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Infoseite // Analoger Film produktiver als Digital?



Newsmeldung von slashCAM:


Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten


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Antwort von Zizi:

Meiner Meinung kennt man keinen unterschied mehr zwischen einer 35mm Analog und aktuellen CMOS Film Kamera.
Den "Filmlook" also Staub, Filmkorn etc. kann man genausogut in der Post machen und der Dynamikbereich ist bei sehr aktuellen CMOS Sensoren kaum mehr niedriger ! In den nächsten Monaten/Jahren vieleicht sogar höher ..
Das einzige Argument was für Kinefilm einfällt ist die genauere arbeitsweise bzw. meist genauer gewählte komposition (weil teuer) und Nostalgie .. ansonsten hat doch Digital doch erheblich mehr Vorteile !

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Antwort von carstenkurz:

Man sollte da auch nicht zu pauschal argumentieren. Die jeweiligen Systemeigenschaften sind nicht die allein relevanten. Für Video gibt es zwar etablierte Workflows und eine Vielzahl von Bearbeitungssystemen, für die Ablösung von 35mm Film kommen aber nur RAW basierte Systeme und Arbeitsweisen in Frage. 35mm Workflows sind aber seit Jahrzehnten standardisiert und jedes Kopierwerk, jedes Posthouse, jedes professionelle Crewmitglied ist damit vertraut und kennt die Arbeitsweisen. Bei RAW-Aufzeichnung und Workflows sieht es derzeit noch so aus, dass jede Kamera eine eigene Arbeitsweise voraussetzt, bzw. dass standardisierte Workflows mit jeweils optimaler Qualität und Abwicklung erst noch entwickelt bzw. etabliert werden müssen. Der Aufwand und das Risiko dafür relativiert die Kostenvorteile digitaler Arbeitsweisen halt gegenwärtig noch etwas. Man muss halt ne Abwägung der Vor- und Nachteile unter diesen Gesichtspunkten machen. Manche Regisseure oder Produzenten setzen da halt unterschiedliche Prioritäten.

Für den Indie sind alleine die Material, Entwicklungs- und Handlingkosten beim Film untragbar, wenn er es nicht gesponsert bekommt. Bei größeren Produktionen spielen diese Kosten aber je nach Arbeitsweise keine große Rolle und Sicherheit und Arbeitsroutine sind wichtiger.

Und ein entsprechend bekannter und einflussreicher DoP oder Regisseur wird im Zweifelsfalle eben auch abseits aller rationaler Erwägungen einfach mal seine Vorliebe durchsetzen.


- Carsten

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Antwort von domain:

Nicht zu vernachlässigende Kostenfaktoren werden bei digitalen Produktionen auch die Nachfolgekosten der Langzeit-Archivierung sein. Denn ohne ausbelichtetes Material, welches derzeit Jahrzehnte bis Jahrhunderte übersteht, wird es bei rein digitaler Speicherung eines permanenten streng überwachten dynamischen Dateierhaltungsprozederes bedürfen und das wird teuer.
Ständiges Umkopieren in neuere Formate inkl. Fehlerkompensation wird obligatorisch.
Spielt bei Amateuren natürlich fast keine Rolle, weil sich Deszendenten gemeinhin eher weniger für altes Material ihrer Eltern interessieren, es sei denn, es betrifft höchstpersönliche Erinnerungen an div. Personen, aber dann ist ein gepflegtes ereignisorientiertes Fotoalbum wahrscheinlich ohnehin die bessere Wahl, denn diese überstehen noch am ehesten den allgemeinen Entsorgungs- und Entrümpelungsprozess.

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Antwort von carstenkurz:

Ja, mit der Archivproblematik kämpft auch Hollywood. Übrigens nicht nur beim Endprodukt, sondern auch allen Zwischenprodukten. Bisher wurde das komplette Produktionsmaterial in Container geworfen und verstaut. In letzter Zeit landen da aber zunehmend CD-Rs und DVD-Rs und anderes halbgares Zeugs, dass man streng genommen genauso gut gleich in den Müll entsorgen könnte. Für die heute übliche Mehrfachverwertung muss auch ne Menge solchen Materials aufbewahrt werden.

