Frage von alex87:Hallo zusammen,
im Rahmen der Gründung eines Startups benötigen wir einen Camcorder zur Aufnahme von Interviews. Ein externes Richtmikrofon steht bereits zur Verfügung.
Die Interviews werden in Büros via Stativ aufgenommen und auf Youtube hochgeladen - eine Darstellung im TV ist nicht geplant.
Unsere Ansprüche:
- FullHD
- Flash- bzw. Speicherkarten als Speichermedium
- Akkulaufzeit von mind. 60 Minuten (oder ist das zu viel? Alternativ eben ein zweiter Akku)
- Bildqualität sollte einigermaßen sein
Da eine halbwegs gute Kamera mit einem Audioeingang für ein externes Mikrofon wohl nicht im Budget liegt, müssen wir den Ton wohl mit einem digitalen Aufnahmegerät aufnehmen (nur Sprachaufnahmen, guter Ton ist uns wichtig).
Worauf ist bei dem Aufnahmegerät zu achten? Reicht ein digitales Diktiergerät mit Mikroeingang a la dieses:
http://www.amazon.de/Philips-Digitaler- ... 663&sr=1-7
Budgetgrenze Kamera + Aufnahmegerät 350-400 Euro.
Was habt ihr für Vorschläge?
Freu mich über euer Feedback! Vielen Dank!
Gruß
Alex
Antwort von alex87:
Habe nun mal drei Kameras rausgesucht:
http://www.testsieger.de/produktdetails ... p-edc.html
http://www.testsieger.de/produktdetails ... f-r26.html
http://www.testsieger.de/produktdetails ... -sd80.html
Bewegen sich preislich auf nem Niveau, dass ich mir leisten kann. Welche würdet ihr hier präferieren?
Antwort von domain:
Bitte nicht böse sein, aber was verstehst du unter einer Startup-Unternehmung? Willst du damit ev. deinen zukünftigen Lebensunterhalt erwerben und sichern?
In dem Fall würde ich ich eher vom zehnfachen Startup-Kapitalbedarf ausgehen und noch einmal soviel, um Durststrecken zu überwinden.
Antwort von alex87:
Jep, wir werden damit unseren Lebensunterhalt verdienen. Und unser Kapital liegt auch eindeutig höher ;-)
Aber für die Kamera sollten am Ende mit Aufnahmegerät max. 500 Euro auf den Tisch gelegt werden. Brauchen das Geld noch für andere Dinge.
Und nun zurück zum Thema: Was spricht gegen diese Kameras? Kann das jemand beurteilen? Ist leider ne Weile her, dass ichh mich mit der Filmerei beschäftigt habe.
Danke & Gruß
Antwort von Mink:
Naja man könnte es doch mit ner richtig guten (Full-)HD-Webcam und ner Audioschnittstelle a la Zoom H2/H4 (+ euer Mikro) mal versuchen.... da ihr im Büro bleibt und das ganze nicht im Fernsehen ausstrahlen wollt, könnte das gut funktionieren....
Oder Camcorder mit Mikro-Ein- und Kopfhörerausgang und n Rode Videomic.... Akkus sollten alle deutlich länger als 60min halten und ein zweiter NoName Akku kostet nicht viel....
Antwort von Jan:
Hallo,
ein Mikrofon ist doch schon vorhanden, wieso nicht gleich eine Kamera mit Mikrofoneingang nehmen ?
Sony CX 250 für ca. 350 €, oder wenn es irgendwie geht bitte unbedingt Panasonic V 707 für ca. 440 € nehmen, die ist nicht nur vom Bild den drei genannten Kameras weit überlegen, nein eine nicht unwichtige manuelle Tonaussteuerung für Interviews ist mit an Bord, was Sony bei den Consumern selbst bei 1000 € nicht anbietet.
Ein Aufnahmegeräte macht auch mehr Stress (synchroner Ton).
VG
Jan
Antwort von Mink:
Ich find den fehlenden Kopfhöreranschluß schwierig.... ansonsten ist die V707 ja gut..... aber den Ton sollte man einfach unter Kontrolle haben.... ....
Was fürn Mikro hab ihr denn?
Antwort von alex87:
Erst einmal Danke für euer Feedback!
