Frage von scrooge:Salü zusammen,
Ich weiß, dass das Thema 25p/50i und das Thema FAZen schon oft diskutiert wurden.
Aber irgendwie habe ich noch keine befriedigende Antwort auf folgende Frage bekommen:
Wenn ich mit der Canon HV30 einen Film drehen will, der später auf Film (16 oder 35mm) ausbelichtet werden soll - sollte ich dann eher im 25p-Modus filmen und für die Drosselung auf 24fps bei Film dann den Ton anpassen? Oder sollte ich in 50i filmen und beim Ausbelichten den Film deinterlacen lassen ?
Ergänzende Frage:
Wie ist es, wenn der Film sowohl als PAL-DVD, Bluray und Film erscheinen soll ?
Gruß,
Hartmut
Antwort von scrooge:
please...
Antwort von der_kleine_techniker:
Dreh progessiv.
Interlaced material sieht man es immer an, besonders bei Vergrösserung und Ausbelichtung auf Film
Antwort von Schleichmichel:
Wieso käme 16mm in Frage?
Ansonsten empfehle auch ich progressiv, sofern man dann nicht auf 1/25 Belichtungszeit festgenagelt ist, sondern auch 1/50 verwenden kann.
Antwort von scrooge:
Vielen Dank für eure Antworten.
Inzwischen habe ich auch mal bei Swisseffects angefragt - einem bekannten Tape-to-Film Anbieter.
Hier ein Ausschnitt der Antwort:
"Es trifft tatsächlich zu, dass bei der Canon HV30 (genau wie bei allen anderen HDV-Kameras, deren Chip 24p oder 25p ausliest) die progressiven Bilder in Fields (Halbbildern) abgelegt werden (sog. „progressive segmented frames, 25Psf). Die Aufnahme ist zwar „true progressive“, aber die Weiterverarbeitung der Vollbilder in der Kamera nicht.
Was dieser Prozess für die Bildqualität bedeutet, ist nicht ganz klar. In unseren Tests haben wir nur die interlaced-Version getestet, weil wir generell von solchen nicht „echten“ progressiven Modi abraten.
In Halbbildern gedrehtes Material kann (falls nötig) vor dem Transfer auf Film in der Postproduktion de-interlaced werden (was generell besser ist, als wenn die Kamera „intern“ in Echtzeit einen solchen Prozess durchläuft). Insofern liegen Sie auf keinen Fall schlecht, wenn Sie 50i drehen.
Um die Unterschiede auf Leinwandgrösse beurteilen zu können, empfehlen wir, vor den Dreharbeiten einen Vergleichstest zu machen."
Scheint kein einfaches Thema zu sein. :-)
Gruß
Hartmut
Antwort von Schleichmichel:
Soviel weiss ich aber auch, dass trotz progressiver Bildaufzeichnung das Video trotzdem interlaced auf Band geschrieben wird. Aber das sollte anschliessend kein Problem mehr darstellen, denn für das ändern der Datei in progressiv muss einfach nicht deinterlaced werden.
Antwort von scrooge:
Ja, ich denke auch, das Problem ist, dass die swisseffects-Leute es mit 25p-Aufnahmen von HDV noch gar nicht ausprobiert haben.
Andererseits klingt es so, als könnte das Echtzeit-Deinterlacing in der Kamera nicht mit einem angemessenen Deinterlacer in der Post mithalten.
Wiederum andererseits:
Gibt es nicht auch Interlace-Probleme (bei sehr schnellen Bewegungen), die durch Deinterlacing nicht so einfach behoben werden können ?
Wiederum wiederum andererseits ;-) :
Ist bei sehr schnellen Bewegungen nicht auch 25p wiederum ein Problem ?
*kopfkratz*
Antwort von Schleichmichel:
Die haben da vielleicht einen teuren Deinterlace-Prozessor rumstehen, den sie Dir mit auf die Rechnung setzten wollen.
Zumindest klingt das hier...: "Was dieser Prozess für die Bildqualität bedeutet, ist nicht ganz klar. In unseren Tests haben wir nur die interlaced-Version getestet, weil wir generell von solchen nicht „echten“ progressiven Modi abraten. " ...für mich so, als wolle jemand einen verunsichern.
Was soll denn an dem Prozess -Progressives Video mit Interlace-Header unbearbeitet in ein Video mit Progressiv-Header umwandeln- nicht ganz klar sein, wie sich eine Nicht-Bearbeitung auf die Qualität auswirkt. Einzig das umwandeln des HDV-Materials in ein Endformat bringt Qualitätseinbußen, aber zum ausbelichten darf es ja ohnehin ruhig etwas größer sein. Der Printer wird keine Performance-Probleme haben, wenn Du aus Deinem HDV eine Bildsequenz unkomprimierter TIFF-Dateien machst.