Da fehlt ganz klar ein digitales Standardformat für Archivzwecke. Das Ausbelichten einer 'Masterkopie', ggfs. in Farbauszügen oder als 'digitaler Barcode' zur Integration in existierende Filmlager ist ja noch ein vergleichsweise einfach zu lösendes Problem.

- Carsten

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Antwort von Schleichmichel:

Das einzige Argument was für Kinefilm einfällt ist die genauere arbeitsweise bzw. meist genauer gewählte komposition (weil teuer) und Nostalgie .. Also mit solch einem Paradigma solltest Du kein Kameramann werden, wenn Du erst präzise und überlegt arbeitest, wenn das Aufzeichnungssystem mal viel kostet.

Du hast wohl noch nicht viel Erfahrung mit Film, sonst würdest Du es nicht auf Korn und Staub als Merkmal reduzieren. Mach mal ein paar Dias von einem Fluss mit Lichtreflexen (Belichtung für Umgebung, nicht für die Reflexe) und dann zeichne die gleiche Szenerie auf Video auf. Vergleich das in der Projektion. Trink danach erst mal in Ruhe einen heissen Amaretto mit Sahne.

Und Umkehrfilm frisst schneller aus, als Negativ!


Zur Archivierung: Farbseparations-Ausbelichtungen in 4K sind derzeit Standard in USA.

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Antwort von Zizi:

Ich bezweifle das irgendjemand im endgültigen Film da einen unterschied merkt zumindest im Bewegtbild !
Die teuersten und besten analogen Filmspulen sind in der Lage 14-16 Blendenstufen zu bewältigen die besten CMOS Sensoren können bereits max. 14 !
Vor paar Jahren war das bei Digital noch die hälfte !
Wie lange wird es wohl dauern bis diese aufholen ?
Die ersten HDR CMOS sind ja bereits in entwicklung ..
ist mehr Nostalgie und Workflow vorliebe als eine Nutzenfrage !
Ich würde auch in FILM drehen wenn ich das Budget habe .. ist einfach Cooler mit organischem Material zu drehen als mit 0en und 1en !
Trotzdem sehe ich keine deutlichen Vorteile mehr ..Also mit solch einem Paradigma solltest Du kein Kameramann werden, wenn Du erst präzise und überlegt arbeitest, wenn das Aufzeichnungssystem mal viel kostet. ISt aber meist so .. wenn der Film 2000€ die Minute kostet und der digital 0€ dann drehen die auf analog meistens genauer und durchdachter !
Natürlich geht das auch mit digital .. aber nicht mit solcher vorsicht ;-)

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Antwort von B.DeKid:

Der Aspekt der Langzeit Speicherung ist der wesentliche Knackpunkt bei Digitalen Projekten - egal ob Foto oder Film!

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Antwort von Buchungszeichen:

Nach meiner Meinung ist analoger Film ein Stück Kultur(vergangenheit) und sollte schon aus diesem Grund bewahrt werden. Das Knattern der Spulen kann man zwar auch digital einspielen, ist aber einfach nicht die Realität.

Die digitale Filmverarbeitung steckt noch in den Kinerschuhen. Solange es noch keinen einheitlichen Standard gibt und nicht jedes Jahr 10 neue dazukommen, hat der analoge Film noch ein Potential, das nicht vernachlässigt werden darf. Es wurde außerdem schon gesagt, dass jede digitale Kamera ihre eigenen Stil bzw. ihre eigenen Macken hat. Man sollte aber auch sehen, dass diese Macken eben auch ein Stück Kultur(gegenwart) sind.

