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Infoseite // Ridley Scott: Angehende Filmemacher haben "keine Ausreden" mehr



Newsmeldung von slashCAM:



Bei seiner Ehrung der British Academy of Film and Television Arts BAFTA gab Ridley Scott ein paar Ratschläge an angehende Filmemacher. So sei die Verfügbarkeit relevanter...



Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Ridley Scott: Angehende Filmemacher haben "keine Ausreden" mehr


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Antwort von Jott:

"Wer ihm auf seinem Weg als Regisseur folgen wolle, könne dieses Wochenende rausgehen und einen Film drehen. Und wer das nicht mache, solle aufhören zu meckern."

Super formuliert. Dauermeckerer, die seit Jahren lautstark die passende Kamera suchen für ihr tolles Projekt und deswegen nichts drehen können, sind keine Unbekannten! :-)

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Antwort von iasi:

Banale Sprüche von jemandem, der für einen Film LKW-Kolonnen mit Filmtechnik auffahren lässt.
Vor allem dann dieses ständige: "...könne dieses Wochenende rausgehen und einen Film drehen."

Immerhin kommt er dann zu wichtigen Punkten:
Produktionsplanung - "Dreharbeiten innerhalb von Zeit und Budget durchführen zu können"
Delegieren können bzw. eine gute Crew um sich versammeln - ...dann erst wieder kommt, wenn der erste Schnitt fertig ist.
Die Geschichte ist zentral, der Film ist das Ausdrucksmittel, die Sprache - Schreiben ist die mächtigste Sache im Geschäft

Also eben nicht am Wochenende rausgehen und und einen Film drehen.
Die Kamera war noch nie der wirkliche Hinderungsgrund, einen guten Film zu produzieren.
Schnell ist sogar das Catering teurer, als die Kameramiete.

Gebt mir eine gute Story und eine detailierte Produktionsplanung inkl. kompletter Besetzung, dann bringe ich die Kameratechnik mit.

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Antwort von ZacFilm:

Sehe ich ähnlich. Bei solchen Aussagen frage ich mich immer, ob man sich dazu ermutigt fühlen soll, seine Freunde als Schauspieler, seinen Küche als Drehort und die Sonne als alleinige Lichtquelle zu nehmen? Gerade von einem Regisseur klingt es etwas ignorant, wenn man kein Wort über Schauspieler verliert... Und wer braucht denn schon Lichtequipment... Wenn Wolken kommen, drehen wir einfach später, oder morgen, wir haben ja Zeit... Essen und anreisen muss auch niemand, und von Kostüm und Ausstattung haben wir auch noch nicht gehört. Ach, und Handkamera reicht für alles, wer braucht denn schon einen Slider...

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Antwort von dienstag_01:

ZacFilm hat geschrieben:
Sehe ich ähnlich. Bei solchen Aussagen frage ich mich immer, ob man sich dazu ermutigt fühlen soll, seine Freunde als Schauspieler, seinen Küche als Drehort und die Sonne als alleinige Lichtquelle zu nehmen? Gerade von einem Regisseur klingt es etwas ignorant, wenn man kein Wort über Schauspieler verliert... Und wer braucht denn schon Lichtequipment... Wenn Wolken kommen, drehen wir einfach später, oder morgen, wir haben ja Zeit... Essen und anreisen muss auch niemand, und von Kostüm und Ausstattung haben wir auch noch nicht gehört. Ach, und Handkamera reicht für alles, wer braucht denn schon einen Slider...
Slider muss wohl sein?

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Antwort von Jott:

Schnallt mal eure Spielfilm-Scheuklappen ab, dann versteht ihr besser, was er meint.

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Antwort von iasi:

Jott hat geschrieben:
Schnallt mal eure Spielfilm-Scheuklappen ab, dann versteht ihr besser, was er meint.
Denkst du an eine Reportage, die man vor dem Haus auf der Straße dreht?
Etwas Ungewöhnliches oder zumindest Schönes wird sich ja finden, auf das man seine Kamera richten kann.

Aber das meint er eben nicht.

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Antwort von Darth Schneider:

Ich denke Mr. Scott hat doch absolut recht.
Man braucht für einen guten Film wirklich nicht zwingend teures Catering und teure Schauspieler, oder teures irgendwas. Eigentlich doch nur Zeit, Lust und Laune, eine Idee und ein paar talentierte Freunde, ein paar Lampen mieten kostet auch nicht alle Welt. oder sehe ich das falsch ?
Gehts dann immer nur um Kohle ?
Ps. Einen Slider gibts doch sicher schon ab 200€.
Kostüme gibts günstige bei H&M und auf Fllomärkten und auf eBay.
Einen Raumanzug und kleine Sets kann man auch selber basteln....Das macht Spass.
Gruss Boris

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Antwort von Jott:

iasi hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
Schnallt mal eure Spielfilm-Scheuklappen ab, dann versteht ihr besser, was er meint.
Denkst du an eine Reportage, die man vor dem Haus auf der Straße dreht?
Etwas Ungewöhnliches oder zumindest Schönes wird sich ja finden, auf das man seine Kamera richten kann.

Aber das meint er eben nicht.
Ich meine keine Reportage. Okay, Scott liegt falsch. Die Ausreden bleiben.

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Antwort von dosaris:

"Darth Schneider" hat geschrieben:

Man braucht für einen guten Film ... doch nur Zeit, Lust und Laune, eine Idee und ein paar
talentierte Freunde, ein paar Lampen ...
vielleicht noch jemanden, der sich das Video am Ende ansieht?

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Antwort von Funless:

Oder man fasst es in einer Volksweisheit zusammen:

“Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es immer an der Badehose.“

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Antwort von -paleface-:

Ich gebe Ridley recht wenn man zusätzlich noch ca. 5.000€ Budget für das Projekt hat.
Zahlst du etwas kriegt man binnen Sekunden über Facebook und Co. Darsteller und Crew zusammen.

Bei komplett freien Projekten allerdings scheitert seine These am empfinden der Deutschen für das Thema Kunst.
Ich habe regelmäßig Kämpfe Leute für meine Kurzfilme zusammen zu bekommen.
Ich weiß nicht ob es daran liegt das ich auf dem Land wohne oder ob ich generell was falsch mache.

Schreibe ich einen Schauspieler an will dieser meine komplette Filmografie sehen, Anfahrt, Unterkunft und Essen muss drinne sein, erstes Material vom Dreh binnen 48Stunden für sein Demoband zu Verfügung gestellt und selbstverständlich ein Rückstellungsvertrag falls doch mal ein Euro damit verdient werden sollte.

Mag ja alles legitim sein. Aber bis das alles geregelt ist, ist das Wochenende von Herrn Scott schon wieder vorbei.

