Frage von cantsin:Oren Soffer, DP von "The Creator" (dem mit der Sony FX3-gedrehtem Hollywood-SciFi-Film), mit einem Zitat, das eigentlich alle Glaubenskriege über Kameras und deren vermeintlichen Looks und Color Science beenden sollte:
"To us the FX3 was just a data capturing tool, which is - to be honest - how I think about every digital camera. A digital camera doesn't have an inherent look. I actually get a little iffy when people start talking about 'the Alexa look', 'the RED look'. Ultimately, what people are talking about, is the built-in LUTs that come with these cameras, that are built into the cameras off the shelf. And maybe some of those have some inherent look. But raw is raw, footage is footage, and data is data. And what you end up doing with that data and how you interpret it and color grade it, is what gives a project a look."
("Für uns war die FX3 nur ein Datenerfassungsgerät, und das ist - ehrlich gesagt - wie ich jede Digitalkamera sehe. Eine Digitalkamera hat keinen inhärenten Look. Es geht mir sogar ein bisschen gegen den Strich, wenn irgendwo die Rede vom 'Alexa-Look' oder dem 'RED-Look' ist. Letztlich reden die Leute über die eingebauten LUTs, die mit diesen Kameras ausgeliefert werden, die in die Kameras fest eingebaut sind. Und vielleicht haben einige von denen einen gewissen inhärenten Look. Aber Raw ist Raw, Filmmaterial ist Filmmaterial, und Daten sind Daten. Und was man letztendlich mit diesen Daten macht und wie man sie interpretiert und gradet, das gibt einem Projekt den Look.")
https://youtu.be/Gxi4jfFD5uA?t=635
Antwort von Darth Schneider:
Das wird leider gar nix ändern. Jede Wette es vergehen keine 2 Tage bis dann schon wieder die Fanboys was schreiben von,
„diese Raw Kamera hat halt das gewisse cinematsche Extra und die andere RAW Kamera hat voll den Videolook“…;)))
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
cantsin hat geschrieben:
A digital camera doesn't have an inherent look. I actually get a little iffy when people start talking about 'the Alexa look', 'the RED look'. Ultimately, what people are talking about, is the built-in LUTs that come with these cameras, that are built into the cameras off the shelf. And maybe some of those have some inherent look. But raw is raw, footage is footage, and data is data. And what you end up doing with that data and how you interpret it and color grade it, is what gives a project a look."
Das ist jetzt technisch zwar nicht 100% richtig (Soffer ist allerdings auch nicht gerade als Technikfreak bekannt) aber im Prinzip hat er nicht ganz unrecht.
Antwort von Darth Schneider:
@Frank
Hast natürlich recht, die verschiedenen Sensoren machen alleine schon einen Unterschied.
Aber dennoch, er hat auch recht. Weil digitale Daten bleiben schon einfach digitale Daten, die bestehen nicht aus Looks, sondern aus Nummern.
Die kann man theoretisch ändern…
Gruss Boris
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
cantsin hat geschrieben:
A digital camera doesn't have an inherent look. I actually get a little iffy when people start talking about 'the Alexa look', 'the RED look'. Ultimately, what people are talking about, is the built-in LUTs that come with these cameras, that are built into the cameras off the shelf. And maybe some of those have some inherent look. But raw is raw, footage is footage, and data is data. And what you end up doing with that data and how you interpret it and color grade it, is what gives a project a look."
Das ist jetzt technisch zwar nicht 100% richtig (Soffer ist allerdings auch nicht gerade als Technikfreak bekannt) aber im Prinzip hat er nicht ganz unrecht.
Ja - den Look gibt man dem Material in der Post.
Da war man mit Negativmaterial eingeschränkter und musste den Look mit dem Negativ und seiner Entwicklung wählen.
Heute kann man verschiedenen Szenen in einem Film ohne Kamerawechsel verschiedene Looks verpassen.
Man muss sich doch auch nur mal die Filme ansehen, die mit einer Alexa gedreht wurden. Die haben doch nicht alle denselben Look.
Wo sich das Kameramaterial unterscheidet, zeigt sich beim Grading.
Was hält das Material aus?
Wie stark sind die Farbverschiebungen in den Belichtungsstufen?
...
Beim Negativ hatte man bis zur Vorführkopie Farbenwechsel und Qualitätsminderungen - und doch wird dies noch immer als cinematischer Standard gefeiert. :)
Dabei muss man sich doch mal ganz objektiv an die die Kinobesuche erinnern, in denen die 24 Bilder per Umlaufblende doppelt aufleuchteten und die Anamorphoten das Bild gerade zu den Rändern hin zermatschten. Dann natürlich die Kopiequalität, die Projektionshelligkeit und und und ...
Ne - das brauch ich nicht mehr zurück.
Antwort von roki100:
Nach der Logik "raw is raw... data is data" sollte es also kein Problem sein, einfach die Arri classic LUT auf kamera x y raw-data anzuwenden und es sollte wie Arri Alexa classic Look aussehen. Ist das der Fall? Wenn nicht - warum nicht? ;)
Antwort von pillepalle:
Natürlich sind nicht alle RAW Daten gleich. Aber aus den RAW Daten jeder Kamera läßt sich so ziemlich alles machen was man möchte. Darum geht's bei dem Statement.
VG
Antwort von roki100:
pillepalle hat geschrieben:
Natürlich sind nicht alle RAW Daten gleich.
Sehe ich ähnlich. Die Daten werden vom Sensor erfasst (zumindest ist das die verbreitete Verständis von RAW) und da ist schon irgendwo der Unterschied.
Darum geht's bei dem Statement.
"Eine Digitalkamera hat keinen inhärenten Look. Es geht mir sogar ein bisschen gegen den Strich, wenn irgendwo die Rede vom 'Alexa-Look' oder dem 'RED-Look' ist. Letztlich reden die Leute über die eingebauten LUTs, die mit diesen Kameras ausgeliefert werden, die in die Kameras fest eingebaut sind."
ich finde das ein bißchen wiedersprüchlich. Er behauptet damit, dass RAW data keine RAW data ist, sondern dass die Hersteller wie Arri oder Red, eigene LUT einbacken. Mit LUT meint er aber wahrscheinlich ColorScience.
Aber natürlich hat die Arri einen gewissen Look - allein die unterschiedlichen Texturen, die die anderen Kameras nicht haben, ist etwas, das dem Statement "data is data...raw is raw" widerspricht.
Antwort von pillepalle:
Ich glaube er meint schon die LUTs. Aber jede RAW Datei ist schon bis zu einem gewissen Punkt 'prozessiert'. Ich meine mich zu erinnern, dass es bei Arri so um die 200 Prozessschritte waren, die letzendlich aus den RAW Daten eine RAW Datei machen.
