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Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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MotionWrangler
Beiträge: 25

Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von MotionWrangler »

Es hat schon seinen Grund warum sich meine Haltung zu den beiden zur gleichen Zeit verändert hat.

Es gab mal eine Zeit da war Adobe eine richtig gute Investition für mein geliebtes und recht teures Lieblingshobby.
Gerade solche Programme wie Premiere Pro und After Effects waren DIE Werkzeuge für den kreativen Independent Filmer.
Ich rede hier bewusst vom Indy Bereich. Da dieser durch seine Etablierung, sei es über Youtube oder andere Plattformen, das Interesse und die Begeisterung für das professionelle Filmen global geweckt hat und letztendlich für jeden Hobbyfilmer, Fotografen und Cinematografen eine Bereicherung war.

Es ist mir bewusst das Slashcam durch seine Mitglieder aus dem kommerziellen Bereich schon immer eine gewisse sonderbare Atmosphäre besaß, wenn es darum ging was nun Abzocke ist oder nicht. Doch die letzten Diskussionen über das offenbare Selbstmordattentat Adobe's gab mir lange zu denken.

Adobe fliegt durch seine Abofallen für die Nr. 1 Produkte im Videobearbeitungsbereich nun endgültig aus dem Indysegment und löscht eine keinesfalls zu unterschätzende Gemeinschaft von Filmern und Unterhaltern aus ihrem Interessentenkreis.

Für mich war es immer ein Aufwärtstrend wenn ich mir endlich die neuesten Versionen von Premiere Pro, Photoshop, After Effects und Encore leisten konnte.
Ich besaß Programme, mit denen ich meinen Hobbies nachgehen konnte und das auf einem professionellen Niveau. Kein Einschränkungen, keine Fallen, keine Abhängigkeit!

Keine Abhängigkeit. Mein Stichwort.
In Zeiten an denen ich mal kein Geld zuviel hatte und bereits mit meinen vorhandenen Verpflichtungen zufriedenstellend finanziell belastet war, konnte ich dennoch meinem Hobby nachgehen und in der hohen Liga mitreden und Ergebnisse präsentieren.

Ich bin keineswegs ein Feind aller kommerzieller Interessen. Ich verstehe sehr wohl wenn ein Konzern finanziell steigen und wachsen möchte. Jedoch besitzt jedes Unternehmen durch seine bisherigen Erfolge und Etablierungen einen Ruf und eine Interessengemeinschaft die es zu achten gilt.
Und Adobe hat diesen Bogen gehörig überspannt.

Ich bin nicht allein mit meiner Haltung. Und die Gegner dieses aberwitzigen Cloudmodells sind unter keinen Umständen nur als eine Minderheit zu betrachten.

Ein Programm ist ein Werkzeug das sich bei einem im Besitz befinden sollte und kein Leihprodukt eines so gnädig wirkenden grinsenden Riesen sein darf.

Ich werfe keine Euromünzen in meine Turnschuhe um mit ihnen Joggen zu dürfen. Genau so wenig bezahl ich Windows monatlich dafür das ich ein funktionierendes Betriebssystem habe. Und eure "schlechter Vergleich" Kommentare könnt ihr euch hier sparen, ich symbolisiere damit nur mein Empfinden gegenüber diesem Modell.


Ein weiterer Sorgenpunkt ist diese Community hier.
Ich hatte eigentlich mit kollektivem Entsetzen über das Agieren Adobe's hier gerechnet. Ich meine, in welchem Forum sollte man sonst so engagierte Independent Filmer finden als hier? Ihr habt euch doch jahrelang im großen Stil über das Aufkommen interesse- und talentfreier Produzenten aufgeregt und jede noch so pseudointellektuelle Darbietung filmischer Kunst mit herzhaften Debatten so genussvoll niedergemäht.
Doch jetzt ist auf einmal ein so offensichtlich profiitgieriges Handeln eines eurer großen Werkzeuglieferanten nur ein kleiner Glaubenskrieg?

Slashcam war für mich sehr lange der wichtigste Bezugspunkt für professionelle Meinungen und Inspirationen von engagierten und erfahrenen Filmern.
Es wird jedoch langsam Zeit auch diesem Sektor langsam den Rücken zu kehren.
Ich hoffe dennoch für einige bestehende Indymogule, das Slashcam nicht ganz im "ich bin im Internet anonym, hier schreib ich immer scheiße wie jeder andere"-Trend untergeht.

Jetzt werden sicherlich die Wirtschaftsprofis aus ihren staubigen Gemäuern herauspirschen und wahnwitzige Rechnungen aufstellen wie es in anderen Threads der Fall ist, um uns von der eigentlich recht "günstigen" Lösung zu überzeugen.
Dann mal eine kleine Rechnung von mir:

Ich hatte für meine Programm aus dem CS4 insgesamt 520€ bezahlt und habe 3 Jahre lang zufrieden mit ihnen gearbeitet. Das sind 14,40 € im Monat.
Ein Upgrade gönnte ich mir im Juni 2011 mit meinen Programmen aus CS5.5 für ca. 900€ mit denen ich bis heute recht zufrieden bin. Das wären bis heute ca. 31€ im Monat gewesen.

Würde ich dem nächsten Update folgen, so würde meine Zahlung monatlich IMMER 65€ betragen.
Bereits nach einem Jahr wär es teurer als die Produkte aus der CS 5.5.

Nun frage ich mich, fällt wirklich nur mir das auf?



Und wenn eure Mehrheit meine Reaktion als zu übertrieben empfindet, dann liege ich mit meiner Entscheidung doch richtig eure Kreise zu verlassen.



