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Infoseite // Oh - ist es DESWEGEN so still geworden hier?



Frage von nachtaktiv:


https://www.youtube.com/watch?v=la7Bq-kVc0Y

Er hat wohl hingeschmissen. Wie viele, die hier noch um 2010 herum aktiv waren, wohl noch?

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Antwort von handiro:

Kannst mich dazu zählen....aus den gleichen Gründen PLUS dem Teutschen Fiskus, der Freiberuflern den letzten Lebenssaft aus den Knochen zieht!
Dazu kommt aber noch, dass ich nicht mehr Teil dieser oft sehr manipulativen Sendungen sein möchte.

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Antwort von TonBild:

nachtaktiv hat geschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=la7Bq-kVc0Y

Er hat wohl hingeschmissen. Wie viele, die hier noch um 2010 herum aktiv waren, wohl noch?
Schön, dass so etwas auch hier thematisiert wird. Wie schon bei der Diskussion um die Vorwürfe gegen den US-Filmproduzent Harvey Weinstein ist die im obigen Video geschilderte Situation bei den selbstständigen Schauspielern ähnlich. Neu für mich war das die Honorare hier so niedrig sind dass billige Kamerateams aus Deutschland selbst nach Polen geschickt werden weil die Kamerateams in Polen viel mehr verdienen. Dagegen kommen aus Polen viele Kräfte in der Pflege, der Gastronomie, der Landwirtschaft oder beim Bau weil in diesem Bereichen in Deutschland mehr verdiehnt wird als in Polen.

Wie auch im Video angesprochen scheint die Ursache des Problems einfach darin zu liegen, dass viel zu viele junge Leute sich für einen Beruf im Bereich Medien entscheiden bzw. Kameramann (oder Schauspieler oder Fotomodell) werden wollen obwohl es gar keinen so großen Bedarf nach diesen Berufsgruppen gibt. Dagegen werden in anderen Bereichen Leute stark gesucht.

Hier mal ein Zitat aus
https://www.stern.de/wirtschaft/job/job ... 67428.html
welche Berufsgruppen gesucht sind:

"Top 10 gesuchte Fachkräfte (Berufsausbildung)

Kältetechnik
Hörgeräteakustik
Altenpflege
Mechatronik
Bauelektrik
Sanitär, Heizung, Klimatechnik
Elektrische Betriebstechnik
Automatisierungstechnik
Land-, Baumaschinentechnik
Gesundheits-, Krankenpflege


Top 10 gesuchte Spezialisten (Meister, Techniker oder Bachelor)

Öffentliche Verwaltung
Krankenpflege, Rettungsdienst, Geburtshilfe (Aufsicht)
Fachkrankenpflege
Medizin-, Orthopädie-, Rehatechnik (Aufsicht)
Altenpflege
Physiotherapie
Ver- und Entsorgung
Fachkinderkrankenpflege
Orthopädie-, Rehatechnik
Öffentliche Verwaltung (ohne Spezialisierung)


Top 10 gesuchte Experten (Diplom, Master)

Öffentliche Verwaltung
Bauplanung Verkehrswege, -anlagen
Informatik
Ver- und Entsorgung
Ärzte
Luftverkehrs-, Schiffs- und Fahrzeugelektronik
Straßen- und Asphaltbau
Sanitär, Heizung, Klimatechnik
Fachärzte Psychiatrie, Psychotherapie
Tiefbau"

Also, anstatt den Berufswunsch Kameramann zu wählen sollte man sich vielleicht besser nach einer Ausbildung oder einer Arbeit im Bereich Pflege, Verwaltung, Technik usw. umsehen.

"Ich würde gerne was mit Medien machen". Jeder Berufsberater kennt diesen Satz. Man konsumiert als Jugendlicher heute mehr Medien weil diese auf dem Handy immer verfügbar sind. Und so ist es wenig verwunderlich dass die jungen Leute auch in diesem Bereich arbeiten wollen weil sie kaum noch anderes kennen lernen.

Es gibt "Germanys next Topmodel" aber nicht Germany's next top Altenpfleger, Techniker, Verwaltungsfachwirt usw.

So ist durch die breite Nutzung der Medien der Bereich "irgendwas mit Medien" heute einfach überlaufen und für die oben genannten Berufsgruppen gibt es zu wenige Leute.

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Antwort von nachtaktiv:

handiro hat geschrieben:

Dazu kommt aber noch, dass ich nicht mehr Teil dieser oft sehr manipulativen Sendungen sein möchte.
nanu? erzähl doch mal. kannst auch gern die sendung und das thema anonymisieren. ich denke, es geht ja mehr um die deutungshoheit der medien und der veröffentlichten meinung.

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Antwort von Framerate25:

Ja, das schraubt einen auf den Boden zurück. Erschreckend das exakt die beschriebenen Probleme und Umstände brachenübergreifend und ganz grundsätzlich ein Problem in unserem Lande sind.

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Antwort von Jott:

Wieso nur wollen alle Kameramann für's Fernsehen spielen?

Interessante Sache aus den USA, dort gibt es das Portal upwork.com für Freelancer.

Und deren "Hitparade" an gesuchten Freelancer-Fähigkeiten zeigt auf Rang 10 etwas Interessantes:
https://www.upwork.com/press/2017/11/02 ... lls-index/

Die werden sicher am wenigsten "vom Fernsehen" gesucht, obwohl das verlachte fcp auch dort inzwischen vermehrt Einzug hält. Nein, es gibt einen massiven Boom für das Medium Video im Corporate-Bereich. Ganz anders als im Broadcast-Umfeld.

Wie auch immer: "beim Fernsehen" herrscht hier Honorardumping, beim Auftragsfilm dagegen kriegt nach wie vor der viel Geld, der viel kann. Und da gefühlt 100.000 Kameraleute und Cutter rumspringen, deren Ausbildungsplatz zuweilen lediglich YouTube oder ein Forum wie dieses hier ist, kommt natürlich nur die Spitze auf einen grünen Zweig. Insofern ist die Branche einfach nur in der Normalität anderer freier Berufe angelangt. Da hilft nicht Jammern, sondern gut sein und die Finger von Strukturen lassen, wo es unmöglich ist, für mehr Leistung auch mehr Geld zu bekommen.

