so geht das gerade nicht.

Aha, das hatte ich auch erwartet. Wofür braucht man die Spuren dann?

> Letztlich ist das konsequent, denn extra wegen Blenden mit mehreren
> Spuren zu arbeiten wäre reine Vergeudung und nicht wirklich orthogonal
> (;wenn man z.B. ein Composit aus einem Video und einem zweiten haben
> will, etwa Bild im Bild, und beide durchlaufen ihrerseits Blenden, dann
> wäre das kaum noch abzubilden, es sei denn mit einer Baumstruktur).

Wenn man bereit ist, eine Spur die freigeworden ist, wieder mit anderen
Szenen zu belegen, dann würden so viele Spuren ausreichen, wie maximal
Szenen gleichzeitig dargestellt werden sollen. In Deinem Beispiel oben
wären es also vier, wenn jede Blende nicht mehr also zwei Szenen hat.
Das geht eigentlich noch, IMHO.

>> Bei Kino sind die Effekte auch als plugins realisiert. Wie gut sich
>> das erweitern lässt, habe ich noch nicht ausprobiert, grundsätzlich
>> geht es aber.

> Gehen ohne Spuren überhaupt echte Compositing-Effekte, also z.B. ein
> 60er-Jahre "Bullit" (;für Jugendliche: 24) oder die klassische Telefon-
> szene?

Du meinst Bild-in-Bild-Effekte? Ja, aber es gibt dafür kein spezielles
plugin, sondern man muss die Überblendeffekte verwenden. Bei ihnen kann
man die Start- und Endposition, sowie die Anfangs- und Endgröße der
eingeblendeten Szene angeben. Und wenn man sie konstant hält, hat man
ein Bild im Bild. Will man mehrere Bilder nebeneinander haben, z.B.
vier Videos gleichzeitig, in jeder Ecke eines, dann ginge das so:

Man erzeugt erstmal einen schwarzen Hintergrund der passenden Länge.
Dann platziert man im Storyboard dahinter die Szene, die z.B. links
oben erscheinen soll und überblendet beide, wobei man als Start- und
Endposition 25% der Bildbreite und -höhe angibt, und jeweils 50% für
die Bildbreite und -höhe. Und man muss natürlich auch angeben, über
welche Frames sich das Ganze erstrecken soll. Das lässt man dann
rendern, und platziert im Storyboard hinter diese gerenderte Szene,
die Szene, die oben rechts erscheinen soll. Mit der macht man das
Gleiche, nur dass man als Bildposition 75% der Bildbreite angibt,
und so weiter. Hab's gerade mal ausprobiert, das klappt problemlos.

Man kann beim Überblenden auch faden, rotieren und verzerren. Man
könnte die einzelnen Szenen also vermutlich (;vermutlich deshalb,
weil ich es nicht ausprobiert habe) auch schief auf dem schwarzen
Hintergrund platzieren, oder eine Szene vom Vollbild in eine der
Ecken und gleichzeitig eine andere aus dieser Ecke in eine andere
verschieben. Ob so etwas wie schräge Bildteiler gehen, weiß ich
nicht, ich denke, eher nicht, zumindest nicht mit den vorhandenen
plugins.

>> Irgendwo im web fand ich einen Beitrag, dass die ARD mit Kino die
>> Tagesschau zusammenstellt.

> Sieh an. Wobei die ja live gedreht wird, also geht's da wohl eher um
> das schnelle Sketching oder um die Einspieler.

Tja, ich weiß auch nicht. Ich bezog mich auf diesen Artikel:



Vergrößert man den Screenshot in der Mitte unten, dann sieht man,
dass links auf dem Storyboard komplette Szenen sind, selbst die Uhr
ist enthalten. Für mich sieht das so aus, als ob überhaupt nicht
live gesendet wird, sondern das Ganze (;einschließlich Zeitanzeige)
vorproduziert ist. Oder wie kann man das sonst erklären?


Space


Antwort von Andre Beck:

Martin Klaiber writes:
> Andre Beck wrote:
>
>> Gerade was Übergänge angeht, fand ich Cinelerra anfangs auch kontra-
>> intuitiv. Ich hatte natürlich erwartet, dass man Blenden zwischen
>> Spuren macht, aber genau so geht das gerade nicht.
>
> Aha, das hatte ich auch erwartet. Wofür braucht man die Spuren dann?