Das sie keinen 'Look' haben liegt eben daran dass über all lineares bzw. log-Material herauskommt, das relativ nichtssagend ist. Der eigentliche Look entsteht ja erst nacher durch die Post/LUT.
VG
Antwort von roki100:
Arri: "Image Sensors with the DNA of Film"
Und wenn man sich den Unterschied zwischen analog und digital Arri-Kamera ansieht, dann kann ich den Satz "Image Sensors with the DNA of Film" sehr gut verstehen, aber nicht den "Creator"-DP, der eigentlich meint, dass es sowas wie "Image Sensors with the DNA of Film" nicht gibt.
Passender wäre es "Digitalkameras haben keinen eigenen Look" in "Alle Sony-Sensoren haben eigenen Sony-Look, das gleiche rot, grün und blau, die eigene Textur usw. nur die verschiedenen Hersteller, die den Sony Sensor verbauen, haben ihre eigene ColorScience in-Kamera".
Antwort von pillepalle:
Es braucht natürlich Marketing um Kameras zu verkaufen :) Natürlich investiert Arri viel Mühe und Know-How in ein gutes Bild, mithilfe guter Daten, guter LUTs, eines guten Workflows usw... darüber braucht man ja nicht streiten. Aber es gibt ja genug Beispiele (passiert in den meisten Filmen) wo das Material unterschiedlicher Kameras verwendet wird und sehr gut matched. Man muss eben nur mit unterschiedlichen Kameras etwas unterschiedlich arbeiten um zum gleichen Ergebnis zu kommen.
VG
Antwort von roki100:
pillepalle hat geschrieben:
Aber es gibt ja genug Beispiele (passiert in den meisten Filmen) wo das Material unterschiedlicher Kameras verwendet wird und sehr gut matched.
Ja, siehe cinematch wie gut die das hinbekommen haben. Das beweist das, was Du aus dem "Creator"-DP-Statament verstehst.
Ich verstehe das alles was Du meinst, nur das was der DP meint "raw is raw...data ist data" stimmt m.M. so nicht, denn wie Du auch schreibst, unterscheiden sich raw-data von Digitalkamera zu Digitalkamera, es gibt nicht nur weniger oder mehr Processing (von Digitalkameras zu Digitalkameras unterschiedlich), sondern auch der Sensor spielt eine gewisse Rolle für den gewissen Look. Bei Arri z.B. kommen die Daten von hellen und dunklen Bereichen, von jede einzelne pixel, jeweils in 14Bit - diese Daten werden in 28Bit zusammengefasst und in 16Bit raw-linear-Daten gespeichert, das Ergebnis ist ein teil des Looks und unabhängig von herstellereigene LUT oder ColorScience in-Kamera. Das sorgt natürlich für einen anderen/bestimmten "Arri-Look" und ist natürlich etwas anderes als die Daten von nem Sensor, der in 12Bit "sieht" und über (sony)16bit hdmi output in (ninjav)12Bit-log gespeichert wird.
Arri Ziel war doch von Anfang an (von analog zu digital) "Image Sensors with the DNA of Film". Und das haben die damals doch gut hinbekommen: vimeo.com/117913601
Seltsamerweise ist FX3, womit Creator gedreht wurde, sehr nah an Arri-Look (nachträglich reicht es ein wenig korrekturen fürs matchen), nicht umsonst wird die Kamera auch von andere Kameraleuten benutzt, die mit Arri Kamera drehen.
https://www.youtube.com/watch?v=fUYRY8oxhp8
raw is raw...und data is data, doch in-Post macht es einen unterschied, wenn man nach Rec709 umwandelt. Das eine sieht digital videonisch aus und das andere sieht nach analog, film oder cinematisch(das meinen die meisten Leute im Netz, wenn sie von Arri-Look sprechen).
Antwort von Darth Schneider:
Und warum sieht dann der Creator so gut aus als wäre er mit Arris gedreht worden ?
Weil der magische Arri Look auch mit einem schnöden Sony Sensor der in einer 4000€ Kamera steckt hinzukriegen ist. Mit dem richtigen Know How und dank digitaler RAW Daten.;)
Und warum drehen nicht wenige Hollywood Filmemacher manche ihrer eigenen Filme heutzutage mit der Arri und wählen wiederum für ganz andere Filme doch lieber eine Venice ?
Weil scheinbar nicht nur die Arris haben was ganz besonderes …
Und wie Pille oben schon geschrieben hat, Sony und Arris werden in Filmen öfters zusammen verwendet und gematcht, also massgeblich anders kann das Sony Rot doch gar nicht sein wie das Arri Rot…;)))
Gruss Boris
Antwort von pillepalle:
Natürlich macht Arri vieles richtig. Die sind ja nicht umnsonst der Gold-Standard im Filmbereich. Aber man kann mit jeder modernen Kamera einen guten Film drehen und wenn etwas nach 'Video' aussieht, dann liegt das an den Filmemachern/Nutzern und nicht an der Kamera. Hier werden die Dinge manchmal etwas verklärt. Ein guter Mann macht auch mit einer FX3 einen tollen Film und ein anderer kriegt mit einer Alexa vielleicht nur Murks hin. Ohne Wissen und Erfahrung hilft einem die beste Technik wenig. Ist doch klar das jemand der einen Film dreht und viel Geld und Arbeit invesstiert normalerweise nicht an der Technik spart und eine Kamera wählt die zur Aufgabe passt. In Ausnahmefällen geht es eben auch mal mit günstigeren Kameras, wie zahlreiche Beispiele beweisen. Die Technik hält einen jedenfalls nicht davon ab was gutes zu machen. Warum gelingen nicht jedem Sony User Filme wie the Creator? Die haben doch alle die gleiche Kamera ;)
VG
Antwort von MK:
pillepalle hat geschrieben:
Ein guter Mann macht auch mit einer FX3 einen tollen Film und ein anderer kriegt mit einer Alexa vielleicht nur Murks hin.
Ein guter Pinsel macht halt noch lange keinen guten Maler.
Antwort von Frank Glencairn:
roki100 hat geschrieben:
.. aber nicht den "Creator"-DP, der eigentlich meint, dass es sowas wie "Image Sensors with the DNA of Film" nicht gibt.
Wie ich oben schon sagte, Soffer ist nicht gerade als Technikfreak bekannt.
Ich hab einige seiner Interviews gehört/gesehen, und da merkt man das auch, daß er da nicht halb so tief drin steckt wie z.B. Yedlin.
