Frage von Addie:Hallo zusammen,
ich habe in den letzten Wochen kaum was anderes gemacht, als mich mit dem Thema HDV-Cam beschäftigt... . Trotzdem sind mir so einige Fragen noch nicht ganz beantwortet oder ich bin zu blöd, sie zu verstehen oder die Antworten zu finden. Also versuche ich es noch einmal mit einer neuen Anfrage.
Ich habe bisher MiniDV-Bänder mit Ulead VS 9 via Firewire auf den PC mit Szenenerkennung gecaptured, in VS als Projekt bearbeitet und auf DVD ausgegeben, um auf altem Röhren-TV anzuschauen.
Das Prinzip möchte ich gerne genauso beibehalten, nur eben in HDV mit meiner HV20 - aber das geht ganz so einfach ja nicht. Oder anscheindend nicht. Bisher dachte ich da lediglich an die PRoblematik der Ausgabe (HD-DVD oder BluRay = Formatkrieg und derzeit zu teuer/unausgereift, etc...), aber nun habe ich dein Eindruck, daß das ganze nicht erst an der Ausgabe schwierig wird, sondern schon beim Capturen?
Ich würde gerne bei Ulead VS bleiben, weil ich es einfach am besten kenne und für mich als Hobbyfilmer auch bezahlbar ist. Kann nicht mal eben 500 € ausgeben. Nun habe ich aber gelesen in manchen Beiträgen auch anderer Foren, daß das HDV-Capturen schon etwas Probleme bereitet, insbesondere das Trennen nach Szenen. Wißt Ihr schon, ob das bei VS 11+ funktioniert? Mein Problem ist auch, daß ich die Trial-Version zwar schon heruntergeladen habe, meine Frau aber gerade sehr viel am PC arbeiten muß (weil's Geld bringt auch wichtig ;-)) ) und ich deshalb noch nicht mal zur Installation geschweige denn zum Testen gekommen bin.
Gehen wir dann mal davon aus, daß das klappt und ich die Szenen bearbeiten kann: bei MiniDV habe ich immer die nativen AVI-Files bearbeitet (also nicht beim Capturen gleich in MPEG-2 (oder?) umrechnen lassen), weil's einfach die beste Qualität bringt. Wie ist das bei HDV? Ich komme da mit den ganzen Formatangaben, die Ihr Profis alle so benutzt, überhaupt nicht klar. Die nativen HDV-Dateien, heißten die .m2t? Oder h.264? HD-WMV? Oder werden die von einem in etwas anderes umgewandelt?? Irgendeines ist ein Transportstream, aber was heißt das nun genau? Ich dreh noch durch...
Dann Ausgabe: da wie gesagt die ganze HD-DVD/BR-D-Kiste noch nicht durch ist, möchte ich das fertige Projekt ganz einfach zurück auf's Band spielen, um den Film über die Kamera am HD-Bildschirm anzusehen. Aber "ganz einfach" auf's Band scheint auch nicht zu gehen, da ich in manchen Beiträgen gelesen habe, daß beim Zurückspielen auf's Band z.B. nach einigen Minuten einfach abgebrochen wurde, Lücken auf dem Band entstehen usw. Wie sind da Eure Erfahrungen? Und wie geht's am besten? Kann man da unter Ausgabe "DV-Band" wählen oder muß man erst das Projekt als Video-Datei speichern und dann auf Band spielen? Und welches Video-Format wählt man aus?
Und als letztes: beim Röhren-TV bisher habe ich unter Projekteinstellungen immer bei der Aufnahme UND Ausgabe "Unteres Halbbild zuerst" gewählt. Dann lief's von der DVD über meinen Standalone-Player auch ganz flüssig. Wenn ich hingegen "Volles Bild" gewählt habe, dann ruckelte es. Liegt dann an der Röhre? Oder an meinem veralteten Player? Für meinen künftigen HD-Plasma muß ich dann aber immer "Volles Bild" wählen, oder?
Ihr seht, ich bin eigentlich ein einziges Fragezeichen... :-(.
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.
Gruß,
Antwort von wolfgang:
Bereits VS10+ kann das HDV-Capturen, und ebenso kann es VS11+. Wie gut die Funktion zur Szenentrennung ist, traue ich mich aber noch nicht beurteilen, vor allem nicht für eine Canon. Für VS10+ gabs schon die Mögichkeit, von HDV-Split getrennte Datein zu importieren.
Die HV20 ist ein HDV-Gerät - heitß, man captured m2t (also transport streams von mpeg2 Datein). Und dann gibt man das Material wieder als m2t aus, um es auf den Camcorder zurück zu spielen. Die Halbbildfolge für HDV2 ist unverändert oberes Halbbild zuerst - und so muss auch die Ausgabe für den Camcorder erfolgen.
