Frage von BamaFreeBird:Hallo,
ich bin Forenneuling und auch im Thema Nachbearbeitung von Videomaterial nicht unbedingt bewandert.
Ich habe folgendes Problem:
Ich bin gerade aus einen USA-Urlaub zurückgekehrt, wo mir am zweiten Tag mein Panasonic Camcorder kaputt gegangen ist. Es handelt sich um ein Modell mit Mini-DV Kassetten, von denen ich einige im Reisegepäck hatte. Daher habe ich mich entschlossen, mir vor Ort einen neuen Camcorder zu kaufen, der ebenfalls Mini-DV Kassetten benutzt. Meine Wahl fiel auf einen Sony DCR-HC52, der auch relativ preisgünstig war. Jetzt verfüge ich über Bildmaterial, welches mit meinem Alten Panasonic Camcorder in PAL-Norm vorhanden ist, sowie über Bildmaterial des neuen Camcorders in NTSC-Format. Ich habe gestern nach Rückkehr den neuen Camcorder gleich an meinen Fernseher (der beide Formate darstellen kann) angeschlossen, und musste feststellen, dass das NTSC-Material qualitätsmäßig nicht an das PAL-Material heranreicht. Nachdem ich das Originalmaterial am PC bearbeiten werde, um es auf DVD zu brennen (hierzu verwende ich MAGIC-Software) stellt sich mir die Frage, wie ich diesen Mix aus unterschiedlichen Originalformaten hinbekomme, und ob ich überhaupt eine Chance habe, das NTSC-Material auf PAL-Qualität hinzubekommen.
Ich bin mir sicher, dass es über Software Möglichkeiten der Konvertierung der Formate gibt. Ich frage mich nur, an welcher Stelle des Prozesses ich diese Konvertierung durchführen muss - beim Aufnehmen des Originalmaterials auf Festplatte - oder nach dem Videoschnitt vor Erzeugung der DVD - oder wann ?
Wäre nett, wenn mir hier jemand einen Rat geben könnte, den ich (wie gesagt relativer Laie) auch umsetzen kann.
Vielen Dank im Voraus.
Antwort von beiti:
Ich nehme an, daß Du beide Quellen in einem Film zusammenschneiden mußt. Wenn der fertige Film in PAL sein soll, mußt Du also vor dem Schnitt das NTSC-Material nach PAL konvertieren. Die Qualität wird dadurch natürlich nicht besser (eher noch schlechter; zumindest wird es etwas ruckeln), aber Dir bleibt ja nichts Anderes übrig.
Die softwaremäßige Normwandlung ist auf jeden Fall ein Render-Vorgang, der Zeit braucht. Selbst auf einem aktuellen Rechner wird das nicht in Echtzeit gehen, d. h. Normwandeln direkt beim Einspielen wird nicht klappen.
Das heißt also für die Reihenfolge:
1) NTSC-Material einspielen
2) Material von NTSC nach PAL umwandeln
3) NTSC-Original kann von der Festplatte gelöscht werden
4) PAL-Originalmaterial einspielen
5) Aus dem Gesamtmaterial Film schneiden
Für die Normwandlung gibt es verschiedene Software-Lösungen. Es wurde hier sogar mal eine Freeware-Methode auf Basis von VirtualDub vorgestellt, die recht gute Ergebnisse bringt:
viewtopic.php?t=59962
Antwort von Quadruplex:
Meines Wissens geht das mit Magix noch einfacher - wenn man ein PAL-DV-Projekt anlegt, prügelt das alles, was mit anderer Quellauflösung/-bildwiederholfrequenz vorliegt, automatisch ins Zielformat - Versuch macht kluch...
Ablauf wäre also: PAL- und NTSC-Material getrennt auf Platte überspielen, dann in Magix PAL-Projekt anlegen.
Antwort von Markus:
Ich habe gestern nach Rückkehr den neuen Camcorder gleich an meinen Fernseher (der beide Formate darstellen kann) angeschlossen, und musste feststellen, dass das NTSC-Material qualitätsmäßig nicht an das PAL-Material heranreicht.
Das liegt in unterschiedlichen Auflösungen begründet: PAL liefert 720×576 Pixel, NTSC nur 720×480. Der Unterschied ist je nach Camcorder mehr oder minder offensichtlich.
...ob ich überhaupt eine Chance habe, das NTSC-Material auf PAL-Qualität hinzubekommen.
Das kommt u.a. auf die Werkzeuge an.
Das NTSC-Material lässt sich zumindest deutlich optimieren, wenn Du vor Investitionen nicht zurückschreckst. Ein empfehlenswertes After Effects Plug-in wäre
Topaz Enhance. Das rechnet zwar einige Zeit, doch mit optimal angepassten Einstellungen lässt sich damit etwas anfangen. Benötigt werden also After Effects (gebraucht nicht sooo teuer + einige (einige!) Einarbeitungszeit + obiges Plug-in, ggf. auch nur die kostenlose Testversion).
Die Nutzung von AE hätte in diesem Zusammenhang noch einen weiteren Vorteil: Wenn es die NTSC-Aufnahmen inhaltlich zulassen, könnte man die Frameratenkonvertierung durch ein sogenanntes PAL-Slowdown lösen. Dadurch müssten nicht mehr 30 (genauer: 29,97) Bilder pro Sekunde auf nunmehr 25 neu verteilt werden, sondern es wird der Originalfilm einfach weniger schnell abgespielt, so dass sich die 25 fps automatisch und ohne verlustbehaftete Umrechnung ergeben.
Dadurch würde sich die NTSC-PAL-Wandlung auf die Bildgröße beschränken, was die Sache wesentlich vereinfacht und qualitativ auch besser aussieht.