Video DSLR & Großsensor Kameras Allgemein Forum



DSLR-Postproduktion ?



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
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scrooge
Beiträge: 685

DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von scrooge »

Hallo zusammen,

habe gerade mit der Canon HV30 einen Film gedreht und das hat wirklich prima funktioniert.
Aber das Spiel mit der Tiefenunschärfe reizt mich natürlich sehr. Hab es schonmal mit einem 35mm-Adapter probiert aber das hat mich nicht so sehr begeistert.
Daher überlege ich nun es mit einer Video DSLR auszuprobieren und natürlich werde ich bei den Infos zur 550D von Canon sehr hellhörig. :-)

Aber nun meine Frage:
Bisher ist Videopostproduktion für mich kein großes Problem - HDV-Camcorder per Firewire verbinden, capturen, schneiden in Premiere Pro CS3 etc.
Aber wie sieht der Workflow aus, wenn ich jetzt tatsächlich auf die EOS 550D umsteige ? Die Unterschiede beim Dreh sind mir klar, aber wie ist es bei der Nachbearbeitung ? Format konvertieren ? Wenn ja wie ? Flüssiges arbeiten ?
Und ganz wichtig:
Wie steht es um die Auflösungs- und Bildqualität im Vergleich zu HDV ? Zum Beispiel wenn man später sogar ans ausbelichten auf 35mm denkt ?

Danke schonmal.

LG
Hartmut



victor
Beiträge: 59

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von victor »

Hi,
such doch mal in den Forenbeiträgen unter den Stichworten canon 7d (konvertieren und workflow und h.264).
Da gibt es schon einige Hinweise.
Für Dich gleich den Hinweis: ganz schnell und einfach geht das nicht, du musst für dich persönlich die beste lösung ausprobieren. Musst nicht zaubern können, nur eine gehörige Portion Geduld haben.
Lohnt sich aber... good luck
victor



scrooge
Beiträge: 685

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von scrooge »

Danke für den Tip. Hab da inzwischen einiges gelesen, insbesondere in englischen Foren, da kann einem der Kopf rauchen....
Gibt es vielleicht ein Buch oder online workshop der einen guten Workflow ausführlicher beschreibt ?

Bleibt auch noch die Frage, wie es mit der Bildqualität/Auflösung aussieht. Im Pro und Contra hier auf Slashcam wird ja angedeutet, dass DSLR-Aufnahmen teilweise noch nicht mal an die Auflösung/Qualität von Camcordervideos heranreichen. Ist das so ? Bin verwirrt...

CU
Hartmut



masterseb
Beiträge: 845

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von masterseb »

richtig konvertiert bekommst du mit einer canon 7d ein fullHD bild, das du sonst nur mit dem 7fachen an kohle hinbekommst. bei richtigem umgang wohl gemerkt. am mac ist der post workflow sehr easy. auf windows etwas umständlicher und unter umständen nicht so qualitativ hochwertig. mpeg streamclip ist ein gratis tool (für win und mac), das dir das leben einfach macht. im prinzip brauchst du nur das (sofern du keine high end lösung wie ein final cut studio o.ä. paket hast). die komprimierten h264 files kannst du zwar abspielen, aber nicht echtzeit verarbeiten, müssen davor erst in einen mpeg2 codec gebracht werden. XDCAM oder ProRes. ich kann dir cinema5d.com sehr empfehlen, da gibts eine eigene editing in windows abteilung.



bjelgorod
Beiträge: 253

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von bjelgorod »

Also anscheinend kann Premiere CS3 auch H.264 ohne weiteres Plugin
schneiden. So steht es zumindest auf Brunos Seite

http://www.hennek-homepage.de/video/premierepro.htm



masterseb
Beiträge: 845

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von masterseb »

schneiden und lesen ja, aber nicht realtime abspielen. das ist das problem: man kann nicht wie mit üblichem material auf grund der starken kompression damit arbeiten. du müsstest alles rendern lassen bzw eben vorher umkonvertieren.



koji
Beiträge: 509

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von koji »

cineform oder MXF. dann kannst arbeiten



scrooge
Beiträge: 685

Re: DSLR-Postproduktion - Bildqualität ?

Beitrag von scrooge »

Danke schonmal für die Hinweise.

