Frage von Lukimoe:Hi,
ich habe ein kleines Problem:
Leider haben wir beim Dreh nicht aufgepasst und unseren Greenscreen relativ bes*****en ausgeleuchtet, was sich natürlich beim keyen bemerkbar macht...
Wenn ich mehrere Keylight Effekte auf ein und das selbe Video anwenden könnte, würde das eventuell weiterhelfen, da ich dann nicht so viel Gain, Clip Black etc. brauche und so etwas bessere Ergebnisse erzielen könnte.
Wie macht man das am Besten?
Einfach 2x auf ein Video anwenden bringt ja nichts, ich müsste wenn dann dem 2. Keylight mitteilen können, dass es das originale Video verwenden soll und nicht das Ergebniss des 1. Keylight.
Wenn ich das Video 2x in die Komp ziehe und jeweils Keye, die dann jeweils als Alphaschablone hernehme und das Video ein drittes mal darunter lege tut das ansich genau das, was ich will.
Ich habe dann aber blöderweiße grüne Ränder um meine Darsteller,
die ich mit nur einem Keylight Effekt nicht hatte...
Weiß jemand, wie man das vernünftig macht?
Antwort von ichjetzthier:
Du könntest mal versuchen, mittels ColorKey noch ein paar schen wegzuhauen, das ist nicht rechenaufwendig und du kannst ohne Problem 20 Stück draufhauen und Keylight dann die Feinarbeit machen lassen.
MfG
Antwort von SammyGray:
Ich weiß ja nicht wieviel Geld vorhanden ist, aber ein Kollege schwört auf:
http://www.redgiantsoftware.com/product ... keyer-pro/
Grüße Sammy
Antwort von Lukimoe:
Danke für die Antworten :)
Ja Red Giant Sachen und auch Trapcode Plugs kommen als nächstes,
aber die EDU Version von der Production Premium hat mir schon n ganz gutes Loch in meinen Studentengeldbeutel gerissen :D
Ich hab hier noch was interessantes gefunden:
http://www.comp.nus.edu.sg/~cs5245/assi ... rguide.pdf
Da steht auch was über Multipass drin ;)
Mal schaun ob ich da noch was machen kann...
Antwort von wontuwontu:
Ich glaube du arbeitest mit Keylight etwas anders, als man es eigentlich sollte. Eine einzige Keylight-Instanz würde beim professionellen Keyen niemals reichen.
Eine beliebte Variante ist der Three-Pass-Key, bei dem der Key in drei Bereiche aufgeteilt wird: Background, Core und Edge.
Vorab noch etwas sehr wichtiges. Beim professionellen Keyen benutzt man praktisch nie den Layer mit dem Key direkt, sondern nutzt das gekeyte Ergebnis als Alphamatte. Dann wird in einem seperaten Pass der Spill entfernt.
Zu den drei Passes: Vor den drei Passes sollte man per Garbage-Key eine grobe Maske um das Objekt ziehen, das erhöht die Geschwindigkeit und verbessert das Ergebnis. Als nächstes den Background Key anlegen, der einige Pixel Abstand zur Kante besitzt (per Matte vergrößern). Dann den Core Key, der einige Pixel innerhalb der Kante sitzt (Matte verkleinern). Als letztes, und hier wirds haarig, den Edge Key anlegen. Wir keyen hier lediglich die Kante, als in der Regel einen ca. 50-100px schmalen Streifen.
Primatte ist meiner Meinung nach keine Konkurrenz zu Keylight, weil es in einer Liga drüber spielt. Es funktioniert auch völlig anders, da für einen Key keinen bestimmten Farben benötigt werden (bei Keylight grün oder blau). Zu einem Top-Ergebnis kommt man aber mit beiden Plugins.
Im Übrigens empfehle ich jedem AE-User die Studio Techniques von Mark Christiansen. Es ist das beste Buch für Leute, die AE ans Limit bringen wollen.
Antwort von Lukimoe:
Hi, danke für die ausführliche Antwort :)
Mir ist nur noch nicht ganz klar, wie du das mit den 3 Passes meinst...
Ist mit Kante die Außenkontur vom freizustellenden Objekt gemeint?
Dann verstehe ich nicht ganz für was man innerhalb keyen sollte...
Und welchen Streifen meinst du beim 3. Pass?
Interessant wäre dann auch noch, wie du die 3 Keys verbindest.
Viele Fragen *g*
Würde mich freun, wenn du nochmal antwortest :)
Antwort von wontuwontu:
Klar antworte ich. ;)
Nochmal zur Verdeutlichung. Das primäre Ziel eines Keys ist nicht das freigestellte Bild, sondern eine Matte (also ein Schwarz/Weiß-Bild) die als Stanzmaske über unsere Plate (Real-Footage) gelegt wird.
