Frage von silverstar777:Tach zusammen,
ich plane schon seit längerer Zeit eine Dokumentation über eine Ortschaft zu drehen.
Dieser Ort befindet sich im Südtirol und zeichnet sich vorallem durch seine Natur aus.
Sprich: der Film wird eine Mischung aus Naturfilm und Doku über den Ort.
Gröstenteils aber Natur
Nun würde mich interessieren, wie man an ein solches Projekt ran geht.
wie recherchiert man vernünftig? wie erstellt man daraus Schritt für Schritt eine Handlung???? wie plant man vorallem in der Natur wann man was filmt.
gibt es empfehlenswerte Bücher zu diesem thma???
MfG. silverstar
Antwort von motor-tv:
Ich denke, da musst du deine Kreativität walten lassen. Es wird nicht so sein, dass du dorthin fährst und nach 3 Tagen ist alles im Kasten. Wenn du einen Bezug zu der Gegend hast, bzw die Gegebenheiten kennst, dann weisst du ja eh in etwa was interessant erscheint. Z.B. gibt es gerade in Südtirol auch Geschichten der Vergangenheit, Bücher, wo Informationen herauszulesen sind. Es gibt immer wieder Kulturgüter, über die berichtet werden will. Mach dich einfach schlau über die Ortschaft die du dokumentieren willst, oder fahr mal so ein paar Tage dorthin und informiere dich.
Ich wollte bzw würde auch gerne mal in Südtirol drehen, mein Bezug dahin ist, dass meine Großeltern im zweiten Weltkrieg durch die Option vertrieben worden sind. Das war an der Südtirol/Schweizer Grenze. Gerade mein Vater kann noch viele Geschichten erzählen, aber wer weiss wie lange noch. Das sind schon spannende Themen. Wenn es um Natur und Tierwelt z.B. geht, mach dich gefasst dass der Dreh durchaus ein ganzes Jahr, die vier Jahreszeiten dauern kann, oder sogar soll.
Antwort von Rolf Hankel:
Sprich: der Film wird eine Mischung aus Naturfilm und Doku über den Ort.
Gröstenteils aber Natur
Nun würde mich interessieren, wie man an ein solches Projekt ran geht.
wie recherchiert man vernünftig? wie erstellt man daraus Schritt für Schritt eine Handlung???? wie plant man vorallem in der Natur wann man was filmt.
MfG. silverstar
Wenn Du sowas vorhast, dann plane mal ein Jahr für Dreharbeiten ein; das geht nicht mit schnell mal hinfahren und filmen; denn gerade bei Naturaufnahmen macht die Natur ncht immer so mit wie man es sich vorstellt.
Also wieder hinfahren"Nachdreh" usw.
Deshalb spielen meine Filme alle in der näheren Umgebung
Ich persönlich plane eigentlich nicht allzuviel, sondern filme einfach drauflos und das Beste wird dann zu einem Film zusammengestellt,das soll natürlich nicht heissen, dass ich keine Vorstellung davon habe wie mein Film später mal wird
Viel Erfolg...Rolf
http://www.youtube.com/user/sonnenscheinfilm/feed
Antwort von aerobel:
Hallo,
Ich würde als erstes mal ein paar Tage in besagtem Dorf verweilen und mich mit den Gegebenheiten vertraut machen. Den Fotoapparat und ein stück Papier als "Gedankenstütze" mitnehmen. Mal ein bisschen am Stammtisch in der Dorfbeiz über das Projekt mit Einheimischen plaudern, einfach mit Leuten ins Gespräch kommen, um so einiges zum Dorf zu erfahren.
Alte Legenden, Entstehungsgeschichte, Traditionen, Anektoten und solche Sachen in Erfahrung bringen, dazu musst du dir die Zeit nehmen. Daneben einfach rumspazieren und genau beobachten. Aus so einem Film kannst glatt einen ganzen Urlaub basteln, am Ende gehörst fast schon zum "Dorfinventar". Man lernt dich kennen, gibt dir Tipps und Hinweise und erst dann ist die Zeit reif, den Film zu drehen.
Die meisten vergessen heutzutage gerne mal, dass der Mensch im Vordergrund zu stehen hat, nur der kann dir erklären, wann und wo du irgendwelche Sachen am besten aufnehmen sollst, bzw. was wirklich typisch und wichtig ist. Da nützen Bücher, Broschüren zwar auch, aber ein persönliches Geplauder am Stammtisch kann dir viel tieferenEinblick ins Dorfleben geben. Mit einem Bauern mal den Hof ansehen, mit der Bäuerin über dies und das quatschen, du wirst staunen, was all die Leute an interessantem zu berichten haben...
Wenn du nur einfach mal so "theoretisch" einen Film machst, wird das mit Garantie stinkelangweilig, weil der Zuschauer spürt, dass du ein Fremder bist und das Dorf gar nicht kennst. Da kannst hinterher die Aufnahmen graden und nachschärfen, soviel du willst, das rettet so einen sterilen Film kaum...
Rudolf
Antwort von Schleichmichel:
Frag vielleicht auch nach alten Fotos und Filmaufnahmen (Stadtarchiv, Landesbildstelle, Privatleute), um auch einen historischen Ansatz im Film zu haben. Da wird es mit Sicherheit etwas geben, wodurch Du noch einmal ganz andere Erzählmöglichkeiten geboten bekommst.
Ach...und so ein Schild auf jeden Fall ganz groß an die Infotafel der Stadt Deiner Wahl :D
Antwort von silverstar777:
super! danke für eure antworten. das sind schon einmal sehr gute Anregungen. :-)
wie geht man bei sowas mit dem Location scout vor. is ja fast das wichtigste an allem. Location , vorallem wann und wo und zu welcher Jahres und Uhrzeit ....