Zum Compositing halt ;)

Betrachte sie wie Layer in einem ordentlichen Malprogramm. Die Spuren
werden übereinandergelegt. Damit das Sinn ergibt, können sie teiltranspa-
rente Farben benutzen (;z.B. wenn man PNGs einbindet) oder global in der
Transparenz eingestellt werden. Außerdem kann man die konkrete Arithmetik
einstellen, mit der sie verknüpft werden.

Spuren erlauben hinterher, an dem Gesamtwerk nichtlinear Änderungen zu
machen, d.h. ich muss nicht schrittweise zurück gehen bis zu einer Stelle,
die mir nicht mehr gefällt, und dann alles von da an neu bauen - ich knipse
einfach die Spur aus, verschiebe sie, lade neue Daten rein, ändere ihre
Effekte etc.

> Wenn man bereit ist, eine Spur die freigeworden ist, wieder mit anderen
> Szenen zu belegen, dann würden so viele Spuren ausreichen, wie maximal
> Szenen gleichzeitig dargestellt werden sollen. In Deinem Beispiel oben
> wären es also vier, wenn jede Blende nicht mehr also zwei Szenen hat.
> Das geht eigentlich noch, IMHO.

Ja, aber wie gesagt, wenn man etwas drüber nachdenkt, dann ist die andere
Vorgehensweise orthogonaler.

>> Gehen ohne Spuren überhaupt echte Compositing-Effekte, also z.B. ein
>> 60er-Jahre "Bullit" (;für Jugendliche: 24) oder die klassische Telefon-
>> szene?
>
> Du meinst Bild-in-Bild-Effekte?

Ja, zumindest sind Bild-in-Bild-Effekte ein Teil dessen, was man mit
Compositing machen kann. Der Begriff stammt aus der klassischen chemischen
Filmerei, da war Compositing ein extrem aufwendiger Job: Filmmaterial auf
große Frames ausbelichten, darüber mehrere Layer von Folien legen, mit
handgemalten Masken abdecken, neue Inhalte auf einzelnen Folienlayern
händisch einzeichnen oder ihrerseits aus Filmmaterial einfügen etc und
am Ende das Resultat wieder abfilmen. Solche Sachen wurden damals noch
komplett mechanisch und optisch gemacht, sei es jetzt klassische Bild-
in-Bild Sachen wie dieser Bullit-Style der 60er und die Telefonate von
Rock Hudson mit Doris Day, oder auch anspruchsvollere Verfremdungen wie
die ganzen Backlighting-Effekte bei TRON.

Für diese Leute, die am Tag vielleicht 10 Frames fertig bekommen haben,
waren digitale Compositingsysteme (;achte im Abspann mal auf "Inferno")
ein Segen - oder aber ein Fluch, wenn es echte Künstler traf, die ihre
Fingerfertigkeit nicht mehr mitnehmen konnten.

> Ja, aber es gibt dafür kein spezielles
> plugin, sondern man muss die Überblendeffekte verwenden. Bei ihnen kann
> man die Start- und Endposition, sowie die Anfangs- und Endgröße der
> eingeblendeten Szene angeben. Und wenn man sie konstant hält, hat man
> ein Bild im Bild. Will man mehrere Bilder nebeneinander haben, z.B.
> vier Videos gleichzeitig, in jeder Ecke eines, dann ginge das so:
>
> Man erzeugt erstmal einen schwarzen Hintergrund der passenden Länge.
> Dann platziert man im Storyboard dahinter die Szene, die z.B. links
> oben erscheinen soll und überblendet beide, wobei man als Start- und
> Endposition 25% der Bildbreite und -höhe angibt, und jeweils 50% für
> die Bildbreite und -höhe. Und man muss natürlich auch angeben, über
> welche Frames sich das Ganze erstrecken soll. Das lässt man dann
> rendern, und platziert im Storyboard hinter diese gerenderte Szene,
> die Szene, die oben rechts erscheinen soll. Mit der macht man das
> Gleiche, nur dass man als Bildposition 75% der Bildbreite angibt,
> und so weiter. Hab's gerade mal ausprobiert, das klappt problemlos.