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Antwort von Valentino:

@Zizi
Ich kann da Schleichmichel nur recht geben du hast von Filmmaterial mal überhaupt keine Anhnung. Dazu schmeist du hier mit irgendwelchen Blendenwerten um dich die es so in der Realität bei D-Cinema/Video bis jetzt noch nicht gibt.
Hier ein paar Werte für bekannte D-Cinema Kamera, die so von mehren Kollegen bestätigt/gemessen worden sind:
Red One: 7 bis 8 Blenden, auch wenn RED 11 Blenden angibt erreicht die Kamera am Set nie mehr als 9 Blenden. Die Epic soll demnach echte 11 Blenden schaffen.
D21: 8 bis 9 Blenden wobei dann im Log Modus aufgezeichnet werden muss. Die neu angekündigten ARRI Bildwandler sollen anscheinend 14 Blenden verarbeiten können.
F35: 9 bis 10 Blenden, wobei hier auch diese Kamera wieder auf S-Log eingestellt werden sollte.
Si2k:So zwischen 8 bis 9 Blenden
Alle diese Kameras kosten beim Rental mit den richtigen Optiken und Zubehör genauso viel, wenn nicht sogar mehr als ein S16 Kameraset.

So lange die Kameras über 8 Blenden kommen sollte alles in Ordnung sein, weil das 35mm Vorführ Material nicht mehr als 8 Blenden tranportieren kann ;-) Bei der digitalten Projektion nach DCP Standart sind es ein paar Blenden mehr, aber auf 14 Blenden kommen auch diese nicht.

Dazu solltest du dich mal mit den Eigenschaften von Kinefilm(z.B. Vision3) beschäftigen.
Alleine die Tatsache das D-Cinema Kameras bei Highlights weit früher clippen als Kinefilm und ist gerade bei hellen Drehorten(Wüste, Schnee usw.) ein großer Vorteil.

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Antwort von carstenkurz:


Also mit solch einem Paradigma solltest Du kein Kameramann werden, wenn Du erst präzise und überlegt arbeitest, wenn das Aufzeichnungssystem mal viel kostet. Naja, Ansel Adams war auch 'ähnlicher' Auffassung, wenn er's auch nicht rein finanziell gesehen hat ;-)

- Carsten

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Antwort von Zizi:

Die neu angekündigten ARRI Bildwandler sollen anscheinend 14 Blenden verarbeiten können Ja das sagt doch schon alles ?
HDR Cmos soll ja auch noch mehr können.
Und mit dem eifer wie bei Sensoren wird im Film Segment schon lange nicht mehr gearbeitet/geforscht.
Ja der beste Kinefilm kann bis zu 16 Blenden aber was nutzt es
Wenn A der dafür benötigte Film ohnehin selten verwendet wird weil zu teuer
und B die Projektoren es nicht wiedergeben können ?
Du hast schon recht .. ich kenn mich in diesem Sektor zu wenig aus um jetzt alles besser zu wissen.
Aber eins ist sicher-> das D-Cinema wie du es nennst ist schon bald wenn nicht schon jetzt dem analogem voraus.
Wie schon vorhin erwähnt 35mm analog ist kult und wird auch lange darum erhalten werden.
Nicht zuletzt weil Organisch für viele geiler ist wie 0 und 1 auch wenn der zuseher im Kino davon schon längst nicht mehr provitiert !
Besser die Mehrkosten für Film und Workflow in Drehbuch stecken und mit ner gut und günstigen CMOS lösung drehen ;-)

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Antwort von B.DeKid:

Zizi , aber vergiss nicht das es erst die "heutige" Generation ist , die das digitale Medium nutzen und entwickeln.

Somit hat Film immer noch seine Berechtigung ... ( man überlege nur wieviel tausend Dollar man an "Film Equitment" in Studios finden wird)

Digital wird schlussendlich sich durchsetzen - keine Frage deshalb ist die Diskussion müssig - ausser man treibe sie 5 Jahre voran;-)

Ob dies der 100 Seiten Thread werden kann? Mit sachlichen Infos gegen Film für HD --- Ich glaub es kaum;-) Der wird schon nach 15 Seiten ins OT geschoben.

