Frage von Dr. No:Hallo
Noch bin ich Anfänger aber beabsichtige mit meinem neuen Hobby "Filmen" gleich richtig zu starten. Grund: Ich würde gerne für meine Freunde, Bekannte etc. Filmaufnahmen von Geburtstagen, Hochzeiten oder sonstige Unternehmungen (z.B. Aufnahmen vom fahrenden Motorrad, Urlaubsimpressionen etc.) machen und diese gegen Bezahlung der Unkosten verkaufen. Und wenn Geld fließt würde ich natürlich auch gerne eine gute Filmqualität dafür bieten.
Gelesen und dadurch gelernt habe ich schon viel, aber eine Frage quält mich noch immer.
Grundsätzlich ist die Panasonic GS 280 viel gelobt und eine gute Kamera – welche ich auch gekauft hätte. Allerdings überlege ich auch mir, ob es nicht besser wäre gleich eine "professionellere" Kamera im Preissegment bis 1800 Euro zu kaufen.
Könnt ihr mir bitte helfen und erklären:
Ob eine Kamera für ca. 1800 Euro wirklich soviel mehr an Bildqualität gegenüber einer GS 280 bringt bzw. worin würden eurer Meinung nach überhaupt die wirklichen Vorteile solch einer teuren Kamera gegenüber einer GS 280 liegen?
Vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüße
Antwort von der_kleine_techniker:
Tja, mit kleinen DV Filmchen Geld verdienen, davon träumen wir alle.
Um dich gleich mal aus deinen Träumen zu reißen. Wer soll dir Geld dafür geben, damit du Geburtstage, Hochzeiten, Urlaube oder Motorradimpressionen aufnehmen kannst?
Bei Hochzeiten und Geburtstagen finden sich oft genug Fotografen und Videoisten unter den Bekannten/Freunde, die ihr geknipsten und gedrehtes für umsonst hergeben. Damit ist kein Geld zu machen, sofern man nicht wirklich professionell wird, und dann sind ganz andere Probleme zu lösen (Gewerbe/Finanzamt), zudem ist die Konkurrenz erdrückend, weil alle anderen ebenfalls Hochzeiten und Geburtstage abfilmen.
Urlaubsimpressionen: Für Urlaubsimpressionen gibt es nur einen einzigen Interessenten, nämlich dich. Niemand sonst.
Motorrad: Jo, mach ich selber, gute Qualität ist nicht einfach zu erzielen.
Schwingungsdämpfung ist aufwendig. Befestigung ist je nach Motorradtyp problematisch, bzw. erfordert eine Einzelabnahme beim TÜV. Und je schwerer die Kamera, desto mehr Aufwand, gerade beim Mopped.
Über die Gestaltungsmöglichkeiten und -schwierigkeiten beim Moppedfilmen kann man einen eigenen Thread starten.
Und wenn du gerade erst anfängst mit DV, dann kauf dir lieber erst mal eine kleine Kamera. Mann kann immer noch aufrüsten. Aber sich gleich eine große Ausstattung zu kaufen, die dann später in der Ecke liegt, oder mit Verlust bei ebay vertickt werden muß, das ist der falsche Weg.
Antwort von Daniel_23:
Jaaa du musst aber verstehen, daß das material, was du dann für nix von deinen Kumpels bekommst, dann auch ungeschnitten und "so lala" gedreht ist. Er meint sicher schon bischen "besser gedreht", mit Stativ, auf beleuchtung achten usw. Ich könnte mir schon vorstellen daß es da Interessenten gibt.
Antwort von Markus:
Bei Hochzeiten und Geburtstagen finden sich oft genug Fotografen und Videoisten unter den Bekannten/Freunde, die ihr geknipsten und gedrehtes für umsonst hergeben.
Als ich das letzte mal eine Absage von den Eltern eines Brautpaares erhielt, sagte ich flapsig "Den Fehler machen alle bei der ersten Hochzeit". Die Eltern sind fast vom Stuhl gefallen, weil sie dachten, ich rechne bei dem Paar nicht damit, dass die Ehe hält.