Intuitiv ist das aber auch nicht ;)

> Man kann beim Überblenden auch faden, rotieren und verzerren. Man
> könnte die einzelnen Szenen also vermutlich (;vermutlich deshalb,
> weil ich es nicht ausprobiert habe) auch schief auf dem schwarzen
> Hintergrund platzieren, oder eine Szene vom Vollbild in eine der
> Ecken und gleichzeitig eine andere aus dieser Ecke in eine andere
> verschieben. Ob so etwas wie schräge Bildteiler gehen, weiß ich
> nicht, ich denke, eher nicht, zumindest nicht mit den vorhandenen
> plugins.

Das ist die Stelle, wo digitales Compositing mit mehreren Spuren seine
ganze Flexibilität ausspielen kann. Die Szene mit vier Videos kannst
Du ganz einfach erzeugen, indem Du die vier auf jeweils einer Spur hast
und das Compositing anweist, wie sie skaliert und verschoben werden
sollen. Übereinandergelegt werden die Spuren dann automatisch, fertig.
Und die Compositing-Parameter lassen sich natürlich steuern, da sie
dynamisch sind halt über Rubberbands in den jeweiligen Spuren.

>>> Irgendwo im web fand ich einen Beitrag, dass die ARD mit Kino die
>>> Tagesschau zusammenstellt.
>
>> Sieh an. Wobei die ja live gedreht wird, also geht's da wohl eher um
>> das schnelle Sketching oder um die Einspieler.
>
> Tja, ich weiß auch nicht. Ich bezog mich auf diesen Artikel:
>
>
>
> Vergrößert man den Screenshot in der Mitte unten, dann sieht man,
> dass links auf dem Storyboard komplette Szenen sind, selbst die Uhr
> ist enthalten. Für mich sieht das so aus, als ob überhaupt nicht
> live gesendet wird, sondern das Ganze (;einschließlich Zeitanzeige)
> vorproduziert ist. Oder wie kann man das sonst erklären?

Man liest ganz oben, dass es um "Tagesschau Online" geht und die Leute
Kino verwenden, um die fertig vorliegende Sendung (;man grabbed sie einfach
als DV aus dem TV) für Internetstreaming aufzubereiten ;)

BTW, mein Backport-Versuch quält sich momentan etwas mit libraw1394 rum,
die ich statisch einbauen muss, weil die unbedingt die neueste Version
brauchen, und die ist bei Sarge nicht dabei.

--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"

-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-


Space


Antwort von Martin Klaiber:

Andre Beck wrote:

> Spuren erlauben hinterher, an dem Gesamtwerk nichtlinear Änderungen zu
> machen, d.h. ich muss nicht schrittweise zurück gehen bis zu einer
> Stelle, die mir nicht mehr gefällt, und dann alles von da an neu bauen
> - ich knipse einfach die Spur aus, verschiebe sie, lade neue Daten
> rein, ändere ihre Effekte etc.

Ack, ein sehr großer Vorteil von Cinelerra gegenüber Kino. Wobei man
bei Kino natürlich auch einzelne, fertig geschnittene Szenen ändern
kann. Man muss dazu nicht alles, was man danach gemacht hat, wieder
verwerfen. Was nicht geht, ist ein Undo an beliebiger Stelle, das geht
nur schrittweise, aber das ist bei Undo ja meistens so. Und was halt
auch nicht geht, ist das gleichzeitige Anlegen vieler Effekte, die man
am Ende in einem Rutsch berechnen lässt. Dafür bräuchte man Spuren.

[Compositing]

> Solche Sachen wurden damals noch komplett mechanisch und optisch
> gemacht, sei es jetzt klassische Bild- in-Bild Sachen wie dieser
> Bullit-Style der 60er und die Telefonate von Rock Hudson mit Doris
> Day, oder auch anspruchsvollere Verfremdungen wie die ganzen
> Backlighting-Effekte bei TRON.

Ich muss gestehen, dass ich eher ein Film- und Videomuffel bin. Bis
vor ein paar Monaten hatte ich mich mit dem Thema kaum beschäftigt,
und über viele Jahre hatte ich gar keinen Fernseher. Ich kenne daher
viele dieser Filme und Effekte nicht, oder hatte nie darauf geachtet,
wenn ich Filme schaute. Diese Telefonszenen kenne ich natürlich, aber
TRON sagt mir z.B. nichts.