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Antwort von macaw:

-paleface- hat geschrieben:
Ich gebe Ridley recht wenn man zusätzlich noch ca. 5.000€ Budget für das Projekt hat.
Zahlst du etwas kriegt man binnen Sekunden über Facebook und Co. Darsteller und Crew zusammen.

Bei komplett freien Projekten allerdings scheitert seine These am empfinden der Deutschen für das Thema Kunst.
Ich habe regelmäßig Kämpfe Leute für meine Kurzfilme zusammen zu bekommen.
Ich weiß nicht ob es daran liegt das ich auf dem Land wohne oder ob ich generell was falsch mache.

Schreibe ich einen Schauspieler an will dieser meine komplette Filmografie sehen, Anfahrt, Unterkunft und Essen muss drinne sein, erstes Material vom Dreh binnen 48Stunden für sein Demoband zu Verfügung gestellt und selbstverständlich ein Rückstellungsvertrag falls doch mal ein Euro damit verdient werden sollte.

Mag ja alles legitim sein. Aber bis das alles geregelt ist, ist das Wochenende von Herrn Scott schon wieder vorbei.
Kann ich so nicht bestätigen. Auf meinen Casting Aufruf haben sich Hinz und Kunz gemeldet, viele nicht so coole Darsteller, aber auch so manche "richtige" Schauspieler...und dabei habe ich weder Geld noch Vertrag angeboten... Und das mit dem Material, das sie gerne bald haben möchten hat den bitteren und berechtigten Hintergrund, daß viele "Filmemacher" gerne Jahre auf sich warten lassen oder nie irgendwas rausrücken, mitunter das Projekt versandet...

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Antwort von DylanPenev:

-paleface- hat geschrieben:
Ich gebe Ridley recht wenn man zusätzlich noch ca. 5.000€ Budget für das Projekt hat.
Zahlst du etwas kriegt man binnen Sekunden über Facebook und Co. Darsteller und Crew zusammen.

Bei komplett freien Projekten allerdings scheitert seine These am empfinden der Deutschen für das Thema Kunst.
Ich habe regelmäßig Kämpfe Leute für meine Kurzfilme zusammen zu bekommen.
Ich weiß nicht ob es daran liegt das ich auf dem Land wohne oder ob ich generell was falsch mache.

Schreibe ich einen Schauspieler an will dieser meine komplette Filmografie sehen, Anfahrt, Unterkunft und Essen muss drinne sein, erstes Material vom Dreh binnen 48Stunden für sein Demoband zu Verfügung gestellt und selbstverständlich ein Rückstellungsvertrag falls doch mal ein Euro damit verdient werden sollte.

Mag ja alles legitim sein. Aber bis das alles geregelt ist, ist das Wochenende von Herrn Scott schon wieder vorbei.
Wenn du ein Budget hast, geht das schneller, Leute zu organosieren. Wenn du kein Budget hast, wird es schwieriger.
Sollte mal ein Projekt kein Budget haben, mache ich sicher mal bei einem Filmdreh mit, wenn der Dreh nur wenige Stunden und nicht mehrere Tage/Wochenenden dauert.

Welcher Schauspieler wollte deine komplette Filmografie, alle Spesen bezahlt, usw?

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Antwort von Jalue:

Der parallel laufende Thread „Hört auf, Technik zu kaufen“ zielt ja in eine ähnliche Richtung. Die Argumentation erinnert mich an FDPler-Binsen wie „Jeder ist seines Glückes Schmied“, aber ganz so profan ist es eben doch nicht.

Richtig ist: Noch vor 20 Jahren war es ein Kraftakt, einen Erstling zu produzieren. Die Technik war teuer und das Know-how „Herrschaftswissen“, das man eigentlich nur über eine zähe Abfolge an Praktika/Assistenzen oder an einer der wenigen Filmschulen erlernen konnte - wenn man denn aufgenommen wurde.

Richtig ist aber auch: Wer damals die „Ochsentour“ überlebt hatte, fand sich im relativ geschützten Raum der Profiliga wieder. Die Honorare waren anständig und der Konkurrenzdruck ab einem gewissen Punkt in der Karriere weniger brutal als heute. Es winkte ein warmes Plätzchen in den Seilschaften der Sender und Fördergremien und sei es nur als "Festfreier".

Inzwischen, da hat Ridley Scott sicher recht, kann jeder losziehen und filmen, im Grunde reichen dafür ein PC und ein Smartphone. Auch gibt es viel mehr potenzielle Abnehmer für Content. Dafür tritt der Jungfilmer mit seinem Werk gegen 400 Stunden Material an, die allein auf YouTube pro Stunde hochgeladen werden. Sein „Master of Irgendwas“ der XYZ-Media Academy qualifiziert für Tagessätze von 100 Euro inklusive Equipment, wobei dafür immer mehr verlangt wird, zum Beispiel eine vollwertige Animationssequenz.

Kurz: Die höheren Markteintrittsbarrieren, mit denen Rookies damals zu kämpfen hatten, sind durch ein Rattenrennen im gesamten Karriereverlauf ersetzt worden. Man mag das fairer finden, aber einfacher ist es nicht geworden.

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Antwort von iasi:

Einer muss eben letztlich doch da sein, der bezahlt.
Der Ruf nach dem Produzenten ist immer auch der Ruf nach Geld.
Und wer ohne Gage arbeitet, der ruft mit umso geschwollenerer Brust.

Andererseits sind da die Filmemacher, die ihr Projekt machen wollen. Sie suchen dann die Leute, die sie für ihr Projekt brauchen. Ziel ist dann oft ein Kurzfilm, mit dem sie auf Festivals herumtingeln können.
Wer mitmacht, der macht dies auch meist für seine Vita. Letztlich ist jeder auf einem Egotrip.

Dabei wäre eigentlich die richtige Herangehensweise, das gemeinsame Arbeiten an dem Film. Gemeinsames Ziel ist der Film. Daher muss auch jeder von diesem Film überzeugt sein und mit Herzblut an seiner Fertigstellung arbeiten. Und zu einem Film gehören dann auch die Zuschauer, die man erreichen möchte - eben möglichst viele davon.
Überzeugt mich von einem Filmprojekt - also vom Thema und der geplanten Umsetzung, dann investiere ich meine Zeit und meine Geräte bis der Film in einem verwertbaren Format vorliegt. Wenn alle Beteiligten ebenso auf dieses Ziel hinarbeiten, dann kommt am Ende auch etwas heraus, das mehr ist, als noch ein weiterer Kurzfilmfestivalbeitrag. Eben ein Film, der auch wahrgenommen und gesehen wird.

Alternativ kann man von Hollywood träumen und gegen Honorar allerlei Bewegtbilder herstellen.