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Antwort von Alf_300:

Auf Rang 10 ist auf deutsch Frisör

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Antwort von Frank B.:

Es ist doch so, dass in Deutschland zur Zeit der komplette Mittelstand ausgeplündert wird. Ich würde da den Fokus weiter ziehen.
Wir sind ein reiches Land, wir schaffen das.

Sry...

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Antwort von nachtaktiv:

das mit dem gut genährten mittelstand ist doch schon seit langem ein märchen. ja, deutschland geht es gut. im durchschnitt. aber wenn es danach geht, ist heilbronn die reichste stadt deutschlands:

https://www.youtube.com/watch?v=H-yigaCjvzg&t=7s

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Antwort von handiro:

Ich war nicht nur Kameramann sondern auch Autor und freier Redakteur. Die Art wie die Öffis den Privaten hinterher hecheln, wie sie "Quote" als Qualitätsmasstab ansetzen und was Parteibücher und "Vereinsmitgliedschaften"für ein Rolle spielen, wurde hier ja schon oft genug beklagt. Ich bin seit 3 Jahren raus aus der Klapsmühle und fördere jetzt im Staatsauftrag junge Talente.

Ich bezweifele, dass upwork und der Stern irgendwelche sinnvollen Prognosen darüber abgeben können, was der Nachwuchs lernen sollte, damit ihm das o.a. nicht passiert.

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Antwort von ruessel:

....aus 2011:

https://www.youtube.com/watch?v=2bE2IuDau5Q

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Antwort von nachtaktiv:

ja und nach 2011 hat sich leider, trotz des eindrucksvollen appells von herrn nowak null geändert.

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Antwort von TonBild:

ruessel hat geschrieben:
....aus 2011:

https://www.youtube.com/watch?v=2bE2IuDau5Q
Tagessatz (10 Stunden) nach obigem Video
330 € für den Kameramann
220 € für den Assistenten

Aber in Wirklichkeit muss der Kameramann dann auch noch die Ausrüstung besorgen, prüfen und wieder wegbringen, die Organisation, Kommunikation, Materialverschickung und Abrechnung machen. Unterdem Strich wird also der Assistent dann pro Stunde im ungünstigen Fall sogar mehr verdienen.

Die makabere Geschichte bei der man mit Aufnahmen vom Absturz von Videokasetten in einem Hubschrauber einen Betrag im fünfstelligen Bereich bekommt aber für das gedrehte Materal selbst nichts, lässt die Frage aufkommen, ob man heute nicht auch eine Mikro-SD Karte mit Videomaterial an der DJI Spark Drohne befestigen und diese bei laufender Kamera zum Absturz bringen sollte?
;-)

Spass beiseite. Ist ansonsten eine ziemlich traurige Situation wenn nicht sogar Ausbeutung. Ändern kann man das langfristig nur durch weniger, aber dafür besser ausgebildete Berufseinsteiger die dann auch selbstbewußt ein ihrer Qualifiktation angemessenes Honorar fordern und nicht fast kostenlos arbeiten um erst einmal in der Branche Fuss fassen zu können.

Aber an dem Video oben sieht man, dass der Kameramann auf der Bühne stand und nicht selbst die Aufnahmen durchführte. ;-)

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Antwort von Steelfox:

Ich gehöre nicht zu der angesprochenen Gruppe. Dennoch frage ich mal, wenn die Lage so prekär ist, wie hier beschrieben, warum übernehmen dann immernoch Kameraleute die angebotenen Jobs? Unter diesen Bedingungen einen Job im Ausland annehmen? Sie könnten doch einfach - wie im gespielten Telefonat - absagen. Wenn das jeder macht, merkts der ÖR dann vielleicht auch.
Und die wirtschaftliche Situation z.T. den auf den Markt drängenden Neulingen in die Schuhe zu schieben, mag erstmal richtig sein, aber auch das gibts in fast jedem Berufsfeld. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das der ÖR irgendwelche ungelernte Leute beauftragt.

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Antwort von nachtaktiv:

tja.. leider dräng(t)en halt die erwähnten mediengestalter auf den markt, die hier im forum schon des öfteren als mädchen für alles bezeichnet wurden. die nehmen dann jeden job an.

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Antwort von Framerate25:

TonBild hat geschrieben:
Ist ansonsten eine ziemlich traurige Situation wenn nicht sogar Ausbeutung.
Ob nun der Kameramann welcher einem sehr anspruchsvollen Berufsbild nachgeht, die Krankenschwester welche die "Steuerzahler" schnell wieder gesund pflegen soll oder die Altenpflegerin welche dafür sorgt das die Menschen, welche unser gesellschaftliches Fundament darstellen, würdevoll in den Tod begleiten.

Es bleibt immer der gleiche Tenor - Arbeitsvieh. Viel Arbeit und Engagement für meist möglich wenig. Sorry, ich krieg da ne Krawatte vom feinsten. Ganz besonders wenn ich gegen 22.00h in einem der beiden verstaubten Kanäle das fette und satte Grinsen sehe, welches auf unsere Kosten längst ausgesorgt hat. Ekelhaft!

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Antwort von Darth Schneider:

Ich arbeite heute seit fast 7 Jahren als Leiter von einem Freibad, war früher Tänzer und Ballettlehrer, über 25 Jahre lang, ( ich hatte das Privileg mein Hobby zum Beruf zu machen )und nebenbei habe seit ich 14 bin schon immer sehr gern gefilmt und fotografiert. Obwohl ich schon bald 50 bin( halt zu alt zum Tanzen) liebäugle ich immer noch einem Beruf bei FIM und Tv. Obwohl ich vor über 20 Jahren, als ich mal für zwei Jahre aufgehört habe zu tanzen und bei Star Tv als Cutter und Kameramann gearbeitet habe. ( ich hatte sehr schlechte Erfahrungen gemacht). Die Ausnützung von Leuten gab es beim Fernsehen damals schon.
Ich denke der Trick ist, entweder jeden Scheissjob anzunehmen, zu überleben und daran zu arbeiten, solange bis die Jobsituation besser wird. Das ist aber in diesem Buissnes auch von Glück abhängig. Wenn es halt nicht geht ist es besser den Job zu wechseln und etwas zu finden das einem wenigstens ein wenig ausfüllt.
Hart arbeiten müssen die meisten Menschen, den Schoggijob, wo sie sich voll ausleben können, das haben nur wenige Menschen auf diesem Planeten
Gruss Boris

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Antwort von Pianist:

Meiner Meinung nach bringt es heute nichts mehr, in irgendwelchen veralteten Berufsbildern zu denken. Ich erhalte keinen einzigen meiner Aufträge, weil ich eine Kamera bedienen kann. Das ist vollkommen irrelevant. Meine Aufträge erhalte ich, weil ich Themen schnell durchblicke, aus den Wünschen der Kunden schlüssige funktionierende Geschichten entwickele, gut mit Menschen kommunizieren kann, so dass sie vor der Kamera gut rüberkommen, immer nett und freundlich bin, immer pünktlich und zuverlässig bin und eine vernünftige Preispolitik betreibe. Und ich habe eher zu viel als zu wenig zu tun. Dass ich so ganz nebenbei auch noch schöne Bilder drehe, die Leute recht nett ausleuchte und den Ton sauber aussteuere, das passiert vollkommen im Hintergrund.