Antwort von iasi:
pillepalle hat geschrieben:
Natürlich macht Arri vieles richtig. Die sind ja nicht umnsonst der Gold-Standard im Filmbereich. Aber man kann mit jeder modernen Kamera einen guten Film drehen und wenn etwas nach 'Video' aussieht, dann liegt das an den Filmemachern/Nutzern und nicht an der Kamera. Hier werden die Dinge manchmal etwas verklärt. Ein guter Mann macht auch mit einer FX3 einen tollen Film und ein anderer kriegt mit einer Alexa vielleicht nur Murks hin. Ohne Wissen und Erfahrung hilft einem die beste Technik wenig. Ist doch klar das jemand der einen Film dreht und viel Geld und Arbeit invesstiert normalerweise nicht an der Technik spart und eine Kamera wählt die zur Aufgabe passt. In Ausnahmefällen geht es eben auch mal mit günstigeren Kameras, wie zahlreiche Beispiele beweisen. Die Technik hält einen jedenfalls nicht davon ab was gutes zu machen. Warum gelingen nicht jedem Sony User Filme wie the Creator? Die haben doch alle die gleiche Kamera ;)
VG
Es geht weniger um den Look sondern um die Kontrolle über den erzielbaren Look des Ergebnisses.
Arri-Raw ist unkomprimiert und bietet den höchsten Gestaltungsspielraum in der Post.
Die Color-Science liefert konstante Farben, wodurch es im gesamten Belichtungsbereich nur minimale Farbschwankungen gibt.
...
RedRaw lässt sich im Vergleich zu BRaw etwas stärker "kneten", aber letztlich kann man die Aufnahmen aller Raw-Formate angleichen.
Interessant wären eigentlich Kameratests mit herausfordernden Lichtverhältnissen, bei denen überprüft wird, wie gut sich die Aufnahmen angleichen lassen.
Zu einer Raw-Kamera gehört auch immer die Post.
Antwort von Darth Schneider:
@Frank
Aber genau das er scheinbar nicht so ein Technikfreak ist und nicht so tief in Technikdetails drin steckt wie andere. Das macht ja die Aussage da oben von Soffer auch erst richtig spannend.
Weil er gleichzeitig ja seine Aussage damit unterstreicht in dem er sie uns beweist.
Weil es mit dem richtige Auge und mit der entsprechenden Erfahrung mit einer kleinen und sehr günstigen Sony, trotzdem eben auch klappt sehr schöne Kino Looks zu zaubern.
Was er mit einer Arri auch nicht besser hingekritzelt hätte…
Gruss Boris
Antwort von andieymi:
Das stimmt in der Theorie mittlerweile, so in etwa wie folgende Aussage in der Theorie nicht unrichtig ist:
Es ist egal, mit welchem Verkehrsmittel man Raumfahrt betreibt. Raketen fliegen und bei entsprechendem Zeitaufwand könnte man auch eine Autobahn zum Mond bauen.
Auf Hollywood gemünzt wird das alles keine Rolle spielen. In Segmenten jedoch, wo üblicherweise Set-Zeit und Grading-Zeit sehr begrenzt ist, hilft es allerdings ungemein, wenn die verwendete Kamera mehr zum gewünschten Look beiträgt, als sie davon abweicht. Wieso sollte man ein "Matching" hinsichtlich eines Looks mit einer nicht matchenden Kamera betreiben (was möglich ist), wenn man gleich besagte matchende Kamera verwenden kann.
Wir diskutieren jetzt doch bitte nicht wirklich, das bei ansonsten gleicher externer Pipeline unterschiedliche Sensoren, Bildverarbeitung und kamerainterne Signalkette bis hin zur individuell abweichenden Normalisierung unterschiedliche Resultate produzieren?
Dazu mal wieder die Anekdote bzgl. Technikfreaks: Anscheinend wusste Deakins bei Sicario noch nichts vom Open Gate Modus in einer Alexa, worauf ihn ACs hingewiesen haben. Aber das macht den Punkt, hab ich auch neulich in ähnlicher Form bei einem Jimmy Ward (1st AC u.a. für
Bob Richardson) gelesen: DPs sollen bitte in der Creative Zone bleiben, sinngemäß. Und bitte allen technischeren Gewerken gefälligst die technische Problemlösung überlassen.
https://www.facebook.com/panavision/pos ... wSsQbdXGel
Dazu passt auch letztendlich, dass die technischen Parameter der Kamera, sofern am Ende immer noch der gewünschte Gesamtlook möglich ist, nicht im Weg stehen sollen oder überhaupt gröber in der DP-Entscheidungsfindung am Set eine Rolle spielen sollen.
Das stimmt eh, in der Theorie, alles. In der Praxis wird man trotzdem schneller & günstiger sein wenn man eine schon von der Karte weg halbwegs adäquate Kamera verwendet. Oder aber ist das halt auch wieder der Hollywood-Level-Speech: Schlechte Kameras gibt's dort eh nicht, ob die jetzt eine Alexa 35, eine Alexa 65 oder eine Venice verwenden sieht bei 300 Mann am Set, Monatelange Post danach und alles in Arriraw oder X-OCN XT halt wirklich egal.
Antwort von Darth Schneider:
Der einzige Unterschied zum Sony FX3 verglichen mit dem Arri Workflow ist,
es braucht ein paar Leute weniger Leute und weniger schweres Equipment am Set.
Weil die sehr kleinen Sony Kamera Setups sind auch lichtempfindlicher,
dafür braucht es aber womöglich etwas mehr Aufwand in Post….;)
Gruss Boris
Antwort von DKPost:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Der einzige Unterschied zum Sony FX3 verglichen mit dem Arri Workflow ist,
es braucht ein paar Leute weniger Leute am Set, weil die Kamera Setups sind viel kleiner, auch lichtempfindlicher, dafür braucht es aber womöglich etwas mehr Aufwand in Post….;)
Gruss Boris
Laut dem Interview mit dem DIT gab es da wohl doch noch einige Unterschiede mehr, und der hatte wohl auch deutlich mehr als nur "etwas mehr" Aufwand in der Post damit.
Antwort von Darth Schneider:
Das kann ich schon nachvollziehen, der Film sollte ja auch noch iMax tauglich werden…
Wobei das spielt irgendwie auch keine Rolle, weil für einen so aufwendige amerikanische SF Produktion war der Film doch eh relativ günstig. Wobei das liegt wohl kaum an der Auswahl der Kameras, eher an der Auswahl der Schauspieler…
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
Das kann ich schon nachvollziehen, der Film sollte ja auch noch iMax tauglich werden…
Das wird aber erst im Nachhinein auf dem bereits fertigen Film von iMax gemacht, und hat nix mit dem Dreh zu tun.