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von nachtaktiv »

wie du schon sagtest : hier sind ne menge professionelle, bzw. kommerzielle filmer am werk. die reichen kosten einfach per rechnung weiter. die 60+ € im monat sind für die doch peanuts... wen man absägt, das dürften dann wohl hauptsächlich die no budget filmer und kofferraumproduzenten sein.

was den professionellen filmern eigentlich nur recht sein kann.



Ian
Beiträge: 271

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Ian »

Adobe zielt auf die Leaser und Mieter. Menschen die mit Geld nicht umgehen können und sogar für ihren Urlaub einen Kredit brauchen. Das ist Adobes zusätzlicher Kundenstock. Mal sehen wie lange die bei Adobe bleiben. Ich bleibe so lange bei CS6.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von camworks »

MotionWrangler hat geschrieben:Es hat schon seinen Grund warum sich meine Haltung zu den beiden zur gleichen Zeit verändert hat.
...
Und wenn eure Mehrheit meine Reaktion als zu übertrieben empfindet, dann liege ich mit meiner Entscheidung doch richtig eure Kreise zu verlassen.
Dass ein Unternehmen kaufmännisch rechnet, kann und darf man ihm nicht vorwerfen. Ansonsten muss man sich den Vorwurf von Naivität gefallen lassen. Ich schätze, dass zu jeder verkauften Kopie von CS-Produkten fünf unbezahlte (=illegale) Kopien im Umlauf waren. Dass das Adobe ärgert, kann ich nachvollziehen. Diese Tatsache hat zwar sicherlich zu Adobes Beliebtheit im Hobby- und Indybereich beigetragen, aber wenn Adobe daraufhin vorzieht, sein Geschäftsmodell zu ändern und von Quantität auf Qualität umzusatteln, ist das ihr Bier. Sie machen möglicherweise jetzt weniger Umsatz, da Leute wie Du sich von Adobe abwenden, jedoch wird der Gewinn trotzdem steigen. Für einen Kaufmann ist letztlich der Gewinn ausschlaggebend. Da kann man lamentieren wie man will. Dass kein kollektiver Aufschrei hier im Forum erfolgt, liegt - wie Du schon vermutest - darin begründet, dass hier viele Profis schreiben und lesen. Wir haben ebenfalls andere Zielsetzungen als ein Hobbyist und sind auf regelmäßige Updates eher angewiesen als auf eine Ersparnis bei der Kaufinvestition. Wenn Du deinen Verbleib im Forum von unserer Reaktion abhängig machst, ist das - gelinde gesagt - kindisch. Du verlässt in dem Fall ein sehr informatives Forum ohne Not und aus Bockigkeit, da nicht jeder Deiner Meinung ist. Ob das so zielführend ist? Das Leben ist kein Wunschkonzert!
ciao, Arndt.



VUSschneider
Beiträge: 139

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von VUSschneider »

Software Mieten / Leasing ist ein Trend. Das machen die andern auch so. Siehe TheFoundry, Discreet usw.
Da Ganze hat auch Vorteile. Adobe zieht nur mit.
Klar wäre es besser wenn man nur einmal die Summe X bezahlten muss (wenn man sichs leisten kann) Trotzdem ist man ja gezwungen jede 1.5 Jahre eine neue Version zu kaufen da diverse Formate usw nicht mehr supportet werden.



Ian
Beiträge: 271

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Ian »

Profis wünschen sich Programme die sich in kurzen Abständen ändern? Programmfehlerberichtigungen kamen schon beim alten Modell regelmäßig.
Zuletzt geändert von Ian am So 29 Dez, 2013 10:17, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 28478

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von iasi »

Aufschrei?
Weshalb?

Ich finde das Konzept von Adobe gut.

Dass es bei manchen Programmen hakt (wie aktuell bei SG) hängt nicht mit dem Vertriebskonzept zusammen.



Wuchthelm
Beiträge: 70

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Wuchthelm »

Ich finde das Abomodell ebenfalls gut. So habe ich immer die aktuellste Version aufm Rechner liegen und muss mir keine Gedanken machen ob mein derzeitiges System noch Up-to-date ist. Für diesen Luxus zahl ich gern etwas mehr. Einziger und doch ziemlich ärgerlicher Nachteil sind (noch) die Art der verschiedenen Abomodelle. Ich brauche nicht die ganze Suite, aber 2 Programme als Kombi sind mir auch zu wenig. Da sollte man die Kombinationsmöglichkeiten doch etwas auffächern um nicht sinnlos Geld für nicht Installiertes raus zu werfen.

Und wer das Abomodell doof findet, hat ja immer noch etliche andere Software zur Auswahl, die den erforderlichen Umfang eines "Mir-sind-65-Euro-im-Monat-zu-teuer"-Users bei weitem übersteigen. Denn mal ehrlich, welcher Hobbyist reizt schon sein After Effects aus und macht damit die verrücktesten Hollywoodanimationen?



Jasper
Beiträge: 527

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Jasper »

Da glauben einige ernsthaft, dass es durch dieses Geschäftsmodell weniger "Illegale" gibt und somit auch weniger Konkurrenz.
Dabei braucht man nur nach Cracks für Adobe CC googeln und bekommt seitenweise Hinweise, dass sich hier nichts geändert hat. Vlt. werden es jetzt noch mehr "Illegale" .

Naiv wäre es, wenn das Adobe nicht mit eingeplant hätte.
Gruß Jasper



Wuchthelm
Beiträge: 70

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Wuchthelm »

Die Möglichkeit, die Adobe Programme illegal relativ komplikationslos nutzen zu können ist der Grösste Segen für Adobe. So konnte sich die Software massenhaft verbreiten und die User anbinden. So besteht eine riesige Community in der man Wissen transerieren kann. So generiert man einen Kult. Einfach genial die Adobe'anier!