Beeindruckt hatten mich aber z.B. die Effekte in Stanley Kubricks Film
2001: Odysee im Weltraum. Visuell für mich einer der stärksten Filme,
wenn man von ausgesprochenen Trickfilmen absieht. Wobei ich nicht weiß,
ob Kubrick wirklich viel mit solchen Compositing-Effekten gearbeitet
hat, oder ob das nicht eher eine geniale Kameraführung in Verbindung
mit guten Kulissen war.

In Berlin war letztes Jahr eine Kubrick-Ausstellung, dabei waren viele
original Requisiten zu sehen, u.a. auch ein kleiner Raum aus diesen
roten, hinterleuchteten Schlitzblechen. Es ist IMHO unglaublich, wie er
aus dieser einfachen Kulisse so beeindruckende Szenen im Film erzeugen
konnte.

[Mit Kino vier Videos gleichzeitig anzeigen]

> Intuitiv ist das aber auch nicht ;)

Naja, ein großes Problem ist halt IMHO, dass es kein plugin für das
Verkleinern und Verschieben einer Szene gibt. Machbar wäre es sicher,
bis dahin muss man sich eben mit dem Überblendeffekt behelfen. Was
bleibt, ist dass man sequentiell arbeiten muss. Wer das generell als
wenig intuitiv empfindet, ist mit Kino sicher schlecht beraten. Ich
finde es durchaus intuitiv und logisch.

Kino ist in dieser Hinsicht IMHO halt eher ein Werkzeug für das
eigentliche Schneiden, als ein Werkzeug für die Planungsphase. Ich
hatte zwar nie mit analogem Filmschnitt zu tun, stelle es mir aber
ähnlich vor: Man plant den Film vorher, scribbelt ihn vielleicht auf
ein Papier, und dann schneidet man nacheinander alles zusammen. Bei
Cinelerra und ähnlichen Programmen, kann man während der Planung
alles solange hin und her schieben, bis es passt, und dann schneiden
lassen, so stelle ich es mir jedenfalls vor. Bei Kino geht das nicht,
da muss man vorher wissen, was man insgesamt will, und dann einzeln
jede Szene schneiden.

> Das ist die Stelle, wo digitales Compositing mit mehreren Spuren seine
> ganze Flexibilität ausspielen kann. Die Szene mit vier Videos kannst
> Du ganz einfach erzeugen, indem Du die vier auf jeweils einer Spur hast
> und das Compositing anweist, wie sie skaliert und verschoben werden
> sollen. Übereinandergelegt werden die Spuren dann automatisch, fertig.
> Und die Compositing-Parameter lassen sich natürlich steuern, da sie
> dynamisch sind halt über Rubberbands in den jeweiligen Spuren.

Bei zwei Szenen ginge das mit Kino auch, wenn es ein passendes plugin
gäbe. Denn im Prinzip ist das ja nichts anderes als eine Überblendung
mit statischer Blende. Bei mehr Szenen müsste man die 3. bis n. Szene
halt manuell angeben oder aus einem Menü auswählen.

Vielleicht wäre es eine Lösung, ein Compositing-plugin zu schreiben,
das solche Spuren lokal zur Verfügung stellt. Dann bliebe zwar die
Einschränkung, dass man das sofort rendern müsste, wenn es dauerhaft
sein soll, aber das ist nunmal das Grundprinzip bei Kino. Wem das
nicht gefällt, der wird mit dem Programm ohnehin nicht glücklich.

> Man liest ganz oben, dass es um "Tagesschau Online" geht und die Leute
> Kino verwenden, um die fertig vorliegende Sendung (;man grabbed sie einfach
> als DV aus dem TV) für Internetstreaming aufzubereiten ;)

Ah, ok, das hatte ich übersehen.

> BTW, mein Backport-Versuch quält sich momentan etwas mit libraw1394 rum,
> die ich statisch einbauen muss, weil die unbedingt die neueste Version
> brauchen, und die ist bei Sarge nicht dabei.

Warum stellst Du die libraw1394 nicht als eigenes Paket zur Verfügung?
Die andere Frage wäre, ob Cinelerra-2.x soviele neue features bietet,
dass sich der Aufwand für einen backport lohnt.

