Frage von Pete21:Hallo,
jeder kennt ja das Problem mit Mischlicht aus Kunst- und Tageslicht. Es gibt ja einige Möglichkeiten, dieses Problem in den "Griff" zu bekommen - ausgenommen von der, Mischlicht zu vermeiden.
In einem Raum mit Fenstern, der ausgeleuchtet werden muss:
- Tageslichtscheinwerfer einsetzen
- Kunstlichtscheinwerfer mit Tageslichtfolie ausstatten, um Kunst- in Tageslicht umzuwandeln
- Fenster mit Kunstlichtfolie ausstatten, um Tages- in Kunstlicht umzuwandeln
Welche dieser Möglichkeiten haltet ihr für am besten geeignet, wenn dieses Mischlicht wirklich nicht zu vermeiden ist?
Und wenn ihr es vielleicht schon einmal probiert habt, welche Probleme sind aufgetreten? Und wie war das Ergebnis?
Pete
Antwort von domain:
Ich persönlich würde keine dieser Möglichkeiten einsetzen, sondern mit fixem Tageslichtpreset filmen, gerade die Lichtmischung kann interessant wirken.
Andernfalls möglichst in der Nacht filmen und das mit einem Kunstlichtpreset.
Antwort von Schleichmichel:
Wenn Du den Raum nur aufhellen musst, um keine Überbelichtung in den Fenstern zu erhalten, dann natürlich mit HMIs ausleuchten.
Mit Reflektoren kann man notfalls dem Lichtpegel auf die Sprünge helfen, wenn man auf Kunstlichtscheinwerfer mit Folie angewiesen ist. Denn die werden durch die Folie ganz schön schwach.
Wenn auch Practicals eingesetzt werden, und ich die nicht mit Rotstich haben möchte, tauscht man diese -sofern möglich, bzw. erwünscht- gegen Fotolampen mit Tageslichttemperatur aus (zB Adox).
Wenn man keine Tageslichtscheinwerfer hat, oder die Kunstlichtscheinwerfer mit Folie zu schwach wären, dann ist natürlich Fenster filtern die Lösung, zumal das Licht auch abgedämpft wird.
Mischlicht kann gut aussehen, aber selbst da kann man der Kamera etwas entgegenkommen, indem nur etwas Orange auf die Fenster kommt, so dass es immernoch kühl ist. Mit solchen Spielereien gehen ja Kameras ganz unterschiedlich um.
Antwort von High_Tension:
Ich persönlich verwende Tageslichtfolien auf meinen Kunstlichtscheinwerfern. Das ist die günstigere Variante ggü HMIs und funktioniert annähernd genauso gut.
Noch einfacher ist es, einen sauberen Weißabgleich zu machen und mit normalen Scheinwerfern auszuleuchten. Dann sollte man nur aufpassen, dass die Fenster außerhalb des Blickfeldes bleiben.
Den Vorschlag mit dem Tageslichtpreset halte ich für keine besonders gute Wahl, sofern man ein neutrales Bild will. M.E. sollten Farbstiche (die so gewiss produziert werden) in der Post ggf eingefügt, keinesfalls jedoch entfernt werden müssen.
Die Fenster mit Folien zu verkleben wär mir zu blöd. Dann lieber alles was geht zu machen (Vorhang, Jalousie) und so den Tageslichteinfluss minimieren.
Antwort von domain:
Im Grunde hängt alles von der Zielsetzung und vom eigenen Geschmack ab. Dass unterschiedliche Lichtfarben aber ihren ganz besonderen Reiz haben können, sieht man ja bei Bühnenbeleuchtungen, wo unterschiedlichste Farbfilter vor den Scheinwerfern gleichzeitig verwendet werden und verschiedene Partien der Bühne in ein jeweils ganz anderes Licht tauchen.
Niemand sagt, dass ein homogenes Licht über das gesamte Bildfeld unbedingt reizvoller als eine Mischung diverser Lichtfarben sein muss, Mode- und technische Aufnahmen sowie Reproduktionen mal ausgenommen, wo es auf hohe Farbrealität ankommt.
Antwort von High_Tension:
Im Grunde hängt alles von der Zielsetzung und vom eigenen Geschmack ab.
Das ist natürlich richtig. Ich bin auch beileibe kein Gegner verschiedener Lichtfarben. Allerdings ist gerade das natürliche Tageslicht ein Faktor, der nur schwer berechenbar, und im schlimmsten Fall erkennbaren Schwankungen unterworfen ist. Und so lange der TE nichts Gegenteiliges schreibt gehe ich davon aus, dass eine möglichst homogene / neutrale Beleuchtung erzeugt werden soll.
Antwort von Pete21:
Allerdings ist gerade das natürliche Tageslicht ein Faktor, der nur schwer berechenbar, und im schlimmsten Fall erkennbaren Schwankungen unterworfen ist.
Genau. Der Drehtag dauert ja eben auch einige, viele Stunden und deswegen vermeide ich Mischlicht, wo ich kann. Also es soll eben eine neutrale und komplett kontrollierbare Beleuchtung sein.
Dass unterschiedliche Lichtfarben aber ihren ganz besonderen Reiz haben können, sieht man ja bei Bühnenbeleuchtungen, wo unterschiedlichste Farbfilter vor den Scheinwerfern gleichzeitig verwendet werden und verschiedene Partien der Bühne in ein jeweils ganz anderes Licht tauchen.
Ja, da bin ich ja auch der gleichen Meinung, aber innerhalb einer Szene sollten dann doch immer die gleichen Lichtbedingungen herrschen. Ich will ja nicht von Schnitt zu Schnitt eine andere Farbe haben - das würde den Zuschauer auch mit Sicherheit tierisch irritieren.
Also, so wie ich das mitbekommen habe, sind HMI-Tageslichtscheinwerfer wohl die beste Lösung - leider auch die teuerste. Ja ist ja eigentlich auch logisch.
Gibt es noch Dinge, die ich beachten muss, wenn ich HMI-Tageslichtscheinwerfer einsetze, um Mischlicht zu vermeiden?
Wie sieht es aus mit Folien vor den Tageslichtscheinwerfern? Diffusfolien verändern ja die Grad Kelvin, soweit ich weiss. Wie soll ich damit umgehen?