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von kundesbanzler »

MotionWrangler hat geschrieben:Ich hatte für meine Programm aus dem CS4 insgesamt 520€ bezahlt und habe 3 Jahre lang zufrieden mit ihnen gearbeitet. Das sind 14,40 € im Monat.
Ein Upgrade gönnte ich mir im Juni 2011 mit meinen Programmen aus CS5.5 für ca. 900€ mit denen ich bis heute recht zufrieden bin. Das wären bis heute ca. 31€ im Monat gewesen.
Ohne mich nochmals zur grundsätzlichen Frage zu äußern, irgendwie kommt mir dieses Beispiel doch sehr windig vor.

Du hast dir nach Adam Riese im Juni 2008 für 520€ "Programme aus der CS4" gekauft? Erstmal, die CS4 wurde im Oktober 2008 veröffentlicht und wenn dich das zu diesem Zeitpunkt 520€ gekostet hat, dann war das eine EDU-Version oder ein Bootleg. Das mit der Vollpreisvariante zu vergleichen ist in beiden Fällen zweifelhaft. Und selbst wenn du eine CS3 gemeint hättest, wäre das ganze immer noch fragwürdig, da die EDUs nicht Upgrade-fähig sind und der Preis ansonsten schlicht zu gering ist. Das gilt auch für die Einzelprogramme, die Preise von denen waren auch immer schon einzeln mindestens im oberen dreistelligen Bereich.

Ohne deinen Punkt generell in Frage stellen zu wollen - vielleicht solltest du deine Brandreden nicht mit unmöglichen Fakten unterfüttern, dann könnte man das ganze nochmal ernster nehmen.



phili2p
Beiträge: 194

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von phili2p »

MotionWrangler, Du hast derzeit ein etwas äteres System, aber das läuft. Richtig? Mit der CS5.5 bist Du als Hobby-Filmer doch mehr als perfekt ausgestattet!

Klar, nicht jedem schmeckt(e) die Cloud. Viele Profis, die inzwischen umgesattelt sind, haben sich zu beginn nicht nur gefreut. Die Reaktionen auf slashcam waren doch auch durchaus kritisch. Wobei den wenigsten der Preis ein Dorn im Auge war, als die Sicherheit durch ein (Zwangs-)Update auch einen Bug zu installieren. Und selbstverständlich auch die prinzipielle Hinterfragung de Prinzips der Cloud und des Datenschutzes.

Inzwischen hat es sich halt verlaufen, weil es bei den einen gut funktioniert, die anderen die Kröte schlucken, die ganz anderen einfach keinen Zwang zur Umstellung feststellen konnten oder einem Wechsel offen gegenber standen. Die Frage lautet dann jedoch: Wohin wechseln, ohne mehr Geld auszugeben und einen ähnlich bequemen Workflow zu erhalten?



camworks
Beiträge: 1902

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von camworks »

phili2p hat geschrieben:Die Frage lautet dann jedoch: Wohin wechseln, ohne mehr Geld auszugeben und einen ähnlich bequemen Workflow zu erhalten?
Da gäbe es HITFILM, wenn man alle videorelevanten Apps in einer Applikation haben will oder diverse Schnittprogramme ohne Cloud (wie z. B. Edius).
ciao, Arndt.
Zuletzt geändert von camworks am So 29 Dez, 2013 13:00, insgesamt 3-mal geändert.



funkytown
Beiträge: 1194

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von funkytown »

Für Unternehmen ist es grundsätzlich einfacher eine monatliche Pauschale zu zahlen. Den Betrag kann man absetzen, die Kosten sind kalkulierbar. Außerdem muss man sich nicht um Updates kümmern, und kann auch einen Support nutzen. Grundsätzlich bedient Adobe auch einen Trend: Mieten statt Kaufen (wie z.B. Carsharing, Spotify etc.)

Warum sollte also nun eine Empörungswelle in Slashcam losrollen? Niemand ist ja gezwungen Adobe Produkte zu nutzen.

Was Deine Kalkulation betrifft. Als Besitzer einer CS5.5-Lizenz kannst Du (derzeit) alle(!) Adobe-Programme in der Cloud für 37 Euro nutzen. Eine Einzellizenz kostet 25 Euro. Wie kommst Du auf 65 Euro??
https://creative.adobe.com/plans?plan=i ... re_code=de



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Frank B. »