Soll heißen:
Wenn alle Beteiligten sich, ihre Zeit und ihre Möglichkeiten in eine Filmproduktion investieren, dann kann man auch etwas außerhalb der Fördergelder- und Gebührenbürokratie herstellen, das echte Verwertungschancen hat.
Nur: Halbe Sachen und Zaghaftigkeit führen nicht zum Ziel.
Verwertungschancen hat ein Spielfilm. 10 Drehtage genügen nicht. Ein feuchtfröhliches Ferienlager kann es auch nicht sein. ...

Reichlich Anforderungen und Hürden - die Kameratechnik ist dabei schon immer das kleinste Problem gewesen.

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Antwort von -paleface-:

macaw hat geschrieben:

Kann ich so nicht bestätigen. Auf meinen Casting Aufruf haben sich Hinz und Kunz gemeldet, viele nicht so coole Darsteller, aber auch so manche "richtige" Schauspieler...und dabei habe ich weder Geld noch Vertrag angeboten... Und das mit dem Material, das sie gerne bald haben möchten hat den bitteren und berechtigten Hintergrund, daß viele "Filmemacher" gerne Jahre auf sich warten lassen oder nie irgendwas rausrücken, mitunter das Projekt versandet...
Dann hast du Glück! Oder wohnst in einer Großstadt wo die Schauspieler keinen Aufwand haben.
Ich hatte schon Darsteller die nicht nach mir gekommen sind weil die Zugfahrt von 2 Stunden ihnen "ihre Energie" nimmt.

Skurrilste Geschichten schon gehabt. Sobal ich aber Geld biete...fluppt alles.

Versteht mich nicht falsch! Ich kann voll verstehen wenn jemand seine Miete zahlen muss. Ich biete mich z.B. bei anderen Kurzfilmen auch regelmäßig als Kameramann an. Und ja ich freu mich auch wenn es Spritgeld gibt oder mal ein Brötchen. Aber vor allem mach ich das weil mich das Projekt interessiert.

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Antwort von -paleface-:

DylanPenev hat geschrieben:
Welcher Schauspieler wollte deine komplette Filmografie, alle Spesen bezahlt, usw?
Alle, seit den letzten 2 Jahren eigentlich. Hab es tatsächlich NOCH NIE gehabt das jemand einfach nur so gekommen ist weil er gerade Bock hatte. (außer vielleicht die ganz blutigen Anfänger.)

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Antwort von Darth Schneider:

Hm....gibt es nur gute Filme nur mit viel Geld, Profis und einer äusserst erfahrenen und hochbezahlten Crew und Star Schauspieler, mit teuerstem Equipment und mit tonnenweise Licht ??
https://youtu.be/75ra46x7FA4
Oder hängt das ganze doch mehr ab vom Willen, Spass an der Sache, natürlich Talent und der Motivation der Mitwirkenden ab ?
Womöglich hat das Catering bei dem Film auch mehr gekostet als man denkt...all der Alkohol und das ganze Gras.
Das ist heute immer noch einer meiner Lieblingsfilme.
https://youtu.be/MdZaOB03b1U
Der Zweite war auch seht gut, aber trotz viel, viel mehr Geld, den teuren, tollen Schauspielern, der geilen Musik, gehört der nicht zu meinen Lieblingsfilmen...weil er für mich eindeutig schlechter ist als das Original.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

-paleface- hat geschrieben:
DylanPenev hat geschrieben:
Welcher Schauspieler wollte deine komplette Filmografie, alle Spesen bezahlt, usw?
Alle, seit den letzten 2 Jahren eigentlich. Hab es tatsächlich NOCH NIE gehabt das jemand einfach nur so gekommen ist weil er gerade Bock hatte. (außer vielleicht die ganz blutigen Anfänger.)
Wenn Bock haben bedeutet, eine bestimmte Rolle in einem bestimmten Film übernehmen zu wollen, dann ist das der wichtigste Grund, weshalb er kommen sollte. Wenn es einem Schauspieler nur um Karriere oder Besoldung geht, kann er gerne wegbleiben.
Denn reine Kommerzstreifen will ich nicht drehen.

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Antwort von Darth Schneider:

Als Tänzer habe ich meine Jobs immer aus dem Bauch ausgesucht, wenn auch immer ich die Möglichkeit hatte, sonst hätte ich das nie so lange machen können, nur wegen dem Geld ?
Das war eh wenig....schlussendlich auch bei den sogenannten gut bezahlten Jobs.
Wenn einem eine Rolle, ein Projekt, oder ein Job nicht passt, spielt oder tanzt, oder filmt und schneidet man auch nicht wirklich gut.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Hm....gibt es nur gute Filme nur mit viel Geld, Profis und einer äusserst erfahrenen und hochbezahlten Crew und Star Schauspieler, mit teuerstem Equipment und mit tonnenweise Licht ??
https://youtu.be/75ra46x7FA4
Oder hängt das ganze doch mehr ab vom Willen, Spass an der Sache, natürlich Talent und der Motivation der Mitwirkenden ab ?
Womöglich hat das Catering bei dem Film auch mehr gekostet als man denkt...all der Alkohol und das ganze Gras.
Das ist heute immer noch einer meiner Lieblingsfilme.
Gruss Boris
Wie viele Leute haben denn den Film wirklich im Kino gesehen?

2 Wochen Drehzeit. Viel Alkohol und Gras konnte da wohl eher nicht konsumiert werden.

Letztlich wird immer gerne einfach das "Budget" klein gerechnet - wie es dann bei den großen Produktionen groß gerechnet wird.

Mag ja sein, dass nur 7000$ ausgegeben wurden. Wenn man jedoch die Gagen, Honorare und all die anderen hier nicht vergüteten Kosten mit einrechnet, wird"s eben doch gleich mal sehr viel mehr Geld.

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Als Tänzer habe ich mein Jobs immer so ausgesucht, sonst hätte ich das nie so lange machen können, nur wegen dem Geld ? Das war eh wenig....schlussendlich auch bei den sogenannten gut bezahlten Jobs. Wenn einem eine Rolle nicht passt spielt oder tanzt man auch nicht wirklich gut.
Beim Fime machen ist das doch nicht anders.
Gruss Boris
Wenn man von einem Projekt wirklich überzeugt ist, kann es sogar ratsam sein, auf Gage und Kostenerstattung zu verzichten, sich aber umso mehr reinzuhängen, und auf prozentuale Beteiligung an den Einspiel- und Verwertungsergebnissen zu setzen.

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Antwort von Darth Schneider:

Womöglich haben die meisten Leute, so wie ich auch, doch diesbezüglich gar keine andere Wahl...und wir (beziehungsweise ich ) kommen dabei nicht mal auf die Idee an irgendwelche Einspielergebnisse und Beteiligungen zu denken.
Hauptsache die, die es schauen und mitmachen haben Spass und lernen womöglich was dabei.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Womöglich haben die meisten Leute, so wie ich auch, doch diesbezüglich gar keine andere Wahl...
Gruss Boris
Ja - Kunst ist eben brotlos.

