Frage von Sobes:Hallo zusammen,
ich spiele mit dem Gedanken die DV Aufnahmen meiner Kamera (Canon XM1, im 16:9 Framemodus) im nachhinein hochzuinterpolieren, in ein Vollbildvideo mit einer 720p HD Auflösung und Vollbildern (25 Bilder/sek.)umzuwandeln und dann auf nem Beamer zu zeigen.
Aber wie funktioniert sowas? Welche Programme brauche ich da? Virtual Dub? Und kann ich das dann mit dem Windows Media 9 encodieren? Ist das so überhaupt empfehlenswert?
Danke im Voraus für eure Hilfe!
Sobes
Antwort von Stefan:
Hi Sobes
Ich sehe keinen grundsätzlichen Haken an der Sache. Du verlagerst die Hochskalierung vom Beamer in den PC. Wenn die Rechenkünste des PCs besser sind als die Optik des Beamers, gewinnst Du einen Vorteil. Ist halt auszuprobieren, muss ja kein kompletter Film sein. Schreib' was rauskommt, interessiert mich auch (habe aber keinen Beamer zum Testen).
Gruss
Stefan
Antwort von Marco:
Ich habe das - zu Testzwecken - schon mit Vegas gemacht. Da hat's den Vorteil, dass du erstmal die komplette Bearbeitung mit dem ganz normalen DV-Material machen kannst. Somit hast du keinerlei Performanceeinbußen. Erst vor dem letzten Schritt, dem Rendering, schaltest du dann die Projekteinstellungen um auf ein HD-Format. Dadurch werden nun auch alle Filter und Effekte, sofern welche verwendet wurden, auf das hochskalierte Format angewendet. In der Qualitätseinstellung "Best" wendet Vegas dabei eine bikubische Skalierung an. Das renderst du dann beispielsweise zu MPEG-2 oder WMV, möglichst mit gleichen Größen wie du sie für die HD-Projekteinstellungen gewählt hast, damit nicht ein zweites Mal skaliert werden muss.
In Abhängigkeit von der Qualität des Ausgangsmaterials sieht das richtig gut aus. Wesentlich besser als die Vergrößerung dem Player oder dem Beamer zu überlassen.
Ich hatte das mit Material von der JVC GY-DV 500 (interlaced 4:3), Panasonic DVX-100 (progressiv 4:3) und der Canon XL-1 (Frame Mode) getestet. Dabei dann auch eine spezielle Kombination von Schärfe- und Unschärfefiltern angewendet, um einerseits nicht das Bildrauschen sichtbar mitzuvergrößern und andrerseits nach der Hochskalierung die Randschärfe doch bestmöglich zu erhalten. Das Bild der Canon sah nicht so toll aus, weil einfach schon das Ausgangsmaterial nicht wirklich scharf war. Das hochskalierte Bild der Panasonic und der JVC war dagegen klasse. Ich fürchte jedoch, dass ein Bild der XM-1 mit Frame-Mode und dann noch mit der reduzierten Auflösung des Pseudo-16:9-Modus dabei weniger gute Resultate bringt. Was vorher schon unscharf war, kann nach einer Hochskalierung im Grunde genommen nur noch schlechter werden. Wenn du aber wirklich scharfe Ausgangsbilder hast, ist die Methode der Hochskalierung mit Vegas vom Arbeitsaufwand her eine wirklich sehr einfache Sache. Nur das Rendern dauert dann SEHR lange. Ist ein typischer Prozess, der es dem Cutter erlaubt, endlich mal wieder so richtig auszuschlafen ... ;-)
Prinzipiell wird es also mit jeder Software machbar sein, die besondere Algorithmen für die Skalierung anwendet, so dass nicht einfach die Pixel vergrößert werden. Zusätzliche gute Filter zur Rauschminderung und zur feinen Schärfung kommen der Sache sehr entgegen. Manche Leute machen dafür aus der Software raus einen Einzelbildexport, bearbeiten die Einzelbilder dann im Batch-Verfahren mit einer hochwertigen Bildbearbeitungssoftware und geben die Einzelbilder dann zurück an die Schnittsoftware oder an einen Encoder. Auch eine Möglichkeit, aber deutlich arbeitsaufwendiger als oben beschriebene Methode. Ich hatte das der Neugierde wegen mit S-Spline verglichen, einer Bildbearbeitungssoftware speziell für Bildskalierungen. Die Resultate unterschieden sich aber nicht von dem Ergebnis, das ich mit Vegas erzielen konnte. Der Aufwand für diese Methode wäre also für ein 720p-Format nicht lohnend gewesen.
Marco
Antwort von Sobes:
Hey super danke für eure Antworten, werds einfach mal versuchen,bin gespannt :-)
Antwort von Stefan:
Danke Marco fürs Feedback.
Stefan