Frage von KarloSaschko:Hallo zusammen.
Ich hab hier leider nichts gefunden, was schonmal besprochen wurde.
Ich habe eine DVX100 zusammen mit einem NTG-1 und einer G3 Sennheiser Funkstrecke.
Ich mache in letzter Zeit die Erfahrung, daß ich, wenn ich in einem Auto oder auf einem Boot (mit laufendem Motor) drehe ein ständig von Knacksern begleitetes Tonsignal erhalte.
Weiß da vielleicht jemand Abhilfe?
Natürlich würde mich auch interessieren, woher das kommt?
Schlechte Kabel?
Würde mich sehr über Antworten freuen und hoffe, daß ich nicht einen schon bestehendes Thema zu dieser Problematik übersehen habe.
Wenn ich welche übersehen habe, bin ich auch für Verweise darauf dankbar.
Besten Gruß in die Runde und danke schon mal.
Sascha
Antwort von hofnarr:
ich nehme an, du belegst eine tonspur mit dem ntg-1 und die andere mit der ew112 funkstrecke. welche spur wird gestört?
Antwort von KarloSaschko:
Hallo.
Danke erst mal für's Interesse an meinem Problem.
Richtig. Spur 1 NTG / Spur 2 Funkstrecke.
Seltsamerweise treten die Knackser auf beiden Spuren an jeweils unterschiedlichen Stellen auf.
Also wenn's auf der Einser knackst, knackst es nicht zwingend auf der anderen Spur.
Letzte Situation war in einem Cabrio: Ein Lavelliermicro und das NTG auf der Kamera.
Der Levelmeter zeigt mir da auch keine Übersteuerung an. Die kommen ganz willkürlich.
Die Knackser sind typische Spitzen in der Waveform, wenn ich es in Logic öffne.
Bitte Bescheidgeben, wenn die Info nicht stichhaltig genug ist.
Antwort von Numquam:
Selbiges Phänomen hatte ich auch mit der Funkstrecke...allerdings war es damals bei uns der Klinken-Anschluß der nicht richtig befestigt war. Die Kontakte können sich mit der Zeit lockern und führen dann zum Knacken.
Eventuell solltest Du da einmal ansetzen !
Greetz
Antwort von KarloSaschko:
Hey Numquam.
Danke Dir für den Tip.
Das Problem tritt jedoch tatsächlich nur in Fahrzeugen auf. Wie eben Auto, oder Boot.
Die XLR und Klinkenverbindungen hab ich auch schon mal gecheckt, aber da ließ nichts darauf schließen, daß eine "schwache Kontaktstelle" die Ursache ist.
Ich vermute ja fast, daß es (haut mich nicht, falls es vollkommener Schwachsinn is'.) mit der Motorelektrik zu tun hat. Evtl. der Zündung. Vielleicht spielen da bestimmt Frequenzen eine Rolle. Aber diese These is "Stochern im Nebel".
Ich bin mal über ein MiKro gestolpert (ich glaube Sennheiser) wo es hieß, das es gegen Störungen abgeschirmt sei. War ein Grenzflächenmic.
Jetzt frag ich mich, ob es da evtl. (wenn's denn damit zusammenhängt) sowas wie eine kleine Box gibt, welche man zwischenschalten könnte, ohne gleich ein mobiles Tonstudio einpacken zu müssen.
Wie gesagt. Ich hab keine Ahnung. Deswegen der geistige Eiertanz hier.
Grüazi
Sascha
Antwort von carstenkurz:
Klassisches EMV Problem. Wer früher mal terrestrisches Fernsehen geschaut hat während Mutti in der Küche den Mixer bediente, der kennt das noch.
Ich fürchte, das ist nicht so einfach in den Griff zu kriegen. Solche Sachen können schon auf der Funkstrecke auftreten, oder auch erst im Eingang des Aufzeichnungsgerätes. Man kann zusätzliche Schirmungen zur Fahrzeugmasse versuchen, aber das kann eine frustrierende Serie erfolgloser Versuche werden. Durch systematisches Probieren kann man aber eventuell die Stelle isolieren, wo die Störsignale maßgeblich durchkommen - Verbindungsteile auftrennen, testweise durch andere Gerätetypen ersetzen, etc. Wenn man Pech hat, ist es aber die Kamera.
- Carsten
Antwort von KarloSaschko:
Hey Carsten.
Mit dem Muttis "Mixer-Beispiel" is' bei mir der Groschen gefallen. Danke!
EMV. Jetzt kenn ich endlich die Bezeichnung dieses Phänomens.
Hab auch grad bei Wikipedia nachgelesen:
Elektromagnetische Verträglichkeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromag ... 4glichkeit
Mal davon abgesehen, daß ich nur die Hälfte wirklich verstehe, klingt das alles danach das nicht mit einem Kniff in den Griff kriegen zu können.
- Tritt dieses Problem dann generell in Fahrzeugen, bzw. in der Nähe von Motoren auf?
- Bei Fahrszenen im Fahrzeuginnern werden dann EMV-unempfindliche Funkstrecken benutzt?
- Gibts da ein Gütesiegel auf Mikros EMV-Unempfindlich?