Antwort von Schleichmichel:
Ein Location-Scout willst Du doch wohl nicht beauftragen?! Das wird doch kein Kubrick-Film. Dieser muss eben zu allen potentiellen Motiven die Grundstückseigentümer, Ansprechpartner, Stromversorgung, Verpflegungsmöglichkeiten und bei O-Ton evtl störende Geräuschemissionen in der Nähe kennen und auch so ein wenig überlappende Veranstaltungen im Auge behalten.
Aber sowas macht man ja schon bei den Besichtigungen der Orte und bei den Gesprächen mit den Leuten...du machst einfach Termine mit etwas Fleisch drumherum, um schlechtes Wetter zu kompensieren. Oft kann man das aber eh auf eine völlig flexible Basis stellen und nur Wahrzeichen der Stadt müssen enger terminiert werden (wegen Besucherdurchgang oder ähnlichem).
Antwort von silverstar777:
nein, du verstehst mich glaube ich falsch. die locations Suche ich mir schon selber. ich möchte eigentlich nur wissen, ob es da spezielle Vorgehensweisen gibt.
Bsp: ich möchte gern Ein Wasserfall filmen.
wie finde ich heraus 1. ob es einen gibt,
2. wann der geeignete Zeitpunkt ist diesen zu filmen....
bzw mir geht es um die motivsuche...
wie geht ma da ran???
Antwort von silverstar777:
es gibt doch sicher Vorgehensweisen wie man an Die motivische heran geht
Antwort von Schleichmichel:
Das sind fotografische Motiv-Fragen. Der Begriff des Location-Scouts war da unpassend und irreführend. Bildbände der Region studieren, recherchieren, Google Earth, besichtigen, Lage checken (auf Karte, mit Kompass...wg Sonnenlauf), Wetterbericht gucken, mit Leuten sprechen...Motive studieren (unter unterschiedlichen Lichtbedingungen)...da gibts kein Programmablauf, da jedes Motiv einzigartig ist und andere Herangehensweisen erfordert.
Antwort von motor-tv:
nein, du verstehst mich glaube ich falsch. die locations Suche ich mir schon selber. ich möchte eigentlich nur wissen, ob es da spezielle Vorgehensweisen gibt.
Bsp: ich möchte gern Ein Wasserfall filmen.
wie finde ich heraus 1. ob es einen gibt,
2. wann der geeignete Zeitpunkt ist diesen zu filmen....
bzw mir geht es um die motivsuche...
wie geht ma da ran???
Ich verstehe schon ... also beim Wasserfall z.B. während der Schneeschmelze. Und ob es überhaupt einen gibt, das sind die Dinge die du dir vorab notieren solltest. Wenn die Liste vollständig ist (schau dir diverse Dokus a la Universum an, dort findest du auch viele Ideen zur Umsetzung), dann fahr mal dorthin für eine Woche und erkundige dich. Der Bürgermeister wäre auch ein Punkt, dem ich meine Pläne mitteilen würde. Wie weit bist du denn weg von dem Dorf das du dokumentieren möchtest?
Was immer gut kommt sind Zeitrafferaufnahmen. Wenn der Nebel an den Bergen vorüberzieht (vom Gipfel aus gefilmt), oder der Schnee schmilzt, die Blumen blühen etc. Das alles sind Dinge, die du dir noch daheim durch den Kopf gehen lassen kannst bevor du vor Ort bist. Dort kannst du dir dann die Umsetzung überlegen. Alles in Allem ist ein Jahr Drehdauer durchaus realistisch.
Und denke auch daran, die guten Motive findest du nicht direkt an den Wanderwegen oder von der Straße aus, es sind meist "geheime" Plätze die oft sensationelle Motive bieten, oder auch Perspektiven, nur, das kriegst du eben nur raus wenn du dich mit den Einheimischen in Verbindung setzt.
Antwort von Bernd E.:
es gibt doch sicher Vorgehensweisen wie man an Die motivische heran geht
Du bist hier im Forum, also hast du Zugang zum Internet, und das ist praktisch das beste Recherche-Werkzeug, das man sich nur wünschen kann. Die Webseiten der Gemeindeverwaltung, des Tourismusbüros, von ortsansässigen Vereinen, Firmen oder Privatleuten, Google Maps, Youtube und vieles mehr: All das steckt voller Informationen für das anfängliche Brainstorming. Natürlich ersetzt das Internet keine(n) Besuch(e) vor Ort, doch man weiß bereits im Vorfeld, was einen erwartet, worauf zu achten ist und wonach man fragen kann.
Festmachen solltest du die Geschichten im Film dann möglichst an den Menschen. Nur als Beispiel: Wenn dir der Wasserfall wichtig ist, dann gibt es im Ort vielleicht einen Naturfotografen, der seit 20 Jahren nur diesen Wasserfall ablichtet, einen Wanderführer, der jeden Tag daran vorbeikommt, oder einen Gemeindearbeiter, der immer kurz vor Ankunft eines Touristenbusses das Wasser aufdreht. Der Blick hinter das Offensichtliche ist meist viel interessanter.
Ein gelungenes Beispiel für solche Porträts eines Ortes oder einer Region war unter anderem die ARD-Reihe "Bilderbuch Deutschland", aber auch auf Arte laufen viele Filme, von denen man sich inspirieren lassen kann (wie vor einiger Zeit die
"Belle France"-Serie).