Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 29 Mai, 2021 07:12
iasi hat geschrieben: ↑Fr 28 Mai, 2021 21:21
Ja - du machst das Sonnenlicht.
Der Mist ist aber eben, dass sich das Licht überraschend schnell ändern kann.
Unkontrolliertes Licht können sich nur Hobbyfilmer leisten,
ür jede normale Produktion ist das ein no go, die Kontrolle über das Licht dem Zufall zu überlassen.
iasi hat geschrieben: ↑Fr 28 Mai, 2021 21:39
Du redest immer so daher, als wäre da kein Eckchen natürliches Licht im Bild.
Welchen Unterschied macht das, ob das Licht natürlichen Ursprungs ist, oder nicht?
Um bei dem golden/warm Beispiel zu bleiben - du drehst in der Golden Hour, oder bei Sonnenuntergang, machst dann alles mit einem Weißablgleich kaputt (um irgendwie einen "neutralen" Phantasie Startpunkt zu haben) nur um das dann in der Post wieder rückgängig zu machen.
Wo ist da der Sinn?
Ich hab Color Grading (noch mit Printerlights) irgendwann in den 90ern auf einer DaVinci Renaissance 888 gelernt.
Seit dieser Zeit hab ich niemanden aus dem professionellen Umfeld gesehen, der jemals mit einem so blödsinnigen Workflow gearbeitet hätte.
Ein Colorist der die Lichtentscheidungen des DPs völlig ignoriert und zu nichte macht, wird sich in der Branche nicht lange halten.
Du verwechselst "kontrolliertes Licht" mit der alten Methode, bei der man erstmal alles abdunkelt und dann Licht erzeugt.
Wenn ich in der Golden Hour drehe, dann geht es mir doch nicht immer nur um das Abendrot.
Morgen-/Abendsonne hat doch sowieso 5000k - daher tendiert natürlich die Kamera bei Tageslichteinstellung zu leicht warmem Farbton. Diesen Farbton würde ich auch bei Mittagssonne und einer Korrektur (Filter/Weißabgleich) bekommen.
Da ist eben noch weit mehr, das das Licht der Golden Hour so besonders macht. Und das bekommt man im Grading dann eben nicht aus einer Aufnahmen zur Mittagszeit.
Das Problem mit den sogenannten Profis ist diese Fixierung auf das fertige Bild, das am Drehort auf dem Vorschaumonitor entstehen soll. Das hat mehr von Videofilmen, als von Filmdreh.
Gute DPs übersetzen die Lichtwerte in das Ergebnis nach dem Grading.
Da kriecht dann der DP von "Lawrence of Arabia" kurz vor Sonnenaufgang im Hand und misst die Schatten von Fußabdrücken für den Dreh am nächsten Morgen aus. Eine Vorschau hatte er nicht. Er hatte aber vor Drehbeginn Tests mit dem Filmmaterial gemacht und nutzt auch nur Negative aus einer Produktionsreihe.
Und sie nutzen auch Über- und Unterbelichtung ist Kombination mit der Negativentwicklung, um dadurch das Bild zu gestalten.
Gute DPs denken das Grading mit. Sie versuchen nicht, diese Möglichkeiten zu blockieren, sondern nutzen sie.