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Frage von soahC:


Hi zusammen,

hab mal wieder eine Frage. Warum verbraucht ein AVi- oder DIVX-Video mit 700MB beim brennen auf DVD plötzlich 4GB?? Wenn man etwas auf DVD brennt (also Video-DVD) wird es doch Mpeg2 komprimiert. Müsste es also wenn überhaupt nicht eher kleiner werden anstatt größer? Und wie kann ein Video nur durch Mpeg-Komprimierung plötzlich so aufgeblasen werden? Wo sollen die zusätzlichen Informationen herkommen?
Habe das noch nie so richtig verstanden. Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen...

Ach ja, ich brenne mit Nero7

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Antwort von Markus73:

hab mal wieder eine Frage. Warum verbraucht ein AVi- oder DIVX-Video mit 700MB beim brennen auf DVD plötzlich 4GB?? Wenn man etwas auf DVD brennt (also Video-DVD) wird es doch Mpeg2 komprimiert. Richtig, und MPEG2 komprimiert deutlich schwächer als die neueren DIVX- bzw. MPEG4-Codecs, die sich u.a. in einer AVI-Datei verstecken können. Daher die größere Datei.

Gruß,
Markus

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Antwort von soahC:

Aha. Das wusste ich z.B. schonmal nicht.
Aber ist es dem Encoder nicht eigentlich egal welchen Codec er gerade komprimiert? Für den ist doch ein Video nur ein Video, und was irgendwann vorher mal (z.B. als DIVX) "Weg" komprimiert wurde lässt sich doch ohnehin nichtmehr zurückrechnen.

Ich frag mal so: Ich habe 3 Dateien als Video die ich brennen möchte. Alle haben zwischen 600 und 700 MB. Die DVD wäre nach einer bereits "voll" in hervorragender qualität. Füge ich eine 2te Datei hinzu, ist die Qualität nur noch "Mittel". Aber ändert sich die Qualität der Files wirklich noch, oder zeigt Nero das nur so an?

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Antwort von Mylenium:

Aber ist es dem Encoder nicht eigentlich egal welchen Codec er gerade komprimiert? Nein, nicht wirklich. Von Farbraumkonvertierung bis Neukomprimierung passiert da viel mehr und bestimmte CoDecs sind sich strukturell ja durchaus ähnlich, so dass einzelne Schritte entfallen können.
Aber ändert sich die Qualität der Files wirklich noch, oder zeigt Nero das nur so an? Ja, natürlich. Das muss sich visuell allerdings nicht zwingenderweise bemerkbar machen.

Mylenium

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Antwort von Anonymous:

@ Mylenium:
Den ersten Teil versteh ich nicht! Das Video müsste doch immer kleiner werden je öfter ich komprimiere. Egal mit welchem Codec. Einmal von uncompressed zu Avi, dann zu Divx, dann zu Mpeg... wie kann das Video da größer werden?? Beim komprimieren werden doch keine neuen Infos dazugerechnet, sondern nur welche weg!
Besipiel: Im Rohmaterial hat man einen feinen Farbverlauf oder einen Verlauf von Grau zu Schwarz. Irgendwann, nach dem 2. oder 3. mal komprimieren bleibt davon nur noch grau übrig, oder in pixeliger Matsch. Das passiert weil die ganz feinen Übergangs-Infos zusammengequetscht (also komprimiert werden).
Bei einer erneuten Kompriemierung wird der Ursprüngliche Verlauf doch nie wieder hergestellt. Wieso wird es also größer? Eine Vergrößerung der Dateigröße heisst für mich mehr Infromationen oder neue Informationen. Das passiert doch aber nich?

Sorry wenn ich nerve, aber ich würde das jetzt einfach gerne mal verstehen...

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Antwort von Mylenium:

Den ersten Teil versteh ich nicht! Das Video müsste doch immer kleiner werden je öfter ich komprimiere. Falsch gedacht. Kompression funktioniert immer nur in den Grenzen des Algorithmus und kann nie dessen Regeln durchbrechen. Sowas wie negative Binärwerte gibt es nun mal nicht, man kann nur wegrechnen, was der Algorithmus als unwichtig bewertet oder als redundant erkennt. Außerdem reden wir hier nicht über reine Binärkompression, sondern visuell-perzeptive.