Matthias

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Antwort von Darth Schneider:

An Mathias.
Veraltete Berusfbilder gibt es nicht. Es sind immer Menschen die für andere arbeiten. Egal ob im Mittelalter als Hofmaler, oder heute als Kameramann, oder morgen als Captain vom Raumschiff Enterprise.
Das stimmt schon was du schreibst, gerade in der Selbständigkeit hilft es in dem Buissnes schon wenn man den Durchblick hat und man spürt was der Kunde gerne möchte. Die Technik und das Know How kann dann schon im Hintergrund stehen bleiben. Für das hat aber nicht jeder gleich viel Talent. Das ist eine Kunst die wirklich nicht so leicht ( oder gar nicht ) zu erlernen ist. Gerade wenn man für eine Firma arbeitet kann es sein das die Chemie zum Chef nicht so optimal ist und das man somit, in gewissen Arbeitsverhältnissen, vieles machen muss, wo es dann sehr schwierig wird persönlich dahinter zu stehen und man macht dann mit dieser Einstellung auch vielleicht keine wirklich gute Arbeit.
Du als Firma hast dieses Problem Vieleicht nicht, du kannst einen Auftrag wenn du möchtest dankend ablehnen. Der Kameramann, oder der Cutter der für einen Tv Sender arbeitet kann das nicht. Ausser er sucht sich einen neuen Job. Der freischaffende Kamermann der aufs Geld angewiesen ist kann das auch nicht. Ausser er hat genug Erfahrung, Erfolg mit vergangenen Projekten, oder einfach nur Vitamin B um so viele Aufträge einzuholen das er aussuchen kann.
Das ist doch aber ein Privileg, die meisten können nicht aussuchen.
Also geht es doch nur darum die möglichst idealste Arbeit, für sich selber zu suchen und zu finden, um in dieser, langsam schon etwas verückten Welt möglichst ohne bleibende Schäden und einigermassen komfortabel zu überleben.
So gesehen fühle ich mich auch ziemlich privilegiert, ohne viel Geld zu haben.
Gruss Boris

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Antwort von Starshine Pictures:

Da gebe ich Pianist recht. Die Softskills sind sehr entscheidend. Man muss kommunikativ und sympathisch rüber kommen, ein gutes Auftreten haben und wissen wie man sich benimmt. Ausserdem braucht man ein gutes Netzwerk unter Kollegen, Firmen und Agenturen. Man darf sich nicht scheuen auch mal irgendwo anzurufen und nach einem Job zu fragen. Seit dem ich mit dem Filmen vor 6 Jahren begonnen habe hatte ich noch nie nichts zu tun. Ich hatte immer irgendwelche Projekte am Laufen. Allerdings habe ich den Sprung von meinem festen Job im Spital in die Selbständigkeit als Filmemacher noch nicht gewagt. Dafür ist es mir mit 2 kleinen Kindern einfach zu risikoreich. Denn vom nebenberuflich bissl rum filmen zum Hauptjob und verlässlich Geld verdienen ist ein weiter Weg. Ich rechne mit 6 Monaten Vollzeit Kundenaquise und Vollgas Aufträge an Land ziehen bevor ich soweit wäre dass ich genug zu tun hätte um meinen 100% Job im Spital zu ersetzen.

Nicht zu vergessen ist dabei das Lernen mit teurem Equip umzugehen! Ich hatte mich letzten Frühling in einem Anflug von Midlife Crisis bei einer der grössten Produktionsagenturen für Werbefilme in der Schweiz als Kameramann vorgestellt. Die hätten mich am Liebsten schon am nächsten Tag zu einem Dreh geschickt. Allerdings scheiterte es daran dass ich noch nie mit einer Alexa gedreht habe. Die suchen so dringend Leute dass sie nicht mal Zeit haben einem Zeit zum Anlernen an Kameratechnik zu gewähren. Das heisst also auf eigene Kosten ne RED oder ne ALEXA mieten und fit werden mit den Dingern. Und jeder hier weiss was es kostet eine Alexa zu mieten ...


Grüsse, Stephan

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Antwort von Darth Schneider:

An Pianist uns Starshine Pictures.
Wenn es für den filmischen Erfolg genügt, super Ideen zu haben, pünktlich zu sein, zuverlässig, schöne Bilder zu abzuliefern, wissen wie man eine Szene ausleuchtet. Schöne Fimchen zu schneiden, und zu den Kunden freundlich zu sein und zu fühlen was sie wollen, dann müsste ich schon längstens angefragt werden ob ich bei Star Wars Episode 9 Regie führen würde.
Ich denke sooo einfach isses dann doch nicht, oder/und es kommt doch auch auf die eigenen Ansprüche, Bedürfnisse und Persönlichkeit an, und auch darauf wo man leben möchte und wie, nur so ganz neben bei.
Gruss Boris

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Antwort von Pianist:

Ich rede doch überhaupt nicht von irgendwelchen Hollywoodfilmen. Wer sowas möchte, und es nie schafft, wird immer unglücklich sein. Es gibt so viele Aufträge für Filme im Bereich der fachspezifischen Öffentlichkeitsarbeit, da steckt viel mehr Potenzial drin als man sich das vorstellt.