Background-Key ist denke ich klar. Mit dem BG-Key legen wir grob(!) fest, was zum HINTERGRUND gehört (also grün ist). Es bleibt unsere Person (oder was auch immer) mit einem grünen dicken Rand drumherum.
Beim Core-Key legen wir grob(!) fest, was zur Person gehört.
Stand: Wir haben jetzt einmal die Person mit etwas zuviel Rand und einmal mit etwas zu wenig. Die Differenz aus beiden ergibt unseren Edge-Key.
Dieser Rest beinhaltet lediglich die Kante (Edge), die in den meisten Fällen sehr wenig Grüntöne beinhaltet und deshalb einfacher zu keyen ist. Hier geht die meiste Zeit drauf, den hier liegen Haare, Haut, etc.
Die Core-Matte und die Edge-Matte werden dann gemeinsam als Stanzmaske auf den Clip angewendet. Als letztes gilt es noch, den Spill von der Person zu entfernen. Das geschieht wiederum in einem seperaten Pass.
Man mag auch mit einem Pass gute Ergebnisse erzielen. Wichtig ist, und da ist Primatte recht dankbar, dass nicht nur ein Grünton gewählt wird, sondern ein Bereich.
So hab ichs gelernt und so funktioniert es wunderbar. ;)
Gruß
Antwort von Lukimoe:
Ah okay das klingt ziemlich schlüssig, danke :)
Jetzt bleibt nur noch die Frage:
Wie setze ich das um? *g*
Also nur den BG keyen wird doch ziemlich schwierig, da Keylight ja automatisch alle grünen Stellen mit dem Farbton nimmt, egal ob die an der Kante oder im BG sind...
Und der Core Key wird auch schwierig denke ich.
Ich will eine Person keyen, die hat ja viele verschiedene Farbinformationen...
Und wie verschachtelst du die einzelnen Keys dann?
Antwort von MarcBallhaus:
Mein Vorredner hat insoweit Recht, wenn es um ein Objekt geht wo man Boden und Schatten braucht, bei einem simpleren Keying ist das mit Kanonen auf Spatzen geschossen, denn mit den richtigen Settings macht Keylight einen verdammt guten Job auch in nur einem Pass bei direkter Anwendung. Darüber hinaus, wo ist das Problem Keylight mehrfach anzuwenden? Du kannst doch überlappende Masken definieren und diese in Keylight zuweisen, somit kannst du mehrere Keyfarben nacheinander rausstanzen ohne eine UK-Orgie veranstalten zu müssen.
MB
Antwort von Lukimoe:
Ja das mit mehreren Masken hab ich schon probiert aber dann hab ich den Spill meistens garnicht mehr im Griff gehabt...
Muss ich wohl noch etwas rumprobieren ;)
Antwort von wontuwontu:
Mein Vorredner hat insoweit Recht, wenn es um ein Objekt geht wo man Boden und Schatten braucht, bei einem simpleren Keying ist das mit Kanonen auf Spatzen geschossen, denn mit den richtigen Settings macht Keylight einen verdammt guten Job auch in nur einem Pass bei direkter Anwendung. Darüber hinaus, wo ist das Problem Keylight mehrfach anzuwenden? Du kannst doch überlappende Masken definieren und diese in Keylight zuweisen, somit kannst du mehrere Keyfarben nacheinander rausstanzen ohne eine UK-Orgie veranstalten zu müssen.
MB
Gerade bei Anfängern, wo das Green nicht flächig genug ausgeleuchtet ist und die Grüntöne stark variieren kann die 3-Pass-Methode die Dinge extrem vereinfachen. Wichtig ist doch nur zu begreifen, dass man nicht alle Grüntöne mit einem Key wegbekommt. Wenn man das begriffen hat, kann man auch 100 Instanzen anlegen...
Du hast Recht, Keylight ist unter den "kostenlosen" Plugins eines der besten.
Antwort von Lukimoe:
Ja genau das ist auch unser Problem,
das geht von Dunkelgrün bis Hellgrün so ca von garnicht bis total beleuchtet...
Wir haben leider nur Baustrahler, die sind nicht sooo optimal :D
Antwort von wontuwontu:
Die meisten versuchen mit den Clip Black und Clip White-Reglern (heißen die in Keylight so?) so viel Grün wie möglich rauszubekommen. Genau da liegt der Fehler. Lieber mehrere Keys verwenden...