Frage von ErhanDogan:Intension :
Auf Grund der wiederkehrenden Gewaltverbrechen an Bahnhöfen, habe ich mich dazu entschlossen diese Thematik aufzugreifen und einen Kurzfilm darüber zu drehen. Nach näherer Auseinandersetzung mit den aktuellen Vorfällen, die sich unter anderem vor kurzem in Berlin abgespielt haben, wollte ich die Situation aus der Perspektive eines Beobachtenden darstellen.
Es bieten sich verschiedene Handlungsmöglichkeiten für den Protagonisten – in jedem Fall muss er auf die ein oder andere Weise reagieren. Mit "Acedia" möchte ich mein Publikum dazu bewegen sich ehrlich zu fragen, wie deren persönliche Reaktion aussehen würde. Dabei möchte ich niemanden verurteilen, sondern die Frage erörtern, wie gut "Sie" sich selbst kennen.
Für die Umsetzung meiner Idee konnte ich die Schauspieler Hartmut Lehnert (Berlin) und Dieter Rupp (Heidelberg) sowie den Profi Kampfsportler Christian Eckerlin (Frankfurt am Main) gewinnen.
Synopsis:
"Zeit" bewegt sich im menschlichen Bewusstsein lediglich in eine Richtung-nämlich in die Zukunft. Dennoch liegt es in der Natur des Menschen sich vor zu stellen "was wäre gewesen wenn...?"
Der Kurzfilm "Acedia" befasst sich mit einem solchen Konjunktiv und bietet verschiedene Handlungsmöglichkeiten. Der Protagonist Piotr wird vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt-wie wird er-NEIN-wie würden Sie sich entscheiden?
Hier zum Film:
Für Fragen/ Anregungen/ Kritik bin ich gerne zu haben ,
LG
Erhan D.
Antwort von Clemens Schiesko:
Kamera, Schauspieler und besonders der Schnitt gefallen mir sehr gut. Lediglich die ausgelutschten VideoCopilot Sounds gehen mir ein wenig auf die Nerven, die restliche Soundkulisse weiß jedoch zu gefallen.
Wie würde ich reagieren? Zuerst die Polizei rufen, dann schauen ob noch Menschen unterwegs sind die zusätzlich Hilfe leisten können und im Notfall von etwas weiter weg/versteckt rufen "das die Polizei alarmiert ist und sie den Mann in Ruhe lassen sollen" in der Hoffnung das sie dadurch vorzeitig abgeschreckt werden. Auf alle Fälle sollte man niemals allein hingehen, solange man unterlegen ist und die Situation nicht einschätzen kann (haben sie Messer/Waffen dabei?).
lG,
Clemens
Antwort von Axel:
Erstens: Ich unterstelle, das Interesse an dem ganzen Thema ist nur vorgeschoben, der religiöse Hauptdarsteller (obwohl er gut spielt) überzeugt mich nicht. Der Zusammenhang zwischen der Religiosität und der Nicht-Überwindung der Angst ist nicht zu sehen. Die "Holy Bible" ist ein Filmprop. Der Filmtitel ist irreführend, selbst wenn man ihn "erklärt" bekommt, denn eine "Trägheit des Herzens" ist nicht zu beobachten, sondern im Gegenteil ein sehr mitreißender Konflikt mit heftigem Aufruhr des Herzens. Trägheit ist nicht der Grund für diese Unterlassung von Hilfe. Das Thema ist verfehlt.
Zweitens: Filmisch absolut packend. Völlig egal, ob das soziale Thema nur ein gut gemeinter Vorwand war, das Ergebnis rockt, das Medium ist die Botschaft. Wie ich, als ich klein war und keine englischen Songtexte verstand, trotzdem
verstand, selbst wenn der Text "Waschmaschinen leben länger mit Calgon" gewesen wäre.
Große Klasse.
Antwort von Cubey1985:
Sehr gut umgesetzt das Thema, hat mir alles sehr gut gefallen!
Weiter so.
gruss Kai
Antwort von B.DeKid:
Sehr saubere Arbeit - hat mir gut gefallen
MfG
B.DeKid
Antwort von Daniel007:
Richtig geil! Weiter so! Wenn ich was liebe, sind es solche Filme, die genau diese "aktuellen" Themen ansprechen.
Viele Grüße,
Daniel
Antwort von NEEL:
Hm... ein Thema bei dem sich alle einig sind...
Böse Figur = böse und gute Figur = gut.
Gute Kunst ist - glaube ich zumindest - immer subversiv.
So bleibt es eine nette Fingerübung.
Antwort von ErhanDogan:
Kamera, Schauspieler und besonders der Schnitt gefallen mir sehr gut. Lediglich die ausgelutschten VideoCopilot Sounds gehen mir ein wenig auf die Nerven, die restliche Soundkulisse weiß jedoch zu gefallen.