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Eine digitale Produktion kann für "Indie" Low und Mid Budget Filme rentabel sein .... auch bei viel einsatz von Digital FX .... dies spricht eigentlich schon dafür rein nur noch auf digital zu arbeiten.

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Viele Filme werden ja heute mit beiden Techniken im Einsatz realisiert.

Hier bedient man seine alten so wie neuen Verbindungen gleichermassen und expandiert.

Man verdient ja auch nur an gewissen Investitionen gewisses Geld ..... sprich eine sofortige Umstellung auf rein digitale Aufzeichnungs Verfahren wäre für grosse Studios nicht möglich.

Ich denke das ist der einzig wirtschaftliche Aspekt an dieser Pro / Contra Diskussion;-)


Schlussendlich bedeutet dies wohl - wer heute neu anfängt sollte wohl eher auf digital setzen - welches Schlussendlich auch mit heutigen SicherungsMedien billiger ist als Film.

.....................

Somit kann FILM heute immer noch produktiver bzw wirtschaftlicher sein , als auf digital zu drehen.

Ob es besser ist was die Qualität an belangt kommt immer auf das Auge des Betrachter s an - ( bzw wer es gewillt ist zu bezahlen;-)

...........................

MfG
B.DeKid

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Antwort von DWUA:

Analoger Film produktiver als Digital? Die Titelfrage ist dermaßen doof, dass man in's Schlingern kommt,
auch ohne Glatteis!
;))
War nicht der geeignete Köder an der Angel. Der Wurm steckt an einem
anderen Haken. Am Geldsack. Und wo hängt der?
Richtig! In der Nähe von L.A.
Nur gut, dass Alois Franz Trenker
"Kampf ums Matterhorn" (1928) gemeinsam mit Werner & Klaus
"Fitzcarraldo" (1982) bestätigen könnte, dass es mit einer
DWS83Irs natürlich viel einfacher gewesen wäre.
War das die richtige Antwort?

;))

WAS wieweit das "Stechpalmengehölz" einige seiner "Blockbuster" für die Ewigkeit erhalten will,
steht in den Sternen (und Streifen); - auf ganz anderem Celluloid.
Interessiert das noch jemand in 10 Jahren?
Noch mehr als heute, mit dem FOX Beliebtheitsfaktor?
Und WER kann WAS dereinst auf "Retro"-Artefakten wiedergeben?
Neu ist die Idee nun nicht: Ein Weg zurück zu Bewährtem?
Nein. Das heißt: Alles ist erlaubt. Beides ist "produktiv"
oder auch nicht.
Es gibt 16mm / 35mm Würstchen und Geniales. Digital ebenso.
Wann ist etwas als "produktiv" zu bezeichnen, - zu vergleichen?

Da kommt B.deKids "Knackpunkt" in's Spiel. Der LZA-Aspekt.
Filmt man lieber gleich richtig oder
macht man das Bestmögliche aus möglichst Bestem zum Film?
Weil der trotz aller Misshandlung mindestens 100 Jahre hält?

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Antwort von Axel:

Wie Helge Schneider sagt: Die Kunst hält ewig, bis sie verkommt. Eines der bekanntesten Gemälde der Welt, Leonardos Mona Lisa, hatte seine eine halbe Million Risse bereits, nachdem die Farbe getrocknet war. Der Meister war eher Künstler als Techniker, hatte während der Lektionen über Materialkunde geträumt und folgerichtig ungeeignete Farben auf nicht durchgetrocknetem Holz verwendet (Quelle: Donald Sassoon, Mona Lisa, z.B. bei 2001). Dito beim durch den DaVinci Code Zeitgenossen bekannt gewordenen "Letzten Abendmahl". Patina durch Industrie- und Autoabgase? Die Pupse von Millionen Touristen? Von wegen: Pappiger Putz, wiederum Farben von Obi. Absicht ("Old Fresco Look") war es wohl nicht, es gab auch Entwürfe für ein zwölf Meter hohes Reiterstandbild, die einen zeichnerisch in Bann ziehen, aber nach Auskunft moderner Statiker zu einer Katastrophe geführt hätten.