Aber so, wie Du das geschildert hast, gibt's da ja n Haufen mögliche Ursachen.
Antwort von hofnarr:
eine unzureichend oder gar nicht entstörte konventionelle zündanlage kann "prasselnde" oder "knatternde" störgeräusche erzeugen. diese würden sich aber in abhängigkeit von der motordrehzahl verändern. sowas findet man gelegentlich noch in klassischen motorsportfahrzeugen, eventuell auch bei bootsmotoren.
falls verfügbar, kannst du versuchsweise passende klappferrite in steckernähe an alle zur kamera führenden kabel klipsen. manchmal bringt das eine verbesserung.
Antwort von KarloSaschko:
Das is interessant.
Das Boot ist ein Segelboot mit Dieselmotor.
Das Auto war ein Porsche Boxter.
Und: Ich hatte tatsächlich das Gefühl, daß sich die Knackser mit in Zusammenhang mit der Drehzahl von der Häufigkeit verändert haben und teilweise zu einem Prasseln verändert haben.
Vielleicht sollte ich zu "Knacksern" auch "Knistern" sagen. Einfach ein hochfrequenter Ausschlag. In der Waveform sehen die aus wie feine Nadelstriche.
Klappferrite. Das sind die Dinger, die ab und an auch an USB-Kabeln etc dran sind, oder?
Sowas sollte es doch im Elektronikfachhandel geben.
Also ein Versuch wär's wert.
Sensationeller Tip!
Antwort von carstenkurz:
Wenn Du Zugriff auf eines der Fahrzeuge hast, die regelmäßig Ärger machen, muss man halt mal systematisch probieren. Ich nehme mal grundsätzlich an, dass Du üblicherweise bei solchen Aufnahmen keine elektrische Verbindung zum Bordnetz hast, also Kamera, etc. nicht aus dem Fahrzeugstrom betreibst?
Offenen XLR-Stecker/offenes Kabel 1-2m an die Kamera stecken, normale Eingangs- und Pegelwahl, und dann mal testen, ob auch ohne angeschlossene Quellen solche Störungen auf die Aufnahmen gelangen. Dann kann man sich eventuell weitertasten. Die symmetrische Übertragung über XLR ist normalerweise auch gegen sowas weitgehend immun, aber nicht grundsätzlich sind die Geräte oder alle Verbindungen durchgängig symmetrisch. Notfalls mal andere Mikros ausprobieren, z.B. testweise mal ein dynamisches.
Das Problem können auch die absoluten Profis haben. Pech, Zufall...
Das ist ja nur eine Möglichkeit von vielen, die eine Aufnahme versauen können. Da wird dann halt ggfs. entschieden, nachzusynchronisieren.
- Carsten
Antwort von carstenkurz:
Den Ferriten gebe ich nicht viele Chancen, aber probieren kann man es. Eventuell bringen auch zusätzliche Übertrager was. Nicht wegen der weiteren Symmetrierung, sondern weil die in der Regel auch eine Filterwirkung haben. Kann man auch anders realisieren, aber möglichst nah an die Kamera ran mit sowas ist vergleichsweise geringer Aufwand. Mit möglichst hohen Pegeln rein in die Kamera ist eine weitere Option, zumindest beim Sennheiser Empfänger.
- Carsten
Antwort von hofnarr:
hmmm... ein bootsdiesel kommt als selbstzünder ohne zündanlage aus und ein boxter sollte als modernes fahrzeug auch nicht übermässig stören. kannst du ein hörbeispiel der störgeräusche irgendwo hochladen?
klappferrite gibts im elektronikbauteilehandel bei den üblichen verdächtigen.
Antwort von TomStg:
Lassen wir mal den ganzen "EMV"-Käse beiseite. Denn die Nummer mit den Störungen aus Muttis Mixer oder Staubsauger gibt es heute nicht mehr - schon gar nicht bei Autos.
Ich gehe davon aus, dass bei Dir jede Tonverbindung per XLR erfolgt. Wahrscheinlich ist eine oder sind beide Deiner Kabelstrecken nicht durchgängig symmetrisch geschaltet. Und daher nicht störungssicher. Entweder waren sie es nie, weil sie trotz XLR-Verbindungen asymmetrisch geschaltet sind oder oder sie wurden es durch beschädigte Kabel und/oder Stecker.
Probier erst die Funktstrecke ohne jeden anderen Anschluss aus und dann das Richtmikro alleine.
Grüsse
Tom
Antwort von KarloSaschko:
Eye, sir.
Du hattest ja schon in Deiner vorigen Antwort erwähnt, daß es ein mühsames und auch frustrierendes Unterfangen sein kann, die Quelle ausfindig zu machen. Aber das scheint mir ein sinnvolles Vorgehen. Sowohl mit dem Kabel als auch das Ausprobieren eines dynamischen Micros. Da is halt dann nur der Pegel immer so dünn.
Egal.
Ich weiß, mit was für einem Problem ich es zu tun habe und das ist schon mal ein wirklicher Erfolg für mich.
Is halt auch doof, daß man das erst immer beim Importieren merkt.
