Frage von Achim:Hallo,
Ziel: 22-Minuten-Film auf S-VCD (Ausgangsmaterial Camcorder-DV-Clips im durchgängig selben Format, lediglich Audiospur extern nachbearbeitet und das Ganze in Premiere zusammengesetzt)
Erster Ansatz: Export der bearbeiteten Sequenz aus Premiere Pro als MS AVI, unkomprimiert (um die Qualität zu erhalten), Encoding mit TMPGenc, S-VCD mit VCDeasy. Das resultierende avi-file ist natürlich riesig, bei Bewegungen weisen die Konturen aber hässliche "Kämme" auf.
Zweiter Ansatz: Export mit Main Concept DV Codec 2.4.3. (Standard-Tryout-Version) Einwandfreie avi, wenn auch etwas weniger scharf als ohne Kompression, dafür ohne Kämme. Nur: Spätestens nach ca. 10 Min. bleibt das Bild hängen, der Ton läuft weiter. Hatte erst TMPGenc in Verdacht, bis ich feststellte, dass der Fehler schon im avi-file steckt.
Wenn ich das Material auf Band ausgebe und dann wieder capture, läuft alles normal.
Frage daher: Wie geht Ihr vor, um aus einer Premiere-Pro-Sequenz ganz schlicht ein avi-file zu erzeugen, um dieses anschließend wie auch immer weiterzubearbeiten? Und: Wenn hier im Forum die Rede vom "MS Codec" ist, welche Einstellung ist damit gemeint? Microsoft Video 1 oder Microsoft RLE bietet mir Premiere an, und nirgendwo finde ich eine Info dazu.
Gibt es irgendein Tool, mit dem ich feststellen kann, welche Codecs überhaupt auf dem System (Win XP, Pentium 4, 3,0 GHz, 1 GB Ram, 2x 250 GB HDD mit 7.200 rpm) installiert sind, und ob diese korrekt eingebunden sind? Anders als bei MainConcept beschrieben, haben die avi-Files z.B. kein Wasserzeichen, und die Tryout-Version des "Pro"-DV-Codecs von MainConcept, die ich mal probeweise installiert habe, bietet mir Premiere überhaupt nicht an..
Nebenbei: Ich beschäftige mich erst seit ein paar Wochen mit DV, vielleicht mache ich einfach einen ganz dämlichen Anfängerfehler und komme nur nicht drauf, welchen.
Achim
Antwort von Stefan:
Hallo Achim
Du willst die "Kämme", weisst es aber noch nicht ;-) Wenn die SVCD richtig gemacht ist, sind die Kämme nur beim Anschauen auf dem _progressiv anzeigenden_ Rechner-Monitor sichtbar. Beim Anschauen auf einem _interlaced anzeigenden_ TV sind sie nicht sichtbar, ja sie verbessern sogar den Videogenuss, weil Bewegungen flüssiger kommen.
Die Kämme heissen Interlacestreifen und das Wegrechnen heisst Deinterlacen. Danach zu fragen, kennzeichnet den Anfänger und bewirkt beim Fortgeschrittenen häufig Ignorieren oder die Empfehlung doch mal die Grundlagen bei
http://www.edv-tipp.de" zu studieren.
Im einfachsten Fall wird beim Deinterlacen die eine über andere Zeile des Videobildes weggeschmissen und die verbleibenden Zeilen werden verdoppelt. Dass dadurch die Bildschärfe enorm "gesteigert wird" ,-) und dass man das Verfahren nur anwendet, wenn man muss, ist klar.
Die AVI Dateien müssen natürlich OK sein. Meinst Du mit kaputter AVI Datei die Datei, die aus Premiere rauskommt oder die originalen AVI Dateien. Ich kann mir vorstellen, dass die Premiere AVI Datei futsch ist. Du dürftest bei 10 Min. an die magische 2 GB Grenze kommen. Diese Grenze ist bei nicht OpenDML (d.h. alten) AVI Dateien die längste legale Dateilänge. Wundert mich etwas, dass APPro hier Probleme haben soll. Exportieren und neu capturen ist ein möglicher Umweg. Du kannst auch mit dem Arbeitsbereich in AP in mehreren Portionen speichern. Bei durchnummerierten Dateinamen kann TMPGEnc die zusammensetzen.