Philosophisch betrachtet rutschen wir immer mehr in eine besitzlose Gesellschaft. Uns gehört nichts mehr. Die Häuser bzw. Wohnungen gemietet, das Auto geleast oder geshared, Berufseqipment ausgeliehen bzw. von der Firma - gegessen und geschissen, her und weg.
Im Grunde vielleicht keine dumme Lösung, da wir am Ende eh nichts mitnehmen können. Ewiges Ideal des Sozialismus - die besitzlose Gesellschaft. Doch die kann es nicht geben. Es wird immer Besitz geben, der entweder allen gleichmäßig gehört oder eben einer bestimmten Gruppe von Profiteuren. Punktuell kann ein solches System sicher funktionieren (Kommunen, Kibbuzim, Kommunitäten), dort gibt es z.T. seit Jahrhunderten Gemeinschaftsbesitz. Gesellschaftsübergreifend wird das wahrscheinlich nicht gelingen. Im Sozialismus angestrebt und erbärmlich gescheitert. Warum? Es war nicht für jedermann freiwillig und es gab Profiteure.
Diese unsere heutige neue besitzlose Gesellschaft wird auch nicht gelingen, da eben die Besitzlosigkeit nicht alle betrifft, nur einen Teil der Menschen. Die Besitzenden werden immer reicher und die Besitzlosen immer ärmer. Ganz einfach, weil die Besitzlosen eben nicht besitzlos leben. Sie leben mit dem Besitz anderer, den sie mit bezahlen. Bezahlung ist aber ist Lebenszeit und -energie, die in den Besitz anderer einfließt, eine Art Leibeigenschaft. Das wäre vielleicht alles nicht so schlimm, da ja beide, der Besitzlose und der Besitzende, am Ende nichts behalten werden. Aber das Problem sitzt woanders. Der Besitzende hat die Macht, die Konditionen zu bestimmen, nach denen er seinen Besitz verleiht, verkauft oder anderweitig vergibt. Derjenige, der darauf angewiesen ist, ist wie ein Drache im Wind dazu verdammt, an einer lockeren oder straffen Schnur geführt zu werden. Aber los von der Schnur kommt er nicht, auch die Stärke der Schnurspannung kann er nicht beeinflussen. Besitzlosigkeit ist Machtlosigkeit, zumindest in dieser Gesellschaftsordnung.
Ich bin ein Mensch, der aus diesem Grunde gern besitzt, wohlwissend, dass ich diesen Besitz nicht auf ewig behalten kann. Dennoch kann ich mit ihm machen, was ich will. Meistens.
Adobe kommt für mich nun nicht mehr in Frage, vielleicht nicht mal in erster Linie deshalb, weil die Abopreise zu hoch sind oder mir die Mühe zu groß ist, mit meinen langsamen Downloadgeschwindigkeiten, laufend Updates laden zu müssen. Mehr aus Gründen der Unsicherheit der Preisentwicklungen, der unüberschaubaren Kosten-Nutzen-Entwicklung und des Abhängigkeitsverhältnisses.
Alternativen werden immer spärlicher. Im Moment ist es GV Edius. Dort habe ich das Gefühl noch gut aufgehoben zu sein mit meiner Lebensphilosophie.



einsiedler
Beiträge: 329

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von einsiedler »

Sicher ist es auch eine Geschmacksfrage, ob man ein Abomodell akzeptieren kann oder nicht. Ich selbst benutze Sony. Sollte Sony jedoch jemals auf die gleiche Idee kommen wie Adobe, würde ich sofort wechseln. Nicht der Kosten wegen, sondernweil ich es hasse, so fremdbestimmt zu sein. Ich kaufe mir lieber etwas, über das ich dann die Kontrolle habe.
Ich hasse auch Software, bei der zusätzlich zur Onlineregistrierung eine ständige online-Abfrage der Lizenz notwendig ist (der Verkäufer meines Autos kommt ja auch nicht täglich vorbei, um sich die Rechnung zeigen zu lassen). In diesem Falle hat der Hersteller auch bicht darauf hingewiesen, dass sein Produkt nur bei ständiger online-Verbindung genutzt werden kann.
Das bedeutet nämlich, dass ich es nur nutzen kann, wenn ich auch online sein kann. Was ist aber, wenn ich irgendwo bin, wo es kein Internet gibt? Was ist, wenn mein Internetanschluss mal spinnt?

Als User möchte ich wenigstens die Wahl haben zu entscheiden, ob ich kaufe oder miete, genau wie bei Auto, Haus, Wohnung, Baumaschinen,...

Es ist schon richtig was Ihr schreibt, dass immer mehr Hersteller zu solchen Modellen neigen. Und wenn es die Mehrzahl der User mitmacht, ist das auch ok. Ich kann ja nur für mich selbst sprechen. In den ganzen elektronischen Bereichen sehne ich mich tatsächlich immer mehr in eine Zeit zurück, in der es dedizierte Hardware gab - ohne Internetanschluss, nicht kontrollierbar von niemandem. Aber dafür müsste ich das Hobby wechseln, weg von elektronisch hin zu z.B. handwerklich (Holz,...).

Übrigens: Dass es den Profis die davon leben müssen egal wäre, ob es soundsoviel monatlich mehr kostet als bisher, wage stark zu bezweifeln. Aber diejenigen werden sich hier kaum zu Wort melden, da sie in einem solchen Forum kaum unterwegs sind. Das ist wahrscheinlich nicht viel anders wie bei den Fotografen: Die 4 Profifotografen die ich kenne, belächeln die entsprechenden Foren höchstens.



phili2p
Beiträge: 194

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von phili2p »

@camworks: Soweit ich mir Hitfilm angesehen habe, ist es (noch) nicht die komplette Suite, wie sie die cc mitbringt. Lasse mich aber gern eines besseren belehren!
Adobe ist ein richtig schweres Kaliber, das allein für den Datenaustausch mit Kunden und Drittfirmen nur sehr mühsam ersetzt werden kann: Indesign und Photoshop sind halt Standard der Designer, als auch in der Öffentlichkeitsarbeit und PR-Abteilungen.
Zuletzt geändert von phili2p am So 29 Dez, 2013 13:16, insgesamt 1-mal geändert.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von camworks »

Ich meine auch nicht die komplette Suite, sondern nur die Videosachen (Hitfilm hat eine ähnliche Funktionalität wie Premiere, After Effects und ein 3D-Programm zusammengenommen).

Hab mich vielleicht in diesem Punkt etwas unklar ausgedrückt und deshalb im Ursprungsposting geändert.
ciao, Arndt.
Zuletzt geändert von camworks am So 29 Dez, 2013 12:53, insgesamt 2-mal geändert.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Tiefflieger »

Schon seit Jahren versuchen Firmen ihre IT auszulagern.
Da gibt es genaue Vorschriften und Normen (ISO, SAS), wer wie Zugriff auf auf welche Daten hat.
D.h. der Dienstleister übernimmt die Verantwortung zur Datensicherheit, Maintenance und Verfügbarkeit (inkl. Storage und Archivierung).