Dazu hätte ich ein paar Fragen bzw. Antworten:
1. (Full-)HD-Webcam wirklich sinnvoll, schon rein aus Qualitätsgesichtpunkten? Wirkt leider wohl etwas unprofessionell, wenn wir da mit einer Webcam erscheinen (unsere Interviewpartner sind Professoren).
2. Welches Mikrofon das ist kann ich gar nicht sagen, ich glaube ein mind. 10 Jahre altes Vivanco Richtmikro - die Qualität ist aber vollkommen in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann.
3. Die Panasonic V 707 sieht gut aus - kann mir nur jemand erklären, wie die manuelle Tonaussteuerung funktioniert? Geht es hier rein um die Lautstärke?
4. Warum macht ein Aufnahmegerät Stress bzgl. des synchronen Tons? Wenn ich die Tonspur in meine Schneidesoftware zur Bildspur packe und etwas hin- und herschiebe, dann sollten da doch keine Probleme auftreten, oder?
5. Kopfhöreranschluss, hm...ist das wirklich notwendig? Das Video soll sicherlich nicht wie ein Amateurvideo wirken - aber für ein einfaches Interview mit Richtmikro und guter Kamera sollte es für ein Youtube-Video doch eigentlich reichen - oder was meinen die Experten?
6. AVCHD-Format - Ist mir unbekannt (ich komm noch aus der miniDV-Zeit ;-) ) - Vegas 8 Pro sollte damit keine Probleme haben oder?
Danke für die Unterstützung, hilft mir schon sehr weiter!!
Antwort von Mink:
1. Die Qualität zählt ... probiers aus .... professionell
wirken wollen ist albern... meinst Du die Professoren drehen auf dem Absatz um weil ihr statt eines kleinen klapprigen Camcorders ne Webcam benutzt?
3. Sozusagen... es geht darum, daß der Ton nicht zu leise oder zu laut (übersteuert) ist. Wichtig!
4. Wenn die Sachen keine Stunden dauern und ihr beides (Bild+Ton) durchlaufen lasst.... gibts da keine Probleme.
5. Also wenn man später feststellt, daß der Ton nicht da ist wie man ihn braucht, sei es weil etwas defekt oder unter-/ übersteuert ist, is das einfach scheiße... Kopfhörer immer zur Kontrolle aufhaben.
6.
http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_V ... Definition
Keine Probleme.
Ansonsten... professioneller wirken... voila:
viewtopic.php?t=96616
Antwort von alex87:
Danke Mink für die ausführliche Antwort.
Für den fehlenden Kopfhörerausgang gibt es wohl keinen funktionellen Ersatz, sofern ich mich für die V707 entscheiden sollte, sehe ich das richtig? Kann ich mir die manuelle Tonaussteuerung so vorstellen, dass auf dem Kameradisplay ein Pegel angezeigt wird und man dann entsprechend daran justieren kann? Falls das der Fall ist, kann man ja zumindest am Pegel erkennen, ob überhaupt ein Ton übertragen wird. Sicherlich kein Ersatz für ein Kopfhörer, aber zumindest kann ich erkennen, ob ÜBERHAUPT Ton aufgenommen wird - korrekt?
Der Vorteil bei unseren Interviews ist der, dass diese relativ kurz sind - heißt wir können die Aufnahmen danach kurz auf der Kamera überprüfen und ggf. einen zweiten Versuch starten.
Antwort von Jan:
Erst einmal Danke für euer Feedback!
Dazu hätte ich ein paar Fragen bzw. Antworten:
1. (Full-)HD-Webcam wirklich sinnvoll, schon rein aus Qualitätsgesichtpunkten? Wirkt leider wohl etwas unprofessionell, wenn wir da mit einer Webcam erscheinen (unsere Interviewpartner sind Professoren).
nein
2. Welches Mikrofon das ist kann ich gar nicht sagen, ich glaube ein mind. 10 Jahre altes Vivanco Richtmikro - die Qualität ist aber vollkommen in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann.
Vivanco klingt schon mal schlecht, ich wette es handelt sich um ein Karaoke / Gesangsmikrofon. Vivanco ist bekannt für einfache Geräte im Preiseinstieg, die Qualität lässt oft zu wünschen übrig.
3. Die Panasonic V 707 sieht gut aus - kann mir nur jemand erklären, wie die manuelle Tonaussteuerung funktioniert? Geht es hier rein um die Lautstärke?