Letztlich ist es ein Risiko, das man eingehen muss - eben wie ein Unternehmer.
Es kann sich schließlich auszahlen - wie z.B. bei Rodriguez.

Vielleicht ist es auch das Thema und der Film als Ausdrucksmittel, der einen davon überzeugt, das materielle Risiko einzugehen.

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Antwort von Darth Schneider:

Das stimmt, die Chancen sind statistisch viel grösser von einem Auto überfahren zu werden, als so viel Glück als R. Rodriges zu haben, auch wenn man ähnliche Skills und etwa gleich viel Talent und Möglichkeiten hat.
Aber weiter und weiter macht man mit der brotlosen Kunst trotzdem, nicht weil man will sondern weil man irgendwie muss.
Aber wir sollten nicht zu viel Hightech Schrott mieten oder kaufen....nur um cool zu sein und möglichst profimässig zu wirken...
nur möglichst einfach, gute Filme machen...
Der alte Typ, da ganz oben im Video hat schon recht.
Gruss Boris

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Antwort von macaw:

...das idiotischste, was ich erlebt habe bzgl. Gratis-Job-Anfrage ist das aktuelle Rammstein Video...
Ich saß abends auf meiner Couch, grad nen längeren Job für nen Autokonzern durch und mein Handy klingelt - es war der Regisseur des besagten Videos, der mich 20 Minuten lang bequatscht hatte da mitzumachen, aber als es hieß: "Keine Knete mehr da", war das Thema erledigt und ich hab seinem Redeschwall eher belustigt zugehört. Bei einem kleinen Filmchen mal aushelfen, ok (mache ich zwar auch nicht, kann aber passieren, wenn es was interessantes ist), aber für das Video der bekanntesten deutschen Rockband, deren Mitglieder alle Multimillionäre sind: Nein, danke!!

Mein Bruder hat kürzlich ein kleines Gratisprojekt mitgemacht, aber nur, weil da Bob Odenkirk mitgespielt hat (der komische Anwalt aus Breaking Bad/Better call Saul). Das ist natürlich was anderes, mal Berührung mit Hollywood und macht sich ganz gut auf der Vita - Bob ist zudem auch ein netter Kerl (war kurz dabei).

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Antwort von macaw:

-paleface- hat geschrieben:

Dann hast du Glück! Oder wohnst in einer Großstadt wo die Schauspieler keinen Aufwand haben.
Da haste recht...Berlin...:-X

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Antwort von Jott:

„Wenn es einem Schauspieler nur um Karriere oder Besoldung geht, kann er gerne wegbleiben.
Denn reine Kommerzstreifen will ich nicht drehen.“

Kann man so was echt hinschreiben, ohne sich zu schämen? Wow.

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Antwort von Onkel Danny:

iasi hat geschrieben:
Reichlich Anforderungen und Hürden - die Kameratechnik ist dabei schon immer das kleinste Problem gewesen.
Und das aus deinem Mund, Du brauchtest doch immer eine kleine RAW Kamera,
ohne ist es doch nicht möglich, gelle ;)

Die Hürden legen sich die Meisten selbst auf, bei solchen Projekten.
macaw hat geschrieben:
...das idiotischste, was ich erlebt habe bzgl. Gratis-Job-Anfrage ist das aktuelle Rammstein Video...
Ich saß abends auf meiner Couch, grad nen längeren Job für nen Autokonzern durch und mein Handy klingelt - es war der Regisseur des besagten Videos, der mich 20 Minuten lang bequatscht hatte da mitzumachen, aber als es hieß: "Keine Knete mehr da", war das Thema erledigt und ich hab seinem
Kann man sehr gut nach voll ziehen. Manche probieren es eben auf die dreiste Art.
Jott hat geschrieben:
„Wenn es einem Schauspieler nur um Karriere oder Besoldung geht, kann er gerne wegbleiben.
Denn reine Kommerzstreifen will ich nicht drehen.“

Kann man so was echt hinschreiben, ohne sich zu schämen? Wow.
Was ich bei iasi nicht ganz verstehe ist, was für eine Art Film möchte er eigentlich machen.
Wenn der kommerzielle Erfolg quasi nur nebensächlich ist.

greetz

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Antwort von Salcanon:

macaw hat geschrieben:
...das idiotischste, was ich erlebt habe bzgl. Gratis-Job-Anfrage ist das aktuelle Rammstein Video...
Ich saß abends auf meiner Couch, grad nen längeren Job für nen Autokonzern durch und mein Handy klingelt - es war der Regisseur des besagten Videos, der mich 20 Minuten lang bequatscht hatte da mitzumachen, aber als es hieß: "Keine Knete mehr da", war das Thema erledigt und ich hab seinem Redeschwall eher belustigt zugehört. Bei einem kleinen Filmchen mal aushelfen, ok (mache ich zwar auch nicht, kann aber passieren, wenn es was interessantes ist), aber für das Video der bekanntesten deutschen Rockband, deren Mitglieder alle Multimillionäre sind: Nein, danke!!

Mein Bruder hat kürzlich ein kleines Gratisprojekt mitgemacht, aber nur, weil da Bob Odenkirk mitgespielt hat (der komische Anwalt aus Breaking Bad/Better call Saul). Das ist natürlich was anderes, mal Berührung mit Hollywood und macht sich ganz gut auf der Vita - Bob ist zudem auch ein netter Kerl (war kurz dabei).
Wechen Job machst du denn? Nur damit man weiss, womit man dich von der Besetzungscouch schreckt...

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Antwort von Jott:

„Was ich bei iasi nicht ganz verstehe ist, was für eine Art Film möchte er eigentlich machen.
Wenn der kommerzielle Erfolg quasi nur nebensächlich ist.“

Kann er ja selber noch mal erklären. Vor einer Weile hatte er hier für sein ambitioniertes Spielfilmprojekt (nicht Kurzfilm!) Mitstreiter gesucht. Darsteller und Crew ohne Gage, Equipment und Essen selber mitbringen etc.

viewtopic.php?f=50&t=136298&hilit=Mitstreiter

Damals hieß es noch, bei Erfolg wird später gerecht geteilt, aber da jetzt auch der kommerzielle Erfolg genauso bäh ist wie Gagen und Spesen ... hm.

Aber es hängt ja nur an der noch immer fehlenden passenden Kamera.

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Antwort von macaw:

Salcanon hat geschrieben:

Wechen Job machst du denn? Nur damit man weiss, womit man dich von der Besetzungscouch schreckt...
Primär VFX Artist, 2D und 3D, nachdem ich einige Jahre Musikvideo Regie gemacht und irgendwann die Lust daran verloren habe (nervig und kein Geld), Regie führe ich nur noch an eigenen Filmen und in der Werbung...