Die IT bewegt sich in Phasen in Client/Server Architekturen.
Einmal sind es "fat" im anderen fall "thin" Clients, d.h. auch lokale und dezentrale Dienste (Programme und Prozeduren).
Mit der Cloud ist das einfach eine App, im primitiven Fall ein "Fenster" zur Anwendung.

Mit einem Abo generiert der Hersteller genau definierte Einnahmen.
In gewisser weise bin ich als Anwender von einem laufenden System abhängig.
Warum soll ich einen laufenden PC updaten?
Den kann ich einfrieren und damit arbeiten.

Gruss Tiefflieger

Mir persönlich missfällt an PC Strukturen der enorme Zeitaufwand bis ein System optimiert läuft.
Nach 4-5 Jahren oder früher heisst es nochmals alles von Hand auf neue Hardware installieren und konfigurieren (portieren und migrieren).

Zügeln wie beispielsweise auf dem iPhone / Tablet wäre einfacher.
Zuletzt geändert von Tiefflieger am So 29 Dez, 2013 13:16, insgesamt 4-mal geändert.



einsiedler
Beiträge: 329

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von einsiedler »

Danke FrankB. Das war es, was ich ausdrücken wollte.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von camworks »

Nun - letztlich muss jeder die Entscheidung für sich selbst treffen. Seinen Verbleib in einem Forum jedoch davon abhängig zu machen, wie sich Forenuser in diesem Punkt verhalten, halte ich für merkwürdig.
ciao, Arndt.



mediaDS
Beiträge: 98

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von mediaDS »

einsiedler hat geschrieben:Sicher ist es auch eine Geschmacksfrage, ob man ein Abomodell akzeptieren kann oder nicht. Ich selbst benutze Sony. Sollte Sony jedoch jemals auf die gleiche Idee kommen wie Adobe, würde ich sofort wechseln. Nicht der Kosten wegen, sondernweil ich es hasse, so fremdbestimmt zu sein. Ich kaufe mir lieber etwas, über das ich dann die Kontrolle habe.
Erstaunlich, das sich diese Selbstlüge nicht ausrotten lässt. Es gibt keine gekaufte Software. Du kaufst nur das "Recht", sie benutzen zu dürfen. Und die Kontrolle (?) darüber hast du dann immer noch nicht. Es ist also egal, ob du jetzt das virtuelle Recht (Lizenz) zur Benutzung mit einer einmaligen Zahlung kaufts oder monatlich mietest - in beiden Fällen hast du die gleiche "Kontrolle" darüber. Letzteres ist mir persönlich lieber, da ich nicht nach einigen Monaten mit einer hoffnungslos veralteten Software wieder tief in die Tasche greifen muss.

Und mit der Cloud hat das Adobepaket eigentlich nichts zu tun. Die Software wird nach wie vor auf deinem Rechner installiert und ausgeführt - alles wie immer. Das Wort Cloud ist halt nur Marketing-Sprech - du kannst sie nutzen, musst aber nicht.

Guten Rutsch wünsche ich allen

Dieter



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von DV_Chris »

MediaDS, wenn das Abo Modell nicht verlängert wird, kannst Du die Bearbeitung alter Projekte vergessen. Mit meiner Premiere 6.0! kann ich aber immer noch arbeiten und gegebenenfalls auch neu instalieren, weil die CD hier liegt.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von wolfgang »

funkytown hat geschrieben:Für Unternehmen ist es grundsätzlich einfacher eine monatliche Pauschale zu zahlen. Den Betrag kann man absetzen, die Kosten sind kalkulierbar.
Auch die Kosten für einen einmaligen Kauf kann man "absetzen" - wenn unter einer bestimmten Grenze sogar zur Gänze als operativen Aufwand, darüber dann nach Aktivierung als Abschreibung.

Einfacher überschaubarer und kontrollierbarer ist aber sicherlich IMMER eine einmalige Ausgabe, denn die baut nicht unmittelbar Dauerkostenpositionen auf sondern die kauft man auch in einem Unternehmen dann wenn das Budget dafür vorhanden ist. Nur wenn das Geschäft so floriert dass es egal ist - wie derzeit ja in unserer Branche so üblich :) - ist der Aufbau von permanenten Fixkosten egal.
Lieben Gruß,
Wolfgang



cantsin
Beiträge: 16251

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von cantsin »

kundesbanzler hat geschrieben: Du hast dir nach Adam Riese im Juni 2008 für 520€ "Programme aus der CS4" gekauft? Erstmal, die CS4 wurde im Oktober 2008 veröffentlicht und wenn dich das zu diesem Zeitpunkt 520€ gekostet hat, dann war das eine EDU-Version oder ein Bootleg.
Wenn wir mal von der Edu-Version ausgehen, dann muss man deren Anschaffungspreises fairerweise mit dem heutigen Edu-Abopreis der CC-Suite vergleichen - und der liegt 50% unter dem Normaltarif.

Proprietäre Software gehört einem, wie hier schon von anderen erklärt, nie, sondern man erwirbt nur einen Nutzungsvertrag. Das Argument, dass Adobe das Paket nicht wie bei CC deaktivieren kann, stimmt zwar. Aber auch ein klassisch auf CD-ROM/DVD-ROM gekauftes Softwarepaket wird irgendwann einmal seinen Dienst unter neueren Betriebssystemen bzw. Hardware versagen. Gerade Videosoftware, mit ihrer Hardwarenahheit und hohen Abhängigkeit von (CPU-) Treiberarchitekturen, veraltet in dieser Hinsicht schnell, es sei denn, man betreibt sie auf Computern, die man absichtlich nicht aufrüstet und gewissermaßen als ewig eingefrorene Museumsinstallation betreibt. Aber schon wegen der hohen Fluktuation von Codecs/Kameratechnik und Distributionsmedien/-plattformen in der Welt des Videomachens wird man damit nicht lange glücklich. In dieser Hinsicht ist das CC-Abomodell mit seiner kontinuierlichen Updateversorgung übrigens durchaus attraktiv.