Tatsächlich meinte ich, dass am Anfang alle denken, der Onkel mit seiner 300€-Digicam könne ja die Aufnahmen machen. Was dabei herauskommt, brauche ich Euch ja nicht zu erzählen.
Ein Laie muss jedoch erst die Erfahrung machen, dass die Arbeit eines Profis nicht nur "ein bißchen", sondern um Welten besser ist als die jenes Videorentners. Und erst nach diesem Schaden (= ganz mieser Hochzeitsfilm / Ereignis, das nicht wiederholt werden kann und dadurch für immer verloren ist) sind einige bereit, für eine solche Produktion Geld auszugeben.
Tja und dann braucht man als Beginner natürlich eine Menge Geduld (= mehrere Jahre), bis man die nötige Professionalität an der Kamera und beim Schnitt entwickelt hat und sich die Qualität der Dienstleistung "Videoproduktion" herumgesprochen hat. Und dann spielt es irgendwann auch keine sooo große Rolle mehr, mit welcher Kamera man zum Hochzeitsdreh erscheint. Wichtig ist nur, dass das Endergebnis stimmt.
Antwort von wolfgang:
Also Markus hat völlig recht: die Professionalität ist ein wesentlicher Punkt, egal, obs nun um das Filmen oder das Schneiden geht.
Der leichtere Punkt ist noch das Kaufen einer besseren Kamera - die GS280 mag gut sein, aber für diesen Einsatzzweck ist sie eher low-end. Der schwerere Punkt ist, Erfahrung zu sammeln - weil das einfach Zeit dauert. Ich selbst filme seit bald 20 Jahren, aber würde mich in keiner Weise als perfekt bezeichnen...
Antwort von silentzero:
Ohne anzugeben, hihi, möchte ich mal sagen das ich durch solche Filme (geburtstag, hochzeit) in meiner Gegend schon ein bisschen berühmt geworden bin. Und das hängt sicher daran, das ich in besserer Qualität aufnehme und mir beim Schnitt auch viele Gedanken mache.
Wir ihr schon sagt, der Onkel der die Hochzeit filmt spielt den ganzen Salat dann einfach auf eine VHS Kassette. Ich kann ihnen den Film zurecht schneiden, auf einer DVD liefern, und mach auch noch ein paar Extras dazu. Beispiel: Meinen letzten Hochzeitsfilm hab ich wie ein Märchen beginnen und enden lassen. Nicht zuletzt kommt dann auch noch die nachträgliche korrektur der Farben dazu. Musik drunter legen, den Ton allgeimein noch korrigieren usw. ...
Die Kamera spielt auch eine große Rolle. Ein Hochzeitsgast hat mit seiner Kamera noch die letzten Stunden der Feier gefilmt. Und da merkt man schon einen großen unterschied wenn: die Farben blasser sind, das Bild rauscht, und es ziemlich verwackelt ist. Ich versteh nicht warum die Leute nicht mal die Finger von der Zoomtaste lassen können.
Antwort von Dr. No:
Hallo
Für eure Antworten möchte ich mich bedanken, wenngleich meine eigentliche Frage, nach den Unterschieden einer GS 280 zu einer Kamera für ca. 1800 Euro, leider nicht beantwortet wurden.
Es mag ja "Gut" gemeint sein, wenn mich gleich mehrere aus meinen "Film-Geldverdien-Träumen" reißen, aber der Vollständigkeitshalber hätte dann auch und trotzdem noch die Beantwortung meiner eigentlichen Frage gehört.
Vielleicht/wahrscheinlich bin ich aber selber Schuld. Hätte ich diese "offene und ehrliche" Einleitung nicht geschrieben, hätte sich niemand daran "aufhalten" können.
