Newsmeldung von slashCAM:Seit letzter Woche ist ein Film mit höchst ausgeklügelter Kameraführung in den Kinos zu sehen: Birdman besteht komplett aus Plansequenzen, die meisten davon um die 10 min lang, und die wenigen Schnitte, die sich nicht vermeiden ließen, sind gut verborgen
Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Birdman, oder: wie man einen Film scheinbar ohne Schnitte dreht
Antwort von klusterdegenerierung:
Ich freue mich schon tierisch drauf!
Die Dialoge scheinen ein bisschen wie bei
The Big Lebowski zu sein ;-)
Antwort von Benutzername:
es geht ja auch um theater. und seid wann wird im theater geschnitten? passt also. und slashcam macht wieder so einen wind, als wäre es etwas besonderes, dass es bei einer theateraufführung keine schnitte gibt. mit schnitte meine ich jetzt nicht keule.
Antwort von Niko M.:
Filmst du selber auch ?
Antwort von Benutzername:
Filmst du selber auch ?
wer?
Antwort von Niko M.:
Na du. Stelle es mir nicht so leicht vor, einen kompletten Film zu drehen bei dem die Schnitte nicht auffallen sollen.
Für mich ist das etwas besonderes.
Antwort von Benutzername:
Na du. Stelle es mir nicht so leicht vor, einen kompletten Film zu drehen bei dem die Schnitte nicht auffallen sollen.
Für mich ist das etwas besonderes.
ist auch nicht leicht. aber krasser hat es sebastian schipper gemacht mit victoria. läuft gerade auf der berlinale mit marmeladenfüllung. der ist komplett ohne schnitt gedreht.
Antwort von rush:
aber krasser hat es sebastian schipper gemacht mit victoria. läuft gerade auf der berlinale mit marmeladenfüllung. der ist komplett ohne schnitt gedreht.
Wenn es Euch interessiert könnte "Russian Ark" (aus 2002) auch was für Euch sein... der besteht ebenfalls aus einer einzigen Plansequenz ohne Schnitt - gedreht von einem Deutschen Steadicam-Operator.
Antwort von iasi:
Plansequenzen ... auf das filmsprachliche Mittel Schnitt zu verzichten, darf eben nur nicht Selbstzweck sein und sollte auch einen Grund haben, der in der Handlung und Dramaturie zu finden ist.
Antwort von Fritz Busch:
Alfred Hitchcock
"Rope" - "Cocktail für eine Leiche", 1948
griass, eich :)
Antwort von Benutzername:
Russian Ark schau ich mir mal an.
@ iasi: jetzt gehts aber los. muss keinen grund haben. ist doch wohl mal ein hammer experiment. wo wären wir denn heute -- lassen wir das. aber in den nächsten 10 - 20 jahren gibt es eh keine schauspieler mehr außer die, die aus dem computer kommen. und dann wird es mehr solcher filme geben, die keinen schnitt haben. das wird dann richtig lustig.
Antwort von rush:
Alfred Hitchcock
"Rope" - "Cocktail für eine Leiche", 1948
Wobei der auch nicht ganz schnittfrei daherkommt... aber die Schnitte sind oft elegant gelöst und für die Zeit war das sicher schon was ganz besonderes.
Aber auch bei Russian Ark wurde laut Interviews wohl einmal abgebrochen und neu angesetzt und in der Post das ein oder andere rausradiert :D
Antwort von Stoecky:
Birdman finde ich in der Tat ziemlich spannend.
Dass er mit so wenigen Schnitten auskommt, ist mir gar nicht aufgefallen (mag aber eben genau daran liegen *lol*).
Viel fesselnder als dieses vermeintlich technische Detail fand ich aber die Geschichte an sich und die grandiosen Darsteller und die Inszenierungen.
Als regelmäßiger Theaterbesucher war es natürlich besonders interessant, ich werde wohl in den nächsten Aufführungen immer ein bißchen grinsen, wenn die Schauspieler backstage gehen. ;)
Ich möchte den Film jetzt gar nicht an der tollen Kameraführung und den wenigen Schnitten festmachen, sondern eher als extrem kreativ und in Summe ziemlich abgefahrenes Bildwerk bezeichnen. Schon irgendwie ein bißchen krank.
Antwort von rush:
Birdman finde ich in der Tat ziemlich spannend.
Ich möchte den Film jetzt gar nicht an der tollen Kameraführung und den wenigen Schnitten festmachen, sondern eher als extrem kreativ und in Summe ziemlich abgefahrenes Bildwerk bezeichnen. Schon irgendwie ein bißchen krank.
Ich schau ihn mir nachher noch im Kino an - mit einem Kumpel der normalerweise mehr auf Action-Kracher und Fantasy steht.. wir haben einen ziemlich konträren Filmgeschmack was aber durchaus eine interessante Mischung darstellt und somit jeder immer mal wieder Filme aus Bereichen sieht die man sonst womöglich meiden oder maximal später im TV sehen würde.
Antwort von iasi:
Alfred Hitchcock
"Rope" - "Cocktail für eine Leiche", 1948
griass, eich :)
ja - von dem Hitchcock sagte, dass es ein eher misslungener Versuch war
Antwort von klusterdegenerierung:
Filmst du selber auch ?