Antwort von andieymi:
DKPost hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Der einzige Unterschied zum Sony FX3 verglichen mit dem Arri Workflow ist,
es braucht ein paar Leute weniger Leute am Set, weil die Kamera Setups sind viel kleiner, auch lichtempfindlicher, dafür braucht es aber womöglich etwas mehr Aufwand in Post….;)
Gruss Boris
Laut dem Interview mit dem DIT gab es da wohl doch noch einige Unterschiede mehr, und der hatte wohl auch deutlich mehr als nur "etwas mehr" Aufwand in der Post damit.
Auch ein guter Punkt: Die Leute fragen, die dann wirklich die Matching-Arbeit betreiben.
Antwort von Darth Schneider:
@Andieyemi
Nicht wenige Kino Filme werden heute mit voll verschiedenen Kameras gedreht, ich denke die Leute die die Kameras in Post matchen sind doch froh das sie das machen dürfen und das sie eine spannende Arbeit haben..Denkst du nicht ?
Gruss Boris
Antwort von andieymi:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Andieyemi
Nicht wenige Kino Filme werden heute mit voll verschiedenen Kameras gedreht, ich denke die Leute die die Kameras in Post matchen sind doch froh das sie das machen dürfen und das sie eine spannende Arbeit haben..Denkst du nicht ?
Gruss Boris
Nein, denke ich nicht. Die meisten Coloristen, die ich kenne sind extreme Look-Menschen. Aber im Sinne von Look finden, was funktioniert am besten mit der Footage und
Antwort von Darth Schneider:
In Amerika gibt es aber viel mehr solche Spezialisten. Das heisst die Konkurrenz ist schon mal viel grösser
und erfahrungsgemäss ticken in den Staaten die Artists allgemein eh etwas anders, u.A. weniger wählerisch, als hier….
Gruss Boris
Antwort von andieymi:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Andieyemi
Nicht wenige Kino Filme werden heute mit voll verschiedenen Kameras gedreht, ich denke die Leute die die Kameras in Post matchen sind doch froh das sie das machen dürfen und das sie eine spannende Arbeit haben..Denkst du nicht ?
Gruss Boris
Nein, denke ich nicht. Die meisten Coloristen die ich kenne, sind totale Look-Menschen, Ästheten, Visionäre. Die haben ein Gespür für das, was endgültig aus dem Material möglich ist, wo die Grenzen liegen, bringen Vorstellung von Farben, Stimmung Bildwirkung etc. ein reines Matchen macht denen im Endeffekt so viel Spaß, wie wenn Du als Fliesenleger mit 2 unterschiedlich zugeschnittenen Chargen Fliesen legen musst.
Jeder Colorist den ich kenne, würde - das trau ich mich behaupten - vorziehen, man kann alles von einem Sensor weg graden und sich in der gegebenen Zeit wirklich darauf konzentrieren, ästhetisch das meiste aus der Footage rauszuholen anstatt rein technisch-notwendiges Matching zu betreiben. Das macht denen keinen Spaß. Die lassen auch die Praktikanten Remote-stabilisieren weil sie sich damit nicht aufhalten wollen. Andersrum betrachtet sind mehrere Kamera-Modelle am Set fast immer einer drehtechnischen und nicht Color-bedingten Notwendigkeit geschuldet (Gehäusegröße, High Framerate, Empfindlichkeit, selbst Auflösung ist es quasi nie mehr, früher für VFX-Shots). Auch kein DP sagt wir nehmen jetzt für die Einstellung Red und dann die nächsten 7 auf Alexa, bis wir dann auf GoPro drehen, weil wir möglichst unterschiedliche Sensoren wollen. Niemand sagt für die Einstellung hätte ich gern das bessere Arri Magenta straight aus der Kamera, bevor wir dann wieder mit Venice weiterdrehen. Passiert so nicht. Dafür ist dann das was Soffers meint: Egal mit jeder Kamera, wir kommen da in der Post hin.
Aber sonst sind mehrere Kameras am Set einer technischen oder finanziellen Krücke geschuldet und quasi nie ein Feature. Wenn jemand sagt "Ich will für z.B. 2 Erzählstränge 2 getrennte Looks" geht's ums genaue Gegenteil: Trennung nicht Matching. Abgesehen davon, dass das viel öfter mit Optiken, Filtern, etc. passiert als mit anderen Kameras, sind es auch da quasi nie unterschiedliche Kameras.
Antwort von DKPost:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Andieyemi
Nicht wenige Kino Filme werden heute mit voll verschiedenen Kameras gedreht, ich denke die Leute die die Kameras in Post matchen sind doch froh das sie das machen dürfen und das sie eine spannende Arbeit haben..Denkst du nicht ?
Gruss Boris
Der Postaufwand ist auch deutlich mehr als Kameras matchen. Stichwort Audio und Timecode, das soll bei The Creator wohl ziemlich schlecht funktioniert haben.
Antwort von andieymi:
DKPost hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Andieyemi
Nicht wenige Kino Filme werden heute mit voll verschiedenen Kameras gedreht, ich denke die Leute die die Kameras in Post matchen sind doch froh das sie das machen dürfen und das sie eine spannende Arbeit haben..Denkst du nicht ?
Gruss Boris
Der Postaufwand ist auch deutlich mehr als Kameras matchen. Stichwort Audio und Timecode das soll bei The Creator wohl ziemlich schlecht funktioniert haben.
Hell yeah, es gibt sogar noch mehr Gründe die dagegen sprechen! Frag mich allerdings was die da audiotechnisch von der Footage wollten?
Antwort von DKPost:
andieymi hat geschrieben:
DKPost hat geschrieben:
Der Postaufwand ist auch deutlich mehr als Kameras matchen. Stichwort Audio und Timecode das soll bei The Creator wohl ziemlich schlecht funktioniert haben.
Hell yeah, es gibt sogar noch mehr Gründe die dagegen sprechen! Frag mich allerdings was die da audiotechnisch von der Footage wollten?
Ich hab es nicht mehr genau im Kopf, aber das TC Syncen mit der Sony Cam oder vielleicht auch Atomos hat wohl nicht richtig funktioniert, so dass mehrere Drehtage per Hand angelegt werden mussten.
Antwort von MrMeeseeks:
Erinnere mich an ein Video in dem jemand mit einer GH2 eine recht schöne Theaterbühne abgefilmt hatte, das ganze Video sah dann aus wie eine Hollywood-Produktion. Im Endeffekt ist es wohl so dass es wohl immer darauf ankommt was man in welchem Licht filmt. Wer hätte das gedacht.
Antwort von cantsin:
DKPost hat geschrieben:
andieymi hat geschrieben:
Hell yeah, es gibt sogar noch mehr Gründe die dagegen sprechen! Frag mich allerdings was die da audiotechnisch von der Footage wollten?