Es geht darum, dass wenn jemand zu leise / laut redet oder das Mikrofon zu Nahe / zu Weit weghält. Wenn er zu leise redet, hörst Du nicht viel, wenn er zu laut redet, übersteuert das Signal und der Ton ist im Eimer.
Es geht also um die einstellbare Empfindlichkeit, die einige andere Firmen nicht anbieten. Dafür hast Du im LCD der Kamera eine Pegelanzeige, die Dir sagt, wann der Ton zu leise oder wann er übersteuert.
4. Warum macht ein Aufnahmegerät Stress bzgl. des synchronen Tons? Wenn ich die Tonspur in meine Schneidesoftware zur Bildspur packe und etwas hin- und herschiebe, dann sollten da doch keine Probleme auftreten, oder?
Mir sind hier einige User bekannt (mehrere Hundert Beiträge), die den Ton nicht synchron hinbekommen haben, die Person hat eben gerade angefangen zu reden, und erst eine Sekunde später kam der Ton.
Wer viel Erfahrung bei Nachvertonen hat, für den sollte das aber kein Problem sein. Es macht aber Arbeit !
5. Kopfhöreranschluss, hm...ist das wirklich notwendig? Das Video soll sicherlich nicht wie ein Amateurvideo wirken - aber für ein einfaches Interview mit Richtmikro und guter Kamera sollte es für ein Youtube-Video doch eigentlich reichen - oder was meinen die Experten?
Ein Kopfhöreranschluss wäre schön, man kann aber nicht alles haben. Eine Kamera mit Mikrofoneingang, Kopfhöreranschluss und sogar manueller Tonaussteuerung wird recht teuer.
Man muss sich halt dann an der Pegelanzeige der Kamera orientieren, das ist zwar nicht professionell, aber wenn der Pegel halt dauernd kurz vor dem roten Bereich ist, sollte man ihn etwas zurücknehmen.
6. AVCHD-Format - Ist mir unbekannt (ich komm noch aus der miniDV-Zeit ;-) ) - Vegas 8 Pro sollte damit keine Probleme haben oder?
Das AVCHD "Problem" hast Du bei fast allen aktuellen Consumer Kameras, da Canon, JVC, Panasonic und Sony es verwenden. Nur Samsung arbeitet weiter mit den ähnlichen MPEG 4 H 264 Codec.
Mini DV ist im Consumerbereich seit Anfang des Jahres tot, und kann nur gebraucht gekauft werden.
Vegas 8 Pro kann mit AVCHD umgehen, mit den 50 P Aufnahmen der CX 250 / V 707 sollte es aber nicht klarkommen. Die brauchst Du aber bei einem Interview nicht.
VG
Jan
Antwort von alex87:
Soo, danke auch für dein Feedback!
Habe mich beim Mikrofon geirrt, es handelt sich um den mir unbekannten Hersteller YOGA, Modell EM-2800:
Specification :
Type: Condenser
Directivity: Super/Normal
Sensitivity
Super:-56dB +/- 3dB (0 dB=1V/µ bar, at 1KHz)
Normal:-70dB +/- 3dB (0 dB=1V/µ bar, at 1KHz)
Impedance
Super: 2.3K ohm +/- 30%
Normal: 1K ohm +/- 30%
Frequency Response: 100Hz~16KHz
Standard operation Voltage: DC 1.5V
Color: Black
Siehe:
http://www.yoga.com.tw/style/content/CN ... &id=222253
Muss es nochmal austesten, war bisher aber zufrieden, auch wenn es etwas in die Jahre gekommen ist. Wir müssen halt sparen wo es geht...wobei der Ton natürlich ein wichtiger Aspekt bei einem Interview ist.
Die Pegel-Frage hast du mir damit ja schon einmal beantwortet - danke.
Aktuell würde ich mich wahrscheinlich wirklich für die V 707 entscheiden!
Antwort von Jan:
Mirkofon
Na toll, jetzt baut der Mirko schon das Mikrofon....
VG
Jan
Antwort von Jott:
Start up für den Lebensunterhalt, mit untauglichem Zeug für Ton und ohne Ahnung? Das ist schon arg naiv. Viel Glück!
Antwort von alex87:
Start up für den Lebensunterhalt, mit untauglichem Zeug für Ton und ohne Ahnung? Das ist schon arg naiv. Viel Glück!