Die einzige Software, die ihren Anwendern wirklich "gehört" (und zwar genauso, wie man als Käufer Eigentümer eines urheberrechtlich geschützten Werks wie z.B. eines Buchs wird), ist Open Source-Software. Leider gibt's immer noch keine wirklich brauchbaren Open Source-Videoschnittprogramme.
Zuletzt geändert von cantsin am So 29 Dez, 2013 14:32, insgesamt 1-mal geändert.



kunstruessel
Beiträge: 52

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von kunstruessel »

ES GIBT IMMER NOCH DEN FREIEN WILLEN!

Job:: brauch ich / nicht
Privat/Hobby:: detto

fertig.
Manche übersehen im "gruppengesaugten ich will das auch" das es keinen
Grund gibt etwas zu tun, das entweder aus Kosten-gründen oder anderen,
oft nicht nachvollziehbaren Gründen, getan oder nachge-macht wird.
Free WillY.
Sudern, jammern oder schönträumen in 1millarde Threads is es auch net.

Der Hersteller X baut das, du mietest/kaufst eine Nutzlizens.
Du ziehst einen NUTZEN daraus und dem Hersteller X is es egal
ob beruflich oder privat.

Dann ist noch die Schlange WERBUNG/MARKETING.
Die wurde ja als einzige nicht aus dem Paradies vertrieben.
Leider ( wir könnten ja mal die Us-airforce dort hin schicken :) )
Wer des alles galubt was da den ganzen Tag dahergelabert wird
hat entweder nix mit den Dingen vor oder er is....deppert.
dafür kann er oft nix, weil wir im zeitalter PLÄRR 3.0 sind.

Dazu kommen eine Unzahl von Portalen und "Experten" die auch
noch ihren Senf abgeben-und verunsichern und immer öfter

Technollogie-relligions-kriege = DER GRÖSSTE SCHWACHSINN überhaupt.

Dazu die 4 Quartals- zyklus-margen wo dem armen DEPP gesagt wird,
dass er nun ( 4)(mal)( per annus:)) rennen soll um die nächste sinn-hirn
lose KNARRE zu kaufen.
Das weinchen kauft schuckerl
Das Manderl halt Technik.
( sag in Russland net "TECHNIKAFFIN" kann eine anti-gay-Klage bringen)

Auf den Punkt= Angebot+Nachfrage regelt den Markt.
ende.

Es wird oft vergessen das der erworbene Skill und die Begabung ein
hartes und wirliebnlebenes Motto ist.

Nur die Werbung sollte dazu des Goscherl halten.. ( siehe peinliche
BMW-werbespotz/ de machen des Maul auf und scho ABBESTELLUNG)

Auch das werden die Hersteller lernen.
INGINEURE machen es nicht die Knalltüten-die sollen es
VERKAUFEN.

Und was war vor kurzem?
Richtig
BAAANKRAUBBBB..
( holländischer Film)

die Leit ham kan Sprudel mehr.
die Leute haben kein Geld mehr.
se pepel bay with se bitkoins.



MotionWrangler
Beiträge: 25

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von MotionWrangler »

Um alles nochmal ein wenig klar zu stellen:
Ich habe rein gar nichts gegen neue Geschäftsmodelle eines Konzerns. Dieser soll seine Risiken eingehen, investieren und damit seelig werden.
Was mich wurmt ist das komplette Wegfallen von kaufbaren Vollversionen ohne weitere laufende Kosten.

Adobe hat seine Produktpalette nicht erweitert sondern ersetzt! Wenn CS 6 in die Jahre kommt, wars das mit besitzbarer Software mit der man jederzeit Arbeiten kann ohne zu blechen.

Das es die Profis und Kommerzfilmer nicht stört ist mir klar. Ich rede hier vom Indysegment. Und für diesen ist es auf lange Sicht ein heftiger Nierenhieb, wenn eines der etablierten Programme nun keine einmalige Anschaffung mehr ist, sondern eine gleichbleibend teure Verpflichtung wird egal wieviel oder wie lange man es gerade benötigt.
kundesbanzler hat geschrieben:Du hast dir nach Adam Riese im Juni 2008 für 520€ "Programme aus der CS4" gekauft? Erstmal, die CS4 wurde im Oktober 2008 veröffentlicht und wenn dich das zu diesem Zeitpunkt 520€ gekostet hat, dann war das eine EDU-Version oder ein Bootleg.
Es war am Ende 2008, an das genaue Datum kann mich nicht erinnern, und ich legte mir erst Premiere und im Laufe der Folgemonate After Effects zu. Es waren die vollen Versionen. Die gesamte CS hätte ich mir nicht leisten können. Und selbst für zwei Programme über 500€ auszugeben finde ich dennoch nicht sonderlich billig.
2011 folgte erst das neue After Effects, im Laufe des Jahres auch Premiere . Photoshop kam etwas später.

Ich hab mich vielleicht nicht ganz so präzise wie von dir erwartet geäußert, aufs Datum genau werd ich's auch nicht präzisieren können, ich erinnere mich aber an meine Gesamtausgaben und die Zeitspanne in denen ich mit den Programmen gearbeitet habe.
Und wie phili2p auch erkannt hat
phili2p hat geschrieben:Du hast derzeit ein etwas äteres System, aber das läuft. Richtig? Mit der CS5.5 bist Du als Hobby-Filmer doch mehr als perfekt ausgestattet
bin ich keiner der den neuesten Zahlen und Namen folgt. Sondern auch an altgediegenen Versionen seine Freude hat sofern ich mit ihnen zufrieden bin.


