Verstärkt wird generell immer, weil das Signal, das vom Sensor kommt, von Haus aus viel zu schwach ist. Insofern ist "0dB Gain" eine ziemlich willkürliche Festlegung des jeweiligen Herstellers, was auch den Vergleich unterschiedlicher Kameras erschwert. Hintergrundinfos dazu gibt's in diesem Thread.jwd96 hat geschrieben:...Gain bedeutet für mich ja immer, das Signal wird elektronisch Verstärkt...
Erklär das mal genauer, warum soll man ISO Werte bei Videokameras vergessen? Die Grundempfindlichkeit des Sensors kann man ja sehr wohl in ISO Werten angeben, ob man es braucht, ist natürlich eine andere Frage.WoWu hat geschrieben:Den ISO Wert bei einer Videokamera kannst Du getrost vergessen. Es gab zwei Bezüge für ISO bei Film. beide treffen für einen Sensoren nicht zu.
Jetzt sollten wir noch erwähnen, dass es eine reine Definitionssache ist, was null dB sind. Dezibel sind Verhältniszahlen, die einem nur was sagen, wenn man die absolute Bezugsgröße kennt (zum Beispiel Millivolt pro Pascal, wenn man sich über die Empfindlichkeit eines Mikrofones unterhält).marwie hat geschrieben:Gain bedeutet, dass ein Signal verstärkt wird, d.h. bei 0dB wird das Signal nicht verstärkt und z.B wenn man das Gain auf 3dB einstellt, wird das signal um 3 dB verstärkt.
Die Praxis zeigt allerdings, dass es sehr wohl funktioniert - zum Glück, denn sonst wären in der digitalen Welt sämtliche Belichtungsmesser ad absurdum geführt. Wenn beispielsweise eine Filmkamera mit eingelegtem 100 ISO-Film und einer bestimmten Einstellung von Zeit und Blende ein richtig belichtetes Bild erzeugt, warum soll man dann nicht sagen können, dass eine danebenstehende Videokamera, die mit exakt denselben Einstellungen ebenfalls das Bild richtig belichtet, in diesem Fall eine Sensor-Empfindlichkeit von 100 ISO habe? Digitale Fotokameras operieren ohnehin seit jeher ganz selbstverständlich genauso mit ISO-Werten wie ihre analogen Gegenstücke. Auf welcher Basis sollte man die nötigen Zeit- und Blendenwerte denn sonst ermitteln, wenn nicht anhand der Empfindlichkeit? Ein externer Belichtungsmesser kann ja noch nicht mal wissen, ob er das Licht für eine analoge oder eine digitale Aufnahme ausmisst und tut es deshalb für beide gleich zuverlässig.WoWu hat geschrieben:...Kann eigentlich nicht klappen, weil es auch einen wirklichen Vergleich gar nicht gibt...
Den renommierten High-End-Verleih AbelCine in New York zum Beispiel würde ich als seriös einstufen, und dort wird routinemäßig die ISO-Empfindlichkeit der angebotenen Kameras ermittelt. Auch Firmen wie Arri, Panasonic Broadcast, Phantom, Red oder Sony Professional geben in ihren Spezifikationen oft die ISO-Werte für ihre Kameras an.WoWu hat geschrieben:...Solche Angaben sind auch bei seriösen Anbietern von Broadcastequipment erst gar nicht zu finden...
Das hatte ich oben ausführlich beschrieben.warum soll man dann nicht sagen können, dass eine danebenstehende Videokamera, die mit exakt denselben Einstellungen ebenfalls das Bild richtig belichtet,
Bei größeren Produktionen sind Handbelichtungsmesser auch heute noch nicht so extrem selten, aber das ist gar nicht der Punkt. Selbst ein nur gelegentlicher Einsatz würde schon belegen, dass sie funktionieren wie sie sollen, und darüber hinaus muss ja auch eine kamerainterne Belichtungsmessung von einer bestimmten Empfindlichkeit als Bezugsgröße ausgehen. Ob nun ein externer Sekonic-Belichtungsmesser auf 400 ISO eingestellt wird oder eine Arri Alexa oder Red Epic per Menü auf denselben Wert, bleibt sich im Prinzip gleich.WoWu hat geschrieben:...nur in sehr exotischen Fällen dürfte für den Einsatz einer digitale Kamera noch ein externer, auf ISO Werten beruhender Belichtungsmesser zum Einsatz kommen...
Da hast du meinen Text nicht zu Ende gelesen, oder betrachtest du Arri, Panasonic, Red, Sony nicht als Hersteller von Videokameras? Schau bei Interesse einfach mal in die Handbücher von Arri Alexa oder Red Epic-M: Beide Kameras haben im Menü die Möglichkeit, explizit den ISO-Wert zu wählen, beide Hersteller nennen ISO 800 als Standard-Empfindlichkeit dieser Kameras. Panasonic Broadcast USA beschreibt die HPX170 unter anderem mit "Sensitivity: ISO 500". Das sind nur drei Beispiele von vielen, und da fällt es mir schwer zu glauben, dass alle Hersteller von Kameras und Belichtungsmessern so gar keine Ahnung von der Materie haben sollen. Die Theorie, dass ISO nur in der analogen Filmwelt eine Rolle spiele, kollidiert jedenfalls schon ziemlich hart mit Praxis und Erfahrung.WoWu hat geschrieben:...ob man nun einen einzelner amerikanischer Geräteverleiher, kein Hersteller von Videokameras, als repräsent ansieht...
Wir machen keinen analogen Film mehr, insofern interessieren uns die ISO Werte nicht. Und das Gain, also die Verstärkung, die die GH2 macht, kann man in der White-Späre schnell auflisten.wie machst Du / Ihr das denn nun (WoWu) wenn ihr mit den EB/ENG Cams arbeitet