Der MPEG-Algorithmus sucht nach Kanten und kohärenten Farbflächen und übersetzt diese in Blockmuster, nicht mehr, nicht weniger. Das kann wie bei MPEG 4 und DivX adaptiv und sehr fein sein und daher sehr effizient, es kann aber auch wie bei MPEG-II mit festem Raster und sehr großen Blöcken sein und daher nicht so effizient.

Genau damit erklärt sich auch das Vergrößern der Datenraten: Die Struktur des Bildinhaltes sowie des Datenstromes muss sich an bestimmte feste Muster halten und kann nur innerhalb sehr geringer Toleranzen variieren.

Für MPEG-II (DVD) bedeutet das, dass mindestens aller 12 Frames (GOP) ein I-Frame (quasi JPEG) mit nur geringer Kompression vorkommen muss und innerhalb dieser 12 Frames 2 Differenzbilder (B-Frames), aus welchen wiederum die P-Frames abgeleitet werden. Das Grundraster basiert auf 32x32 Pixel Blöcken, der kleinste Block kann nie kleiner sein als 8x8 Pixel. Damit müssen schon feine Elemente mit relativ vielen Daten kodiert werden.

Bei MPEG-4 ist das ganz anders. Dort gibt es weder eine feste GOP-Größe noch ein festes Grundraster und die kleinsten Blöcke können bis zu 2x2 Pixel klein sein. Das ganze System arbeitet adaptiv und kann daher um ein vielfaches effizienter komprimieren. Es kann also durchaus sein, dass Bildteile, die sich über mehrere Sekunden nicht Ändern, nur ein einziges Mal am Anfang analysiert und kodiert werden, wohingegen bei MPEG-II das zwangsweise aller paar Frames auf's neue passieren würde.

Mylenium

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Antwort von Markus:

Einmal von uncompressed zu Avi, dann zu Divx, dann zu Mpeg... Zum AVI-Format siehe auch Magix kann AVI nicht lesen. DivX kann sich auch im AVI-Container befinden, genauso wie MPEG2 oder uncompressed.

Vielleicht wird das Thema leichter verständlich, wenn Du statt von einer Kompression von einer Formatumwandlung ausgehst. Stark vereinfacht gesagt sieht das dann so aus:

Angenommen, ein DivX-Video ist gegenüber der unkomprimierten Vorlage um den Faktor 150 datenreduziert, d.h. die neue Datei ist 150x kleiner als die Vorlage. Wenn dieses DivX-Video nun in eine DVD-konforme MPEG2-Datei umgewandelt wird, dann wird (nicht ganz korrekt, aber für die Verdeutlichung nützliche Darstellung) das Video zunächst auf seine urspüngliche Größe interpoliert und dann mit den neuen Vorgaben neu komprimiert. Aus 1:150 wird also erst 1:1 und dann 1:30. Die MPEG2-Datei ist damit größer als das ursprüngliche DivX-Video.

Sinnvoll sind solche Hin- und Herkompressionen gewiss nicht, denn bei jeder Formatumwandlung verliert das Video Bildinformationen, die bei jedem weiteren De-/Kompressionsschritt zu neuen Artefakten führen.

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Antwort von Andreas_Kiel:

Das Video müsste doch immer kleiner werden je öfter ich komprimiere. Nö, wenn Du immer denselben Codec verwenden würdest, wäre es nach jedem Durchlauf sogar größer.
Der Grund: glatte Flächen sind gut komprimierbar, feine Strukturen nicht. Das siehst Du bei einem Bild aus der DSLR ganz gut, nimm einmal Himmel auf und dann Laub.
Jeder Kompressionsgang erzeugt Artefakte, die eben ihrerseits "kleine Strukturen" darstellen, und die lassen sich schlecht komprimieren ... neue Artefakte und noch mehr Größe.
BG, Andreas

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