Matthias

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Antwort von Darth Schneider:

Nehmt doch nicht alles so wörtlich, Hollywood ( Star Wars) war sinnbildlich für einen Traumjob oder einfach nur berufliche Erfüllung gemeint.
Oder wenigstens sich wohl fühlen bei seiner Arbeit. Potential gibt es zur genüge. Aber zum richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, und den Auftrag zu kriegen ist schon auch zu einem guten Teil einfach nur Glückssache und auch abhängig davon in welcher familiären Situation man steckt, beziehungsweise man sich ausgesucht hat.
Gruss Boris

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Antwort von Pianist:

Boris, da hast Du vollkommen Recht. Wenn ich meine Laufbahn mal Revue passieren lasse, dann kann ich es auf einen einzigen Tag im August 1994 zurückführen, an dem ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Alles Weitere hat sich daraus ergeben. Vielleicht hätte es später auch noch mal die eine oder andere Chance gegeben, aber vermutlich wäre mein Leben deutlich anders verlaufen, oder zumindest hätte sich das nicht so schnell so gut entwickelt mit der Filmerei.

Matthias

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Antwort von Darth Schneider:

Eben, darum verstehe ich die Leute die sich ausgenützt fühlen, oder am falschen Ort zur falschen Zeit.
Schicksal. Soll nicht abwertend sein. Ich gönne allen Kreativen ihren wohlverdienten Erfolg.
En schöne Obig.
Gruss Boris

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Antwort von Pianist:

Man kann seinem Glück aber auch ein wenig entgegenlaufen. Wer erst mal begriffen hat, dass man heute mit Filmen im Bereich der fachlichen Öffentlichkeitsarbeit viel mehr verdienen kann und viel weniger Kummer hat als in anderen Teilen der Medienbranche, der wird auch immer bessere Wege zu seinen Kunden finden. Und wenn die ersten Sachen gut gelaufen sind, multipliziert sich das immer weiter.

Matthias

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Antwort von Darth Schneider:

Das tönt wirklich interessant, ist eine neue Sichtweise für mich und ist auch noch schön geschrieben.
An Slashcam. Ich weiss nicht warum mein Text 2 mal erscheint, habe wahrscheinlich den falschen Knopf gedrückt
Kann den Text nicht löschen. Sorry
Danke, Gruss Boris

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Antwort von Darth Schneider:

An Pianist.
Das tönt wirklich interessant, ist eine äusserst neue Sichtweise für mich und ist auch noch schön geschrieben. Ich werde mir Gedanken machen wo mein Platz hier sein könnte, wo ich lebe und arbeite.
Immerhin habe ich ja schon in Eigenregie Filme gemacht für die sozialen Dienste und die Kantonspolizei in St. Gallen, hier wo ich auch lebe. Das hat auch Spass gemacht, im Gegenzug zu den Soft Porno Filmen bei Star Tv, bei denen ich die Muschis rausschneiden musste, und den äusserst schrottigen Image Filme, die ich machen musste, bei der Anstellung bei einer eben so miesenProduktionsfirma die es im Raum St.Gallen früher einmal gab.
Ps. Ich brauche ein neues i Pad, oder ein Tablet, meins spinnt.
Irgendwelche Vorschläge ? Ich kenne nur Apple.
Bin aber offen für Neues.
Danke Vielmol
Gruss Boris

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Antwort von Starshine Pictures:

Gibt nix besseres als iPad für diesen Zweck.

Du kommst auch aus St. Gallen?? Ja dann lass doch mal was gemeinsam machen Boris!

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Antwort von Drushba:

Still ist es auch geworden, weil es so viele Dumper und keine gesetzlichen Regelungen dagegen gibt. Solche Beispiele zerstören die Lebensgrundlage von vernünftig kalkulierenden Filmern:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-298-9629

Zum Vergleich: Mein Zahnarzt steht unter Dauerbeschuss der Kammer, weil er aus sozialem Gewissen Markenimplantate um die 1000 Euro anbietet, so daß sich diese auch Verkäuferinnen leisten können - die Kammer ist kurz davor, ihm den Laden zuzumachen, weil sowas normalerweise das Doppelte kostet.

Zahnärzte wehren sich ziemlich gut gegen Menschen, die günstig arbeiten. Bei Filmern werden Dumper nicht sanktioniert, weil es keine gesetzlichen Regelungen gibt.

200 Euro scheint mittlerweile so ein Preis zu sein, den auch Fotografen verlangen. Der Imagefilm quasi als Mitnahmeprodukt: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 6-298-8249

Klar, daß hierfür überhaupt keine gute und sich für den Filmer auch nur ansatzweise rechnende Idee umgesetzt werden kann. Dennoch hat der Kunde solche Preise dann im Kopf, sie sind quasi gesetzt.

Und weil jeden morgen solch ein Dumper aufsteht, gab es früher gesetzliche Regelungen für jeden gewerblichen Zweig. Solange diese Regelungen fehlen, wird es dünn bleiben. Überleben können dabei nur Spezialisten mit festem Kundenstamm, die auch nichts anderes machen. Nicht aber der freie Redakteur und Kameramann oder die TV-Service Butze, die sich mit gelegentlichen Imagefilmen nebenbei ihre finanzielle Unabhängigkeit erhalten und die freien gut bezahlen kann.

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Antwort von Pianist:

Drushba hat geschrieben:
200 Euro scheint mittlerweile so ein Preis zu sein, den auch Fotografen verlangen.
Ist doch ein vernünftiger Stundensatz. Gerade wenn man mit etwas teurerer Technik arbeitet.

Matthias

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Antwort von Darth Schneider:

An Starschine Pictures.
Ok. Dann Ziele ich auf ein iPad Pro ( ich will den blöden Stift)
Gute Idee, mit den zusammen etwas machen. Ich habe mir das auch schon überlegt, war aber zu scheu zu fragen, da ich ja kein Profifilmer mehr bin, du ja glaub schon, Spital Job hin oder her, nach deiner Website zu beurteilen.
Bist du etwa ein Arzt ? Das wäre mal was neues, cooles, ein filmender Doktor.
Du hättest den Alexa Job vieleicht annehmen müssen, so viel anders sind doch die grossen Kameras doch auch nicht, mal abgesehen von den anderen File Formaten, fehlenden Automatik Funktionen. Ich denke die meisten Alexa oder Red Kameramänner haben irgendwann mit der Kiste zum ersten Mal einfach gefilmt, die wenigsten hatten vorher eine Alexa für ein paar Wochen zuhause.
Du filmst ja mit einer C100, wenn das immer noch stimmt ? Das ist doch auch eine Moviecam, einfach nicht so schwer und so teuer.
Wir können ja mal was trinken gehen, wenn du magst ? Ich melde mich dann nächste Woche per e Mail oder rufe dich an. Diese Woche ist schon zugeplant.
Ps ich wohne in Goldach
Danke
Gruss Boris

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Antwort von Frank B.:

Drushba hat geschrieben:
Still ist es auch geworden, weil es so viele Dumper und keine gesetzlichen Regelungen dagegen gibt. Solche Beispiele zerstören die Lebensgrundlage von vernünftig kalkulierenden Filmern:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-298-9629
Einer der ersten Sätze aus dem Link:

"Mein Name ist (...) und ich bin seid dem Abschluss meines Studiums an der SAE Berlin 2011 freiberuflicher Kameramann und Fotograf."