Nunja, seis drum. Als Ergebnis dieser Frage und meiner bisher "angelesenen Erfahrung" werde ich der Empfehlung folgen:
Keine Billigkamera kaufen (da die Freude an der Handhabung und Filmqualität eher bescheiden ist) sondern eine gute Kamera wie z.B. die GS280 kaufen und wenns Hobby weiterhin Spaß macht und die Ergebnisse "vermarktbar" werden/sind, dann kann immer noch aufgerüstet werden.
Grüße
Antwort von Wiro:
Sehr vernünftig !
Gruss Wiro
Antwort von Anonymous:
hallo... also ich denke mal das es allein mit einer "semiprofesionellen" kamera nicht getan ist... wackelige bilder und schlechtes bildgefühl lassen sich damit auch nicht von allein beheben...
daher würde ich nach möglichkeit auch noch ein wenig finanziellen freiraum für ein stativ einplanen... denn ohne ein solches, gelingen einfach keine richtig sauberen schwenks... ebenso nicht den guten ton vernachlässigen ;) sonst ärgert man sich später noch über ein tolles bild aber eher bescheidenen ton... ;)
wenig ist manchmal auch mehr... richtig eingesetzt natürlich...
Antwort von steveb:
ich würde erstmal damit anfangen, erfahrungen zu sammeln. Deine Ergebnisse würde ich kritischen Zusehern zeigen, insbesondere denen, die vielleicht auch selbst Filme machen. Gerne natürlich auch hier im Forum. Ich schätz danach weisst Du, wo Du stehst.
Antwort von Nightfly!:
Hallo Dr. No!
Bei der Kamera ist die GS 280 ERSTMAL Ok allerdings unter Berücksichtigung des Kommentars von steveb:
ich würde erstmal damit anfangen, erfahrungen zu sammeln. Deine Ergebnisse würde ich kritischen Zusehern zeigen, insbesondere denen, die vielleicht auch selbst Filme machen. Gerne natürlich auch hier im Forum. Ich schätz danach weisst Du, wo Du stehst.
Professionelles Arbeiten manifestiert sich nicht in erster Linie durch eine Megakamera und VIEL teures Equipment sondern durch die Erfahrung (Blick für den Bildauschnitt und Gefühl für den Augenblick).
Die Bildqualität ist dann später wesentlich von dem Encoder abhängig, da Du vermutlich DVDs und keine Bänder verkaufen willst.
Natürlich ist hier die Bildqualität des Ausgangsmaterial erstmal die Referenz.
Also probieren und Erfahrung sammeln.
Gruß,
Nightfly!
Antwort von steveb:
ge(h)nau :-)
Antwort von jeantier:
Vielleicht macht es ja doch erstmal Sinn,
wenn Du unbedarft bis, sich einige Praxiserfahrungen und Tipps und Tricks von Profis abzuschauen. Dabei testen was DEINE Kamera ist, bevor Du loskaufst. Das ist halt wie eine Pfeife, die man einrauchen muss oder ein Schwert oder whatever, wenn "s gut werden soll Bist DU das Kriterium - nichts oder niemand anderes. Nimm Dir Zeit, teste Dich durch ... die richtige sieht man im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf den ersten Blick, nicht nur Optik und Technik, vorallem Gebrauch stehen im Vordergrund.
Du machst Dir in der Post nur Ärger, wenn Du die Basis nicht richtig in den Kasten bekommst und egal zu welchem Preis, ... greifst Du jemand in die Taschen, muss das Ergebnis mindestens befriediegend sein ...
Das wäre hier so mein Tipp
lg
das jeanTIER
Antwort von Dr. No:
DANKE SCHÖN :-) !!!
DAS sind jetzt mal wirklich tolle Antworten die ich von euch bekommen habe - freufreu :-)
Die Beispiele und Empfehlungen sind wirklich nachvollziehbar und logisch je länger ich Anfänger drüber nachdenke. Ich werde sie mir zu Herzen nehmen und befolgen.
"Eine gute Kamera macht noch keine guten Filmer" ist wohl die wichtigste Erfahrung für mich (und natürlich noch die vielen guten anderen Ratschläge).
Danke nochmal und viele Grüße