Newsmeldung von slashCAM:Buchkritiken: Buchkritiken: "Schau mir in die Augen, Kleines". Die Kunst der Dialoggestaltung von heidi - 13 Dec 2010 11:36:00
>Wer einen Film dreht, kann viel falsch machen -- auch bei den Dialogen gibt es dafür massig Spielraum. Von belanglos über peinlich bis allzu konstruiert wirkend reicht die Palette an mieser Figurenrede. Dieses Buch möchte (und könnte) Abhilfe schaffen...
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Antwort von Blackeagle123:
Vielen Dank für die Kritik. Das Buch werde ich mir in der nächsten Zeit wohl auch mal zulegen.
Viele Grüße,
Constantin
PS:
kurz mal Besserwisser spielen: Hantwerkliche schreibt man mit d!
Antwort von jula:
schade nur, dass gerade im titel ein allzu bekannter zitatfehler auftaucht. richtig heißt es in casablanca "ich schau dir in die augen, kleines". das mag für manche kleinkariert sein, für ein buch, dass sich auf text und dessen bedeutung für den film spezialisiert ist es in meinen augen allerdings ein grober schnitzer.
Antwort von blip:
Könnte man meinen, aber ein Schnitzer ist es nicht: "Der Dialogsatz "Schau mir in die Augen, Kleines" ist in der Filmgeschichte zum Mythos geworden. Obwohl er nie in einem Film aufgetaucht ist. Zumindest nicht in dieser Form." -- Erster Satz der Einleitung...
Antwort von jula:
ah, das ist natürlich eine andere sachlage. dann ist es nur ein wenig irreführend. wäre nun aber interessant zu erfahren, was das buch zum tatsächlichen zitat sag... aber dafür werde ich wohl lieber das buch konsultieren, als dieses forum.
Antwort von Axel:
Film ist kein kleinliches Medium, und wer, wie die "Experten" für die goofs bei imdb, sein Augenmerk auf Anschlussfehler oder Anachronismen richtet, zählt Erbsen, anstatt die Suppe zu kosten. Ich nehme mich selbst nicht aus. Der Film Casablanca, dem wir neben den üblichen Verdächtigen und dem Beginn einer ganz besonderen Freundschaft noch viele andere Fimkalender-Zitate verdanken, entstand übrigens konzeptionell parallel zum Dreh, womöglich unter Beteiligung eines oder mehrerer Whiskeys in Rick's Café. Gewiss jedenfalls nicht mit einem How-To-Buch auf den Schenkeln. Es ist nur sehr schwer möglich, Casablanca heute zu erleben, denn der Film ist leider zu Tode zitiert. Man sollte dem Film einen ausführlichen Themenabend über die historisch-politischen Hintergründe voranstellen, damit man sich als Zuschauer halbwegs eintunen kann. You must remember this ...
Antwort von PowerMac:
Ein Buch zum Durchblättern… Die kurzen Drehbuchdialoge sind recht spannend. Etwa den Eröffnungsdialog in Fargo.
Antwort von Axel:
Fargo wird auch in Ted Lazarus' Buch zum Drehbuchschreiben zitiert. So richtig in allen diesen Büchern die Erkenntnisse sein mögen, sie erscheinen mir größtenteils als sehr oberflächlich, auch dann, wenn sie wissenschaftlich verbrämt sind. Man sollte besser alle Coen-Filme zehnmal hintereinander gucken und auf die Dialoge achten. Danach eine Folge Tatort, und man weiß, woran's hapert. Bestes Filmbuch aller Zeiten: Film verstehen von James Monaco (zigmal gelesen).
Antwort von sottofellini:
Axel kann ich nur recht geben, wsa das "eintunen" angeht. Denn wie oft musste ich erleben, wie der Normalo einfach kein Sensorium für vergangene "Kulissen" sich vorstellen kann. Und dennoch sei die Frage erlaubt, für wen nun gilt des Regiseurs Mühe? Für eingefleischte Cinéasten in Minderzahl oder für ein Schenkelklopfendes "Apelwoi"- Publikum?
Oder gar verwoben die Interessen beider Pole?
Wenn ich mir auf Vimeo die zuckersüssen Kommentare der überwiegenden Mehrzahl lese, gilt das Interesse mehr dem Equipment, den der vermeintlich gewollten Erzählung einer interessanten Geschichte.
Antwort von domain:
Ich bin ja immer wieder entzückt darüber, dass Spielfilmambitionen in diesem Amateurforum überhaupt diskutiert werden. Aber das ist ja wunderbar, auch wenn ich selbst nie auf solche Indie-Ambitionen gekommen wäre, weil ich glaube, dass ein guter Film in der Regel nur im Teamwork unter Mitwirkung sehr vieler teurer Spezialisten zustandekommen kann.
Aber neben Videos von Profi-Spezialist Dirk Hilger (alias MarkBallhaus) sind es bisher hauptsächlich zwei Videos von mehr oder weniger Amateuren gewesen, die mir in Erinnerung geblieben sind:
Wer sowas ohne großen Aufwand zusammenbringt hat wirklich ein Talent, um das ich ihn beneide
Antwort von Axel:
Denn wie oft musste ich erleben, wie der Normalo einfach kein Sensorium für vergangene "Kulissen" sich vorstellen kann.
Wer sich an Stefan Raab oder sogar an Mario Barth orientiert, gehört vielleicht zur Mehrheit und ist normal, aber zum Glück war zu allen Zeiten die Minderheit an solchen Mainstream-Schenkelklopfern so komplett desinteressiert, dass sie still und bescheiden ihren eigenen Interessen frönte. Dass es heute weniger Leute sind, die sich Klassiker reinziehen, besagt nichts über die Freude, die die jeweilige Gruppe erlebt.
Ich bin ja immer wieder entzückt darüber, dass Spielfilmambitionen in diesem Amateurforum überhaupt diskutiert werden.
Wie zum Beispiel die erlesene Freude, vielleicht masochistischer Natur, regelmäßig in einem Amateurforum mitzulesen und zu posten, obwohl man nur professionelle Arbeit gelten lässt:
... weil ich glaube, dass ein guter Film in der Regel nur im Teamwork unter Mitwirkung sehr vieler teurer Spezialisten zustandekommen kann.
Es gibt viele teure Spezialisten, aber viel weniger gute Filme.
Antwort von domain:
Wie zum Beispiel die erlesene Freude, vielleicht masochistischer Natur, regelmäßig in einem Amateurforum mitzulesen und zu posten, obwohl man nur professionelle Arbeit gelten lässt.
Ist doch die exakte Umschreibung von MarcBallhaus.
Eines muss ich allgemein kreativen Menschen bewundernd zubilligen: Phantasie kann man nicht lernen, Handwerk aber schon. Es kommt einzig auf die kreative Kraft der entstehenden Geschichten und der gleichzeitig auftauchenden Bilder im Kopf an und das ist eine verdammt seltene Eigenschaft und zeichnet viele große Drehbuchautoren und Regisseure (Spezialisten) aus. Phantasie ist eine Gnade, wie sie z.B. Mozart im überreichen Maße hatte, aber bei uns Normalsterblichen sehr selten ist.
Das soll uns aber nicht daran hindern, Genies schätzen zu dürfen.