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Antwort von Steelfox:

Mal eben rausgehen und einen Film machen, hm...
Kommt drauf an, was man machen will. Ein kleiner Bericht über irgendein Thema für YT oder den heimischen Kanal? Ok, dann sicher kein Problem. Bei größeren Sachen hab ich so manche negative Erfahrung machen müssen. Kurzes Beispiel.
Seit 2014 hab ich versucht eine Dokumentation zu realisieren, die einen Teil der Heimatgeschichte meiner Region mit Tourismus verknüpft. Es ging um eine regionale Person (Pfarrer, 17.Jhd.), die die Grundlagen geschaffen hat (nicht bewiesen) mit der seit vielen Jahren ständig Touristen „angelockt“ werden. Hab damals das Projekt bei den örtlichen amtlichen Vertretern vorgestellt (Kirche und Gemeinde). Hab mit der Kirche selbst nichts zu tun, aber alle waren von dem „Projekt“ nicht abgeneigt und haben ihre Unterstützung bei der Umsetzung zugesagt. Klar das die Gemeinde es gern sieht, wenn man Werbung macht und es nicht mal was kostet. Das war die Bedingung, ich durfte es realisieren, allerdings ohne finanzielle Unterstützung. Hilfe gab es nur organisatorischer Art, also Drehgenehmigungen etc.
Für die Doku war z.B. nötig Aufnahmen im kirchlichen Archiv zu machen, wo in alten Büchern diverse Einträge von besagter Person wichtig waren. Mir war bewusst, dass das eine sensible Thematik war, aber es war zumindest im Vorfeld erstaunlicherweise kein Thema dort nicht drehen zu dürfen. Auch wenn allerhand Mailwechsel mit dem übergeordnetem Landeskirchenamt im Vorfeld notwendig waren.
Gut ein halbes Jahr später hatte ich mit Personen aus meinem Ort, die ich dafür rekrutieren konnte und die gern mitgemacht haben, die ersten Aufnahmen zur Doku gemacht. Die Aufnahmen im kirchlichen Archiv wurden mir allerdings plötzlich verwehrt, dort hatte es einen Wechsel in der Verwaltung gegeben, die sah sich nicht veranlasst an alte Absprachen zu halten. Da konnte ich nichts machen. Diese Aufnahmen sollten ein zentrales Element der Doku werden.
Aber auch von Seiten der Gemeindeverwaltung hieß es, ich solle meine Arbeiten bitte vorerst ruhen lassen, weil man das Gelände, die alte Wirkungsstätte der oben genannten Person, auf dem ich drehen wollte, an einen Investor verkaufen wollte und hinterher war kein Zugang mehr möglich, da alle alten Gebäude dort abgerissen wurden. Das war für mein Vorhaben natürlich extrem doof.
Nach und nach sprangen auch die Personen ab, die für verschiedenen Rollen vorgesehen waren. Weil sie mitbekommen hatten, dass es nichts mehr wird mit der ach so tollen Doku.
War jetzt ein extremes Beispiel, aber einfach mal rausgehen und anfangen zu drehen ist jetzt nicht wirklich so einfach, zumindest nicht immer. Auch dann nicht, wenn man selbst hoch motiviert ist.
Da ich viel Zeit und eigene finanzielle Mittel in das Projekt gesteckt hatte, war ich sehr frustriert, dass ich es nicht realisieren konnte. Hab natürlich auch versucht regional Sponsoren zu finden, war damit aber erfolglos. Jahre später gab es für unsere Region Fördergelder um den Tourismus anzukurbeln. Da habe ich das alte Projekt wieder ausgekramt, das Konzept etwas umgeschrieben, damit der Fokus am Ende primär auf den Tourismus (mehr Werbung) liegt und eingereicht. Die Damen und Herren in der Antragsstelle hatten mit solchen Projekten aber keinerlei Erfahrung und haben mir geraten es sein zu lassen. Das war dann auch das Ende vom Lied.
Seit dem backe ich eher allein, kleine und überschaubare Brötchen, und die auch immer seltener.

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Antwort von macaw:

Was Ridley Scott da sagt, ist zum einen zwar nix neues (Cameron und Co. haben ähnliches schon vor Jahren/Jahrzehnten gesagt: Schnapp dir ne Kamera und ne Rolle Film...), aber zum anderen hat er dennoch völlig recht. Wenn ein Projekt, welcher Art auch immer, nicht geklappt hat, dann lag es letzten Endes nur daran, daß man an sich selbst oder an Umständen gescheitert ist, für die man keine Kompromisslösung fand - also letzten Endes auch wieder an sich selbst.

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Antwort von ChillClip:

iasi hat geschrieben:
Gebt mir eine gute Story
Nicht notwendig! Hollywood produziert regelmäßig auch mit schlechten Stories erfolgreiche Filme ;)

Ansonsten finde ich, dass Scott recht hat. Es geht ja nicht um verkaufbare Produktionen, sondern ums Lernen für "angehende Filmemacher" und dafür reicht im Notfall sogar das Smartphone. Oder ne M50 mit 2 Wechselobjektiven.
Früher gab es bestenfalls für Amateure Super 8 und alleine schon das Filmmaterial und die Entwicklung konnte man sich als Schüler keinesfalls leisten - selbst wenn der ein oder andere Vater so ein Ding zuhause hatte. Licht --> wenn man Wert drauf legt, geht das auch schon mit einfacheren Mitteln (siehe z.B. das Making of zu Robert Rodiguez' erstem "El Mariachi"). Die größte Limitierung bzw. Kostenfaktor war damals noch die Kamera. Heute ist die Kamera sch###egal und der geringste Hinderungsgrund.

Ist dasselbe wie in der Musik. Mein erster 4-Spur-Kassettenrecorder hatte 800 DM gekostet. Mit solchen Geräten war dann immerhin der Einstieg ins Homerecording möglich. Davor hatte man praktisch überhaupt keine erschwingliche Möglichkeit, mehrere Spuren aufzunehmen. Heute kannst du sogar schon mit Freeware 100 oder mehr Spuren aufnehmen, hast komplexe Equalizer und Effekt-Plugins zur Verfügung, usw. Ebenso bekommt man heute extrem preisgünstige Musikinstrumente, die sogar schon gut bespielbar sind.