Wenn ein Werk als erhaltenswert betrachtet wird, wird es Leute geben, die es erhalten, auf welche Art auch immer. Die bröselige Gelatine, als die der berühmte Filmrestaurator Kevin Brownlow alte Filme vorfand, hätte kein Projektor der Welt in einem anderen Sinne akzeptiert als ein Aktenvernichter Altpapier. Nicht nur das Trägermaterial war abwechselnd durchgeweicht und durch Trocknung wieder geschrumpft, die Photoschicht hatte ebenfalls chemisch reagiert. Was tat Brownlow? Abfotografieren, Bild für Bild.

Erfolg: Selbst wenn morgen die letzte "alte" Kopie von "Birth Of A Nation" in Flammen aufgeht, ist der Film selbst nicht verloren. Die Kunst hält ewig, in dem Sinne, dass sie zeitlos ist. Was etwas taugt, wird wahrgenommen, was nichts taugt, ist, als hätte es nie existiert (auch wenn es in IMAX oder 28k RED war). Und: Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.

Vergänglichkeit scheint geradezu eine Empfehlung zu sein für die Wertschätzung durch die Folgegeneration. Die Rollen von Qumran: Seit 60 Jahren arbeiten die Wissenschaftler an diesem Puzzel aus Material, das völlig im Arsch ist. Stellt sich heraus, dass alles nur banaler "Taff"-Quatsch ist, aber da sich vielleicht noch eine brisante Enthüllung darunter befindet, ist die Phantasie befeuert. Wären die Tongefäße professionell versiegelt gewesen, wäre man mit dem Lesen dieser Litaneien schnell bei gewesen und hätte ihren dürftigen Informationsgehalt (es handelt sich wohl um Kopien) rasch begriffen. Die Gräber der Pharaonen haben ihre Aufgabe, die Leichen eine - nach menschlichen Maßstäben - Ewigkeit zu konservieren, erfüllt, mit dem Erfolg, dass sie heute dem Spott frivoler Hollywood-Macher ausgeliefert sind ("Die Mumie kehrt zurück").

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Antwort von Bernd E.:

...wenn der Film 2000€ die Minute kostet und der digital 0€... Dass ein digitaler Dreh kostenlos zu haben sei, ist leider ein Irrglaube. Ich weiß nicht, wessen Phantasie deine Zahlen entspringen, aber in der Praxis kann das durchaus auch andersrum aussehen: Es gibt immer wieder Produktionen, die vor allem deshalb auf 16mm gedreht werden, weil ein digitaler Workflow das Budget gesprengt hätte. In dem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre der Zeitschrift "Film&TV-Kameramann", die das Thema desöfteren aufgreift.

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Antwort von shipoffools:

Ähnliche Diskussion wie über Schallplatte und CD, VHS-Kassette und DVD, Analog- oder Digitalfotografie...
In zehn+ Jahren dreht meiner Meinung nach kein kommerzielles Studio mehr auf Analogfilm, außer vielleicht ein paar Nostalgiker mit zu viel Kohle, die darin einen künstlerischen Aspekt sehen.
Am Ende steht unausweichlich ein dickes, fettes D für läppische Nullen und Einsen, die sich schlicht leichter bearbeiten, schneller "transportieren", simpler kopieren, projezieren und platzsparender archivieren lassen. Ob's für die Ewigkeit ist, wird sich zeigen.

...und JA, ich habe keine Ahnung vom analogen Filmmaterial.

