Frage von blueplanet:Nach einer unterm Strich gesehen bisher positiv verlaufenen und zweiwöchigen Testphase mit Premiere CC, bin ich nun doch auf eine Ungereimtheit gestoßen, deren Hintergrund sich mir nicht recht erschließen will. Aber vielleicht gibt es hier im Forum schlaue Köpfe, die dazu eine Meinung haben.
Es betrifft die Konvertierung mit dem in Premiere integrierten H264-Codec: Bisher konnten alle H264-Files (Full HD, 50fps, Level 4.2, VBR 2Pass, 24-35MB/s), die in Premiere CS6 konvertiert wurden, problemlos über den USB-Eingang des Panasonic DMP-BDT500 wieder gegeben werden.
Anmerkung: Diese kombinierte Blu ray / Hardwaremediaplayer-Variante habe ich mir gekauft, weil mit D-Links bisher genutzter und preisgekrönter Boxee im 50fps-Modus das Bild nach kurzer Zeit einfror und der Mediaplayer abstürzte.
Die wundersame Wandlung: Verwende ich jetzt einen H264-File und mit haargenau den gleichen Einstellparametern, jedoch mit Premiere CC statt mit CS6 konvertiert, wendet sich buchstäblich das Blatt: Der Panasonic DMP-BDT500, über USB "gefüttert", versagt nach wenigen Sekunden seinen Dienst und D-Links Boxee spielt den File nun ohne murren ab…??? (I don’t understand this ;)!)
Werden etwa von Version zu Version die Standards innerhalb eines Standards von Adobe "manipuliert" – das wäre blöd, denn dann habe ich wohl bald ein ganzes Sammelsurium von Mediaplayern im Regal stehen…
Oder gibt es für diesen Sachverhalt eine rein Hardware-technische Erklärung - auf welche der Anwender allerdings genauso wenig Einfluss hätte?: Im Zusammenhang mit dem Wechsel von CS6 auf CC habe ich mir einen neuen Video-Schnitt-PC zusammengestellt. Aus dem ASUS P6X58D-Bord wurde ein ASUS P8Z77-Mainbord. Aus dem I7 920K-Prozessor ein I7 3770K. Somit stellt sich die Frage: Haben Mainbords bzw. Chipsätze oder Prozessoren Einfluss auf die Kompatibilität des H264-Codec?
Apropos: Ebenfalls verwunderlich – ein I7 3770K (der 3. Generation!) erzeugt im Zusammenspiel mit dem Windows-Mediaplayer, trotz einer insgesamt schnelleren (besseren?) Performance, ärgerliche Bild-Mikro-Ruckler beim Abspielen von H264-Files. Ein "alter" Intel I7 920K hingegen – ein sauberes Bild!
Erst dachte ich, es ist eventuell ebenfalls ein Premiere CC-Ausgabe-Problem? Aber nein! Denn beispielsweise ein VCL-Player leistet sich in dieser Kombi keine Schwächen...? Hmm - böse Fallen soweit die Augen schauen – oder wer blickt da noch durch!
And last but not least: Was ich bereits in einem andern Artikel anklingen ließ – das von ASUS favorisierte Zusammenspiel von GPU & CPU durch die Software LucidLogix® Virtu MVP stellt sich auch nach mehreren Versuchen nur als regelrechter "System-Killer" dar. Das ein renommierter Mainbordhersteller sich solch‘ einen programmierten Mist ans Bein binden lässt…ist echt verwunderlich!
Um einen echten Rendergeschwindigkeitsgewinn zu erzielen, hilft also wohl nur eine Kombi aus Grafikkarte + Hardware-Grafikkarten-Beschleuniger (NVIDIA GRID). Dies allerdings geht richtig an die EUROS. So kostet nach meinen Recherchen beispielsweise eine Quadro 4000K mit einer NVIDIA GRID K1 locker 4000€. Ich denke, das ist für die meisten Hobby-Schneider undiskutabel. Oder mit anderen Worten - obwohl jetzt 4K vehement an die Tür klopft, sollten sich alle, die das nicht professionell nutzen möchten/können, den Wechselschritt gut überlegen….
O.K. – thats all for today bzw. wiedermal Technik, die nicht rundum begeistert.
Beste Grüße
Jens
Antwort von jokiplus:
Hallo,
danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich stoße erst jetzt darauf, weil ich ähnliche Probleme wie du habe.
Ich habe das Asus P8H77-M, mit NVIDIA FX 4800, 1,5 GB. Trotzdem hängt sich Premiere pro 5.5 regelmäßig auf. Ebenso bleibt das Programm oftmals für 4-5 Sekunden hängen, anschließend geht es wieder.
Glaubst du ist es das Mainboard?
Gibt es elegante Lösungswege, ohne sich ein neues Mainboard anzuschaffen? Was empiehlst du? Ich kenne mich da in der Materie wenig aus. Denke aber, dass ich in Zukunft weiter in diese Richtung gehen werde (auch beruflich).
Danke schon mal für deine Meinung,
Johannes
Antwort von Alf_300:
@
Die wundersame Wandlung: Verwende ich jetzt einen H264-File und mit haargenau den gleichen Einstellparametern, jedoch mit Premiere CC statt mit CS6 konvertiert, wendet sich buchstäblich das Blatt: Der Panasonic DMP-BDT500, über USB „gefüttert“, versagt nach wenigen Sekunden seinen Dienst und D-Links Boxee spielt den File nun ohne murren ab…??? (I don’t understand this ;)!)