Aber ich hake doch nochmal zur Bildqualität nach. Meinen Film habe ich mit einer HV30 gedreht und die Auflösung und Bildqualität ist bekanntermaßen sehr gut.
Wenn ich meinen nächsten Film mit der 550D drehe und dabei "alles richtig mache", wie sieht es dann mit Auflösung und Bildqualität aus, wenn man das Resultat von Bluray oder gar gefazt auf der großen Leinwand sieht ?
Besser oder schlechter als Video von HDV/AVCHD/XDCAM.... ?

CU
Hartmut



Axel
Beiträge: 16935

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von Axel »

scrooge hat geschrieben:Zum Beispiel wenn man später sogar ans ausbelichten auf 35mm denkt ?
...
Aber ich hake doch nochmal zur Bildqualität nach. Meinen Film habe ich mit einer HV30 gedreht und die Auflösung und Bildqualität ist bekanntermaßen sehr gut.
Wenn ich meinen nächsten Film mit der 550D drehe und dabei "alles richtig mache", wie sieht es dann mit Auflösung und Bildqualität aus, wenn man das Resultat von Blueray oder gar gefazt auf der großen Leinwand sieht.
Besser oder schlechter als Video von HDV/AVCHD/XDCAM.... ?
Zunächst mal - Gebetsmühle - ist die Ausbelichtung auf 35mm gar nicht so sehr wegen der Auflösung in irgendeiner Weise kritisch, sondern wegen der Gradation, die bei analogem Film natürlich viel besser ist und wodurch eine Videoquelle meistens schnell entlarvt ist. Auch Video, das einmal interlaced war, erkennt man in Überlebensgröße sofort.

Genau wegen der Gradation und dem anderen Kram gibt es, egal ob HDV oder H.264, eine erschütternde Tatsache zu beachten:
masterseb hat geschrieben:... schneiden und lesen ja, aber nicht realtime abspielen. das ist das problem: man kann nicht wie mit üblichem material auf grund der starken kompression damit arbeiten. du müsstest alles rendern lassen bzw eben vorher umkonvertieren.
Es geht nämlich beim Ausweichen auf ein schwächer (bzw. un-)komprimiertes, verlust-armes (bzw. -freies) Format nicht nur um Komfort durch Echtzeitschnitt. Veränderst du an deinem Original irgend etwas und speicherst es im selben Codec ab, wird die Information noch einmal schlechter, als sie es ohnehin war. Lies dazu diesen Artikel. Sollte dich das Thema ernsthaft interessieren, empfehle ich dir dieses Buch. Der Autor ist sehr bekannt, unter Indie-Filmern kann man sagen: berühmt. Von ihm stammt das Grading in diesem Video. Das ist reine DSLR-Angeberei, es geht immer nur um den cineastischen Look, der Inhalt ist nur ein Vorwand. Aber diese Wichser wissen halt, aus DSLR einiges herauszuholen, und ihr Film würde auf der großen Leinwand noch cool aussehen. Ihr Trick ist, von dem wenigen, was hochkomprimierte Codecs an Informationen speichern, nichts zu verschenken. Es ist immer noch in vieler Hinsicht als Video zu erkennen, aber es ist so ziemlich asgoodasitgets.
scrooge hat geschrieben:... wenn man das Resultat von Blueray oder gar gefazt auf der großen Leinwand sieht.
35mm ist ein aussterbendes Distributionsformat. Digitales Kino wird im Zuge des 3D-Booms auch ohne Förderung durch den Staat von vielen Kinos selbst finanziert. In jeder größeren Stadt findest du mindestens ein, eher aber fünf bis zehn Digital-Kinos. Mit diesem kostenlosen Tool kannst du dein Video in 24 B/s als unkomprimierte Tiff sowie 24bit Wav in eine Datei umwandeln, die der DC-Spezifikation entspricht (mit Wasserzeichen). Tip: Die 1080 x 1920er Auflösung (Format 16:9) in quadratischen Pixeln ist schmaler als die 17:9 Auflösung (2048 x 1108) des "Jpeg2000,1,85,XYZ", 16:9 ist einfach kein Kino-Standard. Mit den relativ gleichmäßigen Rand ums Bild kann man aber leben.

Ein FullHD-Kontrollmonitor, der richtig kalibriert ist (z.B. durch "Spyder" o.ä.) wird dir ziemlich genau das Bild zeigen, was du auch später auf der Leinwand sehen würdest. Es ist klar, dass eine Referenz so gut wie möglich sein sollte, aber hier kosten minimale Verbesserungen jeweils das n-Fache. Wirklich unbezahlbar ist das Bewußtsein für die Problematik. Das gilt selbstverständlich auch für den Ton. Es ist bestimmt nicht unfair, den Anteil des Tons an der Wirkung eines Films mit 50% anzusetzen. Aber das führt jetzt hier zu weit.