Ich hab es nicht mehr genau im Kopf, aber das TC Syncen mit der Sony Cam oder vielleicht auch Atomos hat wohl nicht richtig funktioniert, so dass mehrere Drehtage per Hand angelegt werden mussten.
Das sind natürlich genau die Gründe, warum sich bei einer Filmproduktion niemand über den Verleihkosten-Unterschied von ca. 300-400 EUR/Drehtag zwischen einer Alexa Mini und einer FX3 Kopfzerbrechen macht. Das händische Nachsynchronisieren des Tons dürfte um ein Vielfaches teurer gewesen sein...
Antwort von DKPost:
cantsin hat geschrieben:
DKPost hat geschrieben:
Ich hab es nicht mehr genau im Kopf, aber das TC Syncen mit der Sony Cam oder vielleicht auch Atomos hat wohl nicht richtig funktioniert, so dass mehrere Drehtage per Hand angelegt werden mussten.
Das sind natürlich genau die Gründe, warum sich bei einer Filmproduktion niemand über den Verleihkosten-Unterschied von ca. 300-400 EUR/Drehtag zwischen einer Alexa Mini und einer FX3 Kopfzerbrechen macht. Das händische Nachsynchronisieren des Tons dürfte um ein Vielfaches teurer gewesen sein...
Das war wohl nur eines der Probleme.
Antwort von pillepalle:
Wobei das in dem Fall kein Problem der Technik, sondern eher der Leute am Set war. Die Tonleute sind normalerweise für den Timecode verantwortlich und wenn sie das nicht auf die Kette kriegen, kann man nicht der Technik die Schuld geben. Arbeite seit Jahren mit Atomos Recordern und Funk Timecode und das System funktioniert wunderbar... wenn man weiß was man macht.
VG
Antwort von Darth Schneider:
Ich frage mich wie damals zu Italo Western/Spiel mir das Lied vom Tod Morricone Zeiten überhaupt hingekriegt haben gleich den ganzen Ton vom Film , einfach alles nachzusynronisieren ?
Die Italiener haben damals nämlich seine Western nur stumm aufgenommen…;)
Und dann das ganze am Schluss noch so perfekt vertont/ komponiert….
Scheinbar waren das damals gar keine Probleme, beziehungsweise man hat gar keine Probleme künstlich wegen Mehraufwand daraus gemacht….
Heute verursacht der Timcode, Einzelbilder zu bearbeiten und verschiedene Kameras zu matchen, schon Riesen Probleme,
(einfach nur Lachhaft bei den heutigen Möglichkeiten, dem Wissen und zig Tools.)
Wir sind doch einfach faul und inzwischen viel zu verwöhnt geworden.
Das ist das Problem…;)))
Gruss Boris
Antwort von DKPost:
Hier ist der Artikel nochmal zum nachlesen:
https://ymcinema.com/2023/10/06/shootin ... tors-dits/
Antwort von pillepalle:
@ DKPost
Ja, ich erinnere mich. Liest sich wie eine Truppe Anfänger. Wenn man das System schon nicht kennt, dann testet man es wenigstens vorher mal.
VG
Antwort von DKPost:
pillepalle hat geschrieben:
@ DKPost
Ja, ich erinnere mich. Liest sich wie eine Truppe Anfänger. Wenn man das System schon nicht kennt, dann testet man es wenigstens vorher mal.
VG
Mag sein, keine Ahnung. Kenne die Firma nicht. Vieles davon klingt aber schon nach Problemchen, die man mit einem eingespieltem Arri-Workflow eher nicht hätte.
Antwort von Darth Schneider:
So viele Probleme und nur 70 Milionen Budget für den ganzen Film
Hmm….,
ich behaupte dennoch, das so ein SF Projekt mit so vielen Locations mit Arris oder Venice Kameras dennoch nur teurer umzusetzen wäre.
Mehr und schwereres Gear, mehr Leute am Set, kompliziertere Logistik…Nur einige Punkte.
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
pillepalle hat geschrieben:
Wobei das in dem Fall kein Problem der Technik, sondern eher der Leute am Set war. Die Tonleute sind normalerweise für den Timecode verantwortlich und wenn sie das nicht auf die Kette kriegen, kann man nicht der Technik die Schuld geben. Arbeite seit Jahren mit Atomos Recordern und Funk Timecode und das System funktioniert wunderbar... wenn man weiß was man macht.
Ich bin ziemlich sicher, daß bei so einer zig Millionen schweren Produktion keine Laien oder Anfänger das Audio Department betreiben.
Antwort von pillepalle:
@ Frank
Wenn sie Probleme damit haben das die Kamera auf 23.98fps läuft aber irgendwie schon. Das merkt man doch nicht erst kurz vorher? Da muss irgendwie mehr als nur eine Person gepennt haben.
VG
Antwort von Darth Schneider:
@Pille
Bei solch hohen Budgets pennt doch gar niemand mehr, bis auf womöglich nur einen einzigen. ;))
Entscheidungen werden oben getroffen und die müssen unten ganz einfach umgesetzt werden.
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
pillepalle hat geschrieben:
@ Frank
Wenn sie Probleme damit haben das die Kamera auf 23.98fps läuft aber irgendwie schon. Das merkt man doch nicht erst kurz vorher? Da muss irgendwie mehr als nur eine Person gepennt haben.
Wenn du den Artikel nochmal liest, dann siehst du daß es nicht um die Framerate ging, sondern darum daß sich der Timecode überlappt hat.
all the files were displeasingly overlapped at 23.98 FPS, despite our precise observation along with the Fotokam team. We had to examine and calculate it frame-by-frame (Hours:Minutes:Seconds: Frame) to find the cause of the overlap
Antwort von pillepalle:
Wenn man es richtig macht überlappt sich da gar nichts. Man muss dafür aber auch den Delay im Atomos Recorder richtig einstellen. Aber das scheint ja berreits eine Hürde dargestellt zu haben.
VG
Antwort von Frank Glencairn:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Hmm….,
ich behaupte dennoch, das so ein SF Projekt mit so vielen Locations mit Arris oder Venice Kameras dennoch nur teurer umzusetzen wäre.
Weil?
Die Alexas und Venice wären doch in jeder Hinsicht unproblematischer gewesen.
Und wenigstens die Venice wär jetzt im LowLight auch nicht schlechter gewesen.
Antwort von Darth Schneider:
@Frank
Es gibt einige Gründe…
Das Setup wird mit Venice Kameras schwerer und somit auch allgemein weniger flexibel.
Das heisst auch der Gimbal/Steadycam, der Dolly, der Kran, der Slider, das Stativ und alles um die Kamera herum wird einfach aufwändiger und schwerer.
Das braucht zwangsläufig schon mal mehr Leute und auch Zeit.
