Frage von XLR:Welche Beleuchtung empfiehlt sich bei Aufnahmen nachts in einem Zimmer mit vorhandener 40 Watt Deckenbeleuchtung?
Die Farben sollen knackig rauskommen.
Reichen Baustrahler? Worauf muss ich achten? Kann man Spiegelungen an zu glatten Oberflächen entgehen? Wieviel Watt?
Antwort von Anonymous:
uh, da wirst du wohl nicht um dimmer herumkommen, und außerdem empfehle ich eine softbox...
mit baustrahlern wird das sicher gehen, wenn du 500er hast musst du sie sicher dimmen und mit einer softbox indirekt zB an die decke strahlen für ein grundlicht ohne große spiegelungen. für die gesichter usw wirds wohl schwieriger werden. hängt von der situation ab und muss ausprobiert werden...
Antwort von Axel:
... Aufnahmen nachts in einem Zimmer ... Die Farben sollen knackig rauskommen.
Knackige Farben und authentisches Nacht - Ambiente widersprechen sich freilich.
Selbstverständlich "reichen" Baustrahler zum hell Machen, sie zu dimmen ändert allerdings die Farbtemperatur, d.h. das Licht wird rötlicher, und den Haupt- - um nicht zu sagen einzigen - Vorteil von Baustrahlern, massenhaft Licht auszukotzen (vielleicht noch ein bisschen Unterstützung für die Zentralheizung), nehmen Dimmer auch weg. Für den Zweck, eine für Video ausreichende Grundhelligkeit bei weichem Licht herzustellen, würde ich Fotolampen mit den oben erwähnten Softboxen kaufen. Wie immer der Hinweis, dass solche Gerätschaften über den Billig-Internet-Versand Foto Walser bezogen werden können. Keine Schleichwerbung, für kompliziertere Gerätschaften oder Optiken ist die Qualität zu mies, aber ein Lampenschirm, eine Tageslicht-Energiesparfunzel und eine simple Softbox, alles zusammen auf
low duty Lampenstativen, das findet man zu diesen Preisen sonst nicht einmal gebraucht.
Alternativen:
- "Chinaballs" - Papierlampen für ~ 5 € incl. Fassung. Sehr weiches Licht, allerdings eher für Halbnah/Nah. Im Making of von
Das Parfüm sieht man, wie Dustin Hoffmans Gesicht mit so einer Lampe "geangelt" wird. Die stärksten Energiesparlampen einschrauben, normales Wolfram-Glühlicht bedeutet für höhere Lichtausbeute Brandgefahr!
- Leuchtstoffröhren. Gute Streuung, für normal große Räume, also "Zimmer" gut geeignet. Geringe Wärmeabstrahlung. Bitte nicht von der Decke, sondern frontal auf das Motiv richten. Weißabgleich versteht sich, Verschlusszeit 1/50tel, um Flackern zu vermeiden.
Antwort von Pianist:
- "Chinaballs" - Papierlampen für ~ 5 € incl. Fassung. Sehr weiches Licht, allerdings eher für Halbnah/Nah. Im Making of von
Das Parfüm sieht man, wie Dustin Hoffmans Gesicht mit so einer Lampe "geangelt" wird. Die stärksten Energiesparlampen einschrauben, normales Wolfram-Glühlicht bedeutet für höhere Lichtausbeute Brandgefahr!
Profi-Version ist die Chimera-Laterne mit E40-Fassung für 500- und 1000-Watt-Leuchtmittel. Lässt sich sehr gut an der Decke einsetzen.
Matthias
Antwort von C.I.W:
Ein gutes Kopflicht tuts doch auch. Aber es wäre gut, wenn du dich mit Beleuchten ein wenig auskennen würdest. Kanst ja mal ein paar Berichte über das Licht auf
www.moviecollege.de lesen.
Auf keinen fall frontal mit einem Kopflicht auf die zu filmende Person. Am besten wäre hier eine 3-Punkt Beleuchteung. Also von hinten ein schwächeres Licht (Haarlicht) und Links und Rechts von der Kamera 2 Strahler.
PS: Weiß jemand gerade ein gutes Kopflicht? Ich brauch nämlich bald eins.
Antwort von Pianist:
Weiß jemand gerade ein gutes Kopflicht? Ich brauch nämlich bald eins.
Meine Lieblingsfunzel ist die Sachtler Reporter 100, die habe ich schon seit etwa 14 Jahren. Wird heute auch noch genau in dieser Form hergestellt. Da habe ich allerdings nur einen 50-Watt-Brenner drin, was für meine üblichen Zwecke ausreichend ist. Großer Vorteil ist der Handgriff, wodurch die Lampe deutlich höherkommt und Kompendium und Softie keinen Schatten werfen. Im Handgriff ist stets ein Ersatzbrenner vorhanden, auch wenn die Leuchtmittel (bei mir zumindest) viele Jahre halten. Zweckmäßig ist auch die Leuchtdiodenanzeige von grün über gelb bis rot, wodurch man gut den Ladezustand des Akkugürtels abschätzen kann.
Matthias
Antwort von Bernd E.:
...Weiß jemand gerade ein gutes Kopflicht?
Panther Romy 75
Gruß Bernd E.
Antwort von Pianist:
Panther Romy 75
Die ist ja praktisch identisch mit der Sachtler Reporter 50. Und da ist dann durch die niedrige Position genau das Problem, dass Kompendien und Softies blöde Schatten werfen. Sowas geht also nur, wenn die Position auf der Kamera sehr weit vorne ist oder es wenig Vorbauten gibt. Zweites Manko: Man muss immer dran denken, die Blauscheibe rauszuschwenken. Gut gemeint, aber praxisfern.
Matthias
Antwort von Bernd E.:
...Problem...praxisfern...
Tja, so unterschiedlich können praktische Erfahrungen sein!
Gruß Bernd E.
Antwort von Anonymous:
So praxisfern ist das garnicht. In Zeiten von massenweise anfallenden Low-Cost-Praktikanten, denen Camcorder auf die Schulter gesetzt werden, und die dann alle am "abbrennen" sind, ist meist irgeneiner darunter, der es vergisst. Und schon schaut man in die Runde, um die Quelle des blauen Übels zu suchen.
Ich wage allerdings ernsthaft zu bezeifeln, das User mit der Fragestellung "Beleuchtung bei Innenraumaufnahmen" etwas mit "R100", "R75" oder "Panther" anfangen können und wollen. Spätestens, wenn sie hören, das sie ein paar hundert Euro für gute Lampen ausgeben müssen, rennen (ja, sie "rennen", warum auch immer???) in den nächsten Baumarkt und landen bei den in der Konsumerwelt ach so beliebten 20-Euro-Baustellenstrahlern.
Die Farben sollen knackig rauskommen
Ich würde mit einer harmonierten Abstimmung zwischen Tageslicht- und Kunstlichtlampen arbeiten. Die Kamera Richtung 3200K abstimmen und die Flächen oder Objekte, auf die es dramaturgisch ankommt, mit 3200K-Licht ausleuchten. Beim Rest mit Tageslicht Akzente schaffen. Der "bläuliche" Charakter unterstreicht dann die Nachtstimmung.