Wenn hier im Forum die Rede vom MS Codec ist, ist der MS DV Codec gemeint. Du kannst mit dem "Video Codec Swapper" feststellen, welche VFW Codecs in Deinem System installiert sind. Die gleiche Info bekommst Du über Systemsteuerung->Multimedia->Geräte->Video... (kann jetzt nicht nachsehen, weil an einer Linux-Kiste). Das kommende GSPOT wird ebenfalls ein Codec Management enthalten (lechz ;) Die Info über Directshow Codecs (u.a. den MS DV Codec) ist nicht so einfach zu bekommen. Mir fällt dazu nur ein mit dem MS Graphedit nachzusehen.
Gruss
Stefan
Antwort von Stefan:
Aus dem Videofreunde-Forum ein schöner Link zu den "Zacken":
http://german.doom9.org/video-basics-ge ... cs-ger.htm
Gruss
Stefan
Antwort von Stefan:
Hi Achim
Mit dem Beamer hast Du eine progressive Anzeige. Wenn Du den Beamer mit einem regulären, interlaced Video z.B. über Chinch oder S-Video fütterst, macht normalerweise der Beamer ein Deinterlace. (Spezialfälle mal ausgenommen)
Wenn Du ihn über einen Rechneranschluss fütterst, macht er wahrscheinlich kein Deinterlace. In diesem Fall solltest Du ein hochwertiges Deinterlace selbst machen. Dazu gibt es verschiedene Methoden.
Gut kommen Methoden ala 'Motion based Deinterlace'. Also bei denen nur dort im Bild ein Deinterlace gemacht wird, wo auch Bewegung ist. Eine hervorragende Übersicht über verschiedene Deinterlace-Verfahren findest Du auf
http://www.100fps.com"
Gruss
Stefan
Antwort von Achim:
Hallo Stefan,
danke für die schnelle Antwort. Ich habe jetzt das ganze Zeugs einfach mit der Einstellung "MS DV Avi" aus PrPro ausgegeben, und es funzt ohne Probs. Die Einstellung hatte ich bei der Arbeit mit Premiere nur von Anfang an gleich beiseite gelassen, weil sie keine Moeglichkeit der Auswahl eines Codecs bietet.
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: Du willst die "Kämme", weisst es aber noch nicht ;-) Wenn die SVCD richtig
: gemacht ist, sind die Kämme nur beim Anschauen auf dem _progressiv anzeigenden_
: Rechner-Monitor sichtbar. Beim Anschauen auf einem _interlaced anzeigenden_ TV sind
: sie nicht sichtbar, ja sie verbessern sogar den Videogenuss, weil Bewegungen
: flüssiger kommen.
Tja... Die Videos werden vom Notebook per Beamer an die Leinwand projiziert... D.h. man muesste das Bild nicht per VGA-Kabel, sondern per Cinch aus dem Notebook an den Beamer leiten? Muss ich mal probieren, habe leider das schnelle Notebook mit dem DVD-Softwareplayer erst naechste Woche wieder verfuegbar. Aber: Der Mainconcept-Codec macht die Kaemme nicht (auch nicht auf dem PC-Monitor) - bedeutet das, ich habe eine De-Interlace-Einstellung da reingebracht, ohne es zu wissen bzw. bewusst so definiert zu haben?
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: Ignorieren oder die Empfehlung doch mal die Grundlagen bei
http://www.edv-tipp.de" zu
: studieren.
Ich habe mich ganz zu Anfang da durchgearbeitet, doch wenn man noch fast nichts ausprobiert hat, ist das echt Information overflow, und da bleibt nur die Hälfte hängen.
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: Die AVI Dateien müssen natürlich OK sein. Meinst Du mit kaputter AVI Datei die Datei,
: die aus Premiere rauskommt
Genau diese, aber nur, wenn per Mainconcept-DV-Codec ausgegeben! Ich habe anfangs auch mit der Einstellung "Kompressor - Kein" experimentiert, da werden die Files leicht 10-20 GB gross, und die liefen auch ohne Probleme oder gar Haenger ab.
oder die originalen AVI Dateien. Ich kann mir vorstellen,
: dass die Premiere AVI Datei futsch ist. Du dürftest bei 10 Min. an die magische 2 GB
: Grenze kommen. Diese Grenze ist bei nicht OpenDML (d.h. alten) AVI Dateien die
: längste legale Dateilänge. Wundert mich etwas, dass APPro hier Probleme haben soll.
Hat es wie gesagt nur bei VErwendung des MainConcept-Codecs.
Danke fuer Deinen Hinweis auf GSPOT, so etwas habe ich gesucht!
Gruesse,
Achim