Antwort von Anonymous:
Hallo Wolfgang,
danke schon mal für die erste Hilfe! Ich dreh mittlerweile nämlich echt am Rad, weil ich nicht weiß, welche Einstellungen überall gemacht werden müssen.
vor allem nicht für eine Canon. Für VS10+ gabs schon die Mögichkeit, von HDV-Split getrennte Datein zu importieren.
Was heißt, das "vor allen Dingen für eine Canon"? Sind die so besonders kompliziert??
An die Möglichkeit mit HDV-Split habe ich auch schon gedacht. Kenne das Programm noch nciht, aber habe schon einiges drüber gelesen.
Und dann gibt man das Material wieder als m2t aus, um es auf den Camcorder zurück zu spielen.
Aber wie? Über VS11? Oder unabhängig irgendwie über Windows direkt?
Die Halbbildfolge für HDV2 ist unverändert oberes Halbbild zuerst - und so muss auch die Ausgabe für den Camcorder erfolgen.
Okay - das kann man an zwei Stellen angeben (jedenfalls bei VS 9): unter den Projekteigenschaften allgemein (voreingestellt ist übrigens "unteres Halbbild zuerst"), wenn man die einstellt, und bei der Ausgabe unter den Einstellungen auch noch einmal - dort steht "unteres Feld zuerst" voreingestellt. Beides stelle ich also auf "oberes" ein, beim Capturen und bei der Ausgabe? Wann oder wozu brauche ich denn dann eigentlich "Bild-basiert"?
Antwort von Addie:
Ach genau, und was ich auch nicht beantwortet bekommen habe: Was um Himmels Willen bedeutet Proxy? Oder Smart-Proxy? Das kann VS 11+ wohl auch. Und da kann man wohl wieder 1000 Einstellungen festlegen...
Antwort von wolfgang:
HDVSplit ist ein getrenntes Programm zum Capturen von HDV-Camcordern. Das trennt das Material in einzelne Files für jede Szene auf, und dann importiert man das in das Schnittprogramm. Ich bin mir nur nicht sicher, ob die HV20 schon unterstützt wird, weil die ja doch recht neu ist. Und zusätzlich ist der m2t code bei den Canon Geräten anders, als bei den Sony Geräten. Müßtest mal bei HV20 Usern fragen, ob die dazu was sagen können - ich kanns nicht, weil ich keine HV20 habe.
Wenn das Material fertig geschnitten ist, gibt man es aus dem Schnittprogamm aus - auf die Festplatte, oder auch aus dem Schnittprogramm auf den HDV-Camcorder zurück.
Halbbildfolge in der Regel beide auf oberes Halbbild lassen, auf Bild basiert zu gehen tendiert eher zum Ruckeln, wenn man von 1080 50i kommt. Und Plasma oder LCD-TVs deinterlacen das Material eh, dort hat man keine Probleme. Für den PC-Monitor braucht man einen geeigneten Player zum Abspielen, der das macht - etwa den vlc-Mediaplayer (freeware) unter Einstellung Bob-Deinterlacing.
Der Proxy-Schnitt ist bevorzugt für ältere PCs gedacht - da wird das m2t Material etwa durch DV Proxys ersetze, die leichter bearbeitbar und schneidbar sind. Und erst bei der Ausgabe erfolgt das Errechnen (rendern) des finalen Materials unter Verwendung des Originalmaterials. Etwa DV-16:9 als Proxy verwenden, oder auch mjepg-avi files. Man kann diese Option aber bereits in VS10+ ein- und ausschalten, je nachdem ob man damit arbeiten will.
Und ja, die Einstellungen des Schnittprogrammes sind insgesamt schon wichtig. Wobei grundsätzlich die Projekteinstellungen dem Ausgangsmaterial entsprechen sollen (also 1080 50i, wenn man HDV2 Material hat, mit 1440x1080 und 25 fps), und die Rendereinstellungen davon unabhängig dem Material entsprechen sollen, zu dem man eben die Ausgabe machen will.
Antwort von Addie:
Lieber Wolfgang,
Du bist ein As, ich danke Dir von Herzen! Deine ausführlichen Antworten bringen mich 10 Schritte nach vorne! Ich kann verstehen, wenn Ihr Profis nicht jede Anfängerfrage beantworten wollt oder könnt, daher freue ich mich um so mehr, wenn sich jemand Zeit nimmt!!
Wobei grundsätzlich die Projekteinstellungen dem Ausgangsmaterial entsprechen sollen (also 1080 50i, wenn man HDV2 Material hat, mit 1440x1080 und 25 fps)...
