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Infoseite // ALLES SCHROTT? - Können deutsche Filmemacher international mithalten? Interview mit Hannu Salonen



Frage von Nigma1313:


Liebe Forums,

spannende Frage für das Forum: Können deutsche Filmproduktionen/Filmemacher/Regisseure überhaupt international mithalten oder sind wir weit davon entfernt? Wie unterscheidet sich die deutsche Filmindustrie von ihren internationalen Counterparts?



Wir hoffen, das Interview mit dem Regisseur Hannu Salonen gefällt euch und bringt euch spannende Impulse.

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Antwort von Bluboy:

WEnn ich mir dem seine Legende anschau, dann sehe ich Das Tatort, Tatort und nochmal Tatort

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Antwort von iasi:

Da wird aber kräftig pauschaliert und reichlich danebengelegen.

Hollywood nostagisch auf die 70er verkürzen und die Augen vor den hochwertigen heutigen Produktionen verschließen, mit denen Hannu Salonen-Generation nicht mehr mithalten kann.
Diese Verkürzung auf vermeintlich oberflächliche Blockbuster ist schlicht oberflächlich - zumal dann alte Klassiker ausgegraben werden, die es heute nicht mehr geben würde.

Poor Things war nun eigentlich kein CGI-Action-Kracher.
Oppenheimer war ein Blockbuster.
...

Dabei war es schon immer so, dass die "sicheren" Blockbuster den finanziellen Spielraum für risikoreichere Projekte boten. Eine simple Mischkalkulation und Risikomanagement.

Andererseits davon erzählen, dass die Deutschen "es" erst noch lernen müssten - ganz so als ob es früher ebenso gewesen wäre, wie heute.
Deutscher SF? Wie wäre es denn mit einer Rainer Ehrler-Serie?

Wir haben in Deutschland keine Produzenten mehr, die risikoreichere Projekte finanzieren könnten.
Tatort im TV und Chantal im Kino - dafür ist Geld da - aber auch nur im deutschen Maßstab.

Nun bekommen wir also Dagobert - das typische Krimiformat.
Einst reichte es noch für einen Baader Meinhof Komplex.
Wo bitte sind denn die neuen, tollen Stoffe?


Nur mal als ein Beispiel: Gerade hab ich mal wieder bei Spider-Man: Across the Spider-Verse reingesehen.
Ein Superheldenfilm.
Da möchte man den Deutschen zurufen: Schaut euch mal das Finale an und versucht doch da etwas zu lernen!
Diese lange Auflistung hat jedenfalls nichts geschadet:

Directed by

Joaquim Dos Santos
Kemp Powers
Justin K. Thompson

Written by

Phil Lord
Christopher Miller
Dave Callaham

Produced by

Phil Lord
Christopher Miller
Amy Pascal
Avi Arad
Christina Steinberg

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Antwort von macaw:

Der Name kam mir so bekannt vor. Dann dämmerte es mir, ich habe VFX an einen von seinen Filmen gemacht als ich vor langer Zeit kurz mal im Bereich TV unterwegs war. Es war natürlich ein Tatort :-D

@iasi: die Spiderverse Filme sind ja interessant anzuschauen, aber ich habe bemerkt, dass ich den Grafik Overkill schon bald nicht mehr wahrnahm und trotz des völligen Hypes muss man leider sagen, dass die story schon des ersten Films ziemlich banal war.

Genau daran geht (und da stimme ich dem Salonnen zu) Hollywood langsam zugrunde, dass ihnen dort angesichts der Budgets nichts anderes einfällt als höchstens mehr Effekte reinzuballern, aber zugleich möglichst simple and abgenudelte Geschichten zu erzählen um das potentielle Publikum so weit wie möglich zu fassen...

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Antwort von Steelfox:

Ich erinnere mich an ein Interview (in einer TV-Zeitung abgedruckt, schon `ne Weile her) mit einem deutschen Produzenten, der dort sinngemäß sagte, dass der deutsche Zuschauer kein Interesse an irgendwelchen fiktionalen Stoffen hat. Alles was hier produziert wird, bietet eine Fülle an Unterhaltung. Warum sollte man sich also mit Themen auseinandersetzten, die kein Interesse wecken. So wie ich es verstanden habe, meinte er, es bestehe deshalb kein Grund, warum man sich an internationalen Maßstäben – sei es inhaltlich oder in der Umsetzung - orientieren müsse.
Es ging da auch um eine TV-Produktion.

Selbst wenn man ein interessanten Stoff hätte realisieren wollen, der thematisch andere Wege geht als Gesellschaftsdrama oder Tatort, so scheitert es doch spätestens hierzulande an der Fördermittelvergabe und deren Auflagen. War hier ja auch schon oft Thema.

Wobei ich dann aber nicht verstehe, warum internationale Produktionen hier Fördergelder bekommen (Drehorte) aber einheimische Produktionen quasi Steine in den Weg gelegt werden.

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Antwort von macaw:

Steelfox hat geschrieben:
dass der deutsche Zuschauer kein Interesse an irgendwelchen fiktionalen Stoffen hat.
Das klingt dann eher so, dass die Verantwortlichen entscheiden, woran der Zuschauer interessiert zu sein hat. Die Realität zeigt dann aber auch: Die deutschen gucken dann halt wie wild amerikanische Filme...
Solche Leute lügen sich selbst was vor.

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Antwort von iasi:

macaw hat geschrieben:
Der Name kam mir so bekannt vor. Dann dämmerte es mir, ich habe VFX an einen von seinen Filmen gemacht als ich vor langer Zeit kurz mal im Bereich TV unterwegs war. Es war natürlich ein Tatort :-D

@iasi: die Spiderverse Filme sind ja interessant anzuschauen, aber ich habe bemerkt, dass ich den Grafik Overkill schon bald nicht mehr wahrnahm und trotz des völligen Hypes muss man leider sagen, dass die story schon des ersten Films ziemlich banal war.
Schon wahr - die Action-Sequenzen verloren oft das richtige Maß.
Aber das Finale war konzentriert und nutzte alle filmischen Mittel virtuos.
macaw hat geschrieben:
Genau daran geht (und da stimme ich dem Salonnen zu) Hollywood langsam zugrunde, dass ihnen dort angesichts der Budgets nichts anderes einfällt als höchstens mehr Effekte reinzuballern, aber zugleich möglichst simple and abgenudelte Geschichten zu erzählen um das potentielle Publikum so weit wie möglich zu fassen...
Tarantino, Nolan & Co. drehen doch auch Hollywood-Filme.
Poor Thing, Asteroid City usw. entstanden mit Beteiligung von Hollywood Studios.
Auch Dune 1+2 würde es ohne das Hollywood-System nicht geben.

Für Im Westen nichts Neues musste erst der US-Streamer 20 Mio. freigeben, damit der Film in unseren Nachbarländern realisiert werden konnte. Dies geht letztlich auf eine EU-Richtline zurück, die Produktionen in der EU einfordert. Eine Folge der Netflix-Serie 3 Body Problem hatte dasselbe Budget.

Das Lehrerzimmer erhielt vor allem deutsche Filmpreise - wir feiern unsere eigenen Produktionen. Ansonsten bedeutet ein Box Office von 5 Mio. auch nicht gerade Zuschauerrekorde.
Manta Manta 2 "glänzt" mit 13 Mio. ;)

In D feiert man sich selbst gerne und zeigt abfällig auf Hollywood. Dabei hat sich die deutsche Film/TV-Realität einfach nur bitter entwickelt.

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Antwort von iasi:

Steelfox hat geschrieben:
Ich erinnere mich an ein Interview (in einer TV-Zeitung abgedruckt, schon `ne Weile her) mit einem deutschen Produzenten, der dort sinngemäß sagte, dass der deutsche Zuschauer kein Interesse an irgendwelchen fiktionalen Stoffen hat. Alles was hier produziert wird, bietet eine Fülle an Unterhaltung. Warum sollte man sich also mit Themen auseinandersetzten, die kein Interesse wecken. So wie ich es verstanden habe, meinte er, es bestehe deshalb kein Grund, warum man sich an internationalen Maßstäben – sei es inhaltlich oder in der Umsetzung - orientieren müsse.
Es ging da auch um eine TV-Produktion.

Selbst wenn man ein interessanten Stoff hätte realisieren wollen, der thematisch andere Wege geht als Gesellschaftsdrama oder Tatort, so scheitert es doch spätestens hierzulande an der Fördermittelvergabe und deren Auflagen. War hier ja auch schon oft Thema.
Wenn dies ein deutscher Produzent sagt, dann zeigt dies nur, dass deutsche Produzenten offensichtlich ihren Job nicht mehr beherrschen.
Steelfox hat geschrieben:
Wobei ich dann aber nicht verstehe, warum internationale Produktionen hier Fördergelder bekommen (Drehorte) aber einheimische Produktionen quasi Steine in den Weg gelegt werden.
Für Chantal, Manta Manta 2 & Co. reicht es doch trotzdem.
Ein Bernd Eichinger konnte jedenfalls früher mal auch einen Film wie Der Name der Rose produzieren.

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Antwort von 7River:

iasi hat geschrieben:
Wenn dies ein deutscher Produzent sagt, dann zeigt dies nur, dass deutsche Produzenten offensichtlich ihren Job nicht mehr beherrschen.
Oder beugen die sich bestimmten Richtlinien?

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Antwort von macaw:

7River hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Wenn dies ein deutscher Produzent sagt, dann zeigt dies nur, dass deutsche Produzenten offensichtlich ihren Job nicht mehr beherrschen.
Oder beugen die sich bestimmten Richtlinien?
Ironischerweise habe ich bei dem Tatort mit Hannu Salonnen damals erlebt, wie die gesammelte Truppe eingeschüchtert war vom ÖR und dessen Redaktion.
Das war auch so ein Punkt wo ich wusste: Bloß kein TV und bloß kein ÖR. Aber dann kamen doch über den Umweg Werbung die Jobs für ZDF und Bavaria Film...
ein vollkommen unentschlossener Haufen ist das :-D

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Antwort von iasi:

7River hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Wenn dies ein deutscher Produzent sagt, dann zeigt dies nur, dass deutsche Produzenten offensichtlich ihren Job nicht mehr beherrschen.
Oder beugen die sich bestimmten Richtlinien?
Förderrichtlinien?

Vielleicht sollten deutsche Produzenten auch mal wieder damit beginnen, Filme wieder so zu finanzieren, dass Steuern und Gebühren nicht unabdingbar sind.
Man hat den Eindruck, dass heutige deutsche Produzenten eigentlich nur noch Steuer- und Gebührengelder abgreifen.
Staatskino und Staatsfernsehen.

Chanel macht auf Emanzipationsthema und schon sichern meine Gebühren und Steuern die Produktion ab.
Über die Jahre hat sich eine Clicke gebildet, die sich ein abgeschottetes System aufgebaut haben, das nur noch im eigenen Saft köchelt. Wer rein will, muss sich anpassen und brav mitspielen.

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Antwort von iasi:

Es gab da mal eine Arte-Reportage über die deutsche Filmindustrie.
Dabei wurde dann auch Bernd Eicheringer genannt - wie auch in diesem aktuellen Video zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=p8vtpwH-E8A

Jedoch ging die Arte-Reportage mit ihrer Analyse tiefer und beleuchtete auch die wirtschaftlichen Strukturen und Voraussetzungen.

Natürlich nutzen große Studios auch die staatlichen Förderungen, die es in jedem Land gibt. Aber sie sind nicht explizit darauf angewiesen, da ihre finanzielle Basis eine stabile und ausgewogene ist.
+ Alles auf eine Karte müssen sie nicht setzen.
+ Ein Mißerfolg führt nicht gleich zum Untergang.
+ Die Mittel zur Finanzierung mehrerer Produktionen sind aufgrund der vorhandenen Sicherheiten gegeben - also vor allem der Buchwert der eigenen Filmrechte.
...

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Antwort von Steelfox:

"Wir kriegen, was wir verdient haben." lol, auf den Punkt gebracht.
Dennoch ist klar, was auch vorher schon klar war, die Filmförderung mit ihren biederen Gestalten an der Spitze, gehört gewaltig reformiert. Von der Roth erwarte ich allerdings keine großen Wendungen. Die hat selbst keine Ahnung von der Materie. Warum sitzen in den Gremien nicht Leute, die FILMERFAHRUNG haben? Leute die realistischer einschätzen können, was Potenzial hat und was nicht – die sich mal was trauen und anderen Themen auch eine Chance geben.

Da kommen ausländische Studios hierher, drehen ein paar Szenen, greifen Fördergelder ab. Unsere gehen zum Drehen ins Ausland, da es einfacher ist, dort an Fördergelder zu kommen…
Und es braucht 6 Jahre ??? um hier durch die verschiedenen Instanzen zu kommen?
Hoch lebe die Bürokratie.
krank!

Wir haben in D sicher einige gute VFX Leute und gute Schauspieler, die sicher auch mal unkonventionelle Rollen übernehmen würden im Bereich Horror oder SF, wenn das Drehbuch stimmt. Aber ja, wer finanziert so ein Stoff?

Ist ja klar, dass bei diesem ganzen Desaster der Produzent sagt, der Deutsche liebt schlichte Unterhaltung, weils nur dafür Geld gibt.

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Antwort von iasi:

Steelfox hat geschrieben:
"Wir kriegen, was wir verdient haben." lol, auf den Punkt gebracht.
Dennoch ist klar, was auch vorher schon klar war, die Filmförderung mit ihren biederen Gestalten an der Spitze, gehört gewaltig reformiert. Von der Roth erwarte ich allerdings keine großen Wendungen. Die hat selbst keine Ahnung von der Materie. Warum sitzen in den Gremien nicht Leute, die FILMERFAHRUNG haben? Leute die realistischer einschätzen können, was Potenzial hat und was nicht – die sich mal was trauen und anderen Themen auch eine Chance geben.
Tun sie doch. In den Germien sitzen doch Leute vom Fach.
Mittlerweile wird deutsche Filmproduktion nur noch auf deutsche Filmförderung verengt.
Da wird dann gedreht, wofür Filmförderung abgegriffen werden kann.
Steelfox hat geschrieben:
Da kommen ausländische Studios hierher, drehen ein paar Szenen, greifen Fördergelder ab. Unsere gehen zum Drehen ins Ausland, da es einfacher ist, dort an Fördergelder zu kommen…
Und es braucht 6 Jahre ??? um hier durch die verschiedenen Instanzen zu kommen?
Hoch lebe die Bürokratie.
krank!
Das ist Wirtschaftsförderung. So etwas läuft in anderen Ländern auch - auch in den USA.
Nur wollen wir in Deutschland eben auch noch inhaltlich reinquatschen.
Steelfox hat geschrieben:
Wir haben in D sicher einige gute VFX Leute und gute Schauspieler, die sicher auch mal unkonventionelle Rollen übernehmen würden im Bereich Horror oder SF, wenn das Drehbuch stimmt. Aber ja, wer finanziert so ein Stoff?

Ist ja klar, dass bei diesem ganzen Desaster der Produzent sagt, der Deutsche liebt schlichte Unterhaltung, weils nur dafür Geld gibt.
Niemand riskiert etwas.
Das fängt doch schon bei den Filmstudenten an:
Kurzfilm, mit dem man sich etablieren will, lässt man durch die Hochschule und den Gagenverzicht von Mitarbeitern und Darstellern finanzieren.
Dass der Kurzfilm Zuschauer findet und Geld einspielt, ist nebensächlich.
Aber das Ziel ist der Durchbruch - also dass ein "Produzent" das Geld für einen anderen Film gibt.

Man geht in D nur noch davon aus, dass man mit sicheren Unterhaltungsnummern Geld machen kann.
Alles andere ist Kunst und muss vom Staat finanziert werden.

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Antwort von Steelfox:

iasi hat geschrieben:
Niemand riskiert etwas.
Das fängt doch schon bei den Filmstudenten an:
Kurzfilm, mit dem man sich etablieren will, lässt man durch die Hochschule und den Gagenverzicht von Mitarbeitern und Darstellern finanzieren.
Dass der Kurzfilm Zuschauer findet und Geld einspielt, ist nebensächlich.
Aber das Ziel ist der Durchbruch - also dass ein "Produzent" das Geld für einen anderen Film gibt.
Nunja, es gibt da draußen tonnenweise gute Kurzfilme, die auch als Langfilm funktionieren und auf der Leinwand ihr Publikum finden würden. Trotzdem interessiert sich kein Produzent dafür.
iasi hat geschrieben:
Man geht in D nur noch davon aus, dass man mit sicheren Unterhaltungsnummern Geld machen kann.
Alles andere ist Kunst und muss vom Staat finanziert werden.
Es gab hier vor ewigen Zeiten mal eine kurze Erwähnung darüber, dass jemand von hier gern den 3. Teil der Odyssee-Reihe umsetzten wollte. Da bin ich hellhörig geworden. Kenne das Buch und finde es gut. Das ist mutig, würde mit Sicherheit auch Geld bekommen. Hier scheiterte es aber offensichtlich an den Rechten, also juristisch. Aber alleine schon der Wille soetwas zu machen finde ich großartig. Sicher könnte man soetwas auch ohne Filmförderung umsetzten, gleich als Kinofilm. Experten dafür, gibts ja auch hier -><- genug.

Wir haben aber auch in D. gute Autoren. Bin Fan von Brandon Q. Morris, Peterson usw. Die schreiben gute SF-Bücher. Peterson wurde mal gefragt, ob er die Rechte an seiner Transport-Reihe für eine Verfilmung freigeben würde. Ewentuell schon, nur eben nicht für Amateure. Da müsste schon was größeres her. Verständlich. Aber Studios wie in LA haben wir ja leider nicht.
War auch nur ein Beispiel. Guten Stoff (also nicht der Grüne) - lol - gibts genug da draußen.

...Jetzt brauch ich nur noch einen, der mir mal eben 20 Mio leiht....

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Antwort von iasi:

Steelfox hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Niemand riskiert etwas.
Das fängt doch schon bei den Filmstudenten an:
Kurzfilm, mit dem man sich etablieren will, lässt man durch die Hochschule und den Gagenverzicht von Mitarbeitern und Darstellern finanzieren.
Dass der Kurzfilm Zuschauer findet und Geld einspielt, ist nebensächlich.
Aber das Ziel ist der Durchbruch - also dass ein "Produzent" das Geld für einen anderen Film gibt.
Nunja, es gibt da draußen tonnenweise gute Kurzfilme, die auch als Langfilm funktionieren und auf der Leinwand ihr Publikum finden würden. Trotzdem interessiert sich kein Produzent dafür.
Und wieder dieser ominöse "Produzent".
Es ist ja gerade das Problem, dass sich keiner auch mal selbst zum Produzenten berufen fühlt.
Warum machen denn die Kurzfilmer nicht gleich verwertbarere Langfilme?
Antwort: Sie wollen mit ihren Kurzfilmen eigentlich nur Produzenten beeindrucken, die ihnen dann einen Langfilm finanzieren. Steelfox hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Man geht in D nur noch davon aus, dass man mit sicheren Unterhaltungsnummern Geld machen kann.
Alles andere ist Kunst und muss vom Staat finanziert werden.
Es gab hier vor ewigen Zeiten mal eine kurze Erwähnung darüber, dass jemand von hier gern den 3. Teil der Odyssee-Reihe umsetzten wollte. Da bin ich hellhörig geworden. Kenne das Buch und finde es gut. Das ist mutig, würde mit Sicherheit auch Geld bekommen.

Ich stelle mir dann aber gleich die Frage:
Woher?
Woher würde ein solches Projekt Geld bekommen?
Steelfox hat geschrieben:
Hier scheiterte es aber offensichtlich an den Rechten, also juristisch. Aber alleine schon der Wille soetwas zu machen finde ich großartig. Sicher könnte man soetwas auch ohne Filmförderung umsetzten, gleich als Kinofilm. Experten dafür, gibts ja auch hier -><- genug.

Wir haben aber auch in D. gute Autoren. Bin Fan von Brandon Q. Morris, Peterson usw. Die schreiben gute SF-Bücher. Peterson wurde mal gefragt, ob er die Rechte an seiner Transport-Reihe für eine Verfilmung freigeben würde. Ewentuell schon, nur eben nicht für Amateure. Da müsste schon was größeres her. Verständlich. Aber Studios wie in LA haben wir ja leider nicht.
War auch nur ein Beispiel. Guten Stoff (also nicht der Grüne) - lol - gibts genug da draußen.

...Jetzt brauch ich nur noch einen, der mir mal eben 20 Mio leiht....
1. Produktionsfirma gründen.
2. Grundkapital einbringen - eventuell zusammen mit Partnern.
3. Investoren gewinnen und eigenes Geld investieren - auch in Form von Sicherheiten, wie Haus und Hof.
4. Verträge mit Verleihern und TV-Sender.
5. Fördergelder beantragen.

So etwa könnte es ablaufen. Bei 20 Mio. sollte deine Immobilie aber doch recht fürstlich sein. :)

Letztlich muss man sich selbst immer die Frage stellen:
Bin ich auch selbst bereit mein ganzes Geld in dieses Projekt zu stecken?
Bin ich bereit, ein finanzielles Risiko einzugehen?

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Antwort von Steelfox:

Klar würde ich sowas sofort machen, wenn ich die Möglichkeiten dazu hätte. Wer von denen, die hier täglich schreiben denn nicht? Hab die Optionen aber leider nicht. Darum ging es hier auch nicht, sondern - du hast es schon selbst gesagt - dass niemand (von denen da oben) ein Risiko eingeht. Ich wage auch zu bezweifeln ob ein Herr Eichinger so einen Film unterstützt hätte. Diejenigen, die hier in D. die Möglichkeiten dazu hätten, wollen entweder nur Tatort oder Familien- bzw. Gesellschaftsdrama. Bully`s Traumschiff funktionierte nur, weil er lustig war. Das ist auch ok. Aber einen ernsten SF-Film wird man hier nicht haben wollen. Kann ich mir mit den Gesichtern von Barek, Schweighöfer und Riemann auch gar nicht vorstellen. Das ist aber ein anderes Thema. Bloß kein Zeug was den deutschen Zuschauer am Ende noch überfordern würde – weil sowas wie Netflix, Disney und Co. gibt es ja nicht...
Und, ja, es ist meine persönliche Affinität zu diesem Genre, wie sicher auch bei einigen anderen hier, aber eben auch kein Massengeschmack. Doch warum sollte sich so ein Projekt nicht auch international verwerten lassen.
Also, selbst wenn alle Rechte geklärt wären, selbst wenn das Drehbuch steht und alles weitere ebenso – fehlt es bei uns in den entsprechenden Etagen der Filmförderung einfach an Courage, Überzeugung, Weitsicht und vor allem am Willen, die über Jahre bekannten und eingetretenen Pfade auch mal zu verlassen und so ein Genre anzufassen. Hier spielt eben auch Ideologie eine große Rolle. Und so lange sich die nicht ändert – ändern sich auch die Kinoplakate nicht.

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Antwort von Alex:

iasi hat geschrieben:
Und wieder dieser ominöse "Produzent".
Es ist ja gerade das Problem, dass sich keiner auch mal selbst zum Produzenten berufen fühlt.
Wahrscheinlich, weil die meisten in der Filmbranche eher künstlerische Talente haben als sich mit Finanzen auszukennen. Das sind auch zwei völlig verschiedene Bereiche. Es ist leichter einen Künstler und einen Geschäftsmann zu finden als jemanden, der Zugang zu beiden Sichtweisen gleichzeitig mitbringt.
Meine Erfahrung ist, dass der größte Teil der Filmschaffenden schon mit der eigenen Steuer überfordert ist.

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Antwort von Frank Glencairn:

iasi hat geschrieben:

Warum machen denn die Kurzfilmer nicht gleich verwertbarere Langfilme?
Aus dem selben Grund, aus dem du noch keinen Film gemacht hast, und auch niemals einen machen wirst.

Und du beantwortest deine Frage auch gleich selbst:
iasi hat geschrieben:

Woher?
Woher würde ein solches Projekt Geld bekommen?
Du hast kein eigenes Geld, kein Haus und Hof und auch sonst nix.
Deshalb bist du kein Filminvestor, und wirst auch nie einer werden.
Und deshalb werden wir hier auch leider nie in den Genuss kommen, deine cateringfreien "Man muss doch nur mal .." Produktionsphantasien jemals in der Realität zu sehen.

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Antwort von Nigma1313:

Bluboy hat geschrieben:
WEnn ich mir dem seine Legende anschau, dann sehe ich Das Tatort, Tatort und nochmal Tatort
Ja, stimmt...er hat mit Tatort und den klassischen Fernsehfilmen angefangen. Aber aktuell dreht er für Disney+ und hier war er am Set von Paramount Plus. Also man kann sagen: Hat sich vom Morast des deutschen Krimis langsam hochgearbeitet

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Antwort von Nigma1313:

Steelfox hat geschrieben:
Wobei ich dann aber nicht verstehe, warum internationale Produktionen hier Fördergelder bekommen (Drehorte) aber einheimische Produktionen quasi Steine in den Weg gelegt werden.
Mein Tipp wäre: Reputation! Schaut mal, wir können HOLLYWOOD!!!! Und die einheimischen Produktionen....da gibt es ja den alten Satz: "Der Prophet ist nichts wert im eigenen Land"....Ein bisschen übertrieben formuliert, ich weiß. Aber natürlich wird jede Hollywood-Produktion, die nur irgendwie hier in Deutschland mit erarbeitet wurde gefeiert bis in die Wolken. Einfach, weil es ein Gefühl von Größe gibt....

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Antwort von Nigma1313:

7River hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Wenn dies ein deutscher Produzent sagt, dann zeigt dies nur, dass deutsche Produzenten offensichtlich ihren Job nicht mehr beherrschen.
Oder beugen die sich bestimmten Richtlinien?
Oder noch anders gefragt: Vielleicht müssen sie sich an das anpassen, was sie in der deutschen Filmindustrie vorfinden? Mir scheint es, als bräuchte es viel Kraft und auch etwas Wahnsinn, um sich gegen diese Windmühlen aufzulehnen.

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Antwort von Nigma1313:

macaw hat geschrieben:
7River hat geschrieben:


Oder beugen die sich bestimmten Richtlinien?
Ironischerweise habe ich bei dem Tatort mit Hannu Salonnen damals erlebt, wie die gesammelte Truppe eingeschüchtert war vom ÖR und dessen Redaktion.
Jup! Das ist auch ein Teil der Realität!

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Antwort von Nigma1313:

Steelfox hat geschrieben:

Wir haben in D sicher einige gute VFX Leute und gute Schauspieler, die sicher auch mal unkonventionelle Rollen übernehmen würden im Bereich Horror oder SF, wenn das Drehbuch stimmt. Aber ja, wer finanziert so ein Stoff?

Also erstmal: Yes! Das haben wir (z.B. im VFX-Bereich Pixomondo, die auch Game of Thrones gemacht haben)...ABER und das frage ich mich: Würden genug Leute für einen SF oder Horrorfilm ins Kino gehen, um ihn damit profitabel zu machen?

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Antwort von Nigma1313:

Alex hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Und wieder dieser ominöse "Produzent".
Es ist ja gerade das Problem, dass sich keiner auch mal selbst zum Produzenten berufen fühlt.
Wahrscheinlich, weil die meisten in der Filmbranche eher künstlerische Talente haben als sich mit Finanzen auszukennen. Das sind auch zwei völlig verschiedene Bereiche. Es ist leichter einen Künstler und einen Geschäftsmann zu finden als jemanden, der Zugang zu beiden Sichtweisen gleichzeitig mitbringt.
Meine Erfahrung ist, dass der größte Teil der Filmschaffenden schon mit der eigenen Steuer überfordert ist.
Jup! Auch das sehe ich! Ironischerweise kenne ich auch einige Geschäftsmänner in der Branche, die ganz klar sagen: Mit den Künstlern will ich nicht zu lange quatschen müssen. Die haben keine Ahnung von der Realität des Geschäftes.

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Antwort von Frank Glencairn:

Nigma1313 hat geschrieben:


Mein Tipp wäre: Reputation! Schaut mal, wir können HOLLYWOOD!!!! Und die einheimischen Produktionen....da gibt es ja den alten Satz: "Der Prophet ist nichts wert im eigenen Land"....Ein bisschen übertrieben formuliert, ich weiß. Aber natürlich wird jede Hollywood-Produktion, die nur irgendwie hier in Deutschland mit erarbeitet wurde gefeiert bis in die Wolken. Einfach, weil es ein Gefühl von Größe gibt....
Das geht schon mit der seltsamen Vorstellung los, daß deutsche Produktionen an deutschen Locations auf Deutsch gedreht werden müssen.

Hollywood dreht überall auf der Welt, wo es die Story eben erfordert - ich sehe keinen Grund das nicht auch so zu machen, nach Story und Schauspiel ist Location halt auch King.

Außerdem würde ich niemals auf deutsch drehen, dieser Sprach-Bottleneck verhindert jede internationale Auswertung.

Wer internationalen Erfolg sucht, muß halt auch auf internationalem Niveau arbeiten - und das hat nicht mal immer zwingend was mit dem Budget zu tun.

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Antwort von iasi:

Steelfox hat geschrieben:
Klar würde ich sowas sofort machen, wenn ich die Möglichkeiten dazu hätte. Wer von denen, die hier täglich schreiben denn nicht? Hab die Optionen aber leider nicht. Darum ging es hier auch nicht, sondern - du hast es schon selbst gesagt - dass niemand (von denen da oben) ein Risiko eingeht.
Es wird immer erwartet, dass jemand "da oben" ein Risiko eingeht, aber selbst ist man nicht wirklich dazu bereit.
Zu sagen, man habe selbst nicht die Möglichkeiten, ist eine reine Abwehrreaktion zur Risikovermeidung.
Steelfox hat geschrieben:
Ich wage auch zu bezweifeln ob ein Herr Eichinger so einen Film unterstützt hätte. Diejenigen, die hier in D. die Möglichkeiten dazu hätten, wollen entweder nur Tatort oder Familien- bzw. Gesellschaftsdrama. Bully`s Traumschiff funktionierte nur, weil er lustig war. Das ist auch ok. Aber einen ernsten SF-Film wird man hier nicht haben wollen. Kann ich mir mit den Gesichtern von Barek, Schweighöfer und Riemann auch gar nicht vorstellen. Das ist aber ein anderes Thema. Bloß kein Zeug was den deutschen Zuschauer am Ende noch überfordern würde – weil sowas wie Netflix, Disney und Co. gibt es ja nicht...
Es gab früher auch in D. gute und anspruchsvolle SF-Produktionen.

Leider hat sich eine Absicherungsmentalität etabliert und das ganze System darauf ausgerichtet.
Steelfox hat geschrieben:
Und, ja, es ist meine persönliche Affinität zu diesem Genre, wie sicher auch bei einigen anderen hier, aber eben auch kein Massengeschmack. Doch warum sollte sich so ein Projekt nicht auch international verwerten lassen.
Also, selbst wenn alle Rechte geklärt wären, selbst wenn das Drehbuch steht und alles weitere ebenso – fehlt es bei uns in den entsprechenden Etagen der Filmförderung einfach an Courage, Überzeugung, Weitsicht und vor allem am Willen, die über Jahre bekannten und eingetretenen Pfade auch mal zu verlassen und so ein Genre anzufassen. Hier spielt eben auch Ideologie eine große Rolle. Und so lange sich die nicht ändert – ändern sich auch die Kinoplakate nicht.
Wo ist denn die Courage der Filmemacher?
Nehmen wir mal an, eine Crew von 10 Personen beschließt gemeinsam einen Film zu produzieren.
Neben 10.000€ pro Kopf bringt jedes Crewmitglied seine Gage mit ein.
Die Schauspieler wiederum bringen ihre Gage mit ein.

Damit hätte man schon ein Budget von mehreren Hundertausend Euro inkl. 100.000€ an Barmitteln.

Es wäre eine Investition, die auf einen verwertbaren Film abzielt.
Die Rechte an dem Film lägen bei Crew und Darstellern.

Das Problem ist nur, dass sich die Leute nicht finden, die ihrem eigenen Projekt vertrauen. Aber sie erwarten, dass Fremde dieses Vertrauen mitbringen und ihr Geld investieren - der Produzent soll es einsammeln.

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Antwort von Frank Glencairn:

Und wie steht es mit deiner Courage und Vertrauen in deine eignen Projekte?

Wie wärs wenn du - statt hier ständig den Mund voll zu nehmen - mal selbst mit gutem Beispiel voran gehst, und uns zeigst wo der Produktions-Hammer hängt.

Jede Menge Ideen, wie man das macht hast du ja - wann verpfändest du dein Eigentum und fängst endlich an deinen Film zu machen?
Laut deiner Aussagen ist das ja alles kein Problem, mann muß man ja nur mal ...

Jetzt bin ich mal auf die Ausreden gespannt.

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Antwort von Magnetic:

Wow, ich bin immer wieder überrascht, wie wenig hier über den aktuellen Stand der deutschen Filmproduktion bekannt ist.
Beispiele Filme deutscher Produzenten:
The Dive von Maximilain Erlenwein
Stowaway
Blood Red Sky
Luz
Dark
... und das sind nur Filme, die einem spontan einfallen.

Ich finde da wird zu wenig kommuniziert, was da eigentlich so los ist, und da hat sich in den letzten Jahren inhaltlich auch einiges getan.

Spannend in dem Interview ist doch vor allem der Teil, in dem es um den Line Producer geht, der so wenig Spielraum in Deutschland hat...

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Antwort von iasi:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Und wie steht es mit deiner Courage und Vertrauen in deine eignen Projekte?

Wie wärs wenn du - statt hier ständig den Mund voll zu nehmen - mal selbst mit gutem Beispiel voran gehst, und uns zeigst wo der Produktions-Hammer hängt.
Und wieder das Schreien nach anderen.
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Jede Menge Ideen, wie man das macht hast du ja - wann verpfändest du dein Eigentum und fängst endlich an deinen Film zu machen?
Laut deiner Aussagen ist das ja alles kein Problem, mann muß man ja nur mal ...

Jetzt bin ich mal auf die Ausreden gespannt.
Wenn du mal richtig lesen würdest:
Ich zitiere mich mal selbst:
Das Problem ist nur, dass sich die Leute nicht finden, die ihrem eigenen Projekt vertrauen. Aus deiner Sicht ist das ja keine große Sache, mal eben eine Produktion auf die Beine zu stellen.
Nur opferst du dich leider nur und machst bei dem Projekt eines anderen als DR mit geringerer Gage mit - sofern fürs Catering gesorgt wird. :)

Es ist ja auch bezeichnend, dass du "deinen Film" schreibst.
Da muss also ein Produzent sein, für den du als Dienstleister arbeitest, sonst wird das scheinbar nichts mit dir.

Sollte ich mich irren und du willst ein gemeinsames Filmprojekt starten, das überzeugend ist, bin ich als Partner dabei und bringe auch meinen Anteil mit ein.
Dann müssen nur noch die anderen 8 gefunden werden, die Zeit und Geld zu investieren bereit sind. ;)

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Antwort von iasi:

Magnetic hat geschrieben:
Wow, ich bin immer wieder überrascht, wie wenig hier über den aktuellen Stand der deutschen Filmproduktion bekannt ist.
Beispiele Filme deutscher Produzenten:
The Dive von Maximilain Erlenwein
Stowaway
Blood Red Sky
Luz
Dark
... und das sind nur Filme, die einem spontan einfallen.

Ich finde da wird zu wenig kommuniziert, was da eigentlich so los ist, und da hat sich in den letzten Jahren inhaltlich auch einiges getan.

Spannend in dem Interview ist doch vor allem der Teil, in dem es um den Line Producer geht, der so wenig Spielraum in Deutschland hat...
Netflix-Produktionen und Produktionen, die kaum ein Publikum finden. Das kann´s doch nicht sein.
The Dive is a remake of Heden's 2020 Norwegian film Breaking Surface. Und inhaltlich erinnert das an ...

Such mal nach deutschen Filmen, die international wahrgenommen wurden.

Immerhin hat die EU die US-Streaming-Firmen zur Produktion in der EU gezwungen.

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Antwort von Alex:

iasi hat geschrieben:
Dann müssen nur noch die anderen 8 gefunden werden, die Zeit und Geld zu investieren bereit sind. ;)
Dann kommt noch der Müller dazu, der will aber nicht mit dem Iasi, der Meyer mag aber nen anderen DoP als den Frank, der Schulz macht nur mit, wenn er Regie führen darf, aber der Frank findet eh, dass der Schulz als Regisseur ne Pfeiffe ist, usw...
Das ist halt so, wenn man ebenso viele Gesellschafter/Geschäftsführer hat wie Crewmitglieder ;-)

Selbst wenn man sich auf einen personellen Entscheider einigt, bleiben die persönlichen Präferenzen trotzdem bestehen und man verweigert ggf. seine Teilnahme, wenn andere Posten nicht im eigenen Sinne besetzt werden oder man bestimmte Entscheidungen nicht tragen will.
Wenn man das eigene Geld reinbuttert will man automatisch mehr mit entscheiden können, ist doch klar. Es wird um jede erdenkliche Ausgabe reichlich Futter für Diskussionen geben, die letztlich schnell im Scheitern des Projektes enden können.

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Antwort von Frank Glencairn:

iasi hat geschrieben:


Und wieder das Schreien nach anderen.
Ich schreie überhaupt nicht, ich erwarte lediglich, daß du das was du hier immer predigst, auch selbst mal machst.
iasi hat geschrieben:

Ich zitiere mich mal selbst:

Das Problem ist nur, dass sich die Leute nicht finden, die ihrem eigenen Projekt vertrauen.
Ja, weil das halt nur in deiner Phantasiewelt funktioniert.
iasi hat geschrieben:

Da muss also ein Produzent sein, für den du als Dienstleister arbeitest, sonst wird das scheinbar nichts mit dir.
Selbstverständlich.
Ich bin halt DP und eben keine Produzent - is ja auch ein völlig anderer Beruf (Schuster bleib bei deinen Leisten), und vor allem einer den ich nie machen möchte. Das überlasse ich lieber den Leuten die da Spaß dran haben.

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Antwort von iasi:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Und wieder das Schreien nach anderen.
Ich schreie überhaupt nicht, ich erwarte lediglich, daß du das was du hier immer predigst, auch selbst mal machst.

Tja - warten kann man natürlich sehr bequem. "Erwarten" ist die Haltung derjenigen, die sich bedienen lassen wollen.

Das ist ja aber genau das Problem:
Warten und erwarten.

Andere sollen´s anstoßen, damit man sich mitziehen lassen kann.
Sich dann aber nicht mal vorstellen zu wollen, was dazu gehört, so ein Projekt überhaupt mal zu starten.
Stattdessen fordert man lieber Catering. :)
iasi hat geschrieben:

Ich zitiere mich mal selbst:

Das Problem ist nur, dass sich die Leute nicht finden, die ihrem eigenen Projekt vertrauen.
Ja, weil das halt nur in deiner Phantasiewelt funktioniert.
Nein - so funktioniert deine Welt.
So funktioniert heute leider die deutsche Filmwelt.

Da muss erst (gezwungenerweise) Hollywood kommen, um Dark, Im Westen nichts Neues etc. drehen zu können.

In deiner Welt dreht man Filme, die eigentlich gar nicht dazu gedacht sind, auch Zuschauer und damit auch Einnahmen zu erreichen.
Da geht es darum, von anderen Geld zu bekommen - gerne auch Gebühren- und Steuergelder.
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:

Da muss also ein Produzent sein, für den du als Dienstleister arbeitest, sonst wird das scheinbar nichts mit dir.
Selbstverständlich.
Ich bin halt DP und eben keine Produzent - is ja auch ein völlig anderer Beruf (Schuster bleib bei deinen Leisten), und vor allem einer den ich nie machen möchte. Das überlasse ich lieber den Leuten die da Spaß dran haben.
Klar - sehr bequem eben.

Auch wenn es nichts mit einem Beruf zu tun hat, in eine Unternehmung zu investieren.

Du willst deinen DP-Vorbildern nacheifern, aber dich nicht wirklich einsetzen.
Würdest du mal dein eigenes Geld riskieren, würde man wahrscheinlich nicht mehr diese Forderungen und Erwartungen an "professionelle Produktion" vernehmen.
Dann würdest du auf jede Produktionssekunde achten, die dein Geld kostet.
Dann würdest du dich darauf konzentrieren aus möglichst wenig, möglichst große Aufnahmen zu machen - inkl. Verzicht auf scheinbar selbstverständliche Routinen.

Wer sein eigenes Geld einsetzt, strebt nach maximaler Effektivität.
Das würde dann den Wert der 100.000€, die alle zusammen einbringen, vervielfachen.

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Antwort von Frank Glencairn:

iasi hat geschrieben:


Klar - sehr bequem eben.

Auch wenn es nichts mit einem Beruf zu tun hat, in eine Unternehmung zu investieren.
Aus dem selben Grund warum ich nicht plötzlich anfange Brötchen zu backen oder Pferde zu Beschlagen.
Ich habe bereits einen Beruf, der mich ausfüllt. Warum in aller Welt sollte ich mich plötzlich als Investor aufspielen?

Ich investiere ja auch nicht in Aktien oder sonstwas, warum ausgerechnet in einen Film? Ich bin doch kein Millionär.

Machst du ja auch nicht, auch wenn du ständig darüber redest.

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Antwort von Magnetic:

iasi hat geschrieben:
Magnetic hat geschrieben:
Wow, ich bin immer wieder überrascht, wie wenig hier über den aktuellen Stand der deutschen Filmproduktion bekannt ist.
Beispiele Filme deutscher Produzenten:
The Dive von Maximilain Erlenwein
Stowaway
Blood Red Sky
Luz
Dark
... und das sind nur Filme, die einem spontan einfallen.

Ich finde da wird zu wenig kommuniziert, was da eigentlich so los ist, und da hat sich in den letzten Jahren inhaltlich auch einiges getan.

Spannend in dem Interview ist doch vor allem der Teil, in dem es um den Line Producer geht, der so wenig Spielraum in Deutschland hat...
Netflix-Produktionen und Produktionen, die kaum ein Publikum finden. Das kann´s doch nicht sein.
The Dive is a remake of Heden's 2020 Norwegian film Breaking Surface. Und inhaltlich erinnert das an ...

Such mal nach deutschen Filmen, die international wahrgenommen wurden.

Immerhin hat die EU die US-Streaming-Firmen zur Produktion in der EU gezwungen.
Was genau fehlt Dir? Ich komme nicht so recht mit.

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Antwort von iasi:

Magnetic hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Netflix-Produktionen und Produktionen, die kaum ein Publikum finden. Das kann´s doch nicht sein.


Und inhaltlich erinnert das an ...

Such mal nach deutschen Filmen, die international wahrgenommen wurden.

Immerhin hat die EU die US-Streaming-Firmen zur Produktion in der EU gezwungen.
Was genau fehlt Dir? Ich komme nicht so recht mit.
Mir fehlt ein Deutscher Film, der mehr ist, als provinzielles Schenkelklopfen oder Egotrips ohne Publikum.

Schau dir mal an, was international wahrgenommen wird, vom deutschen Film.
Da muss man sich auch gar nicht hinter der Sprache verstecken.
In der gefeierten Serie Shogun wird reichlich japanisch gesprochen.

Da muss Netflix kommen, damit etwas "aus Deutschland" (das im EU-Ausland gedreht wird) auch im Ausland gesehen wird.

Der Plot von The Dive ist nicht mal 3 Zeilen bei Wikipedia lang.
Ähnlich sieht es beim aktuellen deutschen Kino-Hit "Eine Million Minuten" aus.
Inhaltlich gibt das schlicht nichts her.

https://www.youtube.com/watch?v=msIfqkHspcI

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