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Antwort von Schleichmichel:

Niemand behauptet etwas gegenteiliges. Man muss sich auch von der Vorstellung lösen, dass man beides miteinander Vergleichen kann. Auch wenn viele den Unterschied nicht sehen (nicht wenige Kinobesucher denken, Filme liefen dort von DVD), es gibt nach wie vor Unterschiede, die man nicht mal so eben ausräumen kann...aber auch nicht muss. Man muss lernen, damit umzugehen, damit man sich auf das wesentliche Konzentrieren kann. Dann erst entstehen wunderbare Filme, siehe "Antichrist".

Aber Argumente, wie "digital ist besser, weil es lässt sich einfacher bearbeiten" stimmen so pauschal nicht, da man mit Film im Grunde das gleiche machen kann, wie mit Video. Schliesslich dreht man auf Film nur noch und geht ja inzwischen fast immer sofort auf digital. Und zur Aufzeichnug bietet Film einfach derzeit mehr Spielraum und verzeiht mehr Spitzen. Im Grunde wie eine Bandmaschine. Digitales Übersteuern klang nie angenehm, wogegen es bei Bandmaschinen fast zum guten Ton gehörte, das Band etwas satter auszusteuern. Und im Kopierwerk kann man mit den klobigen Maschinen das Negativ schön passend einscannen, so dass man das Material in alle Himmelsrichtungen biegen kann. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ein Colorist einen Film von mir einscannte und mal aus Spass in die Lichter (Scheinwerfer) "gefahren" ist. Da war noch SO VIEL Zeichnung, dass man den Brenner noch erkennen konnte, obwohl der Scheinwerfer gnadenlos überbelichtet war.

Und danke an Bernd. Digitale Cinematographie geht ganz schön ins Geld, wenn es ordentlich sein soll. Man braucht schon eine Menge Geraffel, um vernünftig arbeiten zu können. Da wären Trenker und Co bei Nullgraden schnell am Ende mit ihrem Latein gewesen, während mit einer 35IIc eher der Film vor Kälte reisst, als dass die Kamera schlapp macht.

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Antwort von shipoffools:

...
Aber Argumente, wie "digital ist besser, weil es lässt sich einfacher bearbeiten" stimmen so pauschal nicht, da man mit Film im Grunde das gleiche machen kann, wie mit Video. Schliesslich dreht man auf Film nur noch und geht ja inzwischen fast immer sofort auf digital. Und zur Aufzeichnug bietet Film einfach derzeit mehr Spielraum und verzeiht mehr Spitzen. ... Analogfilm mag derzeit der Digitalaufzeichnung gegebüber noch einige (Qualitäts-)Vorteile haben. Aber diese Vorteile werden verschwinden, dann ausgeglichen und irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft von der digitalen Technik wahrscheinlich sogar überboten. Letztendlich ist es nicht nur eine Frage der Qualität, sondern (...und das vor allem!) eine Kostenfrage. Und die Kosten sprechen eindeutig für die digitale Filmtechnik: Teueres, umständliches Filmmaterial und viele zeitraubende und kostenintensive Arbeitsschritte fallen "einfach" weg. Kein Entwickeln, kein Einscannen für den digitalen Workflow, kein teueres "Zurückfazen" und Erstellen von noch teuereren Kopien. Keine "Monsterprojektoren" mit "Riesenaufwand" etc. Man mag dem "Analogzeitalter" nostalgisch und "technikfreakmäßig" nachtrauern, aber die Kosten- und Workflowfrage der "Nur-digitalen-Filmtechnik" spricht für sich, wenn die Technik ausgereift sein wird - und das wird sie. Letztendlich wird es dem Licht egal sein, ob es nach dem Weg durch die Linsen auf analogen Film oder einen digitalen Sensor trifft. Und ebenso egal wird es dem Licht sein ob es von einem Hochleistungsbeamer oder einem analogen Filmprojektor auf die Leinwand geworfen wird.
Das Ergebnis wird das gleiche sein: Film (in Top-Qualität) auf Leinwand - nur digital billiger und einfacher.
...steinigt mich.