Man spart wahrscheinlich schon an der Rechtschreibung.

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Antwort von Pianist:

"Frank B." hat geschrieben:
Man spart wahrscheinlich schon an der Rechtschreibung.
Tja, manchmal reicht eben schon ein einzelner Buchstabe, um sich ins Abseits zu katapultieren. Ist mir auch sofort aufgefallen. Nenn mich konservativ, aber sowas kann ich echt überhaupt nicht leiden.

Matthias

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Antwort von nachtaktiv:

Drushba hat geschrieben:
Still ist es auch geworden, weil es so viele Dumper und keine gesetzlichen Regelungen dagegen gibt. Solche Beispiele zerstören die Lebensgrundlage von vernünftig kalkulierenden Filmern:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-298-9629
das is n junger mann, der imho recht naiv von der fotografie in den film rein schnuppert. ich denke, bei 200€ wird er in 2018 schnell bei feststellen, daß es sich nicht rechnet. es sei, er produziert echt grütze.
Pianist hat geschrieben:
"Frank B." hat geschrieben:
Man spart wahrscheinlich schon an der Rechtschreibung.
Tja, manchmal reicht eben schon ein einzelner Buchstabe, um sich ins Abseits zu katapultieren. Ist mir auch sofort aufgefallen. Nenn mich konservativ, aber sowas kann ich echt überhaupt nicht leiden.

Matthias
leute, habt ihr das noch nicht mitbekommen? das is jetz standard.

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 62242.html

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Antwort von rush:

nachtaktiv hat geschrieben:
Drushba hat geschrieben:
Still ist es auch geworden, weil es so viele Dumper und keine gesetzlichen Regelungen dagegen gibt. Solche Beispiele zerstören die Lebensgrundlage von vernünftig kalkulierenden Filmern:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-298-9629
das is n junger mann, der imho recht naiv von der fotografie in den film rein schnuppert. ich denke, bei 200€ wird er in 2018 schnell bei feststellen, daß es sich nicht rechnet. es sei, er produziert echt grütze.
Moment mal.. kennt ihr den "jungen Mann" denn? Vielleicht sind die 200€ ja auch pro Stunde?! Glaube ich zwar auch nicht - aber sollten wir hier nicht einen gewissen "Kodex" einhalten ohne jemanden direkt blind zu "dissen" ?
Mit einem geringen Preis in so einer Anzeige macht er sicher viele neugierig und wie "fair" das jetzt anderen gegenüber in Sachen Werbung erscheint mag man als zweifelhaft bezeichnen.
Andererseits: Wenn ich an einem Autohaus vorbeigehe springen mir dort auch immer öfter Preise wie 199€ entgegen... natürlich bekommt man dafür kein komplettes Auto - sondern nur eine Leasing-Rate. Aber statthaft ist es offenbar.

Insofern würde ich sagen: Bevor man dem Herren hier was unterstellt, vllt. erstmal abklären was sich hinter den 200€ VHB wirklich verbirgt. Oder hat das bereits jemand hinterfragt? ;-) Nur so als Gedankenanstoß.

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Antwort von Frank B.:

@rush

Hier gehts gar nicht so sehr darum, jemanden zu dissen, sondern um ein allgemeines und nachvollziehbares Problem des Preiskampfes (nicht nur im Videogeschäft). Es geht darum, dass ein Markt geflutet werden kann mit Leistungserbringern, die dann im Preiskampf stehen und wo dann sehr viele nicht mehr genug verdienen können. In meinen Augen ein allgemeines Problem unserer Gesellschaft. Dazu kommt m.E. noch eine hohe Steuer- und Abgabenlast. Das angeführte Beispiel ist symbolisch genannt worden. Falls es missverstanden wurde, ändert es dennoch nichts an einer allgemeinen Entwicklung. Darum geht es.

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Antwort von Drushba:

rush hat geschrieben:
aber sollten wir hier nicht einen gewissen "Kodex" einhalten ohne jemanden direkt blind zu "dissen" ?
Welchen Kodex? Etwa den, an der sich der Inserent selbst nicht hält?
rush hat geschrieben:
Mit einem geringen Preis in so einer Anzeige macht er sicher viele neugierig und wie "fair" das jetzt anderen gegenüber in Sachen Werbung erscheint mag man als zweifelhaft bezeichnen.
Ein Abmahnanwalt würde dies - diesmal mit Recht! - wohl ebenso betrachten. Solche Inserate schaden einfach allen, die vernünftig kalkulieren müssen, um damit ihr Geld zu verdienen.
rush hat geschrieben:
Andererseits: Wenn ich an einem Autohaus vorbeigehe springen mir dort auch immer öfter Preise wie 199€ entgegen... natürlich bekommt man dafür kein komplettes Auto - sondern nur eine Leasing-Rate. Aber statthaft ist es offenbar.
Du argumentierst selbst: Ein Autokäufer weiß, daß er dafür kein Auto bekommt. Kunden, die auf der Suche nach einem Imagefilmer sind, sehen das oft anders. Mit solchen Inseraten - one click away - werden sie in ihrer Haltung bestärkt, daß das nichts oder kaum was kosten darf.
rush hat geschrieben:
Insofern würde ich sagen: Bevor man dem Herren hier was unterstellt, vllt. erstmal abklären was sich hinter den 200€ VHB wirklich verbirgt. Oder hat das bereits jemand hinterfragt? ;-) Nur so als Gedankenanstoß.
Nur so als Gedankenanstoss: Das Verteidigen von Dumpern setzt das Anerkennen von wirtschaftsmoralischen Regeln voraus, die der Dumper selbst nicht einhält. Dieser Dumper scheint nicht nur unlauter zu kalkulieren oder dies zumindest nach aussen zu demonstrieren, er genügt noch nicht mal der Impressumspflicht, so daß wir nicht wissen, ob er überhaupt eine Umsatzsteuernummer hat und nicht schwarz arbeitet. Ich habe sie und die macht mir mehrere Stunden Arbeit pro Monat. Ich kann also zumindest verlangen, daß andere Filmer sich das auch antun, wenn sie öffentlich inserieren.