Danke. Das dir die Sounds auf die Nerven gehen kann ich absolut nachvollziehen :)
Der Filmtitel ist irreführend, selbst wenn man ihn "erklärt" bekommt, denn eine "Trägheit des Herzens" ist nicht zu beobachten, sondern im Gegenteil ein sehr mitreißender Konflikt mit heftigem Aufruhr des Herzens. Trägheit ist nicht der Grund für diese Unterlassung von Hilfe. Das Thema ist verfehlt.
Ich habe nachdem ich den Film veröffentlicht habe diese gerechtfertigte Kritik bekommen. Daraufhin habe ich eine neuere Version erstellt bei der ich nach langen Recherchen "Verlust der Tatkraft" hinzugefügt habe, was den Begriff passend zum Film definiert.
Antwort von FabeX:
ganz großes Kino!!!
Über den Tiefgang mit Bibel usw. sollen sich andere den Kopf zerbrechen. Ich finde den Film Genial!
Ihr habt es geschafft innerhalb kürzester Zeit gewaltige Spannung aufzubauen. Sowas sieht man selten. Bildtechnisch auch sehr gelungen. Könnte man nicht von einer "großen" Produktion unterscheiden.
Weiter so!
lg
Andi
Antwort von nicecam:
Letzten Dienstag wurde ich auf einem Bahnsteig am Essener Hauptbahnhof auch angemacht. Ohrfeige hinters linke Ohr, Brille auf Boden. Erst wollte ich noch fragen: "Darf ich auch die rechte Wange hinhalten?" :-)
Aus dem Nichts kam der Typ auf mich zu, rempelt und schon krieg ich eine gewäschert. Ich, der Konsenssüchtige, der Hänfling. Kannst du dir das vorstellen, Björn? Gut, ich kenn mich nicht so mit Nahkampftechniken aus wie du, hab noch nicht mit Grizzlys gekämpft.
Der Typ war doppelt so schwer wie ich, der Bahnsteig nah, paar Leute guckten...
Hätte ich mir geholfen? :-) Ich weiß es nicht! :-|
Einerseits ist Mut gefragt, andererseits wird zur Vorsicht geraten.
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@
ErhanDogan: Bitte nochmal den Text des Nachspanns durchgehen. Da steht ST. JOSEF KIR
ICHE: Soll wahrscheinlich ST. JOSEF KIRCHE heißen ;-)
Acedia: "Die Acedia (latinisiert aus griech. ἀκήδεια oder ἀκηδία = Sorglosigkeit) ist nach theologischer Lehre eine der sieben Wurzelsünden oder Hauptlaster. Ein deutschsprachliches Äquivalent ist schwer zu finden, der Begriff der "Trägheit des Herzens" dürfte aber dem gemeinten wesentlich näher kommen als der häufig herangezogene Begriff der Faulheit."
Nun gut, aus der Wikipedia zitiert. Deshalb wollen wir das
ErhanDogan nachsehen. Denn es muss in dem dortigen Kontext doch deutsch
sprachig heißen , oder? Was meint denn Axel, der Germanist, dazu?
@
Björn: Bitte nicht mit mir schimpfen. Es geht ja um einen Film und dessen begleitende Texte. Da sollte man auf korrekte Schreibwiese achten. :-)
Antwort von Axel:
Der Typ war doppelt so schwer wie ich, der Bahnsteig nah, paar Leute guckten...
Hätte ich mir geholfen? :-) Ich weiß es nicht! :-|
Einerseits ist Mut gefragt, andererseits wird zur Vorsicht geraten.
Das ist keine Frage eines guten Ratschlags. Auch nicht eines moralischen Imperativs. Es ist eine existenzielle Entscheidung, eine, die der Körper mittrifft. Die Atemnot des Hauptdarstellers (schön gezeigt im Film) kommt vom akuten Entscheidungsstress. Will er
eigentlich einschreiten, muss er den Moment des Adrenalinanstiegs nutzen. Er muss quasi im Affekt handeln, sonst lähmt ihn die Angst (Einmaleins der Verhaltenspsychologie: Alles, was man
eigentlich gerne tun würde, muss man in Gedanken tun und dann ohne abzuwägen sofort in der Realität, sooft wie möglich).
Natürlich kann es nützen, wenn man körperlich fit ist. Wichtiger ist aber, die grundlegende Entscheidung über das Verhalten wie eine entsicherte Waffe mit sich zu tragen (Zitatequiz: Darum seid wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde!).
Die andere Wange? Gewaltlosigkeit ist eine mächtige Waffe. Aber nur in den Händen des "Aufrichtigen". Wer so entschlossen ist, die Gewalt zu beenden, dass er eigene, womöglich ernste Verletzungen achselzuckend in Kauf nimmt. In einem Konflikt zu intervenieren, in dem alles aus dem Gleichgewicht geraten ist, verlangt meisterhafte Balance. Man muss "schwindelfrei" sein.
Denn es muss in dem dortigen Kontext doch deutsch
sprachig heißen , oder? Was meint denn Axel, der Germanist, dazu?