Der nicht! ;-)
Antwort von freacore:
Leider ist die Handlung langweilig umgesetzt und die Plansequenzen machen es sehr anstrengend beim Zusehen.
Antwort von iasi:
Filmst du selber auch ?
Der nicht! ;-)
ne - so was wie ihr Helden dreht wirklich nicht jeder ...
... ihr geht sicher gleich mal wieder kurz vor die Tür und filmt drauflos ...
Antwort von rush:
Leider ist die Handlung langweilig umgesetzt und die Plansequenzen machen es sehr anstrengend beim Zusehen.
Ich möchte jetzt gar nicht zu sehr auf die Handlung eingehen - auch wenn ich diese für die Art des Themas durchaus passend fand.
Die Plansequenzen haben mich durchaus tief beeindruckt und ich empfand sie nicht als anstrengend... im Gegenteil - spannend zu sehen wie viel man mit einer Brennweite durch Bewegung erreichen kann. Bestätigt mich in der Art und Weise in der ich manchmal mit nur einer Festbrennweite drehe :-)
Was mich neben der technisch sauberen Kameraarbeit aber umso mehr beeindruckt hat, ist die Leistung der Beleuchter und des Schärfeassistenten. Das Licht war für meine Begriffe in allen Szenen perfekt abgestimmt ohne peinliche Löcher oder fiese Schatten... und die Schärfe saß ebenfalls immer perfekt auf den Punkt - mir ist kein einziger Schärfenschwimmer auf der großen Leinwand aufgefallen - und das ist bei solch langen Sequenzen in denen ständig die Schärfe wechselt schon wirklich eine starke Leistung.
Antwort von Frank Glencairn:
Das Licht war für meine Begriffe in allen Szenen perfekt abgestimmt ohne peinliche Löcher oder fiese Schatten..
... weil der gesamte Film in der Post quasi neu geleuchtet wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=XxXWs74dKnE#t=212
Antwort von ruessel:
Wobei der auch nicht ganz schnittfrei daherkommt... aber die Schnitte sind oft elegant gelöst und für die Zeit war das sicher schon was ganz besonderes.
Das hatte reine technische Gründe, die Filmrolle in der Kamera musste nach ca. 20 Minuten gewechselt werden.
Antwort von Horace83:
OT: Es waren maximal 10min, im Interview mit Truffaut spricht er meines Wissens sogar von weniger.
back2topic:
Über ein Stilmittel zu diskutieren (wie auch im Victoria Thread) macht imo nur Sinn, wenn man den Film auch gesehen hat. Ein One-Take ist erstmal eine planerische und technische Leistung, die Formvollendung wird erreicht, wenn der Einsatz des Stilmittels auch inhaltich Sinn macht.
So wie zB. die Erzählweise in "Memento" oder die umgedrehte Erzählrichtung in "Irreversible".
Ich sehe das immer wie beim Sport: Wer trifft hat recht, egal wie er den Ball ins Tor bekommen hat.
Antwort von iasi:
OT: Es waren maximal 10min, im Interview mit Truffaut spricht er meines Wissens sogar von weniger.
back2topic:
Über ein Stilmittel zu diskutieren (wie auch im Victoria Thread) macht imo nur Sinn, wenn man den Film auch gesehen hat. Ein One-Take ist erstmal eine planerische und technische Leistung, die Formvollendung wird erreicht, wenn der Einsatz des Stilmittels auch inhaltich Sinn macht.
So wie zB. die Erzählweise in "Memento" oder die umgedrehte Erzählrichtung in "Irreversible".
Ich sehe das immer wie beim Sport: Wer trifft hat recht, egal wie er den Ball ins Tor bekommen hat.
Man kann ganz generell über ein Gestaltungsmittel diskutieren. Vor allem auch über die Grenzen und die Frage des Selbstzwecks.
Weshalb will man sich strangulieren und 90 Minuten auf einem Stilmittel beharren?
Antwort von iasi:
ja - gute Darsteller - gutes Theaterschauspiel - und vielleicht gerade deshalb funktioniert es irgendwie nicht richtig - es ist wie mit der Jazz-Musik, die einem immer ins Bewußtsein trommelt, dass man gerade einen Film sieht - und da ist auch immer wieder mal die "Bühne im Bild", die einem sagt: Hier wird dir etwas vorgespielt - und es ist nicht die Bühne gemeint, die im Film gezeigt wird.
Ein Akt folgt dem anderen - auch dies drängt sich einem ins Bewußtsein.
Theater ohne den Lifecharakter, aber immerhin mit Nähe zu den Darstellern - so richtig gefangen nimmt der Film einen aber nicht durchgängig.
Antwort von Funless:
Oscar für "bester Film", "beste Regie", "bestes Drehbuch" und "beste Kamera".
Find ich gut, Glückwunsch!
Antwort von Niko M.:
Oscar für "bester Film", "beste Regie", "bestes Drehbuch" und "beste Kamera".
Find ich gut, Glückwunsch!
Wie von einigen hier vorausgesagt.
Auch Iasi hatte einen wirklich guten Riecher mit seiner objektiven Einschätzung...
Antwort von iasi:
na - das Füllhorn wieder ausgeschüttet.
Interessanter hätte ich eigentlich "Leviathan" gefunden.