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Antwort von rush:

Wer sich von solchen Inseraten persönlich angegriffenen fühlt oder meint das ihm jetzt potentielle Kunden wegbleiben, sollte sich womöglich eher selbst Mal hinterfragen... Denn ganz ehrlich: willst du Kunden, die für 200 Tacken einen Event/Hochzeitsfilm von die verlangen? Ganz sicher nicht - oder spielst du selbst in der Liga?

Ich würde das eher freie MaWi nennen... Der Markt wird es schon regeln... Wer keine Kohle hat springt vllt darauf an - andere Kunden erwarten Qualität und entsprechende Referenzen... Und sollten sich dessen auch bewusst sein. Genau so, wie der Autokäufer weiß keinen Neuwagen für 199 Taler zu bekommen... Und wer einmal beim Fotografen war um Familienfotos für Weihnachten oder auch nur Passbilder zu machen - sollte sich durchaus bewusst sein was eine künstlerische ware Wert ist/kostet.

Das Internet ist riesig... Die Kleinanzeigen der Bucht vermutlich noch harmlos.

Klar kann man sich aufregen oder gar abmahnen... Aber dann kommt der nächste uns Eck oder mit neuem Namen etc... Ist doch alles nichts Neues, oder irritieren Euch solche Anzeigen tatsächlich noch?

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Antwort von Framerate25:

Professionalität - und ja, das kenne ich seit Jahren so!!!! - stellt sich durch eine seriöse Anzeige dar.

Und in professionellen Anzeigen hat ein Preis nichts zu suchen. Bestenfalls der Vermerk:" ...Referenzen....blablabla...treten Sie mit mir gerne in Kontakt und ich erstelle Ihnen ihr persönliches Angebot!"

Aber auch sowas ist schon Gradwanderung.

Die Anzeige des jungen Herren jedenfalls Fishing via "Geiz-ist-geil". Da überhaupt drüber zu diskutieren ob das nun, jemand ihn gefragt hat, Stundenpreis.......echt nicht! Sorry, my 2Cent"s

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Antwort von Drushba:

rush hat geschrieben:
Wer sich von solchen Inseraten persönlich angegriffenen fühlt oder meint das ihm jetzt potentielle Kunden wegbleiben, sollte sich womöglich eher selbst Mal hinterfragen...
Bist Du etwa selbst am Dumpen? ;-)

Ich gehe mal davon aus, daß der Bereich noch einige Zeit mehr oder weniger funktionieren wird, bevor er gänzlich kracht. Daher lieber früher als später den Exit wagen. Ich mach nur noch Dinge, die sich mit Filmförderung bewerkstelligen lassen. Und ansonsten alles ausser Makler ;-)

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Antwort von domain:

Kameramann ist offenbar eine überwiegend handwerkliche Fertigkeit geworden, die sehr wohl erworben werden kann, genauso wie eine knifflige Schwalbenschwanzverbindung bei einem Tischler.
Aber ich habe selbst miterlebt, wie ein Bekannter ohne jegliche Ausbildung, also als Autodidakt seinen erfolgreichen Weg gegangen ist.
Was hat ihn nun von einem guten Handwerker unterschieden, der er ohnehin war?
Er war kreativ, hatte Phantasie und ein offenbar angeborenes Feeling für ungewöhnliche Bildgestaltungen.
Das hat immer wieder überrascht und ihn in künstlerische Bereiche vordringen lassen.
So jemand wird sich immer durchsetzen können und keine Probleme haben.
Aber davon gibt es nicht viele und schon gar nicht unter den Massen von IMM-Anwärtern.

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Antwort von Mantas:

Drushba hat geschrieben:
Still ist es auch geworden, weil es so viele Dumper und keine gesetzlichen Regelungen dagegen gibt. Solche Beispiele zerstören die Lebensgrundlage von vernünftig kalkulierenden Filmern:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-298-9629
....
ui, der Mann muss dringend sein Reel aktualisieren.

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Antwort von Starshine Pictures:

@Boris
Ja melde dich mal! Wohne mittlerweile in Mörschwil. Würd mich freuen mal jemanden ausm Forum persönlich kennen zu lernen. Und nein, bin kein Dr., „nur“ Krankenpfleger. ;-)

Gruss, Stephan

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Antwort von Jott:

Das Showreel sieht doch auch nach 200 Euro aus. Wer zahlt überhaupt Geld für so was? Kein Grund zur Aufregung ...

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Antwort von Drushba:

Jott hat geschrieben:
Das Showreel sieht doch auch nach 200 Euro aus. Wer zahlt überhaupt Geld für so was? Kein Grund zur Aufregung ...
Stimmt. Manchmal lohnt es sich, 50 Euro draufzulegen. Dafür werden die Leute immer schön bildmittig gefilmt: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 5-298-3376
;-)

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Antwort von Jott:

Beängstigend ist der SAE-Hinweis. Was lernen die da? Bettelanzeigen mit Schreibfehlern auf Ebay zu verfassen? Lachen oder weinen, ich kann mich nicht entscheiden.

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Antwort von Frank B.:

domain hat geschrieben:
Kameramann ist offenbar eine überwiegend handwerkliche Fertigkeit geworden, die sehr wohl erworben werden kann, genauso wie eine knifflige Schwalbenschwanzverbindung bei einem Tischler.
Aber ich habe selbst miterlebt, wie ein Bekannter ohne jegliche Ausbildung, also als Autodidakt seinen erfolgreichen Weg gegangen ist.
Was hat ihn nun von einem guten Handwerker unterschieden, der er ohnehin war?
Er war kreativ, hatte Phantasie und ein offenbar angeborenes Feeling für ungewöhnliche Bildgestaltungen.
Das hat immer wieder überrascht und ihn in künstlerische Bereiche vordringen lassen.
So jemand wird sich immer durchsetzen können und keine Probleme haben.
Aber davon gibt es nicht viele und schon gar nicht unter den Massen von IMM-Anwärtern.
Es gibt offensichtlich einen Unterschied zwischen Beruf und Berufung. Ich bin der Meinung, dass man sich irgendwann in seinem Leben zu etwas hingezogen fühlt, wo man sich selbst wieder findet und verwirklichen kann. Es ist sicherlich kein Fehler, sein Brot mit einem guten Beruf zu verdienen und dann zusätzlich seiner Berufung nachzugehen. Manchmal gelingt es dann auch nochmal, seine Berufung zum Beruf zu machen. Manchmal ist das gut, manchmal geht aber auch viel verloren von dem, was einem vorher wertvoll war.
Ich bin eigentlich gern Hobbyfilmer und bin einerseits froh, dass ich mich damit nicht auf einem Markt durchsetzen muss, andererseits fehlen mir natürlich dadurch auch einige handwerklichen Fähigkeiten, die eine solide Ausbildung vermittelt.