Kann ich zum Teil bestätigen ;-)
Wenn man aus CS5 oder CC einen TS Stream (mp4 oder mts) ausgibt
stimmt der Header nach dem muxen anscheinend nicht mehr
Manche Programme erkennen den Codec nicht (Codec: None)
TS_muxer kann nicht öffnen, Nero Showtime stürzt ab
TS_Doctor wiederum erkennt den Stream
Antwort von dienstag_01:
In den mit dem MainConcept Encoder konvertierten Files der Adobe CS Versionen bis 6 war ein falsches Flag gesetzt. Damit konnte Encore aber umgehen - dafür mit Files anderer Applicationen nicht.
MÖGLICHREWEISE haben sie das mit CC geändert und VIELLEICHT liegt darin ein Grund für die Probleme. Wie gesagt, nur eine VERMUTUNG (ich arbeite nicht mit CC).
Antwort von Alf_300:
Mir ist das am Wochenende beim testen von CC aufgefallen, und hab dann fesrgestellt dass es bei CS5 genauso ist.
Nachdem Adobe TS Stream ausgibt, und ich für Blu Ray BDAV brauche ist mir das bisher (weil nicht benutzt) nie aufgefallen, frag mich aber inzwischen wie unsere Adobe Fanboys das handeln
Antwort von studiolondon:
Ohne jegliche Kenntnis der Hintergründe deiner Probleme, schiesse ich doch vorsichtshalber gleich 2 Schrottflintenschüsse ab:
- Welches Profile wird verwendet (baseline, main oder high)? Solche Playproblematiken "wie bleibt kurz nach start stehen" klingen nicht untypisch danach, das dein Abspieler mit mit fortschrittlichen Encodierungssubnormen mit qp/subpixel usw nicht zurechtkommt.
- Welches Level im Profil? Grade bei höheren Framerates ist es relevant ein für den Player noch decodierbares Profil bei kompatiblem Level auszugeben.
Antwort von Alf_300:
@StudioLonden - Du kannst Fragen stellen ;-)
Bei Mp4 hab ich das Youtube 1920,1080 profil gewählt
und
Das H264 Blu Ray mit Dolby 2.0 - als TS (m2t)
den konnte ich dann mit TSmuxer (zum wandeln in M2TS) nicht laden
getrennte Streams (m4v, h264, m2v + Ton - da gibts keine Probleme
drum gehe ich davon sus dass Adobe nicht muxt sondern vermuxt ;-)
und das über mehrere Versionen - der Witz des Tages
kein Wunder dass dsas Oktober Update immer noch getestet wird
Antwort von blueplanet:
Hallo Johannes,
leider gibt es keinen eleganten Lösungsansatz für Dein beschriebenes Problem, weil die Lösung einfach im Zusammenspiel zu finden ist und die wiederum ist bei Windows + Hardware + Software nicht selten genug ein reines Glücksspiel.
So gab es in der Vergangenheit immer wieder Phasen, in denen Premiere und egal welche Version, urplötzlich unstabil lief (Abstürze). Die Ursachen waren durchaus vielfältig. Mal war es ein nicht mehr aktueller USB- oder Festplattencontroller des Mainbordherstellers, eine HDD die fehlerhafte Sektoren aufwies, ein hochgelobtes PC-Optimierungsprogramm - aber meist lag es aus meinen Erfahrungen einfach am (neusten) Grafikkartentreiber, der partout nicht mit dem letzten Microsoft-Sicherheitsupdate oder einem Premiere-oder Flashplayer-Update von Adobe wollte.
Teilweise habe ich dann wieder einen Treiber installiert, dessen release ein gutes Jahr zurück lag. Danach verrichtet Premiere erneut seinen Dienst klaglos! Zwei Wochen und ein Microsoftupdate später, doch wieder den neusten NVIDIA-Grafikkartentreiber verwendet - und siehe da...alles war trotzdem gut!
Du siehst also, es ist ein unendliches Spiel bei dem man nur verlieren kann. Oder man sollte doch in den "Apfel beißen", um zumindest zwei Komponenten (Betriebssystem + Hardware) aus einem Guß zu erhalten. Das veringert wahrscheinlich enorm die Fehlerquellen.
"Glaubst du ist es das Mainboard?"
Geht man davon aus das die Elkos und Transistoren alle ganz sind, werden die Mainbords ungeachtet dessen mit Treibern gefüttert...und ich denke Du weisst, was ich da sagen würde... ;))
"Was empfiehlst du?"
Auch wenn es total nervt - aber nimm Dir einen Tag Zeit, setzte das System komplett neu auf. Erst das BIOS updaten, dann das Betriebssystem mit allen Patchs und Updates einspielen. Vom vorläufigen Endzustand am Besten eine Sicherung machen. So hast Du einen Grundkonfiguration, auf welche Du, wenn im weiteren Verlauf etwas daneben geht, zurückgreifen kannst.
Im Anschluss aller Treiber, einschließlich GRAKA ;), Chipsatz, directX, Microsoft Visual, java etc. aktuallisieren. Erneut eine Sicherung machen!
Wenn der Rechner nicht zickt, jetzt Premiere aufspielen und updaten. Schauen obs läuft, wenn ja - Sicherung! Erst danach ggf. einen Virenscanner installieren.
toi, toi, toi ;))
und beste Grüße
Jens
Antwort von jokiplus:
Hallo Jens,
vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Dein Lösungsansatz klingt für mich nachvollziehbar.
Es bleibt zu hoffen übrig..und viel Arbeit ;)
liebe Grüße
Johannes