Ausserdem ist die FX 3 so klein, das man damit auch filmen kann wenn nicht der ganze Platz rund herum abgesperrt ist. Auch da kann man viel Geld und Zeit sparen.
Sie hatten zudem jeweils an die 7 Fx3 Kameras, alle voll anders konfiguriert und ready.
Das spart doch schon auch schon wieder etwas Arbeitszeit, das an jedem einzelnen Drehtag.
Und bringt zusätzlich noch Raum für Spontanität.
Nicht zu unterschätzen.
Zudem bei dem Film bei der Auswahl der Kamera, mit zig exotischen Locations, eine betreffend Planung/Logistk eine auch gar nicht zu unterschätzende Rolle spielten.
Ob man ganz klein mit einer 10 Mann Tech Crew oder mit 50 Mann in Thailand am Stand einfährt…
Nur meine 5 Cents dazu.
Gruss Boris
Antwort von iasi:
andieymi hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Andieyemi
Nicht wenige Kino Filme werden heute mit voll verschiedenen Kameras gedreht, ich denke die Leute die die Kameras in Post matchen sind doch froh das sie das machen dürfen und das sie eine spannende Arbeit haben..Denkst du nicht ?
Gruss Boris
Auch kein DP sagt wir nehmen jetzt für die Einstellung Red und dann die nächsten 7 auf Alexa, bis wir dann auf GoPro drehen, weil wir möglichst unterschiedliche Sensoren wollen. Niemand sagt für die Einstellung hätte ich gern das bessere Arri Magenta straight aus der Kamera, bevor wir dann wieder mit Venice weiterdrehen. Passiert so nicht. Dafür ist dann das was Soffers meint: Egal mit jeder Kamera, wir kommen da in der Post hin.
Aber sonst sind mehrere Kameras am Set einer technischen oder finanziellen Krücke geschuldet und quasi nie ein Feature. Wenn jemand sagt "Ich will für z.B. 2 Erzählstränge 2 getrennte Looks" geht's ums genaue Gegenteil: Trennung nicht Matching. Abgesehen davon, dass das viel öfter mit Optiken, Filtern, etc. passiert als mit anderen Kameras, sind es auch da quasi nie unterschiedliche Kameras.
Das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe.
Jede Kamera hat ihre Stärken und Schwächen. Nur weil es für die Post-Leute bequemer ist, alles mit Arri oder alles mit Red gedreht haben zu wollen, weil dann alles vom Kamerahersteller schon schön angeglichen ist, sollte man doch nicht auf die geeigneste Kamera für den heweiligen Shot verzichten.
Welche Kamera bei Filmen genutzt wurde, erkennt doch heute niemand mehr und man muss es bei IMDB nachschauen.
Wo sieht denn "Creater" anders aus, als andere Filme?
Woran erkennt man denn am Ergebnis die genutze Kamera?
 |
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Hmm….,
ich behaupte dennoch, das so ein SF Projekt mit so vielen Locations mit Arris oder Venice Kameras dennoch nur teurer umzusetzen wäre.
Weil?
Die Alexas und Venice wären doch in jeder Hinsicht unproblematischer gewesen.
Und wenigstens die Venice wär jetzt im LowLight auch nicht schlechter gewesen.
Eine Alexa ist vergleichsweise groß und schwer - auch die Mini.
Das hat ziemliche Auswirkungen auf den Dreh.
Antwort von Frank Glencairn:
iasi hat geschrieben:
Eine Alexa ist vergleichsweise groß und schwer - auch die Mini.
Das hat ziemliche Auswirkungen auf den Dreh.
Die aufgebretzelten Rigs mit denen die hauptsächlich drehen mußten, waren jetzt auch nicht kleiner als eine Mini.
Und selbst ne ausgewachsene Alexa kann ein erwachsener Mann ohne Probleme den Tag lang auf der Schuller haben, wenn es sein muß (hab ich oft und lange genug gemacht).
Die einzige "Auswirkung" die das haben könnte, ist vielleicht die zusätzliche Rechnung einer Masseuse.
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Eine Alexa ist vergleichsweise groß und schwer - auch die Mini.
Das hat ziemliche Auswirkungen auf den Dreh.
Die aufgebretzelten Rigs mit denen die hauptsächlich drehen mußten, waren jetzt auch nicht kleiner als eine Mini.
Und selbst ne ausgewachsene Alexa kann ein erwachsener Mann ohne Probleme den Tag lang auf der Schuller haben, wenn es sein muß (hab ich oft und lange genug gemacht).
Die einzige "Auswirkung" die das haben könnte, ist vielleicht die zusätzliche Rechnung einer Masseuse.
Es gab neulich den crane 3s für nur 499 €. Da passen auch größere Kameras drauf. 6,5kg soll er tragen können.
Aber das Teil wiegt allein schon 2,5kg.
Ich kann keine 9kg lange vor mir hertragen. :)
Zudem muss ich immer an die Soderbergh-Geschichte zum Dreh von Haywire denken:
Mit einer kleinen Kamera mal eben eine Einstellung von den Pedalen aus dem Fußraum oder mit einer Alexa durch den geöffneten Boden des aufgebockten Fahrzeugs - was dann das Budget gesprengt hätte, weshalb die Einstellung schlicht nicht möglich gewesen wäre.
Antwort von Alex:
Regisseur Gareth Edwards stellte im September 2023 den Science-Fiction-Film „The Creator“ vor. Die DoPs Oren Soffer und Greig Fraser waren gemeinsam für die Bildgestaltung verantwortlich und drehten den 133-Minüter nahezu komplett auf der Sony FX3.Wir nehmen uns noch einmal die Kamera vor und fassen zusammen, welche Features ausschlaggebend für den Einsatz bei „The Creator“ waren.
https://www.filmundtvkamera.de/technik/revolutionaer/
Antwort von Frank Glencairn:
Eherne Gesetze brechen
Bis auf Weiteres den Vogel abgeschossen hat dabei vermutlich Regisseur Gareth Edwards zusammen mit seinen DoPs Oren Soffer und Greig Fraser. Für das Science-Fiction-Epos „The Creator“ brachen die drei Kreativen einige eherne Hollywood-Gesetze. Blockbuster müssen einen neunstelligen Dollarbetrag kosten? Das Budget von „The Creator“ wird auf 80 Millionen geschätzt. Klug ist es, möglichst alles im Studio zu drehen? „The Creator“ entstand nahezu komplett an über 80 Originalschauplätzen. Man braucht eine professionelle Kinokamera? Auch das ist nicht der Fall und vermutlich das bemerkenswerteste an diesem Projekt. „The Creator“ wurde fast komplett auf einer 4.500-Euro-Kamera gedreht: der Sony FX3. Ein VFX-lastiger Kinoblockbuster, der auch auf IMAX-Leinwänden ausgeliefert wird, enstand also zugespitzt gesagt auf einem Fotoapparat.