Urteile doch nicht wenn du keine Ahnung hast was wir machen?!
Danke für deine Unterstützung, Jan!
Antwort von Mink:
Wenn ichs richtig verstanden hab soll hier keine Filmfirma gegründet werden.
Die Filmgeschichte ist wohl eine Nebengeschichte und deshalb sucht er sich hier auch Rat.... nicht verwerflich, wie ich finde.
Die V 707 ist ne absolute Empfehlung .... aber guckt wirklich nach dem Ton ... oder nehmt zur Sicherheit doch noch mit nem Zoom H1/H2/H4 auf....
Antwort von alex87:
Es handelt sich bei dem Startup um eine Art Videoblog - daher ist die Qualität wichtig, aber solange sie sich auf einem annehmbaren Niveau bewegt nicht entscheidend.
Wir werden uns die V 707 besorgen und das ganze dann einfach mal testen - Und wenn es nicht so läuft wie wir es uns vorstellen, dann auf ein externes Aufnahmegerät zurückgreifen. Du meintest diesen Recorder?
http://www.amazon.de/Zoom-Handy-Recorde ... dp_product
Laut den Kundenmeinungen soll es eine starke Richtwirkung haben - kann ich mir bei der merkwürdigen Anordnung der Mikros gar nicht vorstellen. Aber gut, ich bin kein Experte.
Ich seh gerade, passendes Zubehör, bei einem Interview ist das Ministativ wohl optimal:
http://www.amazon.de/Zoom-APH-1-Zubeh%C ... y_MI_img_b
Antwort von Mink:
Ich fand das Playback (selbst über Kopfhörer) beim H1 so unverschämt leise, das ich wahrscheinlich doch eher zum H2n oder wegen der Erweiterbarkeit sogar zum H4n greiffen würde aber das H1 ist schon auch in Ordnung und ja, das Zubehörpaket sieht nicht so dumm aus ... vor allem der kleine Griff macht sich z.B. auch unter einem Camcorder als Stabi gar nicht so schlecht.
Antwort von Jott:
Es handelt sich bei dem Startup um eine Art Videoblog - daher ist die Qualität wichtig, aber solange sie sich auf einem annehmbaren Niveau bewegt nicht entscheidend.
Du hast von Interviews geredet. Dafür ist der Ton das Allerwichtigste, Bild ist im Vergleich zweitrangig. Faustregel: Mikro (bzw. Mikros) und Kopfhörer dürfen gerne noch mal das Gleiche kosten wie die Kamera, dann passt das so etwa. Eine Kamera ohne Kopfhörerausgang ist für Tonaufnahmen geradezu kriminell. Und immer mit einem externen Gerät dem Professor vor der Nase rumfummeln, das nachher nicht synchron läuft, ist doch nur eine arbeitsbeschaffende Notgeburt aus dem DSLR-Kindergarten. Videokameras haben eigene Tonspuren!
Aber du weißt es besser, also mach. Es macht mich nur traurig, wenn Leute Lebensunterhalt mit Hobbyfilm verwechseln und daher dann scheitern mit dem "irgendwas mit Medien"-Plan.
Antwort von Jan:
Auch wenn ich nicht gemeint bin, ist mir klar wie wichtig auch eine Kopfhörerkontrolle bei Interviews ist.
Ohne Kopfhörer geht bei mir gar nichts, ja weil meine Filmgebiete eben zu 90 % Interviews und Konzerte sind.
Hier ist aber einfach nicht das Budget da. Eine Kamera mit manueller Tonaussteuerung, Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang kostet halt deutlich mehr als die Preisvorgabe, ausser der User kauft es gebraucht.
Das Mikrofon und der Kopfhörer kosten gerade mal so viel wie das angebene Budget....
Wenn ich ein was nicht haben dürfte, dann würde ich auf den Kopfhörerausgang bei dem kleinen Budget verzichten.
Ohne die Tonaussteuerung ist das Interview noch gefährteter. Man kann sich wenigstens im mittleren Sichtpegelbereich aufhalten oder noch besser man testet vorher mal aus bei welchem Schall der Ton mit der jeweiligen Pegeleinstellung der Kamera noch gut rüberkommt, dann liegt man wenigstens nicht komplett daneben.
VG
Jan