Sachlig richtich, aber Duden sind so unsexy ...
Antwort von nicecam:
Das ist keine Frage eines guten Ratschlags. Auch nicht eines moralischen Imperativs. Es ist eine existenzielle Entscheidung, eine, die der Körper mittrifft. Die Atemnot des Hauptdarstellers (schön gezeigt im Film) kommt vom akuten Entscheidungsstress. Will er
eigentlich einschreiten, muss er den Moment des Adrenalinanstiegs nutzen. Er muss quasi im Affekt handeln, sonst lähmt ihn die Angst (Einmaleins der Verhaltenspsychologie: Alles, was man
eigentlich gerne tun würde, muss man in Gedanken tun und dann ohne abzuwägen sofort in der Realität, sooft wie möglich).
Natürlich kann es nützen, wenn man körperlich fit ist. Wichtiger ist aber, die grundlegende Entscheidung über das Verhalten wie eine entsicherte Waffe mit sich zu tragen (Zitatequiz: Darum seid wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde!).
Gut gebrüllt, Axel!
Die andere Wange? Gewaltlosigkeit ist eine mächtige Waffe. Aber nur in den Händen des "Aufrichtigen". Wer so entschlossen ist, die Gewalt zu beenden, dass er eigene, womöglich ernste Verletzungen achselzuckend in Kauf nimmt. In einem Konflikt zu intervenieren, in dem alles aus dem Gleichgewicht geraten ist, verlangt meisterhafte Balance. Man muss "schwindelfrei" sein.
Huch!?! Das verdient, dass man drüber nachdenkt...
Denn es muss in dem dortigen Kontext doch deutsch
sprachig heißen , oder? Was meint denn Axel, der Germanist, dazu?
Sachlig richtich, aber Duden sind so unsexy ...
:-)
Antwort von B.DeKid:
@ nicecam
Handy raus Foto machen - Polizei rufen.
.......................
Umwelt immer beobachten - Blickkontakte (lange) meiden aber trotzdem Ausstrahlung haben , dann geht man so Sachen aus dem Weg.
Immer einen Kampf meiden nie es drauf anlegen ( und das hat mal nen Trainer zu mir gesagt mit nem Rot Weiss Gurt)
Im Notfall wie der Typ im TV reagieren "LAUT SCHREIEN"
Kommt es aber unweigerlich dazu das der andere angreifen wird .... maja dann Ruhe behalten sich innerlich darauf vorbereiten .
Mehr kann man da nicht sagen !
Doch ein Tip noch zählt auch für Frauen besonders - ne Schlaufe von 5 - ca 10 Cm an den Dicken Ring vom Schlüsselbund befestigen ... im notfall da 2 Finger durch stecken und ihn als "verlängerten Arm" nutzen.
Nie ins Gesicht schlagen auf die Innenseiten des Bein zielen (Tritt)
Rücken immer zur Wand halten.
ABER NIE DEN HELDEN SPIELEN - aber auch nie wegschauen.
Tut mir leid das dir das wiederfahren ist aber so ist das halt manchmal - man kann das aber durch unscheinbares auftreten verhindern ohne das man dabei aussieht wie ein Opfer.
MfG
B.DeKid
Antwort von 0711video:
tut mir leid, aber ich verstehe die botschaft des videos nicht, dessen vorspann und nachspann 1/3 der gesamtzeit ausmachen. zum gähnen langweilig. man hat den eindruck, es geht eher um vor- und abspann.
daran ändern auch nichts irgendwelche kamerafahrten und inhaltsschwangere aussagen mit farbkorrigierten kerzensequenzen. es dauert alles viel zu lange und kommt nicht auf den punkt. was selbstbefriedigung mit bibel und glauben und überzeugung zu tun hat, verstehe ich auch nicht.
Antwort von dirkus:
Also der Film ist zunächstmal wirklich gut gemacht - Gratulation!
Kamera: Gut!
Schnitt: Gut!
Grading: Gut!
Darsteller: spielen ihre Rollen glaubwürdig! (teilweise sehr gut sogar)
(natürlich alles in Anbetracht der Annahme, dass dies ein reines Low Budget Projekt ist und keine absoluten Profis am Werk waren)
Nun meine Kritik:
1. Die Botschaft kommt nicht rüber!
2. Für reine Unterhaltung oder Action ist der Film einfach zu langatmig. Und für einen sozial kritisch - wie auch immer - aufrüttelnden Beitrag ist die Botschaft einfach zu unklar!
Und ganz zuletzt meine persönliche Meinung:
Warum machen gute Filmemacher aus Deutschland nicht endlich einfach mal einen unterhaltsamen und GEILEN Film, der im Kino laufen kann und der die Leute einfach nur unterhält...?
Ganz ehrlich: Der Director dieses Streifens hätte das Zeug dazu...aber er verstrickt sich in pseudo moralischem Geplänkel.
Nur meine Meinung!