Die Schwierigkeit besteht darin, das Gesehene kritisch zu beurteilen. Rauschen, Flimmern, Aliasing, Banding, Unschärfe, Wackeln, Ruckeln durch ungünstigen Shutter (afaik ein HV20/30 Problem) oder schlechte Schwenkgeschwindigkeit , WW-Verzeichnung, Clipping, Chromatische Aberrationen, Farbstiche, Posterisierung durch Detailarmut wg. schlechter Gradation (letzteres das typische Merkmal, wenn man mit "Auflösung" den Reichtum an Tonwerten meint und nicht den an Pixeln, könnte man noch am ehesten Qualität und Auflösung gleichsetzen), kommen auf 100 qm erst richtig zur Geltung. Lade dir einen HD-Kinotrailer und vergleiche die Bilder mit deinen. Lasse Kompressionsartefakte dieses Webtrailers mal außen vor, und du wirst sehen, dass es nicht auf die Größe ankommt. Ein voll ins Geschehen involvierter Zuschauer achtet nicht auf die korrekte Faltung von Krähenfüßen. Die Auflösung muss reichen, und als vor einigen Jahren digitales Kino noch 1k war (die nominelle Auflösung deines 1440 HDV ist 1,997 x so hoch, die des heute kinoüblichen 2k glatt 4 x), hat sich nie ein Zuschauer über schwammige Bilder beschwert. Es ist üblich geworden, Pixel zu zählen. Aber ihre bloße Anzahl in einer Videodatei besagt soviel über deren Qualität aus wie das Alter eines Käses über dessen Geschmack. Klar mag ich alten Gouda, aber wenn ich bei mir ein paar Scheiben monatelang liegen lasse, kann ich ihn nur noch wegschmeißen. Offenbar ist es auch so, dass die FullHD DSLRs in Wirklichkeit schlechtere Auflösungen bieten als deine HDV. Was auch immer gerne verwechselt wird: Schärfe und Auflösung.

Da du an Video (= "ich sehe") interessiert bist, solltest du nur deinen Augen trauen. Was du siehst ist was du kriegst. Und wenn dir das gefällt, sei glücklich. Aber du solltest deine Augen in Bezug auf die o.e. Problematik schulen.

Über die speziellen Probleme der DSLRs und über die speziellen Probleme der HVs wurden viele spezielle Threads gesponnen. Erwarte nicht eine abschließende Beurteilung in einem Satz.
Zuletzt geändert von Axel am Fr 26 Feb, 2010 13:54, insgesamt 1-mal geändert.



scrooge
Beiträge: 685

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von scrooge »

Axel, du bist echt spitze, vielen Dank für dieses ausführliche Post. Das bringt mich weiter. Den DV Rebels Guide hab ich übrigens aber bin noch recht am Anfang des Buches.

Nach allem was du geschrieben hast könnte man aber fast zu dem Schluss kommen, dass die Entscheidende Frage für einen guten Bildeindruck auf großer Leinwand nicht die Frage ist, ob DSLR oder Video, HDV oder AVCHD oder XDCAM, etc. sondern vielmehr die Frage der Sorgfalt beim Dreh und in der Post (insbesondere Vermeidung zusätzlicher Konvertierungen) - von Tiefenunschärfe mal abgesehen.

Ich habe mit meiner HV30 gerade einen Spielfilm gedreht, mit dem ich an einem Wettbewerb teilnehme. Das Arbeiten klappte prima und das Rolling Shutter Problem gab es kaum (bei 1/50 sek. fix). In der Post habe ich zwar etliche Filter draufgepackt (z.B. Magic Bullet), aber keine Kompressions-"Umwege" genommen.
Mal angenommen der ganze Workflow war sehr sorgfältig, dann spräche nach dem was ich aus deinen Ausführungen entnehme nichts gegen eine Aufbereitung des Films mit dem dcpcreation-Tool für die große Leinwand, oder ?