Doch irgendwann wird selbst die CS 6 spürbar in die Jahre kommen.
Und meine einzige Alternative im Hause Adobe wird sein, sich ein Abo anzuschaffen um Videos zu bearbeiten.
Vielleicht sind wir dann auch schon so weit, das es eine Art Spielhallen gibt mit Computern welche die aktuellste CC Version haben, mit denen man nach Einwerfen eines Betrages die Videodateien auf seinem mitgebrachten USB-Stick dann...

...verzeihung, jetzt steigere ich mich wohl doch ein wenig zu sehr rein.


Ich bin dennoch überrascht wie sehr die Meinungen hier auseinandergehen. Ich finde es nur etwas schade, das der Independent Bereich hier nicht so wirklich ernst genommen wird. Dieser besteht nicht nur aus Anfängern und unbedeutenden Hobbykünstlern. Es gibt mehr als genug autodidaktische Filmemacher die sehr viel Herzblut reinstecken und auf höchstem Niveau arbeiten, ohne sich etwas darunter einzubilden.

Und diese Leute sind auch ein großer Teil eurer Community.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Alf_300 »

Möchtest Du nun diskutieren und bleiben, oder Adobe und SlashCam den Rücken kehren ?



cantsin
Beiträge: 16251

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von cantsin »

MotionWrangler hat geschrieben:Wenn CS 6 in die Jahre kommt, wars das mit besitzbarer Software mit der man jederzeit Arbeiten kann ohne zu blechen.
Nochmal, die Software war noch nie "besitzbar". Die Umstellung aufs Abo-Modell führt Dir nur plastischer vor Augen, welche Rechte Du an der Software (nicht) hast. Um einen Vergleich zu bemühen, proprietär-kommerzielle Software ist wie ein geleastes Auto. Der einzige Unterschied von CC zu CS6 ist, dass auf dem Auto jetzt ein großes Schild "Mietwagen" klebt - die Marketingabteilung von Adobe also so dumm war, im Zuge des "Cloud"-Hypes den eigenen Kunden ihre Illusionen zu rauben.
Das es die Profis und Kommerzfilmer nicht stört ist mir klar. Ich rede hier vom Indysegment. Und für diesen ist es auf lange Sicht ein heftiger Nierenhieb, wenn eines der etablierten Programme nun keine einmalige Anschaffung mehr ist, sondern eine gleichbleibend teure Verpflichtung wird egal wieviel oder wie lange man es gerade benötigt.
Keine Software außer Open Source ist eine einmalige Anschaffung, da Du ja für (irgendwann technisch zwingend nötige Updates) immer wieder zur Kasse gebeten wirst und Dich in Abhängigkeit zu einem Hersteller begeben hast, ohne dessen Produkte Du Deine Projekte nicht mehr öffnen kannst. Mit diesem Geschäftsmodell sind u.a. Bill Gates und Larry Ellison in die Top 10 der reichsten Leute der Welt aufgestiegen.
Doch irgendwann wird selbst die CS 6 spürbar in die Jahre kommen.
Und meine einzige Alternative im Hause Adobe wird sein, sich ein Abo anzuschaffen um Videos zu bearbeiten.
Ja, und was ist der prinzipielle Unterschied zwischen dem monatlichen Abdrücken einer kleineren Eurosumme zum ca. zweijährlichen Abdrücken eines größeren Betrags?
Ich finde es nur etwas schade, das der Independent Bereich hier nicht so wirklich ernst genommen wird. Dieser besteht nicht nur aus Anfängern und unbedeutenden Hobbykünstlern.
Ich schätze mal, dass 50% und mehr der Leute, die hier posten, DIYer sind. Als DIYer können wir uns aber an einem Punkt selbst an die Nase fassen: Dass wir jahrelang, in welchen Kauf- oder Abomodellen auch immer, Geld an Firmen wie Adobe und Apple abgedrückt haben, statt unsere finanziellen Kräfte zu bündeln und mit Crowdfunding Entwickler eines guten Open Source-Schnittprogramms zu bezahlen, das dann auch wirklich uns bzw. der Independent-Community gehört.



MotionWrangler
Beiträge: 25

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von MotionWrangler »

Alf_300 hat geschrieben:Möchtest Du nun diskutieren und bleiben, oder Adobe und SlashCam den Rücken kehren ?
Wollte nur mal schauen wie lange es dauert, bis nach einer Antwort von mir ein solch aberwitziger Kommentar auftaucht.
Die Goldmedaille in diesem Geduldsspiel geht dann wohl an dich! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für deine weiteren Bauernweisheiten.

Wrangler Ende und Aus.



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von kundesbanzler »

MotionWrangler hat geschrieben:Wrangler Ende und Aus.
Roger roger.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von camworks »

kundesbanzler hat geschrieben:
MotionWrangler hat geschrieben:Wrangler Ende und Aus.
Roger roger.
Kam danach nicht noch ein "Piep Piep"?
ciao, Arndt.