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Antwort von Zizi:

Dass ein digitaler Dreh kostenlos zu haben sei, ist leider ein Irrglaube. Ich weiß nicht, wessen Phantasie deine Zahlen entspringen, aber in der Praxis kann das durchaus auch andersrum aussehen: Es gibt immer wieder Produktionen, die vor allem deshalb auf 16mm gedreht werden, weil ein digitaler Workflow das Budget gesprengt hätte. In dem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre der Zeitschrift "Film&TV-Kameramann", die das Thema desöfteren aufgreift. 16mm mit 35mm Digital zu vergleichen ist unssinnig !
Wenn ich 1 Minute mit einer RED drehe und das selbe mit einer Arri bin ich mal gespannt was billiger ist .. Die Platten der Red kann man überspielen .. 35mm nicht ! und das kostet je nach film saumäßig viel .. ganz abgesehen vom Digitalem Scannaufwand in 4k !
Warum sollte man bei Digital mehr an Postproduktion haben ?
Der Analoge Film wird ja heutzutage auch gescannt und dann digital verarbeitet.
Die Qualitätsvorsprünge sind heutzutage so gering das es den besten Spezialisten schwer fällt am Kino zu unterscheiden ob Analog oder Digital !

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Antwort von Valentino:

@Zizi
Der Teufel steckt bei Dreharbeiten mit digitalen Kameras im Detail.
Allein das doch gerade am Anfang öfter eine R1 abgeraucht, abgestürzt ist oder einfach nicht mehr hochfahren wollte kostet dann meist ein ganzen Drehtag. Was der alleine an Lohnkosten verursacht kann eine Dreh schon mal ganz knapp an das finanzielle aus kommen.

Bei analogen Kameras sind solche Totalausfälle sehr selten und die meisten Probleme die z.B. bei einer SR3 aufkommen sind den Kameraassistenten vertraut und meist sofort am Set zu beheben.
Bei digitalen Kameras sind die meisten Problem nicht so einfach zu beheben, da die Technik um einiges komplizierter ist. Eine RED1 ist z.B. nichts anderes als ein Hitachi PC mit Bildwandler in einem Aluminium Gehäuse.
Die Elektronik in einer SR3 ist sehr einfach aufgebaut und an extreme Umgebungen angepasst und setzt bei der Steuerung auf den CAN-Bus, der z.B. auch zur ABS Steuerung benutzt wird.
Würdet ihr mit einem Auto bei Glatteis Fahren, das sein ABS mit einem PC Steuert ;-)

Zur Postproduktion, da sieht es bei der R1 auch um einiges komplizierter aus als wenn man einfach nur eine Einlichtabtastung für den Offlineschnitt auf Digibeta bannt. Es gibt sogar noch öffentliche Sendeanstalten die ganz am Ende per EDL einen Negativschnitt für das Archiv erstellen.
Wobei wir wieder bei dem leidigen Thema Archivierung sind und da ist sogar bei einer DI am Ende eine 35mm Ausbelichtung die beste Lösung.

Dazu wird nach dem Offlineschnitt nur das wirklich benötigte Material in 2k eingescannt. Filme mit echter 4k Di kann man in Deutschland an zwei Händen abzählen, da der Workflow einfach noch nicht Wirtschaftlich ist. Sogar R1 Projekte werden zum größten Teil "nur" in 2k ausgegeben, weil es noch so gut wie keine 4k Projektoren gibt. Eine 4k 35mm Ausbelichtung ist meisten nur auf dem Direkten Material zu sehen ist, weil die Kontaktkopien was Bildstand/Schärfe angeht doch meist sehr zu wünschen übrig lassen.