CU
Hartmut



Axel
Beiträge: 16935

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von Axel »

scrooge hat geschrieben:Mal angenommen der ganze Workflow war sehr sorgfältig, dann spräche nach dem was ich aus deinen Ausführungen entnehme nichts gegen eine Aufbereitung des Films mit dem dcpcreation-Tool für die große Leinwand, oder ?
Das Tool vom Wasserzeichen zu befreien, also eine Lizenz zu erwerben, lohnt sich wohl kaum. Wenn nichts mehr aufbereitet werden muss, kostet die Anwendung (so hörte ich von einem Kamerastudenten, der seinen Abschlussfilm ausgeben will) durch ein Studio angeblich 800 €. Ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass man mit ein paar Klicks und einer NTFS-formatierten USB-Festplatte (auf die lässt man den Film am besten exportieren, von dieser wird er auf den Kinoserver überspielt) am Start ist, aber sehr wenig im Vergleich zum Fazen.

Was du aber machen kannst, ist, das Tool anzuwenden und mit der Festplatte zu einem Kino zu gehen. Über die Geschäftsleitung kostet eine Kinomiete vormittags immer noch 150 - 300 €, aber Vorführer (bin selbst einer) oder andere technische Mitarbeiter machen das vielleicht in ihrer Freizeit für einen Beitrag in die Kaffeekasse oder aus Interesse. Dann kannst du sehen, ob es für Kino reicht mit deinem Film.



scrooge
Beiträge: 685

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von scrooge »

Guter Tip, das werde ich in unserem Lokalkino mal ausprobieren.

Hattest du als Vorführer schon Gelegenheit mal HDV-Material auf der Leinwand zu begutachten ? Oder DSLR-Videomaterial ?

LG
Hartmut



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von pilskopf »

Dafür muss das Lokalkino aber erst mal einen Digi Projektor haben, das ist ja noch kein standard. Axel, ihr habt einen? Arbeitest du nicht´auch in einem Programmkino? Also wir haben 8 Säle, sind wohl das einzige Multiplex Arthauskino in Deutschland und haben noch lange keinen Digi Projektor weil sich das nicht wirklich lohnen würde außer für die paar Kinder 3D Filme. So ein Projektor und die Leinwand kosten halt immer noch ein Schweinegeld, die Wartung und der Verschleiß erst recht, die Kolben brennen ja auch schneller durch und sind doppelt so teuer wie normale Xenonkolben für 35mm.



Axel
Beiträge: 16935

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von Axel »

scrooge hat geschrieben:Hattest du als Vorführer schon Gelegenheit mal HDV-Material auf der Leinwand zu begutachten ? Oder DSLR-Videomaterial
Ständig. Wir sind seit Fantasia 2000, also seit anno 2000, digital, und ich und meine Kollegen haben schon viel getestet. Eine Pal-DVD eines Spielfilms, über HDMI > DVI an den Scaler einer 2k Anlage mit 15 Candela (das für Projektion einzig aussagekräftige Lichtmaß, entspricht ~ 40.000 Ansilumen) ist auf einer 15 Meter breiten Leinwand vorführbar. Letzten Endes sind Deutschland, ein Sommermärchen und 28 Days Later ja auch DV-Filme. Was allerdings stimmt ist: Sie fallen nicht durch ihre Brillanz auf. Im Mittelfeld liegt 720p, hier sieht die HVX200 am besten aus. Die HDV- und AVCHD-Cams sowie die DSLRs sind mehr als genug scharf, haben aber schon einen starken Video-Look. Ich würde ihn lieber nicht noch besonders betonen, aber ihn völlig vermeiden zu wollen ist glaube ich aussichtslos. Korrekte Belichtung, kein Gain, wann immer möglich keine Halbbilder, Stativ, Schulterkamera oder Steadi, niemals Hand, und sich ansonsten von der Geschichte leiten lassen. Mehr kann man nicht tun, aber das ist ja schon viel.