Martin


Space


Antwort von Martin Niedernolte:

Andre Beck wrote on Sun, 08 Jan 2006 23:53:16 0100:

>Letztlich ist das
>konsequent, denn extra wegen Blenden mit mehreren Spuren zu arbeiten
>wäre reine Vergeudung und nicht wirklich orthogonal (;wenn man z.B.
>ein Composit aus einem Video und einem zweiten haben will, etwa Bild
>im Bild, und beide durchlaufen ihrerseits Blenden, dann wäre das kaum
>noch abzubilden, es sei denn mit einer Baumstruktur).

In anderen Schnittprogrammen gibt diese Baumstruktur z.B. in Form von
virtuellen Clips, die auf andere Positionen der Spuren zeigen, wo man
dann die vorbereitend auszuführenden Blenden etc. anlegen und auch
nachträglich jederzeit ändern kann.

MfG,
Martin
--
People who are rather more than six feet tall and nearly as broad across
the shoulders often have uneventful journeys. People jump out at them from
behind rocks then say things like, "Oh. Sorry. I thought you were someone
else." -- Carrot travels to Ankh-Morpork (;Terry Pratchett, Guards! Guards!)


Space


Antwort von Martin Klaiber:

Martin Niedernolte wrote:

> In anderen Schnittprogrammen gibt diese Baumstruktur z.B. in Form von
> virtuellen Clips, die auf andere Positionen der Spuren zeigen, wo man
> dann die vorbereitend auszuführenden Blenden etc. anlegen und auch
> nachträglich jederzeit ändern kann.

Wie heißen denn diese Schnittprogramme? Ich würde mir das gerne mal
anschauen.

thx, Martin


Space


Antwort von Martin Niedernolte:

Martin Klaiber wrote on Wed, 25 Jan 2006 10:49:48 0100:

>Wie heißen denn diese Schnittprogramme? Ich würde mir das gerne mal
>anschauen.

Ich habe nochmal nachgelesen: Bis Adobe Premiere 6.5 zieht man mit der
Blockauswahl (;Block Select Tool) einen Rahmen um einen Bereich der
timeline, dessen Renderergebnis dann als virtueller Clip (;virtual clip)
an anderer Stelle wie ein normaler Clip eingefügt werden kann, bis zu
einer Verschachtelungstiefe von 64. Siehe z.B.
http://service.ap.dell.com/ap/step/1,,26055 25073 903,00.html
http://www.digitalvideofuel.com/transtitles.htm

Vorteile ggü. der Möglichkeit, den Bereich in eine Datei abzuspeichern,
sind:
-es wird nicht verlustreich komprimiert und dekomprimiert
-Änderungen im Originalbereich zeigen sich sofort in den virtuellen
Clips
-es muss keine Datei angelegt werden
Aber man muss aufpassen, dass man den Bereich nicht versehentlich z.B.
durch Verschieben der Clips ändert, also am besten ganz vorne anlegen.

Allerdings hatte Premiere bis 6.5 die Beschränkung, dass man nur
zwischen den Spuren 1A und 1B Transitionen setzten konnte, weshalb es
virtuelle Clips nötiger hatte als andere Programme.

Seit Premiere 7/Pro gibt es keine virtuellen Clips mehr, stattdessen das
erweiterte Konzept der "sequence".

MfG,
Martin
--
"I saw a film where there was an alien crawling around inside a spaceship's
air ducts and it could come out wherever it liked," said Johnny
reproachfully. "Doubtless it had a map," said the Captain.
-- (;Terry Pratchett, Only You Can Save Mankind)


Space



Space






Space



Antworten zu ähnlichen Fragen //


Schnittprogramme und Support RAW Formate
Plattform fuer kostenpflichtigen Download
Excel - Blendenstufen berechnen fuer ND Filter-Gebrauch
Hackintosh vs Virtualisierung (unter Linux)
Videoschnitt unter Linux - Flowblade 2.8 ist fertig
3CCD Mini-DV als Webcam unter Linux?
Linux auf externe m.2 SSd installieren
Welche Linux Distro für Laptops ?
Nvidiatreiber für Linux einbinden
Linux Mint + Firewire + dvgrab/Kino + Panasonic AG-DV2500: "Error: no camera exists"
Resolve auf Linux
Resolve 19.1.4 released - mit ProRes Encoding unter Win & Linux
UHD in Linux auslesen?
Photoshop / Premiere unter Linux




slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash