3D-Displays im Kommen... von heidi - 23 Sep 2006 10:22:00
Derzeit löst ja bekanntlich der Flachbild-Fernseher die Röhre ab, und hochauflösend muß es natürlich auch sein. Und dann? Was ist der nächste (Fort-)Schritt, der uns zum Kauf eines neuen Fernsehers bewegen wird? 3-D, sagen große Hersteller wie Toshiba, Philips und Grundig, und so waren auf der diesjährigen IFA schon einige 3D-fähige Modelle zu bestaunen. WOWvx nennt sich zum Beispiel die von Philips entwickelte Technologie, mit der die autostereoskopische Darstellung auf einem Display möglich wird (d.h. es wird keine 3D-Brille benötigt). WOWvx baut auf die Lentikular-Methode auf, die z.B. bei 3D-Postkarten zum Einsatz kommt: Der LCD wird mit einer dünnen Schicht kleiner Linsen überzogen und die darunterliegenden Pixel werden in Subpixel gesplittet. So lassen sich gleichzeitig leicht versetzte Bilder zeigen. Das Videodaten-Format hat Philips "2D-plus-depth" getauft, eine besondere Software zum Erstellen bzw. Umwandeln der 3D-Daten wurde ebenfalls entwickelt. (Hier ausführliche, technische Infos des Herstellers.)
Auf der SID 2006 wurde Philips 42-zoll 1080p HD-Display zum 'Display des Jahres' gekürt und seit kurzem ist es in einem Casino in den Niederlanden im Einsatz. Denn prädestiniert sind solche Displays natürlich für Werbung und Videospiele, aber wer weiß? Vielleicht wird in einigen Jahren das bei DV aufgrund der großen Schärfentiefe fehlende Gefühl für räumliche Tiefe über 3D vermittelt... zur Newsmeldung
Antwort von Axel:
Das könnte wirklich spannend werden. Wie dieser Beitrag erahnen läßt, wäre sogar eine Technik denkbar, nennen wir sie mal Insektenaugentechnik, bei der die Position jedes Pixels auf der Z-Achse aufgezeichnet werden kann - gewaltige Datenmengen natürlich. Dann gibt es vielleicht echte 3D-Kameras.
Die hier beschriebene Phillips-Methode ist nur ein peinliches Gimmick. 3D durch technisches Reproduzieren der stereoskopischen Wahrnehmung wird auch bei höchsten Auflösungen immer unrealistisch wirken. Es gibt den IMAX-Film Everest mit sensationeller Schärfe, aber ohne 3D. Er wirkt besser als alle IMAX 3Ds, nicht zuletzt, weil nicht jedes Bild zwanghaft mit diesem lächerlichen Vordergrund, Mitte, Hintergrund Aufbau daherkommt.
Antwort von okmax:
Also ich habe mir die 3D-Displays letztes Jahr auf der SYSTEMS angeschaut und ich muß sagen, nicht schlecht. Das Philips Panel ist eigentlich nur ein modifizierter Plasma (oder LCD?) mit einer "Filterschicht" für 8 Sweetspot- Positionen. Das Resultat ist verblüffend. Die Gegenstände, meist Animationen stehen messbar ca. 1m vor der Abbildungebene. Der Standbetreuer sagte mir, daß Abbildungen vor der Ebene aber über längere Zeit zu Kopfschmerzen führen würden, da das Hirn überanspucht wird. Besser so sagte er mir ist die 3D- Darstellung hinter der Abbildungsebene, da dies einem natürlichem Sehen sehr nahe kommt, woraufhin er mir ein Display mit Eyetrackingfunktion zeigte, auf dem ein Tretballspiel (aufgenommen mit 2 versetzten DV- Camcorder) zu sehen war. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, braucht nur mit einer Schuhschachtel ohne Boden auf den Fußballplatz zu gehen und dadurch das Match betrachten. So in etwa ist das Geschehen auf dem Diplay wahrzunehmen.
PS: Die nächste WM in 3D, jeder Zuseher im Stadion mit Schuschachtel vor dem Gesicht. Ist sicher lustig anzuschauen.