@pilskopf. Digital ist in allem teurer, nur nicht bei den physischen Filmkopien. Idiotischerweise bremst genau das den "digitalen Rollout" aus. Da Verleiher Kosten für's Kopierwerk einsparen, sollen sie eine virtuelle Kopiengebühr (virtual print fee) zur Förderung der Digitalisierung kleiner Kinos bezahlen. Daher liefern Verleihe z.Zt. fast keine digitalen Filme mehr aus. Selbst als digital angekündigte Filme kommen analog. Beknackt. Politik eben.
Zuletzt geändert von Axel am Fr 26 Feb, 2010 15:01, insgesamt 1-mal geändert.



scrooge
Beiträge: 685

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von scrooge »

Du hast geschrieben dass auch die DSLRs bei der Projektion einen starken Videolook zeigen. Das bestätigt also einmal mehr, dass geringe Schärfentiefe allein nicht gleich Filmlook ist.
Hmm, wenn ich mir überlege wieviel einfacher der Workflow mit meinem HDV-Camcorder ist und dann überlege, dass DSLR trotz geringerer Tiefenschärfe immer noch nach Video aussieht, dann komme ich schon ins Grübeln, ob ich überhaupt umsteige.
Klar die dramaturgischen Möglichkeiten der Tiefenunschärfe entgehen mir dann, aber dafür bin ich sehr viel flexibler, wenn ich z.B. Personen mit der Kamera "begleite" und dabei nicht auf einen Focuspuller angewiesen bin...

LG
Hartmut



koji
Beiträge: 509

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von koji »

ich dreh mit meiner 7D auch fürs fernsehen und muss wirklich einräumen, dass du dir das echt gut vorher durchdenkst. ein DSLR aufbau hat schon einige nachteile aber auch vorteile eben.

ich hab keine ahnung welchen film du machen möchtest, aber wenn du wirklich was gutes drehen willst, dann leih dir eine red. das kannst dann wirklich zeigen ohne dir anhören zu müssen: videofilm oder look-alike.
ich persönlich schätze meine 7D sehr. ist echt ein nettes spielzeug. wie das material dann aber auch der kinoleinwand aussieht ist eine andere frage.

drehst du 24p in 1080, dann sieht das sicherlich auch ganz gut aus.

wird der look in irgendeiner form beeinflußt wenn man das ganze dann auf 16mm kopiert? ändert das was? oder wird der film 1:1 abgetastet und sieht 1:1 der digi. quelle gleich?



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von B.DeKid »

Ne EX1 oder ne EX3 --- vielleicht bald nen Nachfolger der Canon XH oder der XL ... dazu nen gescheiten 35 mm Adapter und Du hast alles was man braucht.

VDSLR taugt zum "spielen" bzw "Szenischen" arbeiten recht gut, aber wirklich drauf angewiesen möchte Ich nicht drauf sein da sind mir meine XL1s Cams draussen noch lieber - auch wenn die Quali nur bedingt zu vergleichen ist.
(Ok wenn Ich gut Licht am Start hab, das Bild später upscale und deinterlace , dann kann man das schon gut kucken;-)

Ne Cam mit 4:2:2 würd mich aber trotzdem sehr reizen weil ich dann mehr mit den Farben später spielen kann - somit hoffe Ich mal das Canon da nen fetten Nachfolger bringt!!!

MfG
B.DeKid



Axel
Beiträge: 16935

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von Axel »

scrooge hat geschrieben:Du hast geschrieben dass auch die DSLRs bei der Projektion einen starken Videolook zeigen. Das bestätigt also einmal mehr, dass geringe Schärfentiefe allein nicht gleich Filmlook ist.
So sehe ich das auch. Ich glaube, dass Filmlook eigentlich nur ein interessanteres, schöneres, aufregenderes, besseres Bild meint und nicht die Nachahmung der analogen Bildfehler. Aber selektive Schärfe ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es darum geht, das Motiv herauszustellen. Aber erstens ist s nicht das einzige, es gibt noch mindestens zehn andere.
Zweitens gibt es, um selektive Schärfe zu erreichen, noch weitere Alternativen: 35mm Adapter, (wirft dich um Monate zurück bei dem, was du planst und ist teuer, Bilder sehen so sehr nach analogem Film aus, wie das überhaupt möglich ist, sind aber auch sehr "weich"), der alte Brennweiten-Blenden-Faktor-Trick oder Makro (wenn's geht, anwenden) sowie den Fake-DoF, der von einer Vignette bis hin zu Gradient-Matten und animierten Masken alles bietet (sehr cool, gibt'n krummen Rücken vorm Rechner, aber schont das Portemonnaie, gibt ein super Erfolgserlebnis und sieht klasse aus. Man könnte glatt auf's Flaschenschiffe-Bauen pfeifen!).
Drittens ist der Vorgang der Aufnahme der banalste bei einem szenischen Film. Bis dahin hat man durch die richtigen Darsteller, Kostüme, Maske, Deko, Licht bereits den eigentlichen Look in einem Maße bestimmt, dass die Kamera fast egal wird. Geh in ein Museum mit moderner Kunst, am besten Raum-Installationen. Filme sie ab, gehe um sie herum. Sie sind so - wow! - dramatisch, so pathetisch großkotzig, sie sind ihr eigener Look. Was man braucht ist Produktionsdesign, Entwürfe, Ideen, Farbe, Licht und Typen, keine lahmarschig von hinten nach vorne kriechende Schärfe.
scrooge hat geschrieben:Hmm, wenn ich mir überlege wieviel einfacher der Workflow mit meinem HDV-Camcorder ist und dann überlege, dass DSLR trotz geringerer Tiefenschärfe immer noch nach Video aussieht, dann komme ich schon ins Grübeln, ob ich überhaupt umsteige.
Für läppische 600 Euro würd ich mir das Ding zusätzlich holen, den einen oder anderen unscharfen Clip damit drehen, die Auferstehung des Erbonkels beim Allerheiligen-Licht ("available light") auf dem Ostfriedhof drehen und ansonsten Fotos damit machen.