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Antwort von rush:

Nö bin ich nicht @Drushba... ;-)

Fand es nur etwas "schwach" sich hier x-beliebige Inserate rauszupicken um diese dann als stellvertretend für einen möglichen Negativ-Trend hinzudeuteln.

Es gab solche Anzeigen auch schon vor 5 Jahren - und das nicht nur in der Bewegtbildbranche. Und es wird diese Art von Inseraten gewiss auch noch in 10 Jahrne geben... aber die sind doch nicht annähernd das eigentliche Problem.

Das sich der Bewegtbildbereich stark verändert hat doch sehr viel tiefgeündigere Probleme... die Systeme verändern sich, wie wir TV und bewgete Bilder konsumieren verändert sich, die technischen Möglichkeiten wie wir heute bewegte Bilder erfassen können verändert sich dramatisch und natürlich auch die Flut an Menschen die sich mit der Thematik befassen (wollen).

Ein guter Handwerker hat heute wahrscheinlich bessere Chancen am Markt zu bestehen als ein Freelancer-Kameramann der sich schlecht verkaufen kann und/oder zudem eher durchschnittlich begabt ist.

Der technologische Fortschritt ist enorm - Speicher schnell und in großen Mnegen verfügbar. Der Hobbyist oder Kleinunternhemer der ständig nach 10bit oder gar RAW schreit - und es teilweise für wenig Geld bekommt freut sich 'nen Wolf. Ob er damit aber tatsächlich umzugehen weiß steht auf einem ganz anderen Blatt. Und da liegt eher die Gefahr... vom technologischen fortschritt überholt zu werden.

Auf der anderen Seite der Fahnenstange sieht man aber wie wichtig enormes Fachwissen heute noch ist und sich wieder einmal die Berufsbilder immer weiter verschieben - getreu dem Motto: We fix it in the Post, oder anders: Die Kulisse muss nur noch zwei Etagen haben, den Rest bauen wir am Rechner oben drauf.

Wer sich von solchen "lowcost" Inseraten gestört fühlt oder gar Angst vor "Dumping" verspürt - hat meiner Meinung nach den Film nicht verstanden und sollte sich lieber auf seine eigenen Fähigkeiten zurückbesinnen anstatt sich da rumzuärgern.

Denn wie Framerate25 ja selbst sagt: Professionalität zeichnet sich durch Professionalität aus. Muss man da noch soviel zu dieser Art von Inseraten sagen? Eigentlich doch nicht. Sie kommen - und gehen.

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Antwort von nic:

Durch die große Menge an schlechten, billigen Firmenvideos kann man sich doch gerade erst abheben und hat immer Beispiele parat wie man es eben nicht machen sollte... ;)

Aber im Ernst: Ich sehe da kein Problem. Es gibt genug Auftraggeber da draußen, die für gute Qualität gut bezahlen. Es dauert natürlich ein paar Jahre bis genug Kontakte da sind, damit auch wirklich immer etwas zu tun ist, hat man aber diese kritische Masse erreicht und bleibt immer zuverlässig, anständig und arbeitet gut, dann kann man von der Filmerei auch gut leben. Zuverlässigkeit ist wohl das Wichtigste, wenn man "erfolgreich" sein will. Termine verpassen, Deadlines nicht einhalten, falsche Versprechungen machen, Absprachen missachten - sowas geht eben gar nicht - aber das kommt viel häufiger vor als man ich mir früher vorstellen konnte. Passiert uns auch ab und an mit Freelancern und Subunternehmern, danach gibt es keine Aufträge mehr. Zuverlässige, solide Handwerker sind in der breiten Masse erfolgreicher als sprunghafte Ausnahmekönner.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Sehe ich genauso!
Wer aber wie oben auf Auftraggeber baut die einem quasi nur 450€ Jobs vermitteln,
der braucht sich natürlich nicht wundern wenn es finanziell zwackt.
Oft haben es aber genauso solche die für Anstalten arbeiten besonders schwer,
weil sie oft nicht in der Lage sind wie auf dem freien Markt für Direktkunden zu arbeiten, weil denen die ganze Struktur fehlt.

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Antwort von Drushba:

Es ist halt immer die Frage, warum man eigentlich filmt. Wenn es nur ums Geld verdienen geht, ist Filmen wirklich der blödeste Bereich, den man sich aussuchen kann, allenfalls getoppt durch Altenpflege oder provinzialrömische Archäologie. Wer hingegen seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen im Kino entwickelt und dabei bleiben möchte, muß viel aushalten und kann als Freier kaum überleben, vom Aufbau einer Altersvorsorge ganz zu schweigen.

Natürlich gibt es in jedem Bereich Spitzenleute, die gut sind und die sich vor Aufträgen nicht retten können. Im Bereich Kinokamera dürften das europaweit sicher mehr als 100 Leute sein, eine ähnliche Zahl trifft bestimmt auch auf Hollywood zu. Dennoch benötigt es Jahre am Set, eine parallel dazu verlaufende Ausbildung an einer renommierten Filmhochschule, sowie viele Kurzfilme und gute Kontakte, um zum ersten Spielfilmauftrag zu kommen. Wenn man es schafft, auch nach dem obligatorischen kleinen Fernsehspiel und zwei, drei No-Budget Produktionen immer noch gebucht zu werden, dann ist das erstmal ok. Aus meinem Jahrgang in der Parallelklasse Kamera (ich hab nicht Kamera studiert) hat das exakt ein Mädel geschafft - und dazu noch in den USA. Wow, kann man da nur sagen.