Wow - kaum zu glauben, das der Blödsinn immer noch erzählt wird.
"Eherne Hollywood-Gesetze"
Was soll denn da "ehern" sein?
Als ob noch nie Filme für 80 Millionen gemacht wurden, als ob noch nie jemand an original Locations gedreht hätte, also ob noch nie was anderes als ARRIs zum Einsatz gekommen wären. Woher nehmen diese Redakteure das alles?
Antwort von cantsin:
Wir fallen hier auf eine Marketingkampagne des Films 'rein. Beim Filmstart explodierten die Social Media-Berichte über den Einsatz der FX3, es gab überall Interviews mit den Machern etc.pp. - Beim Marketing des Films hatte man wohl festgestellt, dass man mit der technischen Making-of-Geschichte eine Community von Technik- und Kameranerds ansprechen konnte, die sowieso SciFi-affin ist. Daher wurde die Geschichte lang und breitgetreten.
Antwort von Alex:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
"Eherne Hollywood-Gesetze"
Was soll denn da "ehern" sein?
Als ob noch nie Filme für 80 Millionen gemacht wurden, als ob noch nie jemand an original Locations gedreht hätte, also ob noch nie was anderes als ARRIs zum Einsatz gekommen wären. Woher nehmen diese Redakteure das alles?
Naja, zum einen muss man schon sagen, dass bei den meisten dicken Hollywood-Produktionen idR ne dicke Mühle (Alexa, Venice, div. RED) steht und ne kleine FX3 eher ne Ausnahme darstellt, zumindest als permanente A-Cam.
Und wenn man dem hier etwas Glauben schenken mag, klingts doch gar nicht so abwegig?
Der Regisseur hatte in 2019 in sieben asiatischen Ländern einen etwa zehnminütigen Film ohne Handlung als Proof of Concept gedreht. Dieser war auf einer Nikon DSLR entstanden.
Als es dann daran ging, den finalen Dreh zu planen, war die Frage, ob es nicht möglich sei, den gesamten, abendfüllenden Kinofilm auf diese Weise zu drehen. DoP Greig Fraser wählte die Sony FX3, weil sie in Formfaktor und Features die Flexibilität ermöglichte, die der Film und die von Regisseur Edwards geforderte Produktionsweise benötigten.
Aber mit dem "ehern" wird wahrscheinlich eher dieser Workflow gemeint sein:
Wenn Edwards also selbst schwenkt, wozu braucht er dann noch einen DoP, ganz zu schweigen von zweien? (...) „Gareth ist ein sehr entschlossener Regisseur und er bedient seine Kamera selbst (...) So kam DoP Oren Soffer ins Spiel, der die Arbeit am Set übernahm. Diese Aufteilung hatte Fraser schon bei „The Mandalorian“ zusammen mit DoP Baz Idoine kennengelernt und findet sie sehr inspirierend.
(...) „Denn obwohl unser Oberbeleuchter für diesen Film fantastisch war, hatte ich das Gefühl, dass ich einen weiteren Kameramann brauchte. Die Sache ist die, dass durch das Gewicht der Rolle eines DoPs die Hierarchie am Filmset intakt blieb.“ Für Greig Fraser stellt die Art der Kameraarbeit bei „The Creator“ das klassische DoP-Modell infrage. „Es ist eine sehr interessante Diskussion darüber, was die Rolle einer Kameraperson ist, und ich denke, wir sollten diese Diskussion als Kameracommunity in Zukunft führen, weil wir diese Rolle philosophisch definieren müssen. Muss der Kameramann die Kamera berühren? Nein. Muss ein Kameramann ein Team leiten? Nein.“
Für „The Creator“ bedeutete die Dreier-Aufteilung eine Bereicherung. So konnten die DoPs sich im Hintergrund über die Sets und Motive austauschen, während Soffer in Thailand und an anderen Originalmotiven unterwegs war. Fraser, der in Europa die Pre-Production von „Dune 2“ leitete, schaute sich die Dailies im Kino an und konnte so wertvolles Feedback aus einer Distanz geben, die Soffer nicht hatte. „Es ist etwas ganz Besonderes, ein anderes Gehirn zu haben, mit dem man all diese Dinge teilen kann“, sagte DoP Oren Soffer dazu.
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Antwort von iasi:
"The Creator" hatte das Problem, das nun auch Coppolas neuem Film droht:
https://www.hollywoodreporter.com/movie ... 235867556/
Die Verleiher pumpten nicht genügend Geld in der Vertrieb und die Werbung.
Antwort von Frank Glencairn:
Alex hat geschrieben:
Und wenn man dem hier etwas Glauben schenken mag, klingts doch gar nicht so abwegig?
DoP Greig Fraser wählte die Sony FX3, weil sie in Formfaktor und Features die Flexibilität ermöglichte, die der Film und die von Regisseur Edwards geforderte Produktionsweise benötigten.
Ja, aber die BTS Fotos zeigen halt was völlig anderes.
Alex hat geschrieben:
Aber mit dem "ehern" wird wahrscheinlich eher dieser Workflow gemeint sein:
Wenn Edwards also selbst schwenkt, wozu braucht er dann noch einen DoP, ganz zu schweigen von zweien? (...) „Gareth ist ein sehr entschlossener Regisseur und er bedient seine Kamera selbst (...) .“
Auch da: Regisseure die selbst Hand an legen sind genauso wenig was neues, wie DPs, die keine Kamera anfassen.
Alles was die bei Creator gemacht haben ist eigentlich ein alter Hut, aber es wird immer so getan als ob wir es hier mit einer nie dagewesenen Revolution zu tun hätten.
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Alex hat geschrieben:
Und wenn man dem hier etwas Glauben schenken mag, klingts doch gar nicht so abwegig?
Ja, aber die BTS Fotos zeigen halt was völlig anderes.
Alex hat geschrieben:
Aber mit dem "ehern" wird wahrscheinlich eher dieser Workflow gemeint sein:
Wenn Edwards also selbst schwenkt, wozu braucht er dann noch einen DoP, ganz zu schweigen von zweien? (...) „Gareth ist ein sehr entschlossener Regisseur und er bedient seine Kamera selbst (...) .“
Auch da: Regisseure die selbst Hand an legen sind genauso wenig was neues, wie DPs, die keine Kamera anfassen.
Alles was die bei Creator gemacht haben ist eigentlich ein alter Hut, aber es wird immer so getan als ob wir es hier mit einer nie dagewesenen Revolution zu tun hätten.