Ian
Beiträge: 271

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von Ian »

cantsin hat geschrieben:
MotionWrangler hat geschrieben:Wenn CS 6 in die Jahre kommt, wars das mit besitzbarer Software mit der man jederzeit Arbeiten kann ohne zu blechen.
Nochmal, die Software war noch nie "besitzbar". Die Umstellung aufs Abo-Modell führt Dir nur plastischer vor Augen, welche Rechte Du an der Software (nicht) hast. Um einen Vergleich zu bemühen, proprietär-kommerzielle Software ist wie ein geleastes Auto. Der einzige Unterschied von CC zu CS6 ist, dass auf dem Auto jetzt ein großes Schild "Mietwagen" klebt - die Marketingabteilung von Adobe also so dumm war, im Zuge des "Cloud"-Hypes den eigenen Kunden ihre Illusionen zu rauben.
Nochmals, es ist ein Unterschied ob ich das Auto zurück geben muss oder weiterverwenden und sogar weiterverkaufen kann.



pixelschubser2006
Beiträge: 1716

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von pixelschubser2006 »

Das neue Konzept von Adobe finde ich insofern grenzwertig, da es Diejenigen ausschließt, die ihre Software per se kaufen wollen. Das Mietangebot für sich betrachtet finde ich hingegen gut. Es ermöglicht, Einsteigern und semiprofessionellen Anwendern den Zugang zu professioneller Software. Ich persönlich bin viel eher bereit, einen monatlichen Betrag von 50-100 Euro für Adobe Kram hinzulegen, als einen fetten vierstelligen Betrag. Außerdem mindert das Konzept massiv mein Risiko. Wenn die Firma pleite ist, dann wird das Abo eben gekündigt.

Derzeit käme ich aber nicht auf die Idee, Adobe im großen Stil einzusetzen. Ich schneide mit Edius Neo und habe damit eine Version, die für die typischen Nicht-Broadcast-Formate lang und schmutzig ausreicht. Selbst das reguläre Edius ist bezahlbar, wenn man unbedingt 10 Bit etc. braucht. DTP mache ich mit Quark Xpress, hier darf man sich bei Adobe zumindest für den Konkurrenzdruck bedanken, der zu hochinteressanten Angeboten geführt hat. ;-) Für´s stille Foto genügen mir ältere Photoshop-Versionen völlig, ggf. halt mal Lightroom für nen Hunni.

Was mir aber durchaus zu denken gibt und hoffentlich von Adobe mitbedacht wurde: Was mache ich in zehn Jahren, wenn ich per Abo die neueste Version habe und alte Projekte öffnen will? Ich beobachte in vielen Software-Bereichen, daß die Abwärts-Kompatibilität in der letzten Zeit massiv beschnitten wird. Sicherlich oft aus technischen Gründen, manchesmal aber sicher auch aus Kalkül.

Letztendlich muss man sich dann aber auch die Frage stellen, wie relevant das in der Praxis wirklich ist. Wie oft kommt man auf die Idee, ein 10 Jahre altes Projekt heute nochmal auf Links zu drehen? Vermutlich wird man mal gelegentlich einzelne Teile neu verwursten, aber das geht in vielen Fällen auch mit dem fertigen Material oder dem Footage. Sicherlich nicht immer, aber Panikmache halte ich auch für unangebracht.

Unterm Strich bleibt also die Erkenntnis, daß das Abomodell an sich nicht schlecht ist und sich für Anwender sehr gut rechnet, die zügig auf neue Versionen upgraden. Diejenigen aber, die lieber Software kaufen und 6 Jahre nutzen wollen, bleiben auf der Strecke oder müssen sich unter den zahlreichen Alternativen umschauen. Und die gibt es insbesondere im Videobereich zur Genüge. Bei Foto und DTP ist die Auswahl wirklich professioneller Anwendungen leider nicht so riesig. Übrigens sollten die Langzeitanwender auch mal nachrechnen, ob sie wirtschaftlich agiert haben. Durch die Upgrade-Politik ( ~50% Rabatt gegenüber Vollversion, aber nur Upgrade auf direkte Vor-Version) hat Adobe die Käufer auch schon in der Vergangenheit massiv gegängelt. Kann man aber auch verstehen, denn eine Firma lebt vom Verkaufen und nicht von der Erkenntnis der Anwender, daß der eigentliche Funktionsumfang der Produkte persönlich für lockere 10 Jahre reicht...



funkytown
Beiträge: 1194

Re: Warum ich von Adobe und Slashcam enttäuscht bin

Beitrag von funkytown »

MotionWrangler hat geschrieben:Was mich wurmt ist das komplette Wegfallen von kaufbaren Vollversionen ohne weitere laufende Kosten.
Das kann ich nachvollziehen. Aber warum erwartest Du deshalb in Slashcam eine Emörungswelle??
MotionWrangler hat geschrieben: Das es die Profis und Kommerzfilmer nicht stört ist mir klar. Ich rede hier vom Indysegment. Und für diesen ist es auf lange Sicht ein heftiger Nierenhieb, wenn eines der etablierten Programme nun keine einmalige Anschaffung mehr ist, sondern eine gleichbleibend teure Verpflichtung wird egal wieviel oder wie lange man es gerade benötigt.
Wer sagt denn, dass ein Indiefilmer mit Adobe arbeiten will oder muss. Mit Final Cut Pro X und DaVinci Resolve Lite bekommst Du für wenig Geld ausgesprochen gute Ergebnisse. Das ist auch im Independent-Bereich bekannt.
phili2p hat geschrieben:Du hast derzeit ein etwas äteres System, aber das läuft. Richtig? Mit der CS5.5 bist Du als Hobby-Filmer doch mehr als perfekt ausgestattet
MotionWrangler hat geschrieben: Doch irgendwann wird selbst die CS 6 spürbar in die Jahre kommen.
Und meine einzige Alternative im Hause Adobe wird sein, sich ein Abo anzuschaffen um Videos zu bearbeiten.
Das ist sicherlich kein Problem im Independent, für den Du hier versuchst eine Lanze zu brechen.
MotionWrangler hat geschrieben: Ich finde es nur etwas schade, das der Independent Bereich hier nicht so wirklich ernst genommen wird.
Wie kommst Du darauf?? Gerade in Slashcam findet man viele Ansätze und Lösungen, wie man mit wenig Geld zu guten Ergebnissen kommt. Auch ohne Adobe!



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