Alle anderen versuchen sich jahrelang in Werbe- Dok- und Imagefilmen, selbst wenn sie einen Abschlussfilm, sowie ein oder zwei Spielfilme vorzuweisen haben. Zudem: Alle deutschen Filmhochschulen zusammen spucken jedes Jahr etwa 100 neue Talente im Bereich Kamera aus, die mit ganz Europa konkurrieren. Im Zeitraum von zehn Jahren sind das über 1000, die auf den Markt drängen und mindestens noch mal soviele aus Ost- und Westeuropa. Alles gut ausgebildete, hoch talentierte Leute, von denen die allermeisten trotzdem im Bereich Budget-Imagefilm oder EB landen.

Klar, wer als Kameraabgänger seine eigene Butze gründet, dazu noch ein paar Producer- oder BWL-Kurse belegt und gut im Kundenfang ist, der wird überleben. Alle anderen sind von Dumpingpreisen bedroht, zumal in der Altersgruppe der 16-22 jährigen gefühlt alle eine GH4 und einen Onkel haben, der eine Firma hat, die den ersten Auftrag erteilt. Qualitätsbewusste Kunden sind rar gesäht, qualitätsbewußte 20-jährige mit GH4 gibt es dagegen wie Sand am Meer. Die Preise im High-Budget Bereich sind im feien Fall. Messefilme der Stuttgarter Autohersteller haben vor fünf Jahren noch um die 100-200K Budget gehabt, heute im Schnitt nur noch 30000. Das ist die Summe wohlgemerkt, welche die Agentur erhält. Die Produktionsbutze, die dafür den Film erstellt, erhält entsprechend weniger. Und warum wohl? Weil viele Anfragen von Leuten mit einer 5d Mark II gekommen sind, die toll gesliderte Filmchen vorzuweisen haben und so gut wie keinen Lohn erhalten wollten.

Alle anderen Handwerksberufe oder auch freie Berufe wie Ärzte und Rechtsanwälte haben das seit Jahrhunderten vorgemacht und Kammern etc. gegründet und für gesetzliche Gebührenordnungen gesorgt. Hier wird sehr darauf geachtet, daß es keine ruinöse Preisgestaltung, dafür aber ein hohes Maß an Qualität in der Ausbildung gibt. Und auch wenn jeder zweite Kunde im Baumarkt ein Hobbyschreiner ist - eine eigene Werkstatt dürfen diese Hobbyisten eben nicht gründen und Dumpingpreise schon mal gar nicht verlangen.

Ich gehe deshalb einen Schritt weiter: Filmer, die sich selbstständig machen wollen, brauchen ebenso einen Kammerzwang und Regeln wie alle anderen freien Berufe. Das würde die Preise halten und allen das Überleben sichern - nicht nur denen mit eigener Butze, sondern auch den angeheuerten Freien. Etwas weniger FDP ist in echt eben auch etwas mehr an Lebensqualität. Arbeit gibts genug - die bisherigen Dumping-Hobbyisten können dann immer noch als Gehilfen angeheuert werden und bei besserem Lohn auf höherem Niveau ihr Handwerk bei Profis lernen... ;-)

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Antwort von j.t.jefferson:

Drushba hat geschrieben:
...Alle anderen Handwerksberufe oder auch freie Berufe wie Ärzte und Rechtsanwälte haben das seit Jahrhunderten vorgemacht und Kammern etc. gegründet und für gesetzliche Gebührenordnungen gesorgt. Hier wird sehr darauf geachtet, daß es keine ruinöse Preisgestaltung, dafür aber ein hohes Maß an Qualität in der Ausbildung gibt. Und auch wenn jeder zweite Kunde im Baumarkt ein Hobbyschreiner ist - eine eigene Werkstatt dürfen diese Hobbyisten eben nicht gründen und Dumpingpreise schon mal gar nicht verlangen.

Ich gehe deshalb einen Schritt weiter: Filmer, die sich selbstständig machen wollen, brauchen ebenso einen Kammerzwang und Regeln wie alle anderen freien Berufe. Das würde die Preise halten und allen das Überleben sichern - nicht nur denen mit eigener Butze, sondern auch den angeheuerten Freien. Etwas weniger FDP ist in echt eben auch etwas mehr an Lebensqualität. Arbeit gibts genug - die bisherigen Dumping-Hobbyisten können dann immer noch als Gehilfen angeheuert werden und bei besserem Lohn auf höherem Niveau ihr Handwerk bei Profis lernen... ;-)
danke---das würde ich auch unterstützen.

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Antwort von Darth Schneider:

An Drushba.
Schön geschrieben, und du hast recht.
Ich persönlich denke:
Eine Filmemacher Kammer mit geregelten Preisen und Löhnen wird es niemals geben so lange wir Alle leben.
Das ist einer der Nachteile der freien Marktwirtschaft und unserer mehr oder weniger wirtschaftsgesteuerten Politik.
Die Medien: egal ob altmodische Bücher, oder modernes Internet, Film, Tv, Doku, Reportage, Kunst, Print, Musik, Tanz und Ballet oder Comics und auch Theater, sind zu flexibel für eine Kammer mit Gebürenverordungen.
Nichts für ungut, aber da können wir nur weiter träumen.
Die rücksichtslosen Haie, und die wenigen Menschen weltweit, die Glück haben verdienen wie hohl, die anderen Milliarden Menschen arbeiten hart, oder/ und die meisten davon haben fast nichts.
In Zukunft scheint es eher abwärts zu gehen in dieser Hinsicht, es gibt immer mehr Druck.
Die Reichen haben genug Geld, sie wollen, wie schon immer, mehr Macht, das ist schlecht für die meisten Menschen, weltweit.
Unter anderem halt auch für die Kunst und die Medien und somit auch für uns.
Das heisst die Budgeds werden sicher eher höher aber die Löhne eher tiefer, weil die Preise immer mehr gedrückt werden, weil, es immer mehr Leute geben wird, die halt ums überleben kämpfen müssen, und auch zufrieden sein werden mit viel weniger als wir.....und womöglich dieselbe Qualtät liefern.....
Good Night..schlaft schön.
Gruss Boris

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Antwort von dienstag_01:

Es gibt auch andere Bereiche mit klar geregelten Gebührensätzen. Da heisst es dann, arbeite für den halben Satz. Eigentlich einfach ;)

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