Das ist einer der Gründe warum die meisten Kameraleute und Produzenten sich dann doch für Film entschieden. Dazu ist zu beobachten das manche Kameraleute und Regisseure damit Probleme haben das sie den reinen digitalen Workflow nicht wirklich nachvollziehen oder Verstehen und somit Gefahr laufen die Kontrolle über das Medium zu verlieren.
Beim Film hingegen ist jeden klar das ein Totalverlust nur durch Lichteinfall beim Umlegen vorkommen kann. Aus dem Grund macht man nach jeder Einstellung eine Fusselchek, damit das Team wieder beruhigt weiterarbeiten kann.

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Antwort von JonasB:


Red One: 7 bis 8 Blenden, auch wenn RED 11 Blenden angibt erreicht die Kamera am Set nie mehr als 9 Blenden. Die Epic soll demnach echte 11 Blenden schaffen.
D21: 8 bis 9 Blenden wobei dann im Log Modus aufgezeichnet werden muss. Die neu angekündigten ARRI Bildwandler sollen anscheinend 14 Blenden verarbeiten können.
F35: 9 bis 10 Blenden, wobei hier auch diese Kamera wieder auf S-Log eingestellt werden sollte.
Si2k:So zwischen 8 bis 9 Blenden
Alle diese Kameras kosten beim Rental mit den richtigen Optiken und Zubehör genauso viel, wenn nicht sogar mehr als ein S16 Kameraset.

Was schaffen den die DSLRs? Unterscheidet sich da der Foto und der Videomodus?

@Zizi
Das mit deinen CMOS HDR Sensoren. Ich mag mir garnicht vorstellen wie lange da der Chip ausgelesen werden soll?
Naja aber die DeShaker werden ja auch immer besser xD

M F G

Jonas

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Antwort von Valentino:

Was schaffen den die DSLRs? Unterscheidet sich da der Foto und der Videomodus? Also DSLR Kameras schaffen ohne HDR so um die 10 bis 14 Blenden. Im Netz sollte es irgendwo eine Tabelle dazu geben.
Dieser Blendenumfang steckt aber nur in den RAW Daten, bei Jpegs sind s meisten etwas weniger, da das Format auf 8Bit begrenzt ist.
Bei RAW sind durchaus 16Bit RGB möglich.
Bei der Nachbearbeitung der RAWs kann man natürlich den Blendenumfang auf die 8Bit stauchen, wobei dabei natürlich Information verloren geht.
Bei der Videofunktion sieht es genau so aus, da werden die knapp 14Bit RAW vom Sensor auf die 8Bit RGB gestaucht und dabei noch ins H.264 4:2:0 codiert.
Dazu kommt noch das Herunter rechnen von den 16/21MP auf die HD Auflösung.
Das bei Video sogar noch bei stark komprimiertem sRAW durchaus mehr drin ist zeigen uns ja Kameras wie die R1 oder Si2K.

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Antwort von Schleichmichel:

?!

Bittiefe hat relativ wenig mit Kontrastumfang zu tun, schon eher mit der Kontrastdifferenzierung.

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Antwort von Valentino:

?!
Bittiefe hat relativ wenig mit Kontrastumfang zu tun, schon eher mit der Kontrastdifferenzierung.
Da habe ich mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt.
Der Blendenumfangan an sich bleibt gleich, wird aber durch die 8Bit gestaucht, was bedeutet das sich in der RAW Datei mehr Helligkeitswerte befinden als in einer 8Bit JPEG Datei, damit werden die Übergänge bei den Helligkeitswerten grober.
Aus dem Grund gibt es ja auch die HDR Fotografie, weil das Trägermedium später gar nicht in der Lage ist die 20 Blenden 1:1 in der gleichen Abstufung wieder zu geben.
Wenn das Trägermedium 35mm Vorführ/Umkehr Material ist, ist spätesten bei 8 Blenden Ende, somit muss ich dann die 20 Blenden auf den Kontrastumfang von 8 Blenden stauchen.

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