P.S. Und so wie ich es verstanden habe, ging es Scott ja eher darum, dass man lernt mit Budget und Zeitplan klar zu kommen. Auch bei den fettesten Produktionen gibt es Limits. Ob Kleinst- oder Großproduktion: das Haushalten mit Zeit und Geld ist dasselbe ;)

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Antwort von TheGadgetFilms:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Das stimmt, die Chancen sind statistisch viel grösser von einem Auto überfahren zu werden, als so viel Glück als R. Rodriges zu haben, auch wenn man ähnliche Skills und etwa gleich viel Talent und Möglichkeiten hat.
Da gebe ich dir recht, ersteres ist schon 2 Mal passiert ;)

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Antwort von Steelfox:

Stimmt schon, heute hat jeder der wirklich will, bessere Möglichkeiten etwas zu schaffen, und das selbst mit einfachen Equipment. Diesen "Luxus" hatten frühere Generationen
eher nicht. Und wenn man dann den richtigen Nerv trifft, kann auch was großes draus werden, nur ein Beispiel "Lights Out" (vom Kurzfilm zur Kinoversion).
Andersrum ist heute aber die schiere Masse an potentiellen Kandidaten ebenso, sagen wir mal, ein Hindernis auf dem Weg nach oben.

Herr Scott hat durchaus meinen Respekt, aber es ist auch mit eigenem Franchise im Hintergrund, und wie weiter oben auch schon erwähnt, mit ganzen LKW Ladungen voll Technik, relativ einfach zu sagen, geht raus und macht was.

Und wer will schon auf ewig "Lernen*der" bleiben...
;-)

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Antwort von Darth Schneider:

Ich denke was einem am Weg nach oben Heute eher nicht hilft, ist das eher immer mehr produziert wird als wirklich geschaut werden kann, immer mehr Serien, immer mehr verschiedenste Filme und Filmchen im Netz, alles natürlich voll globalisiert. Das war früher überhaupt nicht so, es gab viel, viel weniger Gefilmtes.
Die Bilderflut, egal ob bewegt oder nicht, auf der Welt wird immer grösser, aber ob die Nachfrage danach dann auch grösser wird, das ist eine ganz andere Frage.
Und lernen kann man überigens bis man stirbt, das sollte man, sonst wird’s Leben langweilig, und wir leben ja nicht genug um nur annähernd alles zu wissen. Also irgendwie unwissend bleiben wir ja eigentlich das ganze Leben lang
Gruss Boris

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Antwort von macaw:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich denke was einem am Weg nach oben Heute eher nicht hilft, ist das eher immer mehr produziert wird als wirklich geschaut werden kann...
Ich denke das ist nicht zutreffend. Es wird mehr Film in allen Facetten geschaut als je zuvor. Dazu Überall. Jederzeit. Als ich noch ein Kind war, hat man im Flugzeug allen Fluggästen nur einen Film gezeigt, heute hat jeder seinen eigenen Bildschirm mit diversen Kanälen etc., man guckt in der Ubahn Filme, im ICE, auf dem Kreuzfahrtschiff. Auf Notebooks, Tablets und Smartphones. Es gibt das Phänomen "binge watching" von Serien, Filme werden kürzer in den Kinos verwertet, dadurch aber auch mehr Filme in der Zeit, wo früher jeder Film noch Monate gespielt wurde. Wir haben dazu Multiplexe. Und nicht zu vergessen, Netflix, Prime und Co. haben uns in die Lage versetzt mehr Filme als jemals zuvor in der Geschichte zu jeder Tages- und Nachtzeit sehen zu können. natürlich schaut man da auch viel altes Material, aber viel mehr neues. Um das abzurunden verlangt diese gigantische Maschinerie auch eine astronomische Menge an Werbung, Trailern, making ofs etc., dazu die "normale" Werbung, mit der nun auch Kanäle wie YouTube, Facebook, Instagram etc. gefüllt werden wollen/sollen, alles Möglichkeiten damit als Filmschaffender Geld zu verdienen. Zugegeben, Film (was früher mit Hollywood gleichgesetzt wurde) hat ein wenig von seinem Zauber verloren, aber es können und sind mehr Facetten dieser Kunst darstellbar und konsumierbar und das finde ich fantastisch!

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Antwort von Jott:

Regie und Produktion üben kann man auch mit einem kleinen Auftragsfilm vor Ort. Dafür sind sich viele zu fein, aber mit so was lernt man viel für‘s Leben. Und man muss von anderen keine unbezahlte Arbeit verlangen.

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Antwort von cantsin:

Jott hat geschrieben:
Regie und Produktion üben kann man auch mit einem kleinen Auftragsfilm vor Ort. Dafür sind sich viele zu fein, aber mit so was lernt man viel für‘s Leben. Und man muss von anderen keine unbezahlte Arbeit verlangen.
Oder den umgekehrten Weg gehen: Man hat durch seine Biografie/Beruf/Familie/Bekanntenkreis Zugang zu einem Ort, einer Gruppe oder einem Thema, den kein Berufsfilmemacher oder Journalist hat. Und dann noch am besten zu einem interessanten Protagonisten an diesem Ort/in dieser Gruppe/zu diesem Thema, möglichst jemanden, über den noch eine Geschichte mehr erzählt werden kann als nur der Aufhänger. Darüber dreht man als Amateur einen (rund 10 Minuten) kurzen Dokumentarfilm. Und der wird dann die erste Visitenkarte.

Als Technik reicht eine beliebige HD-Kamera (egal, ob iPhone, Camcorder oder filmender Fotoapparat), ein 15-Euro-China-ND-Filter, ein Stativ vom Flohmarkt, ein 90 Euro-Audiorecorder mit eingebautem Mikrofon und bei Innenräumen ein China Ball mit Tungsten-Glühbirne. Für den Schnitt reicht iMovie oder ein Open Source-Gratisprogramm wie OpenShot oder Olive.

Wer das nicht kann, dem ist nicht zu helfen.

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Antwort von KallePeng:

Ich spinne mal n"Bischen
Ich sehe Parallenen zur Musik Industrie.
Da gibt es einerseits das Establishment in Form von den sog. Major Labels und dann gibt es die Independents wie Soundcloud od. Bandcamp.
Schon immer konnte man sich ne Gitarre schnappen und am Lagerfeuer Musik machen.
Auf der einen Seite sind die Companys, die mit ihrer Lobby, mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln, die Pfründe verteidigen. Bis hin zu verschärften Copyright Gesetzen.
Auf der anderen Seite die armen Schweine, die Musiker, die in dem Gewirr aus Restriktionen ihren Platz völlig unabhängig von ihrer Kreativiät erarbeiten müssen.
In der Musik haben wir durch die Demokratisierung des Internets die Situation, das jeder, der sich beflissen fühlt und marginal etwas vom musizieren versteht dies auf unzähligen Foren publizieren kann.
Wir, als Filmemacher haben 'noch' das Privileg, dass wir bei unserem kreativen Erguss eine Produktionskette abarbeiten müssen, die eine gewisse Planung vorraussetzt, technisches knowhow vorraussetzt und von vielen Menschen, die uns als Schauspieler, Maskenbildnern und Bühnenbauern oder Lokalscout unterstützen müssen, abhängig sind. <- läßt sich beliebig erweitern.
Wieder bei der Musik Industrie: Hier hat sich eine Programmieregemeinde aufgemacht, Menschen, die keine Noten lesen können, die nicht komponieren können, die kein Rythmusgefühl haben, über die Krücke Computer Möglichkeiten anzubieten, selbst dann noch mit Ihren Dilletantismus Musik zu machen und das funktioniert und führt zu einer so unübersichtlichen Schwemme, dass man schon Tage im Netz herumwühlen muß um die Perlen zu finden, die man für sich, als höhrenswert empfindet.
Wenn ich nun die Entwicklung in Film/Video betrachte, z.B.dass ich, wenn ich verwackelte Bilder moniert habe, mir anhören mußte, dass der Zuschauer ja sowieso MTV geschädigt sei, andererseits in Foren, wie diesen immer wieder Statements pro Handyvideos lese und zu guter Letzt auch Nachrichten über Entwicklungen über KI und Echtzeit Rdendering für Mimik und Ausdruck von Charktären lese, dann meine ich ziemlich gut zu wissen, wo die Reise hin geht.
Jeder old School Filmemacher, der bei dieser Entwicklung nicht mitgeht wird nach wie vor, in seinem Maßstab, gute Filme machen. Er wird aber irgendwann in naher Zeit in einem Konglomerat an massenhaft produzierten und veröffentlichten Filmen untergehen.
Eine private Anekdote, die für die Qualität in unserem Gewerbe spricht, aber auch dafür, dass der DoItYourSelf Gedanke immer mehr Auftragsproduktionen in Zukunft killen wird:
Eine Tanzaufführung meiner 6jährigen Tochter in unserer Provinzmusikschule. Alle stolzen Eltern filmen und fotografieren mit Ihren Handys.
Ich habe mir für den Anlaß meine Vollformat Spiegelreflex und das 70-300 mitgenommen. Ausserdem war ich der einzige, der sich getraut hat, aus der Bestuhlung aufzustehen, an den Bühnenrand zu gehen und sowohl Closeups der Kinder, als auch Gegenschüsse der applaudierenden Eltern zu machen.
Später habe ich dann die RAWs durch Cameraraw gejagt und die entwickelten .jpegs einem befreundeten Elternpaar unentgeldlich zukommen lassen.
Kommentar: "Boah, sone Kamera ist ja doch nen Bisschen was anderes als immer nur diese Handyfotos!"
Gerade an diesem WE hat mir dann der befreundete ebenso stolze Papa seinen Schnapper von eBay gezeigt und mich gefragt, was ich davon halte.
Ne Nikon 5000 mit zwei DX Zoom Optiken. Ach und ob ich ihm zeigen könnte, wie man damit gute Fotos macht?
Was ich damit sagen will:
- Man kann von Qualität einfach nur durch machen überzeugen.
- Man wird heutzutage nicht zwangsläufig durch überzeugte Menschen dafür einen Auftrag erhalten, weil der DiYS Gedanke schon sehr weit in der Gesellschaft verankert ist.
- Die Programmierer werden in naher Zukunft nicht mehr uns, die sog. Profis, als Zielgruppe anvisieren, sondern mittels KI und Algorythmus immer mehr Laien, Zugang zum Medium Film eröffnen.
- Diese werden Barrierefrei genau das auch nutzen.
- RTL wird eine neue Abendserie einführen: "Deutschland sucht den Superyoutuber!"

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Antwort von Frank Glencairn:

KallePeng hat geschrieben:
...sondern mittels KI und Algorythmus immer mehr Laien, Zugang zum Medium Film eröffnen.
Da hab ich eher wenig Bedenken.

Was bei solchen Diskussionen immer gerne vergessen wird ist, daß die Kamera der unbedeutendste Teil bei der ganzen Nummer ist.

Dieses ewige "wenn ich nur diese oder jene Kamera hätte, dann könnte ich endlich..." in Verbindung mit
"AI, 5G, und Blockchain werden in Zukunft..." geht gedanklich völlig in die falsche Richtung.

Alte DP Weisheit:
Wenn du fantastische Bilder machen willst (Story jetzt mal ganz außen vorgelassen), richte deine Kamera
auf ein fantastisches Motiv. Klingt jetzt vielleicht trivial und binsenweis, is aber so.

Keine AI der Welt (oder Zukunft) wird aus deinem weiß gestrichenen Rauhfaser Wohnzimmer, mit 100W Zentraldeckenleuchte, und deinen Kumpels als Schauspieler in ihren Privatklamotten, ein sorgfältig gestaltetes und eingeleuchtetes Filmset mit durchdachtem Farbkonzept und darauf abgestimmter Garderobe für die Schauspieler machen.

Ich glaub was Scott eigentlich meinte ist, daß die Kamera (bzw deren Preis) nicht mehr zwischen dir und deiner Produktion steht.
Sie ist dir quasi nicht mehr im Weg.
Das heißt aber noch lange nicht, daß man kein Setdesign mehr braucht, keine abgestimmte Garderobe, keine Story, Schauspieler die auch tatsächlich spielen können, von Licht ganz zu schweigen.

Egal wie gut und billig Kameras und anderes Gear werden, die Musik spielt vor der Kamera, und genau da findet der Job des geneigten Filmemachers statt, die Kamera ist eigentlich Nebensache.

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Antwort von nic:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
KallePeng hat geschrieben:
...sondern mittels KI und Algorythmus immer mehr Laien, Zugang zum Medium Film eröffnen.
Da hab ich eher wenig Bedenken.

Was bei solchen Diskussionen immer gerne vergessen wird ist, daß die Kamera der unbedeutendste Teil bei der ganzen Nummer ist.

Dieses ewige "wenn ich nur diese oder jene Kamera hätte, dann könnte ich endlich..." in Verbindung mit
"AI, 5G, und Blockchain werden in Zukunft..." geht gedanklich völlig in die falsche Richtung.

Alte DP Weisheit:
Wenn du fantastische Bilder machen willst (Story jetzt mal ganz außen vorgelassen), richte deine Kamera
auf ein fantastisches Motiv. Klingt jetzt vielleicht trivial und binsenweis, is aber so.

Keine AI der Welt (oder Zukunft) wird aus deinem weiß gestrichenen Rauhfaser Wohnzimmer, mit 100W Zentraldeckenleuchte, und deinen Kumpels als Schauspieler in ihren Privatklamotten, ein sorgfältig gestaltetes und eingeleuchtetes Filmset mit durchdachtem Farbkonzept und darauf abgestimmter Garderobe für die Schauspieler machen.