Ich habe mir gestern spaßerheitshalber mal die Trailversion von VS11+ auf's Notebook gespielt - wenigstens zum Ansehen... ;-) Dabei ist mir Deine o.g. Einstellung genauso entgegengekommen wie "1080/60i". Wozu brauche ich die 60i oder was macht's für einen Unterschied/bewirkt dies?
Außerdem steht da noch HD WMV (glaub ich), das ist aber nur eine Videodatei für die Wiedergabe auf dem PC?
Und als letztes (erstmal ;-) ) : Die HV20 hat ja zusätzlich diesen 25p-Modus, den man an der Kamera einstellen kann. Muß man das im Schnittprogramm dann auch entsprechend einstellen? Ist 25p speziell für Plasma gedacht? In der Beschreibung der HV20 steht nämlich so etwas überhaupt nicht, lediglich, daß das einen gewissen Kinoeffekt gibt....
Antwort von wolfgang:
1080 60i ist das Format für NTSC-Kameras - du wirst wohl ein Gerät aus dem PAL-Raum haben, und das ist 1080 50i. Bei den Projekteinstellungen daher 1080 50i einstellen - und auch bei der Ausgabe zu 1080 50i ausgeben.
wmv-HD ist halt eine hochauflösende wmv-Datei, die man durchaus auch zur Weitergabe des Materials auf DVD verwenden kann. Leider dauert halt die Ausgabe zu wmv-HD entsprechend lange, und ist nur progressiv möglich, was die Qualität nicht verbessert, wenn man zu 25p ausgibt. Besser sind da schon 50p, aber ob das der VS11+ Encoder kann, weiß ich nicht.
Soweit ich weiß, ist der 25p Modus der HV20 ja auch kein echter progressiver Modus, sondern durch Übereinanderlegen der Halbbilder abgeleitet. Zu einem echten Kinoeffekt gehört aber wohl noch mehr. Es käme auch hier auf einen Versuch an, ob aus VS11+ die Ausgabe zu diesem Format mögich ist, und die Kamera dann beim Zurückspielen das Format auch akzeptiert. Persönlich würde ich eher bei 1080 50i bleiben, einerseits wegen der besseren Bewegungsauflösung, andererseits weil das VS11+ eigentlich problemlos ausgeben können sollte.
Antwort von Addie:
Sehr klasse, danke schön!
Werde ich bei Gelegenheit einfach mal alles ausprobieren und ggf. posten, falls andere das nicht schon vorher tun.
wmv-HD ist halt eine hochauflösende wmv-Datei, die man durchaus auch zur Weitergabe des Materials auf DVD verwenden kann
Aber wird das HD-Material dann durch den Standard-DVD-Player wieder eh automatisch herunterskaliert auf PAL und ist damit sowieso nicht mehr HD?
Antwort von wolfgang:
Also einige der Infos hier sind längst umfangreich erprobt und getestet. Es kommt bei der Aufgabe darauf an, was du eben machen willst. Viele User, die heute HDV-Schneiden, wollen natürlich das Material in den eigenen Wohnzimmern hochauflösend abspielen. Dafür wählen eben spezielle Geräte wie den TViX-HD, den Kiss, den SC200 oder auch den Xoro 8500 - eventuell auch die PS3, oder die Ausgabe vom PC aus. In Zukunft werden auch die BluRay oder HD-DVD Player interessant werden - wenn die mal 50i gelernt haben. Für diese Ausgabe geben zur Zeit viele Leute das HDV-material als mpeg2-m2t stream aus, und nutzen obige Abspielgeräte für die Ausgabe am Plasma oder LCD.
Für die Weitergabe an Freunde, Bekannte oder auch Kunden ist hingegen oft die Weitergabe in Standard Definition nötig, die alle heutigen DVD-Player können. Dafür wird eben von HD- zu SD Auflösung runter konvertiert, aber bereits bei der Ausgabe aus der Schnittsoftware heraus - den diese DVD Player können mit dem hochauflösenden Material rein gar nichts anfangen.
wmv-HD ist ein hochauflösendes Format, genauso wie DivX-HD. Einige hochauflösende Player können auch das abspielen.
Antwort von Addie:
Hallo Wolfgang,
ja, das hatte ich schon gelesen, danke. Mal sehen, was die Zukunft so bringt.
War mir nur unsicher, ob Du mit
wmv-HD ist halt eine hochauflösende wmv-Datei, die man durchaus auch zur Weitergabe des Materials auf DVD verwenden kann
meintest :JEDER Standard-DVD-Player kann auf SD-DVD gebrannte wmv-hd-Dateien wiedergeben und die sind dann auch hochauflösend. Ich glaube kaum, das meiner das kann...