Dennoch sollte man Tests machen, wenn das Budget dies erlaubt. Alleine schon, um zu gucken, wie sich die Farben vom Set so verhalten.
Antwort von B.DeKid:
Gude
Ich kenn nur als Interlaced zu drehen , dann später wenn benötigt DeInterlaced Verfahren via Compi .
Progressiv gefilmt hat irgendwie nur bedingt die richtige quali.
Und Ich denke das der 24 FPS Modus nich wirklich Kino Modus is , Ich glaub 24,96 FPS sinds bei echtem Kino Material .
Aber WoWu oder Markus können Dir da bestimmt den Fachmännischen rat geben.
Alla
MfG
B.DeKid
Antwort von Schleichmichel:
Ja, ich habe schon geschrieben "sofern man dann nicht auf 1/25 Belichtungszeit festgenagelt ist, sondern auch 1/50 verwenden kann".
Kenne die HV30 nicht und weiss nicht, ob das da geht. Wenn nicht, würde ich auf JEDEN Fall davon abraten und in Interlace arbeiten, sonst schmierts.
Und die Frage mit den 24fps zielte wohl weniger auf den Kinomodus, als auf Probleme mit der Ausbelichtung in Bezug auf den Ton. Das mit den xx,96 bringst Du mit NTSC durcheinander. Da hat man nicht ganz saubere 30fps, sondern 29,97.
Antwort von beiti:
Entscheidend ist nicht die Aufzeichnung als Vollbilder oder Halbbilder. (Die Aufzeichnung als Halbbilder ist nur bedingt durch den HDV-Standard und hat keine negative Auswirkung auf die spätere Verwendung als Vollbilder.)
Entscheidend ist, ob der Chip wirklich progressiv ausgelesen wird. Das ist von Camcorder zu Camcorder verschieden.
Nach meiner Information kann die HV20/30 echtes 25p (bzw. 24p in der US-Version) - also der Chip der HV20/30 liest wirklich 25 Vollbilder pro Sekunde aus. In diesem Fall ist der 25p-Modus auf jeden Fall besser als ein nachträgliches Deinterlacing, das zumindest bei bewegten Aufnahmen Detailverlust mit sich bringen würde.
Überhaupt nicht zu vergleichen ist das mit dem Pseudo-25p mancher anderer Camcorder, etwa der Canon A1/G1. Offenbar sind die Chips der A1/G1 nicht in der Lage, progressiv ausgelesen zu werden. (Bei Canon heißt das dann ehrlicherweise nicht 25p, sondern 25f.) Das ist in der Tat nur ein kameraintern deinterlactes Bild, und da liegt auch der Schluß nahe, daß ein nachträgliches Deinterlacing bessere Ergebnisse bringt.
Swisseffects hat sich offenbar nicht die Mühe gemacht, die technischen Daten der HV30 näher anzuschauen, sondern gleich auf die "bewährte" 08/15-Methode gesetzt.
Antwort von Schleichmichel:
Weiss denn jemand, welche Belichtungszeiten im 25p-Modus möglich sind? Das wäre mal eine Information, die noch nicht x mal rekapituliert wurde.
Antwort von Axel:
Weiss denn jemand, welche Belichtungszeiten im 25p-Modus möglich sind? Das wäre mal eine Information, die noch nicht x mal rekapituliert wurde.
Das ist das Problem. Nur 1/50tel Shutter sieht gut aus, was jede Automatik per se verbietet.
Abgesehen davon, dass es angeblich Qualitäts-Deinterlacer (ich las von einem Script für Avisynth) gibt, mit denen etwas mehr aus 50i rauszuholen ist, als es der progressive Modus bietet (für die "f"-Modelle), würde ich gerne wissen, was 50p bringen soll, wenn das Zielformat Film ist.
Ich habe Zeug von "i" Material gesehen ("Bis zum Ellenbogen"), und man sieht Kammartefakte, wenn das Bild entsprechend groß ist (Leinwand).
Antwort von scrooge:
Also nach einigem lesen in diversen Threads und euren Antworten werde ich erstmal 25p verwenden und den Shutter fest auf 1/50 stellen. Dann kann je nach Anforderung die Belichtung automatisch oder von mir auch manuell eingestellt werden.
Wenn meine Probeaufnahmen die Qualität bestätigen, dann werd ich den Film damit drehen, denn für eine Probe-Ausbelichtung möchte ich erst mal kein Geld ausgeben.
Vielen Dank für eure Statements.
Hartmut