Es war für eine Produktion dieser Größenordnung schon außergewöhnlich, dass mit vergleichsweise kleiner Crew gedreht wurde.
Wenn bei einer üblichen Produktion die Drehs an vielen Orten das Budget gesprengt hätte, weil es nun einmal viel Geld kostet, Leute und Material zu transportieren, hatte man bei "The Creator" einen Weg gefunden, indem man den Aufwand reduziert hatte - aber eben nicht auf deutsches Niveau, denn selbst 80 Mio.$-Budgets kennt man in D nicht.
Antwort von Frank Glencairn:
iasi hat geschrieben:
Es war für eine Produktion dieser Größenordnung schon außergewöhnlich, dass mit vergleichsweise kleiner Crew gedreht wurde.
Ein weiteres Märchen, daß du uns hier immer erzählst.
In Wirklichkeit ist eine Crew von rund 200 Leuten für diese Größenordnung völlig normal.
Antwort von Darth Schneider:
Eine kleine Film Crew, das wären 20, oder 50 Leute, sicher nicht 200….;)))
Und ich behaupte immer noch mit Arris oder mit Sony Venice gefilmt würde der Film besser ausschauen. Und die Crew müsste deshalb nicht unbedingt grösser sein.
Gruss Boris
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Es war für eine Produktion dieser Größenordnung schon außergewöhnlich, dass mit vergleichsweise kleiner Crew gedreht wurde.
Ein weiteres Märchen, daß du uns hier immer erzählst.
In Wirklichkeit ist eine Crew von rund 200 Leuten für diese Größenordnung völlig normal.
Normal sind sogar 300.
Und gerade weil sie nicht mit 200 oder 300 Leuten zu den Drehorten gereist waren, konnten sie überhaupt an diesen Drehorten drehen.
Und wenn du mal die vielen Interviews gelesen oder gesehen hättest, wäre dir das nicht entgangen.
Buche mal Flüge und Hotels für 200 Leute.
Und dann frag dich mal, wie viel weniger wohl das ganze mit 50 Leuten kosten würde.
Schaff mal eine Alexa, nebst Anbauten, passendem Stativ und Trinity inkl. Operator an einen Drehort.
Dagegen sind die FX3-Aufbauten, die du als so groß erachtest, fast schon Handgepäck. ;) :)
Antwort von Darth Schneider:
@iasi
Aber ob die Fx3 auf einem Gimbal oder eine Arri auf einem Gimbal oder auf einem Trinity macht was das Mitarbeiter Anzahl betrifft bei so einer solchen Kino Produktion wie Creator überhaupt keinen Unterschied.
Weil die meiste Arbeit bei so einem Film passiert Vor der Kamera.
Der Formfaktor der Kamera selber dabei ist so was von egal,
Ob die Cam nun etwas etwas schwerer oder leichter ist doch auch.
Weil:
Jib Kran, Dolly Gimbal, Steadycam und mindestens ein schweres Stativ mitsamt all dem Licht/Grip Equipment, Maske, Kostüme, Props, Set, in Camera Effects, Stuntmen Team und auch das Catering mit zig Organisatoren und somit sehr viele Mitarbeiter braucht es so oder so.
Buche hübsche Hotelzimmer für 50 Leute, oder für 200 ?
Mitsamt dem Frühstück, Mittag und dem Abendessen mit Freibier so viel man will, und mit gratis Luxus Wellness Oase Benutzung….
Das macht ebenfalls auch gar keinen massgeblichen Unterschied.
Nicht bei 70 Millionen Budget.D..;))
Gruss Boris
Antwort von Darth Schneider:
@iasi
Was hingegen beim Creator ziemlich viel gekostet haben soll. Laut einem Insider.
Das waren der fehlende Timecode der FX3 und dazu noch zig Bildkorrekturen die sehr zeitaufwendig in Post zwingend nur wegen der kleinen Kamera vorgenommen werden müssten.
Weil der Film ja dem iMAX Standard genügen sollte und sehr effektlastig ist. Und wahrscheinlich auch wegen dem Ton, so ganz ohne Timcode, viel mehr Aufwand von Nöten war,
Was das FX3/Ninja Paket nun mal scheinbar damals sehr eher kompliziert to use, machte.
Mit Arris und Venice Kameras (mit entsprechender Planung) hat man solche Probleme halt gar nicht erst. (auch mit einer nur 6000€ Ursa mini Pro nicht)
Aber Hauptsache der DP oder der filmende Regisseur, kann schön spontan mit der kleinen FX3 aus jedem Winkel bequem aus der Hüfte filmen.
Und jemand muss die zig 100 Std Stunden Material erst mal sichten und sortieren.
Was ja dann zu 90% eh im Müll landet.
Geld sparen tut man so definitiv nicht.
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
iasi hat geschrieben:
Und gerade weil sie nicht mit 200 oder 300 Leuten zu den Drehorten gereist waren..
Da sagt IMDB aber was völlig anderes.
Antwort von Darth Schneider:
@iasi
Ob jetzt 50/100/ 200 oder 300 Leute zu einem Drehort reisen müssen, macht doch bei 70 Mio Budget überhaupt keinen Unterschied.
Ab 200 Leuten mietet man eh ein ganzes Hotel und ein Flugzeug für diese Zeit/die Reise.
Das Beides gibt womöglich einen dicken Rabatt, wenn am Drehort nicht gerade Ferien Saison ist.;)
Die richtige Planung ist immer alles um Geld zu sparen.
Nicht das Kamera Equipment.
Gruss Boris
Antwort von iasi:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
@iasi
Ob jetzt 50/100/ 200 oder 300 Leute zu einem Drehort reisen müssen, macht doch bei 70 Mio Budget überhaupt keinen Unterschied.
Ab 200 Leuten mietet man eh ein ganzes Hotel und ein Flugzeug für diese Zeit/die Reise.
Das Beides gibt womöglich einen dicken Rabatt, wenn am Drehort nicht gerade Ferien Saison ist.;)
Die richtige Planung ist immer alles um Geld zu sparen.
Nicht das Kamera Equipment.
Gruss Boris
Das macht einen großen Unterschied.
Die 70 Mio. bleiben doch nicht in der Kameramiete hängen.
Es sind die Personalkosten, die ins Geld gehen.
Truffaut soll seine selbst produzierten Filme im Zeitrahmen eines Amtes gedreht haben. Da wurde auch kein Budget gesprengt. Die Leute machten keine Überstunden und gingen zum Abendessen nach Hause.
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Und gerade weil sie nicht mit 200 oder 300 Leuten zu den Drehorten gereist waren..
Da sagt IMDB aber was völlig anderes.
IMDB sagt gar nichts darüber aus, wie viele Leute an den verschiedenen Drehorten beschäftigt waren.