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von pilskopf »

und animierten Masken alles bietet (sehr cool, gibt'n krummen Rücken vorm Rechner, aber schont das Portemonnaie, gibt ein super Erfolgserlebnis und sieht klasse aus.
Kann ich auch nur empfehlen, es eignet sich nicht für alle Szenen aber mit leichten Mitteln fantastische Ergebnisse. Das war für mich auch der Grund von Magix auf Vegas Pro umzusteigen da man damit das recht komfortabel erreichen kann. Nur manche stark bewegliche Motive sind sehr schwer damit umzusetzen, man kann nicht alles damit machen was man mit ner DSLR machen könnte. Aber zumindest hat man später keinerlei Aufnahmen die nichts geworden sind weil man die Schärfe verfehlt hat. Ist eben eine Low-Budget Lösung aber damit muss man wenigstens nicht sofort umsteigen und muss nicht immer auf so einen Look verzichten. Auf jeden Fall trägt selektive Unschärfe enorm zum "Kinolook" bei finde ich, oder empfinde ich zumindest. Neben den vielen anderen Elementen natürlich, ganz vorne immer noch das Motiv, der gewählte Bildausschnitt und der Schnitt.


Wenn man sich mit den beweglichen Masken etwas reingefuchst hat, geht das Bearbeiten auch schneller. Bei statitischen Aufnahmen oder Schwenks vom Stativ sehr leicht umzusetzen, erst wenn Bewegung unterschiedlicher Motive rein kommen wirds sehr kompliziert bis unmöglich da zu zeitaufwendig. Wenn man aber sich der Wirkung des Effektes bewusst wird, lohnt sich solch Arbeit trotzdem. Kommt drauf an ob man diese Geduld aufbringen will.



scrooge
Beiträge: 685

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von scrooge »

@pilskopf

Sehr interessant, was du da von Vegas schreibst. Gibt es diese beweglichen Masken auch schon in der kleinen Version (Movie Studio Platinum) ?
Könntest du da ganz kurz den Workflow beschreiben ?

LG
Hartmut



Axel
Beiträge: 16935

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von Axel »

Zu dem Fake-DoF der Film, der mich damals darauf aufmerksam gemacht hat:


Auf einer creative cow - Seite so eine Art Mini-Making-of:
http://magazine.creativecow.net/article ... sic-videos

- und natürlich kannst du auch über pilskopfs Vimeo-Profil Beispiele sehen.

Mal als Vergleich ein Adapter-Video:


Achte darauf, wie sich die Nuancen zwischen Schwarz und Weiß verteilen, wie Töne ineinander übergehen. Es sind nicht mehr, als es ohne Adapter wären, aber das Bild ist durch die pastellartige Weichzeichnung durch den Filter optimal auf eine nachträgliche Tonwertspreizung vorbereitet. Kein Clipping, sanfte Übergänge. Das wäre auf großer Leinwand (wie gesagt, Kompressionsartefakte muss man sich immer wegdenken) angenehmer und würde edler aussehen als DSLR, aber ist der umständlichste und teuerste Weg.