Antwort von TomStg:
Mit Verlaub: man bemerkt es sofort schon bei der Probeaussteuerung, wenn man dabei einen ordentlichen Kopfhörer benutzt - was ja auch Standard ist, wenn man externen Ton aufzeichnet.
Tom
Antwort von Numquam:
Eye, sir.
Du hattest ja schon in Deiner vorigen Antwort erwähnt, daß es ein mühsames und auch frustrierendes Unterfangen sein kann, die Quelle ausfindig zu machen. Aber das scheint mir ein sinnvolles Vorgehen. Sowohl mit dem Kabel als auch das Ausprobieren eines dynamischen Micros. Da is halt dann nur der Pegel immer so dünn.
Egal.
Ich weiß, mit was für einem Problem ich es zu tun habe und das ist schon mal ein wirklicher Erfolg für mich.
Is halt auch doof, daß man das erst immer beim Importieren merkt.
Wenn DU deinen Ton abgehört hättest, hättest Du es bereits bei der Aufnahme mitbekommen ;-) Trotz allem würde ich nochmal die Verbindung von Buchse zu Kabel checken....
Greetz
Antwort von carstenkurz:
Auch wenn die Eingänge nicht symmetrisch beschaltet sind (was beim Anschluss des NTGs nicht sehr wahrscheinlich ist), müssen diese Störungen irgendwo herkommen. Zündanlagen können ein Grund sein, aber genauso sind auch Lichtmaschinen etc. eine Möglichkeit, sonstige Bordelektrik, etc. Bootsmotore haben auch oft einen einfachen Generator eingebaut. Ausserdem schrieb er ja nun auch, dass die Probleme nur in diesen Fahrzeugen auftreten. Von alleine fratzelt auch eine unsymmetrische Audioleitung nicht.
- Carsten
Antwort von KarloSaschko:
Hallo.
Da bin ich wieder.
Hab mir mal eben beim Italiener ne Pizza EMV mit Käse geordert. :)
- Jep: Kopfhörer war nix besonderes. Ganz normale Knopf-Walkman Kopfhörer. Dann nehm ich das nächste Mal "gscheide" Welche her. Ich hätt schwören können, daß das Knacksen nicht bei der Aufnahme zu hören ist ... is aber eigentlich Unsinn. Seh ich ein.
- Jep: Beides XLR. Ich werd die Kabel und die Verbindungen bei der nächsten Gelegenheit zu so einer Situation checken. Auch mal Funkstrecke weg, dyn. Mikro ran, nur NTG ... alle Varianten halt. Dazu nehm ich dann auch meinen geschlossenen Sennheiser mit und hör dann mal vernünftig hin.
Und: Ein dickes Dankeschön, Leute! Diese Tips sind allesamt extrem hilfreich mit super Denkanstößen.
Mit denen muß ich erst mal ein paar Momente schwanger gehen.
Antwort von carstenkurz:
Solche Nadelimpulse sind im Zweifelsfall sehr schwer vor Ort zu hören - schlicht weil es in Fahrzeugen nunmal oft genug reichlich Hintergrundgeräusche gibt. Daher ist ein geschlossener Kopfhörer da schon sinnvoller.
- Carsten
Antwort von KarloSaschko:
... kurz in mich gegangen: Ich denke, fürs Erste werde ich mir morgen zuerst zwei neue Kabel besorgen. Für das am NTG leg ich nich meine Hand ins Feuer, das es da nichts Hochwertigeres gibt.
Aber das an der Funkstrecke ist eins von Sennheiser. Das mitgelieferte Standardkabel. 3.5 Klinke auf XLR.
Ich denke, das wäre schon mal ein Anfang.
Einfach pö a pö die Möglichkeiten ausgrenzen.
Wobei mir das alles sehr mannigfaltig von den "möglichen" Fehlerquellen her erscheint, - was Ihr ja schon gesagt hattet.
Antwort von domain:
Also eines kannst du mal mit Sicherheit ausschließen: eine Beeinträchtigung des Signales durch den Boxster. Habe schon viele Aufnahmen von dort aus gemacht.
Hast du etwas bemerkt? BOX
STER ist der Name deines Gefährtes, als Kombiwort zwischen Boxer und Roadster
Antwort von KarloSaschko:
Hallo Domain.
Sorry, aber ich kann grad nicht folgen. Steh' ich auf der Leitung?
Du meinst, weil der Boxter einen Boxermotor hat, kann es da gar nicht zu Problemen mit der EMV kommen?
Hast Du auch eine Funkstrecken und Richtmicro benutzt?
Habe meine neuen Kabel jetzt mal in Auftrag gegeben. Wegen der Länge und den Sennheiser-Empfängerseitigen Anschlüssen lasse ich mir die nun konfektionieren. Kostet zwar ein bisschen was, aber ... ich bin zuversichtlich.
Nach intensiverer Betrachtung der alten Kabelage, bin ich mir nun ziemlich sicher, daß das Problem wohl von da aus ging.
Auf jeden Fall mal ein dickes Dankeschön an alle für die extrem Interessanten Anregungen und Tips.
Gruß
Sascha