Frage von indy:Tag zusammen,
ich hab ein kleines Kompressionsrätsel. Ich habe mit meiner Canon XH A1 zwei Clips, gleiche Länge und auch Motive/Audio, einmal in HDV und einmal in DV (4:3) gedreht. Alles in die jeweilige passende Spur bei Final Cut Express gepackt und dann mit FCE komprimiert, also Quicktime Komprimierung (H.264 Codec, 480*270 für HDV, 320*240 für DV, restliche Einstellungen gleich). Das komische, der Film mit DV als Ausgangsmaterial ist von der Dateigrösse mehr als doppelt so gross wie derjenige der HDV als Ursprung hatte. Ich hab das auch schon mit anderen Codecs probiert (z.B. Sorensen), aber immer das gleiche. mein "kleines" 320*240 Filmchen ist immer mehr als doppelt so gross in Sachen Mbyte. Bin etwas verwirrt. Wie kann das sein? Oder ist das wieder ein Fall von anfängerhaftem Denkfehler;-)
gruss
matthias
Antwort von tommyb:
Und der Ton wurde auch komprimiert oder von original Clip übernommen?
Antwort von joerg-emil:
....ein wirklich interessanter Effekt. ...
Ich kann mir das mit meinem gefährlichen Halbwissen vielleicht so erklären. HD ist bereits ein komprimiertes Format und benötigt auf dem DV-Band nicht mehr Speicherbedarf als DV (also rund 12 GB pro Stunde). Gehen wir mal davon aus, das beide Rohfilme 10 GB Speicherplatz belegen.
Im folgenden betrachte ich erstmal nur die Reduzierung der Auflösung:
Wird nun die Auflösung des HD Films von 1440x1080 (1.555 MP) auf 480x270 (129 MP) reduziert, mindert sich die Datenmenge um ca. 92%. Die HD-Datei wäre somit ca. 0,8 GB groß.
Reduziert man die Auflösung des DV Films von 768x576 (442 MP) auf 320x240 (77 MP) mindert sich die Datenmenge nur um ca. 83%. Die DV-Datei wäre dann noch 1,7 GB groß.
Jetzt kommen natürlich noch die weiteren Komprimierungsverfahren zum Einsatz, aber die reine Ausgangsdatenmenge ist bei dem DV-Material höher.
....oder unterliege ich jetzt einem Denkfehler....
Gruß vom Rhein
Jörg-Emil
Antwort von tommyb:
@joerg-emil
DV und HDV nutzen unterschiedliche Kompressionsalgorithmen, d.h. der Vergleich kann so nicht gemacht werden.
DV = Intraframe, jedes Bild wird einzeln gespeichert
HDV = Interframe, mehrere Bilder werden zu einer Group of Pictures zusammengefasst
Diese Punkte aber können problematisch sein:
- Bitrate bei den Codecs nicht identisch (DV hat mehr)
- Video wurde nicht deinterlaced
das HDV Video hat feinere Interlace-Linien die beim runterskalieren komplett verschwinden ohne viele Artefakte zu hinterlassen. Das DV-Video jedoch wird um etwas mehr als die hälfte verkleinert wobei nicht so viele Interlace-Linien entfernt werden.
- Ton wurde nicht komprimiert oder vom Original übernommen
DV speichert Ton unkomprimiert mit 1536 kbit/s, HDV macht jedoch 384 kbit/s (laut Wiki). Wenn der Ton nun unverändert übernommen wird, wird die DV Datei natürlich größer
Antwort von indy:
also den Ton habe ich komprimiert (MPEG 4 - AAC) und habe das Ganze auch mal mit interlace/deinterlace probiert. Das 320er file ist in allen Fällen immer noch bedeutend größer...
Antwort von Daigoro:
Wenn die videos die selbe Laufzeit haben, aber einer doppelt so gross ist, hat der auch ne doppelt so hohe Datenrate, also koennen nicht alle Einstellungen gleich sein.
Irgendwo hast du ein 'automatik', 'optimal' oder 'variable datenrate' Haekchen an, das macht was es will.