Meine Nr.1 ist der Fake-DoF, hier ein Andrew-Kramer Tut, wsenn auch recht simpel:
http://www.videocopilot.net/tutorials/2 ... _of_field/
Zuletzt geändert von Axel am Fr 26 Feb, 2010 16:38, insgesamt 1-mal geändert.



koji
Beiträge: 509

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von koji »

bevor ich mir sowas antue, verzicht ich aber auf DOF



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von pilskopf »

scrooge hat geschrieben:@pilskopf

Sehr interessant, was du da von Vegas schreibst. Gibt es diese beweglichen Masken auch schon in der kleinen Version (Movie Studio Platinum) ?
Könntest du da ganz kurz den Workflow beschreiben ?

LG
Hartmut
Ganz einfach, man legt den Film 2x übereinander, das untere Video bekommt einen Effekt Defocus drauf und dieser wird eingestellt. Im oberen Video muss dann die Maske gesetzt werden, dann stellt man schnell ein, wie der Rand vermischt wird in seiner Größe und zeichnet erst mal das Gebiet welches entweder so bleiben soll wie ist oder eben defocusiert werden soll, das ist Wurscht, das stellt man dann eh ein per "negativ/positiv" ein. Das wars erst mal, jetzt kommt es nur noch darauf an wie das Bild sich bewegt, ab dann muss man die Keyframes setzen, man verschiebt entweder die Maske im Ganzen wenn man Glück hat oder man muss die Maske morphen. Je weniger Keyframes umso besser, das gilt schon für die Maske. Wenn man das mal kapiert, kann man sehr schnell solche Unschärfen setzen. Man darf nur nicht unrealistisch werden, dein Auge sollte aber sofort eine zu starke Defocus Einstellung bemerken.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von B.DeKid »

Ich hatte es ja schonmal erwähnt und tu es gern nochmal

Wer Fake DoF Spielerein machen möchte kommt meiner Meihnung nach nicht um Imagineer Systems Motor http://www.imagineersystems.com/products/motor/
herum.
Ich durfte da mal mit arbeiten wirklich geniales Tool
Das kostet weniger als nen 35mm Adapter und/oder ein Greenscreen

Und kann nen bissel mehr als da der Walt Disney Comic Trick den Andrew da zeigt, das nämlich ganz alte Schule.

MfG
B.DeKid



Axel
Beiträge: 16935

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von Axel »

Sehr guter Link, hatte ich vor Jahren schonmal von gehört. Auf jeden Fall die Tuts gucken.

Die direkten Filmtricks, das Schnippeln durch die Pixel, das ist der magische Geist des Films. Es ist eine Montage innerhalb des Frames. Ohne das sind alles sowieso nur Aufnahmen. Nichts gegen Aufnahmen, in vielen Naturdokus gibt's schöne, z.B. in Unsere Ozeane. Letzten Endes aber doch nur rührseliger Kitsch. Und Fakes außerdem: In Nomaden der Lüfte von denselben Mackern wurden Wildgänse von Kindes"beinen" an trainiert, die Nähe von Propellern zu suchen, damit man sie als Erwachsene schön von der Cessna aus vor der Landschaft filmen konnte. Hier waren es zu U-Boot-Kameras umgebaute Torpedos, die den Delfinen folgten. Wäre in beiden Fällen mal interessant, die Outtakes zu sehen ...

Ein paarhundert Euro für ein Roto-Tool? Klingt teuer. Probier daher vielleicht erstmal das Prinzip aus, vielleicht gibt´s ja was Kostenloses. Ansonsten ist das auf jeden Fall billiger als alle Alternativen für DoF. Und es taugt für alles!



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: DSLR-Postproduktion ?

Beitrag von B.DeKid »

War das nicht nen motorisierter Drachen den Er für die aufnahmen genutzt hatte auf Discovery kamm das mal - Sehr Coole Aufnahmen.

Unsere Ozeane hab Ich leider noch nicht gesehn sah aber cool aus was Ich als Teaser /Trailer und StillFrames sah.

Zu sowas gehört auch Pasion finde Ich , und das bewundere Ich an sollchen Arbeiten auch.

Ich würd gern mal mit Rotoshop arbeiten doch leider hat man mir diese Möglichkeit noch nicht geboten, das wäre aber nen Progi was mich auch mal Reizen würde. Damit würde A Scanner Darkly gemacht;-)

MfG
B.DeKid

Software klingt zuerst immer "teuer" aber wenn man mal verstanden hat was gewisse Software im Stande ist zu leisten , dann ist es meist nur ein "Tropfen auf den heissen Stein"

Siehe Landscap, MoCap und Crowd Replication Progis - einfach nur geniales Spielzeug.



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