Ich glaub was Scott eigentlich meinte ist, daß die Kamera (bzw deren Preis) nicht mehr zwischen dir und deiner Produktion steht.
Sie ist dir quasi nicht mehr im weg.
Das heißt aber noch lange nicht, daß man kein Setdesign mehr braucht, keine abgestimmte Garderobe, keine Story, Schauspieler die auch tatsächlich spielen können, von Licht ganz zu schweigen.

Egal wie gut und billig Kameras und anderes Gear werden, die Musik spielt vor der Kamera, und genau da findet der Job des geneigten Filmemachers statt, die Kamera ist eigentlich Nebensache.
Amen.

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Antwort von dosaris:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Egal wie gut und billig Kameras und anderes Gear werden, die Musik spielt vor der Kamera, und genau da findet der Job des geneigten Filmemachers statt,....
d'accord !

aber vielleicht auch so:

die Musik spielt vor der Kamera, aber die Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung liegt
(zu 80% ??) dahinter/danach.

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Antwort von macaw:

dosaris hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Egal wie gut und billig Kameras und anderes Gear werden, die Musik spielt vor der Kamera, und genau da findet der Job des geneigten Filmemachers statt,....
d'accord !

aber vielleicht auch so:

die Musik spielt vor der Kamera, aber die Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung liegt
(zu 80% ??) dahinter/danach.

+1

Das ist doch der springende Punkt! Viele von denen, die tausend Gründe für ihr nichtstun finden, ahnen/wissen vermutlich auch, daß es am Ende an ihnen liegen wird, wenn der Film Müll ist. Ich nehme mich da nicht aus, es verlangt mir enorme Kräfte ab etwas zu produzieren wegen eben genau diesen Ängsten, die leider berechtigt sind. Es ist ja auch hart negative Kritik zu hören. Aber wie in so vielen Dingen im Leben: von nix kommt nix und (um noch einen schönen Spruch zu bringen): Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

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Antwort von Alf_300:

Wenn man vom neuen Rammstein-Video ausgeht ist negative Kritik eigentlich recht Gewinnträchtig

;-))

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Antwort von iasi:

Der harte Job beginnt beim Drehbuch.

Dann die Übersetzung in Filmsprache.
(Dies kommt viel zu oft viel zu kurz.)

Dann die Vorbereitung.
Hier vor allem das Versammeln der Mitstreiter und das Vermitteln der eigenen Visionen.

Dann kommen die Dreharbeiten.

Danach ist der Zeitdruck vorhanden, der sich eventuell aus der Möglichkeit, Nachdrehs zu machen, ergibt.

Schließlich muss man dafür sorgen, dass der Film auch gesehen wird/gesehen werden kann.


Wenn das Projekt ein gewisses Budget verlangt, steht der lange Weg der Finanzierung natürlich auch noch an.


Wer macht sich denn angesichts dieser Hürden wirklich Gedanken über negative Kritik?
Und richtig: Negative Kritik ist immer noch besser, als gar nicht wahrgenommen zu werden.

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Antwort von canti:

Was ich aus meiner eigenen Erfahrung als größte Hürde empfinde - neben der Tatsache, unglaublich kreativ sein zu müssen - ist die Fähigkeit, überzeugt von einer Idee zu sein und dann dreist, arrogant, unternehmerisch oder naiv genug zu sein um vor allem Andere dazu zu bringen, mitzumachen. Hart zu arbeiten ist das eine, aber man kann für sich alleine so hart arbeiten wie man möchte, erst wenn man die Eier hat, auf andere Menschen zu zu gehen und die Unbequemlichkeit aushält, sie um das Vertrauen in die eigene Idee zu bitten und klare Ansagen zu machen, kann man auch anfangen, Filme zu drehen. Sprich, eigentlich ist man in erster Linie Unternehmer.
Ansonsten rennt man nämlich alleine im Wald rum, filmt Blätter mit krassem Bokeh, hat den zigsten Sonnenuntergang am Baggersee einfangen oder dreht Legomännchen Stop Motion.

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Antwort von macaw:

canti hat geschrieben:
Was ich aus meiner eigenen Erfahrung als größte Hürde empfinde - neben der Tatsache, unglaublich kreativ sein zu müssen - ist die Fähigkeit, überzeugt von einer Idee zu sein und dann dreist, arrogant, unternehmerisch oder naiv genug zu sein um vor allem Andere dazu zu bringen, mitzumachen.
Ich hab kürzlich eine making of DVD angeschaut von einem lächerlichen Film (ist scheinbar außer auf der Premiere nirgends gelaufen oder veröffentlicht worden -der Film wurde vom Bruder des Hauptdarstellers finanziert...), für den ich VFX supervision und -produktion gemacht hab. Das Team am Set und in der Post und letzten Endes unsere Arbeit waren wundervoll. Aber als ich mich wieder an den "Plot" des Films erinnert hab dachte ich: Krass, an dem Ding haben so viele richtige Profis gearbeitet, teils Leute, die mit Spielberg, Polanski (sic), Tykwer etc. gedreht haben und der Regisseur dieses Films hat sich nicht geschämt seine Vision (angeblich auf einem Traum basierend) vor diesen Profis ernsthaft durchzuziehen...und noch was: James Cameron wurde damals von der britischen Crew auch ausgelacht, als er Aliens gedreht hat, "Grizzly Adams" haben sie ihn genannt, Schwarzenegger hat Terminator 1, während er noch am drehen war, als "shit movie" bezeichnet. Soll natürlich nicht heißen, daß man jeden Schrott unreflektiert drehen sollte oder daß wir alle "Cameron-Karrieren" erreichen können. Aber man sollte sich nicht scheuen es wenigstens zu versuchen!!

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Antwort von macaw:

Alf_300 hat geschrieben:
Wenn man vom neuen Rammstein-Video ausgeht ist negative Kritik eigentlich recht Gewinnträchtig

;-))
Das Video ist aber gar nicht so schlecht geworden... ich finde es zwar etwas schade nicht dabei gewesen zu sein, aber als gratis Job: never!

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Antwort von Framerate25:

Hm, Rammstein... das Video in Aussage ist ein positiver Ausnahmefall. Nie sowas durchdachtes und geniales in Bezug auf Aussage in einem Musikvideo gesehen.

Doof nur das meist nicht neutral interpretiert wird, respektive neutrale Ambivalenzen von Meinungsmachern kanalisiert und manipuliert werden, welche wiederum ... ach was rede ich.

Rammstein ist rechts und mein Haus wohnt auf dem Mars. ;-)

Im Prinzip hat’s Frank ja schon auf den Punkt gebracht. Wenn Du ein durchdachtes Setup/Drehbuch/Darsteller/ Inhalte hast, kannste auch in 720 was werden. Mit 0815 Post.

Beispiele gibts aus der Vergangenheit genug.

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